Vierling, Albert Otto
* 30. September 1887, Weiden in der Oberpfalz
† 9. April 1969, Gräfelfing |
Albert Vierling war der Sohn des Apothekers Josef Vierling und dessen Ehefrau Therese, geborene Einhenkel. Er trat am 31. Juli 1907 in das bayerische Telegraphen-Detachement München ein. Bei diesem wurde er am 16. Oktober 1907 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 9. März 1908 wurde er zum Fähnrich befördert. Als solcher wurde er zur Kriegsschule München kommandiert. Am 25. Juni 1909 wurde er nach deren Abschluss zum Leutnant befördert. Er wurde danach als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie vom Telegraphen-Detachement in München eingesetzt. Vom 3. Juli 1911 bis zum 29. August 1911 wurde er zur Ausbildung als Flugzeugführer zur Militär-Fliegerschule Döberitz kommandiert. Vom 30. August 1911 bis zum 31. Oktober 1911 wurde er zur Ausbildung im Fliegen zur Luftschiffer-Abteilung kommandiert, ohne anschließend als Flugzeugführer eingesetzt zu werden. Am 20. März 1912 wurde er zur Fortbildung als Flugzeugführer zum Luftschiff- und Kraftfahr-Bataillon kommandiert. Am 13. Juli 1912 wurde er als Lehrer beim Kurs D eingeteilt. Vom 29. Juli 1912 bis zum 12. August 1912 wurde er dann als Lehrer beim Kurs F eingeteilt. Vom 1. Oktober 1912 bis Juli 1914 wurde er an die bayerische Artillerie- und Ingenieur-Schule in München kommandiert. Während des Kommandos wurde er vom 1. September 1913 bis zum Ende der großen Truppenübung zur Militär-Flieger-Station kommandiert. Er heiratete die fast zwei Jahre jüngere Theresa Benz noch vor dem 1. Weltkrieg. Am 15. April 1914 wurde er als Technischer Offizier und Fluglehrer zum bayerischen Flieger-Bataillon versetzt. Bei Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Albert Vierling am 2. August 1914 Flugzeugführer bei der bayerischen Flieger-Abteilung 1. Am 15. August 1914 wurde er durch einen Gewehrschuß am linken Arm verwundet. Am gleichen Tag wurde er im Lazarett Saargemünd aufgenommen. Am 23. August 1914 wurde er unter lazarettärztlicher Weiterbehandlung von 14 Tagen wieder zu Truppe entlassen. Am 13. September 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 12. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 9. Mai 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er am 5. Juli 1915 im Einsatz beim Luftkampf mit einem feindlichen Eindecker verwundet. Dabei wurde sein rechtes Daumengelenk durch Maschinengewehr-Schuss durchschossen. Er wurde noch am gleichen Tag im Kriegslazarett Peronne aufgenommen. Am 15. Juli 1915 wurde er wieder zur Truppe entlassen. Nach seiner Genesung wurde er am 17. Juli 1915 zur bayerischen Flieger-Ersatz-Abteilung nach Schleißheim versetzt. Am 1. September 1915 wurde er zur bayerischen Prüfanstalt und Werft der Jagdflugzeuge kommandiert. Am 27. Mai 1916 wurde er Referent für Flugzeugwesen bei der bayerischen Inspektion des Ingenieur-Korps. Ab dem 9. Januar 1917 wurde er Referent in der Abteilung VI (Bau-Abteilung) bei der bayerischen Inspektion des Ingenieur-Korps verwendet. Am 24. September 1917 wurde seine Tochter Ingeborg Maria Vierling in München geboren. Ab dem 13. Dezember 1917 diente er als Adjutant des bayerischen Inspekteurs des Luftfahrtwesens (ILuft). Nach seiner Beförderung zum Hauptmann am 28. Mai 1918 wurde Albert Vierling am 9. Juni 1918 zum Armeeflugpark 6 kommandiert, dessen Führer er am 10. Juli 1918 wurde. Am 1. Dezember 1918 wurde er dann Leiter der Geräte-Abteilung bei der bayerischen Inspektion des Luftfahrtwesens. Im Jahr 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 1. Dezember 1919 wurde er als Nachrichten-Offizier zum Stab der Reichswehr-Schützen-Brigade 21 versetzt. Am 22. Januar 1920 wurde er zur Luftfahrt-Friedenskommission kommandiert. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er als Führer der Nachrichten-Truppen beim Stab der Reichswehr-Schützen-Brigade 21 verzeichnet. Am 1. Oktober 1920 wurde er von der Reichswehr-Brigade 21 zum Führer der Kraftfahr-Kompanie 21 ernannt. Be der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 31. Dezember 1920 aus dem Militärdienst entlassen.
