15. Infanterie-Regiment
Infanterie-Regiment Kassel
Infanterie-Regiment 15
Infanterie-Regiment (motorisiert) 15

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 15 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. 1940/41 wurde eine Stabskompanie vom Regiment mit eigener Nummer eingetragen. 1941 wurde die Kolonne zur 9. kleinen Kraftwagen-Kolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 29 umbenannt. 1942 wurde die 14. Kompanie gestrichen. Gleichzeitig wurde durch Umbenennung der 6. Kompanie vom Fla-MG-Bataillon (schw.) mot. Z 46 eine 14. (Fla) Kompanie des Regiments eingetragen. 1943 wurden alle Einheiten mit dem Vermerk Stalingrad gestrichen. Lediglich das III. Bataillon und die 14. (Fla) Kompanie wurde noch kurz zuvor zu Teilen vom Grenadier-Regiment 15 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 13273 13273
Stabskompanie - ab 40/41 43437
Stab I. Bataillon 02355 02355 A
1. Kompanie 05743 02355 B
2. Kompanie 19901 02355 C
3. Kompanie 15828 02355 D
4. Kompanie 29098 02355 E
Stab II. Bataillon 04601 04601 A
5. Kompanie 26517 04601 B
6. Kompanie 14182 04601 C
7. Kompanie 19309 04601 D
8. Kompanie 03442 04601 E
Stab III. Bataillon 25139 25139 A
9. Kompanie 16039 25139 B
10. Kompanie 21079 25139 C
11. Kompanie 16904 25139 D
12. Kompanie 21831 25139 E
13. Kompanie 17681 17681
14. Kompanie 17680 17680 gestr. 1942
14. (Fla) Kompanie - ab 1942 24487
Kolonne 08842 08842 bis 1941

Mit freundlicher Genehmigung von: Kannapin, Norbert: Die deutsche Feldpostübersicht (3 Bd.), vollständiges Verzeichnis der Feldpostnummern, Biblio-Verlag (1980), ISBN-10: 3764811838

Das 15. Infanterie-Regiment wurde bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Januar 1921 aus Verbänden der ehemaligen königlich-preußischen Armee im Wehrkreis V aufgestellt. Für die Aufstellung wurden hauptsächlich Abgaben der Reichswehr-Infanterie-Regimenter 21 und 22 verwendet. Garnisonsstadt des Regimentsstabes war Gießen, im Wehrkreis V. In der gleichen Stadt war auch das I. Bataillon vom Regiment stationiert. Der Stab vom II. Bataillon war mit der 5. und 8. Kompanie vom Regiment war in Eisenach, ebenfalls Wehrkreis V, stationiert. Die 6. und die 7. Kompanie vom Regiment waren in Sondershausen, damals ebenfalls Wehrkreis V, stationiert. Das III. Bataillon war mit der 13. (Minenwerfer) Kompanie in Kassel, ebenfalls Wehrkreis V, stationiert. Das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment wurde in Marburg, ebenfalls Wehrkreis V, stationiert. Mit der Aufstellung wurde das Regiment der 5. Division der Reichswehr unterstellt. Taktisch unterstand das Regiment dem Infanterieführer V.
Die Traditionsträgerschaft im Regiment war dann bis zur Erweiterung der Reichswehr wie folgt verteilt:
1. Kompanie: 1. Großherzoglich Hessisches Leibgarde-Infanterie-Regiment Nr. 115
2. Kompanie: 2. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment "Kaiser Wilhelm" Nr. 116
3. Kompanie: 4. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment "Prinz Carl" Nr. 118
4. Kompanie: 4. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Regiment "Prinz Carl" Nr. 118
5. Kompanie: 2. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 32; 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95
6. Kompanie: 3. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 71
7. Kompanie: 5. Thüringisches Infanterie-Regiment "Großherzog von Sachsen" Nr. 94
8. Kompanie: 7. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 96
9. Kompanie: 3. Kurhessisches Infanterie-Regiment "von Wittich" Nr. 83
10. Kompanie: 1. Kurhessisches Infanterie-Regiment "Landgraf Friedrich I. von Hessen-Cassel" Nr. 81; 5. Großherzoglich-Hessisches Infanterie-Regiment Nr. 168
11. Kompanie: 5. Großherzoglich-Hessisches Infanterie-Regiment Nr. 168
12. Kompanie: Kurhessisches Füsilier-Regiment "von Gerdsdorff" Nr. 80; 3. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Leibregiment "Großherzogin" Nr. 117
13. Kompanie: 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167
14. Kompanie: 1. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 87; 3. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Leibregiment "Großherzogin" Nr. 117
15. Kompanie: 2. Nassauisches Infanterie-Regiment Nr. 88; 3. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Leibregiment "Großherzogin" Nr. 117
16. Kompanie: Kurhessisches Jäger-Bataillon Nr. 11
Am 15. Mai 1925 wurde der Regimentstab nach Kassel verlegt. Ab 1930 trug General der Infanterie a.D. von Hülsen die Uniform des Regiments mit den Generalabzeichen. In den 30iger Jahren wurde auch General der Infanterie a.D. Erich Wöllwarth die Berechtigung erteilt, die Uniform des Regiments mit den Generalabzeichen zu tragen. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde das Regiment am 1. Oktober 1934 zum Infanterie-Regiment Kassel umbenannt. Dabei wurde das I. Bataillon vom Regiment zum I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 36 umbenannt. Ebenso wurde das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment zum Ausbildungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 36 umbenannt. Als Ersatz wurde durch die Umbenennung des II. Bataillons vom Regiment ein neues I. Bataillon vom Regiment aufgestellt. Durch Abgaben vom gesamten Regiment wurde ein neues II. Bataillon vom Regiment ebenfalls in Kassel aufgestellt. Zum 1. Oktober 1934 wurde durch Abgaben vom gesamten Regiment auch ein Ausbildungs-Bataillon vom Regiment in Siegen, damals ebenfalls Wehrkreis V, aufgestellt. Das Regiment wurde jetzt dem Infanterieführer V unterstellt. Das neue I. Bataillon verlegte dann 1935 nach Fulda, im neuen Wehrkreis IX. Bei der Enttarnung der Verbände wurde das Regiment dann zum Infanterie-Regiment 15 umbenannt. Dabei wurde das I. Bataillon vom Regiment zum I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 87 umbenannt. Das Ausbildungs-Bataillon vom Regiment wurde zum III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 57 umbenannt. Als Ersatz wurde durch Abgaben der Landespolizei ein neues I. Bataillon vom Regiment ebenfalls in Kassel aufgestellt. Die Garnison Kassel, in der damit jetzt das gesamte Regiment versammelt war, gehörte jetzt zum Wehrkreis IX. Das Regiment wurde jetzt der 9. Infanterie-Division unterstellt. Zum 6. Oktober 1936 wurde durch die Umbenennung vom Ergänzungs-Bataillon 55 ein Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 15 ebenfalls in Kassel aufgestellt. Gleichzeitig wurde das Regiment jetzt der neu geschaffenen 29. Infanterie-Division unterstellt. Ferner wurden zwischen 1934 und 1936 laufend Personal zu weiteren Neuaufstellungen abgeben. Im Herbst 1937 wurde das Regiment mit der Division zusammen motorisiert und danach als Infanterie-Regiment (mot.) 15 bezeichnet. In Erinnerung an das frühere kurhessische Jägerbataillon 11 trug das III. Bataillon die Bezeichnung Jägerbataillon.

