5. (Württ.) Pionier-Bataillon
5. Pionier-Batillon
Pionier-Bataillon Ulm A
Pionier-Bataillon 5

 

Feldpostnummern:

Einheit Feldpostnummer
Stab 00625
1.Kompanie 27377
2.Kompanie 11668
3.Kompanie 00630
Kolonne 14476
Brückenkolonne C/B 15665

 

Das 5. (Württembergisches) Pionier-Bataillon wurde bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 in Ulm im Wehrkreis V ausgestellt. Zur Aufstellung wurden hauptsächliche Personal der Reichswehr-Pionier-Bataillone 8, 11 und 13 herangezogen. Nach der Aufstellung wurde das Bataillon der 5. Division der Reichswehr unterstellt. Noch Anfang der 20iger Jahre wurde die 1. Kompanie nach Neu-Ulm verlegt und damit zur 1. (Preuß.) Kompanie umbenannt. Dadurch wurde das Bataillon jetzt zum 5. Pionier-Bataillon umbenannt.

Die Traditionsträgerschaft im Bataillon war anfangs wie folgt verteilt:
1. Kompanie: Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11, 1. Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 21 und 2. Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 25
2. Kompanie: 2. Sächsisches Pionier-Bataillon Nr. 13 und Eisenbahn-Regiment Nr. 3
Brückenkolonne und Scheinwerferzug: Schlesisches Pionier-Bataillon Nr. 6

Ab 1927 wurde die Traditionsträgerschaft im Bataillon wie folgt verteilt:
1. Kompanie: Schlesisches Pionier-Bataillon Nr. 6, 1. Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 21 und 2. Nassauisches Pionier-Bataillon Nr. 25
2. Kompanie: 2. Sächsisches Pionier-Bataillon Nr. 13 und Eisenbahn-Regiment Nr. 3
Brückenkolonne und Scheinwerferzug: Kurhessisches Pionier-Bataillon Nr. 11

Anfang der dreißiger Jahre wurde die Brückenkolonne zur 3. (Preuß.) Kompanie in Ulm umgegliedert, die auch deren Tradition übernahm.

Aus dem Bataillon entstanden im Rahmen der Heereserweiterung von der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 3 Bataillone mit Tarnbezeichnungen. Dies waren, Pionier-Bataillon Ulm A (das spätere Pionier-Bataillon 5), Pionier-Bataillon Hann. Münden (das spätere Pionier-Bataillon 9 der 9. Infanterie-Division), gebildet aus der 1. und 5. Kompanie, und das Pionier-Bataillon Ulm B (das spätere Pionier-Bataillon 15 der 15. Infanterie-Division). Das Bataillon wurde jetzt dem Kommandant von Ulm unterstellt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde das Bataillon am 15. Oktober 1935 zum Pionier-Bataillon 5 umbenannt. Das Bataillon wurde jetzt der 5. Infanterie-Division unterstellt.

Vor dem Westfeldzug lag das Bataillon in Remagen am Rhein. Für den 9. Mai 1940 war vom XVIII. Armeekorps in Treis an der Mosel eine Übung mit dem Gebirgs-Pionier-Bataillon 54 und dem Pionier-Bataillon 21 befohlen wurden, an der auch die Brückenkolonne C des Bataillons teilnehmen sollte. Die meisten Offiziere vom Bataillon wurden als Zuschauer dorthin befohlen. Um 15:45 Uhr am gleichen 9. Mai 1940 kehrte der Kommandeur wieder nach Remagen zurück. Bereits um 14:40 Uhr war von der Division der fernmündliche Alarmbefehl mit der dem Stichwort "Ulmer Spatz" eingegangen. Schon um 16:15 Uhr trafen zwei Kraftwagen-Kolonnen ein, auf denen die 1. und die 2. Kompanie verladen und zum vordersten Regiment der Division, dem Infanterie-Regiment 75, gebracht wurden. Um 17:45 Uhr begeben sich die beiden Kompanien verlastet nach Whs. Hohe Acht in der Eifel, wo sich der Gefechtsstand vom Infanterie-Regiment 75 befindet. Die 3. Kompanie wird der Panzerjäger-Abteilung 5 unterstellt. Die Brückenkolonne C ist noch nicht von der Übung zurück. Sie wird zusammen mit der Kolonne der Marschgruppe für rückwärtige Dienste unterstellt. Der Vormarsch des Infanterie-Regiment 75 ist für 22:00 Uhr befohlen wurden. Die 1. und 2. Kompanie vom Bataillon wurden nach der Entladung ohne Pferde, Gefechtsfahrzeuge und Feldküchen in die Marschfolge eingegliedert. Gegen 1:10 Uhr am 10. Mai 1940 erreichen die motorisierten Teile des Bataillon den Ort Berlingen als Rastraum. Die 1. und 2. Kompanie treffen nach einem Marsch von 40 Kilometeren um 7:00 Uhr ein. Das Bataillon erhält von der Division die Erlaubnis einige Pferde auf den Fahrzeugen der Kolonne nachzuziehen. Der Rest der Pferde wird erst am 17. Mai wieder zum Bataillon stoßen. Die motorisierten Teile fahren um 19:00 Uhr in den nächsten Rastraum Eilscheidt, die 1. und 2. Kompanie marschieren um 19:30 Uhr los und erreichen den Raum am 11. Mai 1940 um 7:00 Uhr nach 40 Kilometern Marsch. Um 18:30 Uhr wird der Vormarsch fortgesetzt. Bei Utrecht - Eisenbach wird die Grenze nach Luxemburg überschritten. Die motorisierten Teile treffen um 23:00 Uhr in Weickendingen ein. Die 1. und 2. Kompanie erreichen den Ort am 12. Mai 1940 um 09:30 Uhr. Um 20:00 Uhr geht der Marsch des Bataillons weiter. Westlich von Longvilly wird die luxemburgisch-belgische Grenze überschritten. Am 13. Mai 1940 erreicht das Bataillon um 5:00 Uhr Flamizoulle nach 36 Kilometern Marsch. Um 13:30 Uhr ergeht der Befehl innerhalb