Supper, Hans Karl Alfred Alois

 

* 21. Juni 1893, Breslau

† 16. Juli 1943, Dnjepropetrowsk


Pers 6/1840

 

Hans Supper war ein Sohn vom Kaufmann und späteren Fabrikbesitzer Karl Adolph Anton Rudolph Josef Bernhard Supper und dessen Ehefrau Else Lisbeth Gertrud, geborene Weist. Nach seinem Schulbesuch am Gymnasium und Realgymnasium in Breslau wechselte er zur Landwirtschaftsschule nach Bojanowo (Posen), die er von Ostern 1909 bis Ostern 1912 besuchte. Von 1910 bis 1913 war er außerdem als landwirtschaftliche Eleve auf dem Rittergut Neu-Schollene und Gut Kolow tätig. 1914 kam er als Volontär in der landwirtschaftlichen Maschinenfabrik Ventrki nach Graudenz.Er trat kurz nach Ausbruch des 1. Weltkreges am 6. August 1914 in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zur Ersatzabteilung vom Feldartillerie-Regiment Nr. 71 "Groß-Komtur" nach Graudenz. Sein Vater starb am 28. September 1914 in der eigenen Wohnung in der Schützenstraße 3 in Eberswalde im Alter von 64 Jahren. Am 20. Oktober 1914 kam er zur 5. Batterie des aktiven Regiments an die Front. Am 28. März 1915 folgte seine Beförderung zum Unteroffizier. Vom 8. August 1915 bis zum 5. September 1915 wurde er zum Lehrgang für Reserveoffiziersaspiranten beim Ausbildungskommando für Feldartillerie in Jüterbog kommandiert. Danach wurde er am 1. November 1915 zum Vizewachtmeister befördert. Bei der 5. Batterie seines Regiments wurde er am 1. Juni 1916 als Vizewachtmeister leicht verwundet, verblieb aber bei der Truppe. Dort wurde er am 30. September 1916 zum Offizier-Stellvertreter ernannt. An der Front wurde er am 15. Dezember 1916 zum Leutnant der Reserve befördert. Nur wenige Tage später wurde er am 19. Dezember 1916 in die 1. Batterie vom Feldartillerie-Regiment Nr. 71 "Groß-Komtur" versetzt. Am 13. Februar 1917 wurde er durch Verfügung des Generalkommandos XVII. Armeekorps zur II. Ersatzabteilung vom Feldartillerie-Regiment Nr. 81 versetzt. Am 17. Juli 1917 wurde er in die 8. Batterie vom Feldartillerie-Regiment 209 versetzt. Vom 12. März 1918 bis zum 19. März 1918 wurde er vom Artilleriekomandeur 138 zu einem Kursus für den Gebrauch von Nachrichtenmitteln (N.M.O.) kommandiert. Vom 9. September 1918 bis zum 22. September 1918 wurde er zur Heeresgasschule nach Berlin kommandiert. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurde auch das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 30. Dezember 1918 als Adjutant der III. Abteilung vom Feldartillerie-Regiment 209 zugeteilt. Am 9. März 1919 wurde er zur Eisernen Division kommandiert. Bei dieser wurde er als Kompanieführer in das I. Bataillon vom 2. Infanterie-Regiment der Division eingeteilt. Noch vor der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer Mitte Mai 1920 schied er am 2. April 1920 mit der Auflösung der Division aus dem aktiven Dienst aus.