Am 16. Februar 1922 wurde seine Tochter Gabriele Vierling in Berlin geboren. Im Zivilleben wurde Albert Vierling 1925 Geschäftsführer beim bayerischen Sportflug GmbH. Ab dem 1. April 1927 war er bis zum 31. Dezember 1933 Leiter der Deutschen Verkehrsfliegerschule in Schleißheim. Spätestens 1929 wohnte er in der Ruffiniallee 26 in Gräfeling und hatte dort die Telefonnummer 89022. Am 1. Januar 1934 trat er als Major in die Reichswehr ein. Er wurde zuerst beim Stab der 7. (Bayerische) Nachrichten-Abteilung in München eingesetzt. Gleichzeitig wurde er in den Bereich des Reichsluftfahrtministeriums als Leiter der Deutschen Verkehrsflieger-Schule Schleißheim kommandiert. Bereits einen Monat später wurde er als Leiter der Deutschen Verkehrsfliegerschule Schleißheim in die Luftwaffe übernommen. Am 1. Juli 1934 wurde er zum Kommandeur der Flugzeugführer-Schule Gotha ernannt und damit gleichzeitg Fliegerhorst-Kommandant Gotha. Am 1. Dezember 1934 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Februar 1935 zum Regimentsstab vom Infanterie-Regiment Nürnberg kommandiert. Anschließend war er ab dem 1. März 1935 als Kommandeur der Flieger-Ersatz-Abteilung 15 (Fea 15) vorgesehen, deren Kommando er aber erst am 1. Juli 1935 übernahm. 1936 wohnte er in der Äußeren Prinzregentenstraße 25 in München M 8 und hatte die Telefonnummer 45130. Zum 1. April 1936 wurde Vierling zum Oberst befördert. Am 1. März 1937 wurde er zum Kommandeur der Fliegerschulen und der Flieger-Ersatz-Abteilungen im Luftkreis V ernannt. Von 1938 bis mindestens 1943 wohnte er in der Elisabethstraße 39 in München M 13 und hatte die Telefonnummer 371380. Ab dem 1. April 1938 war er Kommandeur der Fliegerschulen und der Flieger-Ersatz-Abteilung 7. Am 1. Januar 1939 zum Generalmajor befördert, folgte am 1. Februar 1939 die Ernennung zum Höheren Flieger-Ausbildungs-Kommandeur 7 und am 8. August 1939 die Ernennung zum Kommandeur vom Luftgaustab z.b.V. 4. Am 1. Januar 1940 folgte die Ernennung zum Kommandeur vom Luftgaustab z.b.V. 12. Am 1. Dezember 1940 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Ab dem 24. Oktober 1941 war er Kommandierender General und Befehlshaber im Feldluftgau Rostow-Don. Am 1. Juni 1942 wurde er zum General der Flieger befördert. Im Juni 1943 wurde er zum Kommandierenden General und Befehlshaber im Feldluftgau XXV ernannt. Am 26. Juli 1943 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Silber verliehen. In seiner Eigenschaft als Kommandierender General und Befehlshaber des Luftgaues XXV stiftete Vierling 1943 die Ehrenplakette des Feld-Luftgaues XXV als Auszeichnung der deutschen Luftwaffe. Ab dem 17. August 1944 war er schließlich Kommandierender General und Befehlshaber im Luftgau I, bevor er am 2. Februar 1945 in die Führerreserve des OKL versetzt wurde. Am 30. April 1945 wurde er schließlich aus dem Militärdienst entlassen. Er lebte spätestens ab 1949 wieder in der Ruffiniallee 26 in Gräfeling und hatte dort auch wieder die Telefonnummer 89022. Die Telefonnummer änderte sich spätestens 1965 zur 898022 und 1970 zur 855822
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945. Osnabrück 1991
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler &
Sohn Verlag, Berlin 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953