der Division eine Vorausabteilung aufzustellen. Diese besteht aus der Aufklärungs-Abteilung 5, der Panzerjäger-Abteilung 5, der 14. Kompanie vom Infanterie-Regiment 14, motorisierte Teilen vom gleichen Regiment und Teilen vom Bataillon und untersteht Oberst Faulenbach, dem Kommandeur des Infanterie-Regiment 14. Die Teile vom Bataillon sind die 3. Kompanie, zwei motorisierte Offz-Spähtrupps von der 1. Kompanie und ein motorisierter Offz-Spähtrupps von der 2. Kompanie. Die Vorausabteilung soll im Handstreich den Übergang über die Maas zwischen Laifour und Braux erreichen und die Semios-Übergänge bei Tournavaux und Haulme sichern. Falls die Maaas verteidigt würde sollte durch Artillerie-Spähtrupps und den Pionier-Kommandeur Erkundungen für einen Angriff über die Maas vorgenommen werden. Die beiden Fußkompanien und der Rest des Stabes bleiben dem Infanterie-Regiment 75 marschtechnisch unterstellt und marschieren weiter auf der Vormarschstraße der Division. Um 16:00 Uhr findet die letzte Besprechung bei der Vorausabteilung statt, bevor sie um 18 Uhr von Amberloup aus antritt. über St. Hubert, Libin, Graide, Bievre, St. Denis wird um 21 Uhr Gedinne erreicht, wo Unterkunft bezogen wird. Um 23 Uhr erhält Leutnant Roetger den Befehl die Maas bei Montherme zu erreichen und Verbindung mit den dort übergehenden 21. Infanterie-Division und 3. Panzer-Division aufzunehmen. Er kam am 14. Mai 1940 um 5:30 Uhr wieder zurück und berichtete von feindlichem Artillerie-Störungsfeuer und den Vorgängen. Das Pionier-Bataillon 39 von der 3. Panzer-Division baute in Montherme eine 16-Tonnen-Brücke. Ein Steg war bereits fertig und Fährbetrieb wurde ebenfalls unterhalten. Um 6 Uhr am 14. Mai 1940 fährt der Kommandeur mit dem Offziers-Spähtrupp der 2. Kompanie über Linchamps an die Semois. Dabei wird von der Gruppe um 6:30 Uhr die belgisch-französische Grenze überschritten. Dabei stößt man bei Linchamps auf sehr gut durchgeführte Straßensperrungen, die ebenso wie kleinere Barrikaden, durch die 3. Kompanie beseitigt werden müssen. Um 7:15 Uhr erreicht der Kommandeur die zerstörte Straßenbrücke bei Hautes Rivieres. Dort befindet sich auch der Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 5, Rittmeister Niemack, welcher schon einen behelfsmäßigen Übergang über die Trümmer der Brücke schaffen ließ. Zur Ergänzung der vorliegenden Meldungen wird Leutnant Hauff von der 2. Kompanie damit beauftragt, die Übergänge stromauf und stromab von Hautes Rivieres, bei Nohan und Sorendal hinsichtlich möglicher Übergänge zu erkunden. Gegen 8:30 Uhr erreicht auch der Chef der 3. Kompanie die Übergangsstelle und erhält vom Kommandeur die Aufgabe, den Übergang für 8 Tonnen befahrbar zu machen. Um 9 Uhr kehrt Leutnant Hauff von der Erkundung zurück. Alle Brücken sind zerstört und nicht befahrbar. Eine Wiederherstellung in kurzer Zeit ist nicht möglich. Nach seinem Wiedereintreffen erhält Leutnant Hauff den Befehl auf einem von der Aufklärungs-Abteilung 5 erkundeten Umgehungsweg von Nohan nach Thilay, mit einer Gruppe der 3. Kompanie, Sperren zu beseitigen, und danach dem Kommandeur nach Tournavaux zu folgen. Dieser fährt dorthin mit seinem Adjutant und Oberleutnant Wildschütz vom Infanterie-Regiment 14 unter seitlicher Umgehung der vielen Baumsperren um den Übergang nach Tournavaux zu erkunden. Beim dortigen Eintreffen wird festgestellt, das Brücke zwar geprengt, aber für Schützen noch gangbar ist, ebenso befindet sich eine Furt nicht all zu weit flußabwärts, die ebenfalls durchwatet werden kann. Der Kommandeur entschließt sich, die Brücke bei Tournavaux durch die 3. Kompanie wiederherstellen zu lassen. Um 11:40 Uhr trifft Lt. Reich mit Teilen der 3. Kompanie an der Brücke bei Tournavaux ein. Er erhält den Auftrag die Wiederherstellung vorzubereiten. Der Kommandeur begibt sich danach zum Gefechtsstand der Vorausabteilung in Linchamps. Als er unterwegs um 12:40 Uhr in Haute Rivieres eintrifft erhält er von Lt. Lange das die Brücke für den Übergang leichter Lasten fertiggestellt ist. Dort bekommt um 12:30 Uhr von ihm auch Lt. Hauff den Befehl Übergangsmöglichkeiten an der Maas zwischen Renault-Bogny und Haulme zu erkunden. Um 13:00 Uhr erreicht er den Gefechtsstand. Um 15:00 Uhr fährt der Kommandeur zurück nach Tornauvaux und trifft dort um 15:40 Uhr ein. Er sieht das die 3. Kompanie 2 Züge zur Wiederherstellung der Brücke eingesetzt hat. Da von der Aufklärungs-Abteilung 5 noch keine Informationen vorliegen erkunden Kommandeur und Adjutant persönlich an der Maas zwischen Montherme und Chau Regnault-Bogny. Die Eisenbahnbrücke bei Les Vaselles und die Straßenbrücke bei Chau Regnault-Bogny sind zerstört. Das jenseitige Ufer ist von Montherme aus bis in Höhe von Les Vanelles in den Händen der dort eingesetzten Teile der 21. Infanterie-Division und der Panzergruppe Kleist. Südlich von Renault-Bogny ist das Gelände