Danach lebte er anfangs bei seiner Mutter in Rathenow. Im September 1920 trat er in die Ordnungspolizei in Hamburg ein. Bei dieser wurde er am 20. Dezember 1920 mit Wirkung vom 1. Januar 1921 zum Oberleutnant befördert. Die ersten 22 Monate wurde er als Zugführer eingesetzt. Dort erreichte er bis 1921 als Kriegsteilnehmer eine Obersekundareife. Danach studierte er neben dem Polizeidienst noch 6 Semester Landwirtschaft in Hamburg. Er wurde dann auch zwei Jahre als Adjutant eingesetzt. Am 11. Juli 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1924 zum Polizei-Hauptmann befördert. In den Folgejahren war er 45 Monate als Hundertschaftsführer, 3 Monate als Wachkreisführer, 54 Monate als Kraftfahr-Hundertschaftsführer und 22 Monate als Referent beim Stab in Verwendung. Am 5. November 1929 wurde sein ältester Sohn Hans-Peter geboren. Er heiratete am 14. März 1930 Monika Hödl, Tochter eines Tagelöhners, in Kolbermoor/Oberbayern. Zumindest 1932 wohnte er im Flachsland 33 in Hamburg. Kurz nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten trat er am 10. März 1933 in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Am 29. August 1933 wurde sein zweitältester Sohn Horst Hubertus Wolfgang Supper geboren. Ab dem 3. Januar 1934 war er Kraftfahrreferent im Stab der Landespolizeiinspektion Hamburg.Während der Jahre in der Polizei wurde er wie folgt beurteilt: "offener, anständiger, ehrlicher und fester Charakter, pflichttreu und zuverlässig, hat warmes Herz für Untergebene, taktvoll und zuvorkommend, geistig voll ausreichend, rege und anpassungsfähig, findet sich leicht in neue Aufgaben ein, guter Hundertschaftsführer, tüchtiger Kraftfahroffizier mit organisatorischem Talent, taktisch interessiert, füllt Stelle aus." Er wohnte privat in der Amalienstraße 12 in Hamburg Wandsbek. Am 20. Juli 1935 wurde er zum Reichsluftfahrtministerium (RLM) nach Berlin kommandiert. Noch während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. August 1935 in das Ergänzungsoffizierskorps* übernommen. Als Hauptmann (E) mit einem Rangdienstalter vom 1. September 1929 trat er in die Luftwaffe über. Bei dieser wurde er zur Inspektion des Kraftfahrwesens (L In 4) im RLM nach Berlin kommandiert. Am 4. August 1935 wurde seine älteste Tochter Ursula Monika Else Supper geboren. Nur wenige Tage später wurde er am 7. August 1935 zum Luftkreiskommando V nach München kommandiert. Am 23. August 1935 erwarb er die Militärführerscheine der Klassen 1, 2 und 3. Etwa einen Monat später wurde er am 4. September 1935 zur Heeres-Kraftfahrschule nach Döberitz kommandiert. Am 1. Oktober 1935 wurde er zum Leiter der Gruppe Kraftfahrausbilung in der Fliegerersatzabteilung 15 (Fea 15) in Neubiberg ernannt. Am 23. Oktober 1935 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Albert Vierling, Kdr. der Fea 15: "Ernster gereifter Charakter mit umfassender Diensterfahrung, hohem Pflichtbewußtsein und selbständigem, reifen Urteil. Geistig gut beanlagt; willensstark. Überlegt im Handeln. Füllt seine Stelle aus. Zur Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad geeignet." In der Fea 15 wurde er am 1. November 1935 zum Major (E) befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1935 festgelegt. Im Folgejahr war er ab dem 15. Januar 1936 Militärhilfskraftfahrsachverständiger. Nur wenige Tage später erwarb er auch den Militärfahrlehrerschein der Klassen 1, 2 und 3. Im Sommer diesen Jahres wurde er am 1. Juli 1936 als Leiter der Kraftwagengruppe zur Luftkriegsschule Dresden versetzt. Am 10. Juli 1936 ergänzte Oberst Albert Vierling, Kdr. der Fea 15: "Keine Veränderung. Supper hat seine Stelle als Leiter der Abteilung für K-Dienst bei der Fea 15 gut ausgefüllt." Dazu ergänzte am 