Bei Beginn des Polenfeldzuges nahm das Regiment am Vormarsch auf Warschau teil. Am 8. September 1939 erlitten die 9. und 10. Kompanie bei einem Waldkampf folgende Verluste:

gefallen 1 Offizier 1 Oberjäger 11 Jäger
verwundet   4 Oberjäger 5 Jäger
vermißt     1 Jäger

Im Winter 1939/40 lag die Truppe als Reserve um Hann, Münden und Montabaur. Hier mussten die 4. und 7. Kompanie zum Kradschützen-Bataillon 29 abgegeben werden. Beim Westfeldzug stieß das Regiment über Luxemburg, Rethel und die Somme westlich von Amiens auf Dünkirchen vor. In der zweiten Phase des Westfeldzuges gehörte das Regiment zur Panzergruppe Guderian und stieß über St. Dizier, die Saone und Doubs bis in den Raum Belfort vor. Als erste deute Truppe erreichte das Regiment am 17. Juni 1940 bei Pontarlier die Schweizer Grenze.

Nach kurzer Besatzungszeit blieb das Regiment Reserve des Heeres in Deutschland, um im Mai 1941 nach Ostpolen verlegt zu werden. Der Vormarsch in Russland führte das Regiment über Slonin zum Kessel von Minsk. Smolensk wurde am 15. Juli 1941 erobert. Im September 1941 folgte die Schlacht um Kiew und anschließend der Angriff über Karatschew und Brijansk bis Tula vor Moskau. 1942 wurde das Regiment im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Hier kämpfte es u.a. bei Orel und Charkow, am Don westlich von Woronesh, danach westlich von Stalingrad und anschließend in Stalingrad selbst. Das Regiment wurde mit der 6. Armee in Stalingrad eingekesselt und fand im Februar 1943 bei Betekowka, am Südrand der Stadt, den Untergang.

Die Neuaufstellung erfolgte mit Befehl vom 1. März 1943 als Grenadier-Regiment 15.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 15 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Friedrich Kumme Aufstellung - 15. Juni 1921

Oberst Erich Woellwarth 16. Juni 1921 - 31. Oktober 1922

Oberst Karl von Stockhausen 1. November 1922 - 30. November 1922

Oberst Ernst Bethcke 1. Dezember 1922 - 31. Januar 1924

Oberst Albert Fett 1. Februar 1924 - 31. Januar 1928

Oberst Cordt Freiherr von Brandis 1. Februar 1928 - 31. Januar 1930

Oberst Erich von Schickfus und Neudorff 1. Februar 1930 - 31. März 1932

Oberst Werner Kienitz 1. April 1932 - 30. September 1934

Generalmajor Walther Behschnitt 1. Oktober 1934 - 12. Oktober 1937

Oberst Otto von Goeldel 12. Oktober 1937 - 31. Oktober 1939

Oberst Walter Wessel 1. Oktober 1939 - 19. September 1941

Oberst Max Ulich 20. September 1941 - Umbenennung

 

Literatur und Quellen:

Fünfzehn Jahre 11. Jäger-Kompanie 15. Infanterie-Regiment 1919/1935, Gedruckt bei Max Seifert, Kassel 1936

 

Paul J. Schneider: Beiträge zur Chronik des 15. Infanterie-Regiments, Selbstverlag, Linsengericht 1985

 

Georg H. Wetzel: Die Hessische Jägertruppe im Wandel dreier Jahrhunderte (Geschichte III./Inf.- und Pz.Gren.Rgt. 15), Kassel 1964

 

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3. Zug der 6. Kompanie des Infanterie-Regiments 15.