noch vom Gegner besetzt. Stromaufwärts von Chau Regnault werden Übersetzmöglichkeiten und eine Brückenstelle erkundigt. Die Anfahrt zur Brückenstelle wird durch über die Straße Montherme - Leorezy liegende Teile der gesprengten Eisenbahnbrücke bei Les Vanelles nachhaltig erschwert. Eine Zufahrtsmöglichkeit über den Bahnhof wird erkundet. Bei der Rückkehr des Kommandeurs nach Tournavaux um 20:20 Uhr wird ihm gemeldet das Lt. Hauff von seiner Erkundung um 19:40 Uhr verwundet zurückgekommen ist und 20:15 Uhr zum Verwundetensammelplatz abtransportiert wurde. Oberst Faulenbach reichte Leutant Hauff dafür zum Eisernen Kreuz 2. Klasse ein, was ihm am nächsten Tag als erstem Angehörigen der Division verliehen wurde. Um 23:30 Uhr erhält der Kommandeur den Befehl zum Divisionsgefechtsstand nach Houdremont zu fahren um dort zu melden. Am 15. Mai 1940 wird ihm um 00:15 Uhr durch den Hauptmann im Generalstab Schultze mitgeteilt, das die Division nach Norden abdreht und in der Gegend von Revin über die Maas geht. Nach Rückkehr um 1:15 Uhr unterrichtet er auch Oberst Faulenbach über die Lage. Der 3. Kompanie wird daraufhin befohlen die Wiederherstellung der Brücke bei Tournavaux einzustellen und zur Ruhe überzugehen. Bei der Kommandeursbesprechung um 12 Uhr wird der neue Plan besprochen. Die 1. Kompanie wird dem Infanterie-Regiment 14 unterstellt. Die 2. Kompanie wird dem Infanterie-Regiment 75 unterstellt. Die 3. Kompanie bleibt zur Verfügung des Bataillonskommandeurs. Die 1. Kompanie rastet zu diesem Zeitpunkt 500 Meter südwestlich von la Neuville-auz-Haies, die 2. und die 3. Kompanie befinden sich in dem Ort. Als sich der Kommandeur um 15:30 Uhr zur Erkundung der möglichen Übergangstellen auf den Weg machen will erhält er von der Division die Information das der Gegner im weiteren Zurückgehen ist und den Befehl das die Division bei Revin über die Maas geht. Er kann gerade noch rechtzeitig den Befehl an die 1. und 2. Kompanie übermitteln, bevor diese zur Erkundung der verschiedenen Möglichkeiten aufgebrochen waren. Die Kompanien werden in die Marschfolge des vordersten Infanterie-Regiment 75 eingegliedert. Die Gruppe um den Kommandeur fährt über la Neuville-aux-Haies, les Hautes Buttes, Punkt 434 um Revin zu erreichen. Dabei wird um 16:40 Uhr die 3. Kompanie überholt, welche den Befehl erhält Erkundungstrupps vorauszuschicken. Infolge schmaler Straßen und dauernde Kreuzungen mit den Truppen der 1. Gebirgs-Division kommt es dauernd zu Verstopfungen. Trotzdem erhält die 3. Kompanie den Befehl zu überholen um möglichst weit vorn Pionierkräfte einsatzbereit zu haben. Leutnant Reich von der 3. Kompanie kommt um 17:00 Uhr von der Erkundung zurück und meldet, daß am Ortsausgang von Revin vorgefundene Minen ausgebaut wurden und die 1. Gebirgs-Division in Revin auf Floßsäcken übersetzt. Der Kommandeur befiehlt die Brückenkolonne C sofort vorzuziehen, da mit dem Brückenschlag begonnen werden soll. Um 17:00 Uhr wird auch Fliegeralarm gegeben, aber die Bomben lassen die Truppe unbehelligt. Es kommt auch zum einzigen Gasalarm im Feldzug welcher sich aber als Fehlalarm entpuppt. Nach dem um 18:45 Uhr die 3. Kompanie wegen verstopfter Straßen endlich nachgezogen ist, fährt der Kommandeur mit dem Adjutant und Erkundungstrupps der 3. Kompanie unter dem Chef der 3. Oberleutnant Kopp nach Revin. Revin ist feindfrei, ebenso wie das gegenüberliegende Ufer. Etwa 300 Meter südlich der gesprengten Brücke wird eine geeignete Brückenstelle gefunden. Über die nicht gesprengten Obergurte der Straßenbrücke gelangt um 20:10 Uhr der Adjutant mit Uffz. Schneider vom Stab an das andere Ufer und erkundigt dort die Abfahrmöglichkeiten von der ins Auge gegriffenen Brückenstelle. Da diese auch gut sind wird der Brückenschlag für das Eintreffen der Brückenkolonne befohlen, welche sehr unter den Verstopfungen auf der Straße leidet. Um 23:30 Uhr trifft die Brückenkolonne auf dem Divisionsgefechtsstand ein. Sie wird sofort nach Verladen der 2. Kompanie zur Brückenstelle vorgezogen, trifft aber wegen der Verstopfungen erst am 16. Mai 1940 um 1 Uhr ein. Die 1. und die 3. Kompanie hatten mit den Vorbereitungen bereits begonnen. Die Maas war an der Stelle 93 Meter breit. Um die Rampe zur Brückenbahn nicht zu steil werden zu lassen, wurden beide Ufer abgestochen. Die Brückenkolonne C konnte aber nur 84 Meter überbrücken, also wurde die 1. Kompanie bereits vor dem Eintreffen der Kolonne mit der Herstellung von zwei 4-Tonnen-Behelfsfloßsäcken beauftragt. Um 1:30 Uhr wurde mit dem eigentlichen Brückenschlag begonnen. Die 2. Kompanie richtet um 2:15 Uhr für die Infanterie-Regimenter einen Floßsackübersetzbetrieb ein. Um 6 Uhr mußte der Brückenschlag beendet sein. Um 5:50 Uhr wurde die 4-Tonnen-Kriegsbrücke aus C- und Floßsackgerät für den Übergang freigegeben. Als erstes geht die 14. Kompanie vom Infanterie-Regiment 75 über den