21. Juli 1936 Generalmajor Hugo Sperrle, Befehlshaber im Luftkreis V: "Nichts hinzuzufügen." In Dresden wurde am 29. August 1936 seine jüngste Tochter Herta Supper geboren. Die Familie wohnte damals in der 1. Etage der Ludwig-Jahn-Straße 2 im Ortsteil Dresden-Klotzsche. Am 24. September 1936 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Oskar Kriegbaum, Kdr. der Luftkriegsschule Dresden: "Offener, ausgereifter Charakter. Ernster Mensch mit ruhiger, klarer Denkungsart und reifem, sicherem Urteil. Sehr diensteifrig und pflichtbewußt. Energisch, greift scharf durch, wo er es für nötig hält. Hat umfassende Kenntnisse auf allen Gebieten des Kraftfahrwesens und versteht es auch, sie seinem Schülern zu vermitteln. Im Kameradenkreis beliebt. Er füllt seine Stelle sehr gut aus. Für Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad voll geeignet." Am 9. April 1937 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnat Otto Abbernetty, stellv. Kdr. der Luftkriegsschule Dresden: "Gediegener und gereifter Charakter. Ruhiges, natürliches Wesen. Sehr gute Leistungen sowohl als Kompaniechef wie als Lehrer für Kraftfahrwesen. Füllt seine Stelle gut aus. Empfehlung: Lehrer für Kraftfahrwesen an der Kriegsschule und Kompaniechef - Stokraft." Am glechen Tag erhielt er von diesem auch folgendes Urteil zum 1. Mai 1937: "Gereifter, Offener Charakter. Ernstes, ruhiges Wesen. Klar und zeilsicher im Denken. Bestimmt im Auftreten. Sehr diensteifrig und pflichtbewusst. Energischer aber gerechter Vorgesetzter, der sich für seine Untergebenen einssetzt. Sehr gute Leistungen als Kompanie-Chef und als Lehrer für Kraftfahrwesen. Major (E) Supper hat sich im aktiven Truppendienst voll bewährt. Er ist dem aktiven Offizieren gleichzusetzen. Obwohl er das gemäß D.R.d.L. L.P. Nr. 7231/36 geh. V zur Reaktivierung vorgechlagene Alter von 43 Jahren bereits um 9 Monate überschritten hat, wird er zur Reaktivierung in Vorschlag gebracht. Major (E) Supper hat von 1920 bis 1935 der Landespolizei angehört. Dadurch ist es erwiesen, dass er sich immer mit militärischen Dingen befasst hat. Er besitzt umfassende und hervorragende Kenntnisse auf dem Gebiet des Kraftfahrwesens. Er füllt seine Stelle sehr gut aus. Zur Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad voll geeignet. Gute Umgangsformen, beliebter Kamerad." Dazu ergänzte am 6. September 1936 Oberst Alexander Andrae, Kommandeur der Luftkriegsschulen: "Major (E) Supper ist ein erfahrener Kraftfahr-Offizier, der auf Grund seiner Fachkenntnisse den von ihm geleiteten umfangreichen Betrieb in vorzüglicher Weise beeinflußt. Der Betrieb ist dadurch besonders schwierig, daß sowohl die Luftkriegsschule Dresden, als auch die Fliegerhorst-Kommandantur zu bedienen ist, die Flieger-Horstkommandantur jedoch zugleich Wirtschaftstruppenteil für die Luftwaffe des ganzen Standortes Dresden ist. Die nicht einfache Organisation des Kraftfahrbetriebes ist Major (E) Supper in anerkennenswerter Weise gelungen, trotz des Fehlens mancher Hilfsmittel, wie z.B. des geplanten Werkstatt- und Lehr-Gebäudes. Major (E) Supper ist ein kluger Kopf. Er zeichnet sich durch klares Denken und ruhiges Disponieren aus. Er hat festgefügte Überzeugungen, die er nicht nur mit Entschiedenheit vertritt, sondern auch in bemerkenswert geschickter Art und Weise darstellt. Er zeigt beste soldatische Grundauffassungen und sichere Menschenbehandlung. Er ist daher als Vorgesetzter in verantwortungsvoller und selbständiger Stellung bevorzugt geeignet. Er hat den erkrankten Kommandeur der Luft-Kriegsschule und Kommandanten des Fliegerhorstes in einwandfreier, sicherer Weise vertreten. Ein unbedeutender Sprachfehler beeinträchtigt nicht im geringsten den militärischen Eindruck