Fluß. Es war keinerlei Gerätereserve von C-Gerät vorhanden. Um 5:55 Uhr meldet sich der Führer der 1. Kompanie vom Fla-Bataillon 55, die den Luftschutz an der Brückenstelle garantieren soll. Als um 6:50 Uhr der Divisionskommandeur an der Brückenstelle eintrifft, gibt er sofort Befehl die 1. Kompanie dem Infanterie-Regiment 75 zum weiteren Vormarsch zu unterstellen. Die Kompanie hatte so bald wie möglich über Bourg-Fidale Anschluß an das Regiment zu gewinnen. Die motorisierten Teile des Bataillons werden um 8:20 Uhr auf eine 8-Tonnen-Kriegsbrücke bei Fumay angewiesen, deren Fertigstellung noch nicht feststeht. Gegen 12 Uhr erfolgt Fliegeralarm an der Brücke nachdem beträchtliche Teile bereits übergegangen sind. Es ist aber nur ein Aufklärer in großer Höhe. Um 15 Uhr übernimmt die 2. Kompanie den Brückendienst und die 3. Kompanie sowie die anderen schweren Teile des Bataillons gehen bei Fumay über die Maas und erreichen Maubert-Fontaine. Allerdings wußeten die motorisierten Teile noch nicht, daß sie über 12 Stunden an der Brücke noch auf die Fertigstellung warten mußten. Die Führungsgruppe vom Bataillon wird zum Stab vom Infanterie-Regiment 75 befohlen und verläßt um 15:40 Uhr die Brückenstelle um über Bourg-Fidele, Sevigny-la-Fort nach Maubert-Fontaine voranzukommen. Unterwegs trifft die Führungsgruppe auf den General der Infanterie Beyer, Kommandierender General des XVIII. Armeekorps, dem Meldung gemacht wird. Bei Ankunft des Stabes in Maubert-Fontaine ist die 1. Kompanie bereits eingetroffen, hat aber wegen der Heckenschützen das Biwak außerhalb der Ortschaft aufgeschlagen. Der Bataillonsstab bezieht seine Unterkunft auf einem Gehöft in der Nähe. Am 17. Mai 1940 um 6:45 Uhr tritt die 1. Kompanie im Rahmen vom Infanterie-Regiment 75 auf der großen Straße Mezieres - Hirson den Vormarsch an. Die Führungsgruppe tritt nach Verbindungsaufnahme mit den motorisierten Teilen den Vormarsch über Tarzy, Auge, Bellevue, Laurembert nach Bucilly an, wo der neue Rastraum des Bataillons liegt. Um 13:30 Uhr trifft die 1. Kompanie in Bucilly ein und bezieht mit dem Stab zusammen Biwak. Leutnant Heckel trifft hier mit den restlichen Pferden und Fahrzeugen des Bataillons ein, welche seit Beginn des Feldzuges hinterher marschieren. Am 18. Mai 1940 tritt um 5:50 Uhr die 1. Kompanie auf Befehl des Infanterie-Regiment 75 wieder an, um zunächst Eparoy zu erreichen. Die 2. Kompanie ist noch nicht wieder zum Bataillon zurückgekehrt und wird westlich Auge vom Adjutanten über die Marschrichtung informiert. Um 8:30 Uhr wird die 3. Kompanie auf Befehl der Division der Panzerjäger-Abteilung 47 unterstellt. Sie hat sich in Aubenton zu melden. Um 8:35 Uhr marschiert die Führungsgruppe von Bucilly ab und erreicht um 9:30 Uhr Landouzy-la-Ville, wo sich auch der Gefechtsstand des Infanterie-Regiment 75 befindet. Die 2. Kompanie meldet sich um 12:00 Uhr beim Bataillon zurück. Der Brückendienst wurde an die Brückenkolonne C übergeben. Die 1. und die 2. Kompanie fädeln sich um 15:20 Uhr in die Marschkolonne des Infanterie-Regiment 75 ein und marschieren mit diesem über Pyomion nach Chaourse b/ Montcornet. Der Stab und die motorisierten Teile folgen hinter der 13. Kompanie vom Infanterie-Regiment 75. Zwischen 19:30 Uhr und 21 Uhr treffen die Einheiten in Chaourse ein. Die 3. Kompanie meldet sich dem Bataillon wieder unterstellt. Am 19. Mai 1940 um 2 Uhr trifft der Regimentsbefehl über den weiteren Vormarsch ein. Die 3. Kompanie wird wieder auf Befehl der Division der Panzerjäger-Abteilung 47 unterstellt und hat sich in Noircourt zu melden. Ein Zug der 1. Kompanie wird dem Vortrupp vom Infanterie-Regiment 75 unterstellt, der Rest der 1. und 2. Kompanie marschiert geschlossen in der Hauptgruppe des Regiments. Um 13:45 Uhr verläßt die Führungsgruppe Chaourse und erreicht um 14:40 Uhr Anschluß an das Vorhut-Bataillon, das II. Bataillon vom Infanterie-Regiment 75. Die Vorausabteilung mit Teilen vom Bataillon erreicht um 18:55 Uhr St. Erme und bezieht nach Eintreffen der Vorhut für die Nacht Unterkunft. Der Stab bleibt im Gasthof. Am 20. Mai 1940 erfolgt um 15:30 Uhr ein Panzerangriff aus dem Ort Festieux, der von der 14. Kompanie vom Infanterie-Regiment 75 abgewehrt wird. Ein etwas später angesetzter Angriff auf eben diesen Ort mit der 1. Kompanie vom Bataillon kommt nicht zur Wirkung, da der Gegner den Ort bereits geräumt hat. Die 1. Kompanie marschiert um 20:30 Uhr von Aubigny in den ihr als Unterkunft zugewiesenen Ort Vendresse. Dazu wird auch die Säuberung von Cerny und Vendresse notwendig, wobei die Kompanie 2 Gefangene macht. Bei dem Vorstoß eines Zuges gegen Mossy Chau wird der Zugführer Leutnant Roetger und ein Unteroffizier Adä schwer verwundet. Der Leutnant stirbt noch in der gleichen Nacht, er hatte nach Leutnant Hauff das 2. EK 2 der Division im Frankreichfeldzug erhalten. Die 1. Kompanie erreicht Vendresse um 00:15 Uhr am 21. Mai 1940, bezieht notdürftig Unterkunft und sichert sich durch Feldwachen. Die 2. Kompanie marschiert um 17:00 Uhr aus ihrer Unterkunft Aizelles und soll zunächst dem Infanterie-Regiment 75 unterstellt, in Cuissy-et-Geny Unterkunft beziehen. Da dieser Ort aber noch umkämpft ist, bezieht die 2. Kompanie Unterkunft in Moulins. Die 3. Kompanie ist mit dem Infanterie-Regiment 56 auf Zusammenarbeit angewiesen. Sie stößt in Einzelunternehmungen gegen Berry au Bac, Beaurieux und gegen Chemin des Dames, Hurtebise- und Poteau Fm vor, um Aisne-Brücken zu sperren. Dort kommt es zu Kämpfen mit Panzern, die Brücken sind oder werden aber durch den Gegner gesprengt. Am 21. Mai 1940 sind die 3 Kompanien wieder jeweils einem Regiment unterstellt, die 1. Kompanie dem Infanterie-Regiment 14, die 2. Kompanie dem Infanterie-Regiment 56 und die 3. Kompanie dem Infanterie-Regiment 75. Sie sollen die Verteidigungsabschnitte der Regimenter durch Sperren aller Art verstärken. Der 22. Mai 1940 verlief ohne besondere Vorkommnisse, lediglich einzelne Erkundungen bestätigen die Sprengung der Oise-Aisne-Kanal-Brücken. Am 23. Mai 1940 wird der Divisionsabschnitt weiter verkleinert, dadurch wird der linke Sperrabschnitt, wo das Infanterie-Regiment 56 liegt, an den Komandeur vom Pionier-Bataillon 81, Major Masuch, abgegeben. Nach der Festlegung des neuen Divisionsabschnitts bezieht die 3. Kompanie zunächst nördlich Colliges-Crandelain, später in Monte Bertram, ca. 1 Kilometer südwestlich von Martigny-Courpierre, Unterkunft. Der neue Bataillonsgefechtsstand befindet sich in Bievres. Am 24. Mai 1940 legt die 1. Kompanie im Ort Bourg, in Moussy-Verneuil und Moussy Chau neue Sperren an und baut Keller aus. Die 2. Kompanie legt im Aillette-Grund neue Drahtsperren an. Die 3. Kompanie übernimmt das von der 1. Kompanie vom Pionier-Bataillon 25 begonnene im Vorfeld liegende Minenfeld über dem Kanaltunnel westlich von Maval Fm. Es wird eingezäunt und fertiggestellt. Die Sicherung übernimmt die Kompanie selbst. Um die Beförderung von Geräten und Baustoffen zu erleichtern, wird vom Bataillon an der Straße Bievres - Chamouille ein Divisions-Pionier-Park eingerichtet. Er wird aus erbeuteten französischen Pionier-Parks reichlich beschickt. Zunächst verwaltet die Kolonne den Park selbst, später übernimmt ein Kommando der Baukolonne 123 diese Aufgabe. Der Einsatz der Kompanien erfolgt nur nachts, da der Chemin des Dames weithin einzusehen ist, nur eigene Erkundungen werden am Tage unternommen. Am 25. Mai 1940 wird beim Bataillon eine Planpause eingelegt, in der das Bataillon über den Stand Meldung abgibt. Diese Meldungen gehen an den Pionier-Kommandeur vom XVIII. Armeekorps Oberst Lüdecke. Vom Bataillon werden dafür Minenpläne an die vorn eingesetzten Regimenter verteilt. Vom 26. bis zum 28. Mai 1940 wird weiter an dem Ausbau der Sperren gearbeitet. Die 2. Kompanie erleidet in der Nacht zum 29. Mai 1940 den Verlust von 2 Soldaten, während eines Artillerieüberfalls. Auch bei der 3. Kompanie kommt es durch die Unachtsamkeit eines zur Kompanie kommandierten Bausoldaten zu einem tödlichen Unfall. Am 26. Mai 1940 meldete sich auch die Brückenkolonne C unter Leutnant Wenzel wieder voll einsatzbereit. Am 29. Mai 1940 hat die 3. Kompanie die Flandernzäune zur Verlegung des Minenfelds fertig und soll in der Nacht zum 30. Mai 1940 mit der Verlegung beginnen. Um 22:25 Uhr trifft aber der fernmündliche Befehl vom Ia, Hauptmann im Generalstab Schultze, ein, der Einsatz habe nicht mehr stattzufinden. Am 30. Mai 1940 ergeht erneut ein Befehl zur Umgruppierung der Division. Das Bataillon soll zunächst den Abschnitt der 45. Infanterie-Division und damit den vom Pionier-Bataillon 81 nach links mit übernehmen, um danach durch Abgabe des eigenen Streifens und weiteren Einsatz einer neuen Division in den neuen Angriffsstreifen der 5. Infanterie-Division Oeuilly-Maizy zu kommen. Im Verlaufe der Übergaben werden beim linken Nachbarregiment, Infanterie-Regiment 135, vom Pionier-Bataillon 81 die Minenpläne über bei OEuilly und Maizy von der 1. Kompanie übernommen. Das begonnene Minenfeld westlich Maval wurde an die 1. Kompanie vom Pionier-Bataillon 25 übergeben, die Sperren, welche die 1. Kompanie bei Moussy Chau und Moussy Verneuil angelegt hatte, wurden dem Pionier-Bataillon 291 übergeben. Die von der 3. Kompanie des Pionier-Bataillon 81 übernommenen Sperren bei Maizy wurden an das Pionier-Bataillon 15 übergeben. Die Brückenkolonne C wird angewiesen, 6 Sturmboote, welche in Libramont eingetroffen sind, von dort abzuholen. Um die nötigen Unterlagen für einen Flußübergang zu haben erkundet die 1. Kompanie vom 31. Mai 1940 zum 1. Juni 1940 die Aisne bei Maizy. Der Erkundungstrupp wird vom Kompaniechef Oberleutnant Barlet geführt. OFw. Daur und Uffz. Ehekircher durchschwimmen unbemerkt den Fluß. Das Erkundungsergebnis