seiner Persönlichket. Füllt seiner Stelle sehr gut aus. Hinsichtlich der Eignung zur Aktivierung und Beförderung bin ich mit dem Urteil des stellvertretenden Kommandeurs der Luft-Kriegsschule Dresden einverstanden." Am 13. September 1937 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Oskar Kriegbaum, Kdr. der Luftkriegsschule Dresden: "Gereifter, offener Charakter. Ernstes, ruhiges Wesen. Klar und zielsicher im Denken. Bestimmt im Auftreten. Sehr diensteifrig und zuverlässig. Energischer, gerechter und wohlwollender Vorgesetzter, der aber auch durchgreift, wo es nötig ist. Besitzt eine umfassende und hervorragende Kenntnis auf dem Gebiet des Kraftfahrwesens. Die Kraftfahrkompanie hat er auf einen hohen Ausbildungsstand gebracht. Hat sehr gute Leistungen und Erfolge auch als Lehrer für Kraftfahrwesen aufzuweisen. Gute Umgangsformen, beliebter Kamerad. Er füllt seine Stelle sehr gut aus. Zur Beförderung und für eine höhere Dienststellung (Stokraft) geeignet. Vorschlag für Liste III." Ab dem 1. Oktober 1937 wurde er als Leiter der Kraftfahrausbildung und Führer der Kraftfahr-Ausbildungs-Kompanie an der neuen Luftkriegsschule Fürstenfeldbruck verwendet. Zur letzten Beurteilung ergänzte am 4. November 1937 Oberst Alexander Andrae, Kommandeur der Luftkriegsschulen: "Mit Beurteilung des Kommandeurs einverstanden. Meiner Beurteilung vom 6. September 1937 habe ich nichts hinzuzufügen. Füllt seine Stelle sehr gut aus. Geeignet zur Beförderung zum Oberstleutnant (E). Vorschlag Liste II (Kraftfahrwesen) und III." In Fürstenfeldbruck wurde er am 1. Juni 1938 (22) zum Oberstleutnant (E) befördert. Privat wohnte er jetzt in der Richthofenstraße 5 in Fürstenfeldbruck. Ab dem 1. November 1938 war er dann als Stabsoffizier für Kraftfahrwesen (Stokraft) im Stab vom Luftgau-Kommando XII in Wiesbaden im Einsatz. Zu seiner vorherigen Tätigkeit erhielt er am 17. November 1938 noch folgende Beurteilung von Oberst Hermann Ritter von Mann, Edler von Tiechler, Kdr. der Luftkriegsschule Fürstenfeldbruck: "Oberstleutnant (E) Supper ist ein charaktervoller, hochanständiger Offizier. Er hat in einem Jahre die Kraftfahrausbildungskompanie der Luftkriegsschule Fürstenfeldbruck personell und technisch vollkommen neu aufgestellt. Oberstleutnant (E) Supper hat Organisationstalent und ein gesundes natürliches Urteil. Er hat in kurzer Zeit alle Soldaten seiner durch Abgaben aus zahlreichen Dienststellen aufgestellten Kompanie gekannt, war daher alsbald in der Lage, sie richtig zu beurteilen und hat die Kompanie gut zusammengeschweißt. Seine praktischen Kenntnisse und Erfahrungen in technischer Hinsicht waren sehr nutzbringend bei der Errichtung der Anlagen und bei der Ausstattung der Kompanie mit Material. Oberstleutnant (E) Supper hat eine in jeder Beziehung gute Kraftfahrausbildungskompanie seinem Nachfolger übergeben. Als zeitweiliger Vertreter des Kommandeurs hat Oberstleutnant (E) Supper gezeigt, daß er es versteht ein Offizierskoprs zu leiten. Supper ist ein guter Kamerad, und bei allen Offizieren beliebt gewesen. Er nimmt an gesellschaftlichen Veranstaltungen teil, hat gute Umgangsformen und ist ein humorvoller Unterhalter. Oberstleutnant (E) Supper hat seine Stelle sehr gut ausgefüllt und wird auch als Stokraft eines Luftgaukommandos entsprechen. Wird für Liste II vorgeschlagen." Dazu ergänzte am 22. November 1938 Generalmajor Alexander Andrae, Kommandeur der Luftkriegsschulen und zugleich Inspekteur des Erziehungs- und Bildungswesens der Luftwaffe: "Oberstleutnant (E) Supper wurde wegen seiner bisherigen Leistungen, erwiesenen Eignung und seinen Erfahrungen im Kriegsschulwesen mit der Aufstellung der neuzubildenden Kraftfahr-Ausbildungs-Kompanie Fürstenfeldbruck