liegt um 4 Uhr dem Bataillon vor. Es wird um 9 Uhr dem Divisionskommandeur vorgetragen. Am 1. Juni 1940 erkundet der Kommandeur mit seinem Adjutant im neuen Abschnitt die Gegend Bellevue, 1 Kilometer nordöstlich OEuilly. Die Division scheidet am 1. Juni 1940 um 12 Uhr aus dem Verband des XVIII. Armeekorps bei der 12. Armee aus und wird dem VI. Armeekorps der 2. Armee unterstellt. Das Bataillon erhält den Befehl den Wald östlich der Straße Liesse - Marchais auf das Vorhandensein von Minen zu erkunden. Den Auftrag führt die 3. Kompanie aus, es waren keine Minen vorhanden. Um 17:00 Uhr trifft der Korps-Pionier-Führer vom VI. Armeekorps, Oberst Klisch, beim Bataillon ein. Er gibt als voraussichtliche Brückenstelle den Ort Euilly an. Auf Anforderung stellt er dem Bataillon zum Brückenbau an Aisne und Aisne-Kanal eine halbe Brückenkolonne B und dazu noch 2 Rampenwagen zur Verfügung. Die Kompanien haben seit dem 31. Mai 1940 bereits Holz für den Behelfsbrückenbau im Divisionsabschnitt erkundet. Am 2. Juni 1940 wurden in einer Besprechung um 15 Uhr alle taktischen und technischen Fragen zu einem Übergang besprochen. Am gleichen Tag werden auch bei der leichten Pionier-Kolonne 250 laufende Meter Stege gebaut. Am 3. Juni 1940 nehmen die Kompaniechefs mit den vorn eingesetzten Infanterie-Regimentern 14 und 56 Verbindung auf. Der Ort Maizny wird definitiv als Übergangsort ausgeschlossen und der Ort OEuilly festgelegt. In einer Besprechung um 15:30 Uhr wird dann beschlossen, die vom Pionier-Bataillon 81 bei und in OEuilly eingebauten Minensperren von der 1. und 3. Kompanie ausbauen zu lassen. Die 2. Kompanie erhält den Auftrag die Minensperren bei Maizny erst im Verlauf des Angriffs zu räumen oder sie zu umgehen. Für das Übersetzen über die Aisne und den Aisne-Kanal werden dem Infanterie-Regiment 14 die 1. und die 3. Kompanie vom Bataillon unterstellt, dem Infanterie-Regiment 56 wird die 2. Kompanie unterstellt. Es ist vorgesehen die 3. Kompanie für das Einleiten des Brückenschlages baldigst herauszuziehen, wobei die beiden anderen Kompanien den Abschnitt je zur Hälfte mit übernehmen müßten. Ursprünglich sollten vom Korps-Pionier-Führer VI 36 große und 120 kleine Floßsäcke zugeführt werden, aber am 3. Juni 1940 wurde die Zahl auf 24 große und 48 kleine korrigiert. Dies entsprach den Floßsäcken einer Brückenkolonne B. Insgesamt waren damit beim Bataillon 51 große und 112 kleine Floßsäcke vorhanden. Am 5. Juni 1940 kam um 7 Uhr der Befehl, das der rechte Nachbar (293. ID) mit dem linken Flügel über Bourg et Comm den Oise-Aisne-Kanal überschreitet, um am 6. Juni 1940 gemeinsam mit der 5. ID über die Aisne zu gehen. Am Nachmittag wurde der Angriff für den 6. Juni 1940 abgeblasen. Dies war günstig für das Bataillon, da die zugesagte Brückenkolonne B 1/403 immer noch nicht in Sicht war, sondern nur ein Teil ihrer Floßsäcke. Am 6. Juni 1940 treffen die restlichen Floßsäcke der Brückenkolonne B 1/403 endlich ein und werden nach vorn gebracht. Es wird auch eine Verbesserung der Erkundungsergebnisse organisiert. Diese ergibt eine starke Besetzung des Geländes zwischen Aisne und dem Aisne-Kanal, sowie südlich des Kanals ergeben. Rund 80 Feindanlagen werden pro Regiment entdeckt. Am 7. Juni 1940 trifft nachmittags die Brückenkolonne B 14 ein. Damit ist das verfügbare Gerät vollzählig. Am 8. Juni 1940 erhält die Division den Angriffsbefehl für den 9. Juni 1940. Die 1. Kompanie wird daraufhin um 21 Uhr von Vendresse an die Aisne nördlich von Cim re Natle, 1.500 Meter westlich OEuilly vorgezogen. Der Führungsstab vom Bataillon fuhr zwischen 21 Uhr und 22:30 Uhr von Bievres über Cerny, Vendresse, Moulins nach Pissy, wo bisher der Gefechtsstand vom Infanterie-Regiment 14 war. Am 9. Juni 1940 fährt der Stab mit einem Kübel und zwei Kradmeldern nach Cuissy-et-Geny zum Gefechtsstand vom Infanterie-Regiment 14 weiter. Nach dem Artillerievorbereitungsfeuer von 5 Uhr bis 5:30 Uhr erfolgt der Angriff im dichten Nebel, der durch eigenes Nebelschießen noch verstärkt wird. Eingehende Funkmeldungen bestätigen, daß das Übersetzen, wenn auch mit Verlusten, beim Bataillon 11 Tote und 19 Verwundete, planmäßig geglückt war. Der Gegner war jedoch an einigen Stellen gut eingebaut und leistete getarnt hartnäckigen Widerstand. Er war jedoch beschränkt, so daß das Übersetzen im Großen nicht behindert wurde. Am Abend waren eigene Truppen schon auf dem Südufer des Aisne-Kanals bei Villers an Prayeres und Revillon am Vorgehen. Der Brückenschlag bei OEuilly wurde aber durch die Widerstandsnester erheblich aufgehalten. Auch eine erste Säuberung des Geländes zwischen Aisne und Aisne-Kanals durch das III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 75 war nicht richtig erfolgreich. Das Bataillon übernachtete bis auf das Personal an den Übersetzstellen nordöstlich von OEuilly. Alle Vorbereitungen für den Brückenbau waren getroffen. Am 10. Juni 1940 war das Aisne-Ufer um 8:30 Uhr feindfrei gemeldet wurden. Die Einleitung zum Brückenbau lief an und um 9 Uhr war der 1. Brückenwagen am Ufer. Um 12 Uhr war die 8-Tonnen-Brücke über die Aisne 200 Meter westlich der gesprengten Straßenbrücke fertig. Die Brückenlänge betrug 35 Meter. Die Einzelerkundung des Aisne-Kanals ergab als günstigste Brückenstelle 100 Meter östlich der gesprengten Straßenbrücke am Hofe der Zuckerfabrik. Brückenlänge war 29 Meter aber es fehlte am 3. Juni 1940 das vom Korps-Pionier-Führer VI angeforderte und zugesagte Brückenmaterial. Sofort angeforderte 4 Pontonwagen trafen um 16 Uhr an der Brückenstelle ein. Die von 12 Uhr bis 14 Uhr fertiggestellte 8-Tonnen-Brücke, an der inzwischen Fährbetrieb eingerichtet war, wurde nun geschlossen und 16:30 Uhr dem Verkehr übergeben. Die 3. Kompanie hatte inzwischen eine Baumsperre an der Vormarschstraße östlich von Villers beseitigt. Die Brücke wurde in der Nacht zum 11. Juni 1940 von 2 englischen Flugzeugen mit 5 Bomben angegriffen, die etwa 800 Meter östlich der Brückenstelle fielen. Von einzelnen Schützen die sich zwischen den beiden Gewässern noch hielten fielen bis zum Mittag des 11. Juni 1940 noch Schüsse. Die 1. Kompanie verblieb als Brückendienst an den beiden Brücken, mit dem Auftrag die Brücken nach dem Übergang sobald wie möglich zu übergeben und auf der Vormarschstraße der Division bis an die Vesle zu marschieren. Sofort mit Brückenschluß wurde die 3. Kompanie der Verfolgungsabteilung unter Oberstleutnant Golden, Kommandeur der Panzerjäger-Abteilung 5, unterstellt. Diese sollte östlich von Fismes einen Brückenkopf südlich der Vesle bilden. Die 2. Kompanie wurde auf den Fahrzeugen der Brückenkolonne verlastet, die wie die Kompanie auch ihre Floßsäcke wieder verlastet hatte. Sie hatte den Auftrag bei Glennes weitere Befehle abzuwarten. Der Führungsstab fuhr zur Division, 1 Kilometer nordöstlich der Kirche Glennes. Hier erhielt er um 20 Uhr den Befehl in Courlandon und Breuil sur Vesle eine 8-Tonnen-Behelfsbrücke und eine 5,3-Tonnen-C-Brücke bis zum nächsten Morgen 5 Uhr zu bauen. Die sofortige Erkundigung des Kommandeurs über Baslieux-les-Fismes ergab, daß die Vesle-Brücke in Courlandon und deren Umgebung völlig zerstört war. 200 Meter westlich davon hatte der Pioniertrupp der Aufklärungs-Abteilung 5 Behelfsstege gebaut und war eifrig bemüht, einen vorhandenen Eisenbetonsteg so zu verbreitern, das Kradschützen und möglichst Pak übergehen konnten. Diese Stelle war die einzig brauchbare Brückenstelle, die für die 8-Tonnen-Behelfsbrücke in Betracht kam. Ein Kommando des Führungsstabes blieb hier zurück um bis zum Eintreffen der 2. Kompanie Vorbereitungen für den Behelfsbrückenbau zu treffen. Zwei Züge der 2. Kompanie sollten hier eingesetzt werden. In Breuil-sur-Vesle war die Brücke ebenfalls völlig zerstört. Hier hatte der Infanterie-Pionier-Zug vom Infanterie-Regiment 56 durch gefällte und über die Vesle geworfene Pappeln zweckmäßige Schnellstege gebaut, und ebenfalls leichte Fahrzeuge auf die andere Seite gebracht. Hier war dicht westlich der gesprengten Straßenbrücke der geeignete Platz für eine Brückenstelle zum Bau einer C-Brücke von einem Zug der 2. Kompanie. Bei der Rückfahrt über Huit-Voisins, Courlandon wurde südlich von Baslieux Verbindung mit dem Kommandeur der Vorausabteilung aufgenommen. Er wurde darüber informiert, daß die 3. Kompanie mit der er Verbindung hatte, ihm geschlossen zur Verfügung stand, da die 2. Kompanie zum Bau der Brücken alleine ausreiche. Für die C-Brücke wurde Oberstleutnant Golden die Überschreitbarkeit für 4 Uhr versprochen. Noch während der Besprechung trafen Offiziere von der 2. und 3. Kompanie sowie der Brückenkolonne C ein. Um 23 Uhr erhielt der Kompaniechef der 2. Kompanie seinen Einsatzbefehl. Am 11. Juni 1940 meldete der Kommandeur um 0 Uhr bei der Division, daß die Brücken bis 4 bzw. 6:30 Uhr fertiggestellt sind. Danach fuhr er nach Vesle zurück. Bereits um 3:30 Uhr wurde die C-Brücke fertig und sofort von der Verfolgungsabteilung überschritten. Die 8-Tonnen-Behelfsbrücke wurde im Scheine der brennenden Papierfabrik um 6:15 Uhr für den Verkehr freigegeben. Im Laufe des Tages gingen hier Lasten bis zu 22 Tonnen über. Im Laufe des Vormittags wurde dann neben der C-Brücke in Breuil noch eine 6-Tonnen-Behelfsbrücke gebaut und nach Abbau der Kriegsbrücke das C-Gerät wieder auf die Brücken-Kolonne verladen. Um 10:45 Uhr war die 1. Kompanie nach Übergabe der Aisnebrücken an die Brückenkolonne B 14 im Fußmarsch in Courlandon eingetroffen. Um 16:00 Uhr erhielt das Bataillon den Befehl über Fismes, Courville, Sarey, Chaumuzy, la Neuville-aux-Larris, Fleury-la-Riviere nach Damery sur Marne, 7 Kilometer westlich von Epernay vorzuziehen. Unterwegs sollte es Verbindung mit dem Infanterie-Regiment 14 und der Aufklärungs-Abteilung 