betraut. Er hat die Erwartungen in vollem Maße erfüllt. Die früheren Beurteilungen hat er bestätigt. Er ist ein gereifter Offizier, für Kommandeur Stellungen geeignet, der nicht enttäuschen wird." Privat wohnte der 171 Zentimeter große Offizier jetzt für die nächsten Jahre in der Rheinblickstraße 8 in Wiesbaden-Biebrich und hatte dort die Telefonnummer 61524. Am 14. Februar 1939 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Dipl. Ing. Heinrich Burchard, Chef des Stabes vom Luftgau XII: "Gereifter Offizier von hochanständigem Charakter. Offenem und ernstes Wesen, diensteifrig und zuverlässig, bestimmt im Auftreten. Geistig gut veranlagt und klar im Denken. Vertritt seine Auffassungen in gewandter, überzeugender Form. Dank seiner reichen Erfahrungen bei früheren Dienststellen und seinen umfassenden Kenntnissen in technischer Hinsicht hat Supper, trotz Übernahme der Dienststelle in der Spannungszeit, sich schnell und sicher eingearbeitet und wird seinen Aufgaben als Stokraft des Luftgaukommandos in vollem Umfang gerecht. Ist nationalsozialistisch eingestellt und vermag seines weltanschauliche Auffassung auch seinen Untergebenen zu übermitteln. Guter Kamerad, der bei Vorgesetzten und Untergebenen beliebt ist. Beitzt einwandfreie gesellschaftliche Umgangsformen und ist gewandt in der Unterhaltung. Füllt seine Stelle gut aus." Dazu ergänzte am 27. Februar 1939 Generalmajor Fritz Heilingbrunner, Kdr. vom Luftgau XII: "Mit der guten Beurteilung einverstanden." Als Stokraft beim Luftgau XII verblieb er auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939. Er wurde damit an der Westfront im Bereich des Kommandos eingesetzt. Seine jüngste Tochter Herta Supper starb am 20. Januar 1940 um 5:15 Uhr in der Schwalbacher Straße 62 in Wiesbaden an der Toxischen Grippe. Ab dem 24. Juni 1940 wurde er im Operationsgebiet der Westfront als Stokraft zum Luftgau-Kommando Westfrankreich versetzt und dort auch eingesetzt. Ab dem 1. Juli 1940 gehörte er mit diesem Stab zu den Besatzungstruppen. Am 7. Juli 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Nach dem Westfeldzug wurde er beim Luftgau-Kommando Westfrankreich auch beim Luftkrieg gegen England eingesetzt. Am 5. Dezember 1940 hat er folgende Beurteilung vom Generalmajor Heinrich Burchard, Chef des Stabes Luftgau Westfrankreich erhalten: "Charakterlich bestimmt und zuverlässig. Geistig gut veranlagt. Sicheres und gewandtes Auftreten. Energischer, tüchtiger, sehr fleißiger Offizier der an selbständiges Denken und Handeln gewöhnt ist. Hat sich durch seine Tatkraft und seine Umsicht große Verdienste um die Erhaltung der Einsatzbereitschaft erworben. Unermüdlich durch Überprüfung und Belehrung für Herabminderung der Unfälle bemüht. Sehr beliebter Kamerad. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Stokraft bei Luftgaukomando oder Luftflotte." Vom 23. Dezember 1940 bis zum 12. Januar 1941 erhielt er Erholungsurlaub nach Wiesbaden und nach Holzkirchen. Am 14. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung vom Oberstleutnant i.G. Alfred Erhard, Chef des Stabes Luftgau Westfrankreich: "Zuverlässiger, gediegener Charakter. Geistig gut veranlagt. Energischer tüchtiger, sehr fleißiger Offizier, der an selbständiges Denken und Handeln gewöhnt ist. Gewandt im mündlichen Vortrag und Schriftverkehr. Sein Auftreten ist sicher und gewandt. Oberstleutnant Supper hat auf Grund seiner jahrelangen Verwendung im Kraftfahrwesen auf diesem Gebiet ausgezeichnete Kenntnisse und große Erfahrung. Er ist ein sehr guter Stokraft, der sich insbesondere im Kriege durch seine Umsicht und Tatkraft große Verdienste um die Herstellung und den Erhalt der Einsatzbereitschaft der motorisierten Verbände und der Ausbildung des Kraftfahrpersonals im Luftgau erworben hat. Sehr beliebter Kamerad, energischer, fürsorglicher Vorgesetzter. Oberstleutnant Supper steht voll und ganz auf dem Boden der nationalsozialistischen Weltanschauung. Seine gesellschaftlichen Umgangsformen sind einwandfrei. Er füllt seine derzeitige Stelle sehr gut aus und ist zur Beförderung zum nächsthöheren Dienstgrad geeignet. Empfehlung: Kommandeur eines Rüstungskommandos, Leter der Zentralabteilung oder Abteilung Luftwaffe bei den Rüstungsinspektionen, Kraftfahrgeräteinspizient, Leiter einer selbständigen Gruppe im RLM." Dazu ergänzte am 28. Februar 1941 Generalleutnant Dr. Eugen Weißmann, KG und Befehlshaber vom Luftgau Westfrankreich: "Ein tüchtiger, gewissenhafter Offizier mit überdurchschnittlichen Kenntnissen auf seinem Fachgebiet." Kurz danach wurde er am 1. April 1941 (35) zum Oberst (E) befördert. Vom 28. Juli 1941 bis zum 12. August 1941 erhielt er Erholungsurlaub nach Wiesbaden und nach Holzkirchen. Am 1. November 1941 erhielt er anläßlich seiner Versetztung folgende Beurteilung von Oberst Alfred Ehrhard, Chef des Stabes Luftgau Westfrankreich: "Oberst Supper hat seine Stelle als Stokraft des Luftgau-Kommandos Westfrankreich bis zu seiner Versetzung sehr gut ausgefüllt. Seit Herbst vorigen Jahres zum Luftgaujägermeister bestimmt, hat sich Supper als vorbildlicher Weidmann gezeigt und sich auch auf diesem Posten voll bewährt. Sonst nichts hinzuzufügen." An diesem 1. November 1941 kam er als Oberquartiermeister (motorisiert) (OQu (mot.)) zur Luftflotte 4. Diese operierte seit Beginn des Ostfeldzuges im Südabschnitt der Ostfront. In den Beurteilung wurde er weiter als Stokraft bezeichnet. Das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse wurde ihm am 14. Dezember 1941 verliehen. Vom 1. April 1942 bis zum 1. Mai 1942 erhielt er einen Genesungsurlaub nach Holzkirchen und Wiesbaden. Am 15. Juli 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Alexander Löhr, OB der Luftflotte 4: "Oberst Supper hat auc als Stokraft der Luftflotte 4 voll den in ihn gesetzten Erwartungen entsprochen. Zur Überführung in das Truppenoffizierskorps uneingeschränkt geeignet." Am 24. August 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Günther Korten, Chef des Generalstabes der Luftflotte 4: "Weiterhin voll bewährter Stokraft, vor allem in den nicht einfachen Verhältnissen des Ostfeldzuges." Am 1. Oktober 1942 wurde er als Oberst in den aktiven Dienst übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1941 (54) festgelegt. Am 28. Februar 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Hans-Detlef Herhudt von Rohden, Chef des Generalstabes der Luftflotte 4: "Oberst Supper hat sich weiterhin voll bewährt." Zwischen dem 20. Mai 1943 und dem 16. Juni 1943 wurde er nach Wiesbaden, Hoya und Holzkirchen beurlaubt. Er befand sich am 16. Juli 1943 auf einer Dienstfahrt von Kamenskoje nach Dnjepropetrowsk. Unterwegs erlitt er bei Dijowka durch Steinschlag, der auf Gesteinssprengungen durch eigene Pioniere zurückzuführen war, sehr schwere Verletzungen, an deren Folgen er fast sofort starb. Sein Tod wurde im Luftwaffen-Ortslazarett 2/VIII in Dnjepropetrowsk um 23 Uhr festgestellt. Als Todesursache wurden Bruch des Darmbauch, schwerer Schock, sowie innere Verblutung angegeben. Er wurde danach auf dem Heldenfriedhof Kamenskoje in Grab 239 beerdigt. Als letzte Beurteilung wurde durch Oberst i.G. Karl-Heinrich Schulz, Chef des Generalstabes der Luftflotte 4, am 9. August 1943 folgendes bemerkt: "Den guten Beurteilung vom 1.4.41, 15.7.42, 24.8.42 und 28.2.43 ist nichts hinzuzufügen. Oberst Supper hat sich voll bewährt und war ein hervorragender Offizier." Seine Witwe wohnte weiterhin in Wiesbaden-Biebrich. Am 25. Juni 1944 wurde durch den Chef des Generalstabes der Luftflotte 4, Generalmajor Karl-Heinrich Schulz,  wegen der Bitte um nachträgliche Beförderung zum Generalmajor folgende Beurteilung zum Luftwaffenpersonalamt gesendet: "Oberst Supper war seit 1. November 1941 O.Qu./Mot. der Luftflotte 4 und befand sich am 16. Juli 1943 auf einer Dienstfahrt mit Pkw von Kamenskoje nach Dnjepropetrowsk. Unterwegs erlitt er durch Steinschlag, der auf Gesteinsprengungen durch eigene Pioniere zurückzuführen war, schwere Verletzungen, an deren Folgen er sofort starb. Während des Vormarsches seit November 1941, der Kampfhandlungen am Don, bei Stalingrad und im Kaukasus, sowie während der Absetzbewegungen bis zum Dnjepr im Jahre 1943 hatte Oberst Supper dank seiner vorbildlichen persönlichen Einsatzfreude, seiner großen fachlichen Kenntnisse und seiner hervorragenden organisatorischen Begabung namhaften Anteil an der hohen Einsatzbereitschaft des Kraftfahrgerätes der Verbände der Luftflotte. Planvoller, zielbewußter Ansatz der Versorgungs- und Instandsetzungsdienste sicherten stets eine, den Kampferfordernissen entsprechende Geräte- und Betriebsstofflage, die in vielen Fällen von ausschlaggebender Bedeutung für den Erfolg des Einsatzes war. In Anbetracht der beispielhaften, in selbstloser Hingabe vollbrachten Leistungen und der um die Erhaltung wertvollen Materials erworbenen, wiederholt anerkannten Verdienste wird gebeten, Oberst Supper als Auszeichnung für hervorragende Leistungen vor dem Feinde nachträglich zum Generalmajor zu befördern." Am 1. Oktober 1944 wurde er nachträglich zum Generalmajor befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1943 festgelegt. Nach dem Krieg heiratete seine ältester Sohn Hans-Peter Supper als Feinmechaniker am 16. März 1954 die Anna Klara Cratz in Wiesbaden-Biebrich. Kurz darauf wurde ihnen am 15. Mai 1954 die Monika Hertha Supper geschenkt. Das Mädchen verstarb bereits am Morgen des 16. Mai 1954 in der elterlichen Wohung in der Rheinblickstraße 8 in Wiesbaden-Biebrich. Als Todesursache wurde Lebensschwäche und Frühgeburt 7. Monat angegeben. Sein Sohn Hans-Peter Supper war in den 60iger Jahren als Montageschlosser tätig und lebte in Mainz. 

Er hatte mehrere Geschwister:
Sein älterer Bruder war der am 22. April 1891 in Breslau geborene Fritz Carl Hermann Bernhard Supper.
Sein jüngerer Bruder war der am 15. August 1894 in Breslau geborene Werner Hubertus Maria Bernardus Supper. Im 1. Weltkrieg war er 1914 als Jäger im Reserve-Jäger-Bataillon Nr 15 vermisst. Erst 1916 kehrte er nach Verwundung zum Bataillon zurück. Sein Bruder Werner Supper war nach dem Krieg als Leutnant bei der Sicherheitspolizei in Hamburg aktiv. Als solcher heiratete er am 1. Juli 1920 die etwa siebeneinhalb Jahre jüngere Annaliese Karla Külz, Tochter des Geheimen Medizinalrats Professor Dr. med. Friedrich Otto Ludwig Külz, in Altona. Diese Ehe wurde durch das am 12. Juni 1929 rechtskräftig gewordene Urteil des Landgerichts Verden an der Aller geschieden. Noch im gleichen Jahr untersagte er seine Ehefrau die Führung seines Nachnamens. Seine Exfrau heiratete 1938 in Freudenstadt ein zweites Mal. Auch sein Bruder heiratete im Jahr 1943 in Lüneburg ein zweites Mal. Der jüngerer Bruder starb am 11. August 1944 um 5:40 Uhr als Hauptmann im Stab des III. Bataillons vom Sicherungs-Regiment 194 in Valence, Department Drome. Als Todesursache wurde akute, toxisch bedingte Leberentzündung. Er wurde am 12. August 1944 im Einzelgrab 20 in der 4. Reihe der Abteilung 25 des französischen Garnisonsfriedhofs in Valence beerdigt. Seine Witwe Ruth Supper lebte damals in der Soltauer Chaussee 75 in Lüneburg.

 

*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Pers 6/1840