5 aufnehmen. Wenn möglich sollte es im Zusammenwirken mit diesen über die Marne übersetzen und einen Brückenkopf auf dem Südufer bilden. Die 1. und 2. Kompanie wurden behelfsmäßig motorisiert und sollten auf der Vormarschstraße bis zum Wald nordöstlich la Neuville folgen. Der Führungsstab trifft auf der Fahrt nach la Neuville den Kommandeur vom Infanterie-Regiment 14 und erfährt, das die Aufklärungs-Abteilung 5 auf Damery voraus ist. Ein Offiziersspähtrupp wird mit den vordersten Teilen der Aufklärungs-Abteilung 5 gegen die Marnebrücken vorangetrieben, um die Brücke zu erkunden und wenn möglich unzerstört in Besitz zu nehmen, was aber nicht mehr gelingt. Zwei 2-cm-Heeresflak (mot.) waren vorausgefahren und hatten das Feuer auf die Brücke eröffnet, woraufhin diese gesprengt wurde, obwohl noch französische Kräfte in Damery waren. Der Spähtrupp konnte 18 Uhr nur noch die Zerstörung der Brücke feststellen. Damery sollte von der Aufklärungs-Abteilung 5 gehalten werden und das Übersetzen möglichst noch am Abend durchgeführt werden. Der Kommandeur fuhr nach la Neuville zurück, wo aber die 1. und 2. Kompanie noch nicht eingetroffen waren. Es war zu Straßenverstopfungen gekommen, da die vorderen Teile der Infanterie Feindberührung bekamen. Der Kommandeur fuhr zur Division weiter, bei der neue Lage herrschte. Die Division machte links um, Front nach Osten um den Ausbruch des Gegners aus dem Sack von Reims nach Südwesten zu verhindern. Dazu erhielt das Bataillon, ohne 3. Kompanie, um 21:30 Uhr den Auftrag mit unterstellter Aufklärungs-Abteilung 5 am 12. Juni 1940 um 5 Uhr überzusetzen und einen Brückenkopf zu schaffen. Die 1. und 2. Kp waren inzwischen eingetroffen und wurden marschbereit gemacht, um beschleunigt in zweckmäßiger Gliederung von Chamlat-et-Beujacourt vorgezogen zu werden. Um 23 Uhr fand eine Besprechung beim Kommandeur vom Infanterie-Regiment 14 statt, bei der festgestellt wurde, das Damery von der Aufklärungs-Abteilung 5 geräumt war, aber noch Teile vom II. Bataillon des Infanterie-Regiment 14 da lagen und mit deren Unterstützung sowie ferner mit einer Batterie gerechnet werden konnte. Der Angriff für 5 Uhr wird vom Kommandeur des Infanterie-Regiment 14 aber nicht für möglich gehalten. Am 12. Juni 1940 um 0 Uhr erreicht der Kommandeur den Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 5 in Fleury, der bestätigt, daß sich keine Teile der Aufklärungs-Abteilung 5 mehr in Damery aufhalten. Der befohlene Angriff für 5 Uhr wird damit unmöglich. Der Kommandeur erreicht um 3 Uhr die Division in La Neuville um die Unmöglichkeit mitzuteilen. Die Division hatte aber bereits den Angriffsbefehl wegen veränderter Lage wiederrufen. Das Bataillon bezieht ohne die 3. Kompanie in der Gegend Champlat-et-Boujacourt Unterkunft. Außer dem Beseitigen von Sperren hat es auch Ruhe. Die 3. Kompanie ist bei der Verfolgungsabteilung Golden nördlich von Epernay eingesetzt. Noch in der Nacht kam am 13. Juni 1940 der Befehl zum weiteren Angriff. Dabei sollte das verstärkte Infanterie-Regiment 75 mit dem unterstellten Pionier-Bataillon 5 beiderseits Bisseuil, 9 Kilometer östlich von Epernay, angreifen und den Marneübergang erzwingen. Das Bataillon wurde sofort marschbereit gemacht und bis Briqueterie, 1 Kilometer südöstlich St. Imoges, 8 Kilometer nördlich Epernay, vorgezogen. Voraus fuhren alle Sturmboote und Floßsäcke mit je zwei Zügen der 1. und 2. Kompanie, welche auf Fahrzeugen der Brückenkolonne C verlastet waren. Der Führungsstab begab sich zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 75 nach Fontaine-sur-Ay, wo um 12:30 Uhr eine Besprechung der beteiligten Truppenteile begann. Der Kommandeur vom Infanterie-Regiment 75 entschied, daß der Angriff bei Tage nicht mehr möglich sei, da die zur Marne abfallenden deckungslosen Höhen unter Artilleriefeuer liegen. Daher würden sie nur unter schwersten Verlusten zu überschreiten sein, die Überraschung wäre nicht möglich und die Artillerie war auch noch nicht feuerbereit. Die Division billigte den Entschluß und stellte den Zeitpunkt des Marneübergangs dem Infanterie-Regiment 75 frei. Um 16:30 Uhr waren 4 Züge mit Übersetzmitteln unter Führung des Kompaniechefs der 2. Kp in Fontaine eingetroffen. Das Übersetzen wurde auf einer neuen Besprechung um 17 Uhr auf den 14. Juni 1940 um 2:30 Uhr bei völliger Dunkelheit befohlen, ohne jede Artillerievorbereitung und ohne Infanteriefeuer. Dem II. und III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 75 wird die 1. bzw. 2. Kp mit jeweils 11 großen und 15 kleinen Floßsäcken unterstellt. Inzwischen ist der Kompaniechef der 1. Kompanie mit dem Rest der 1. und 2. Kompanie um 19:30 Uhr in Fontaine eingetroffen. Die Brückenkolonne B und C befinden sich marschbereit in Briqueterie. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die Übersetzmittel geräuschlos und ohne Feindeinwirkung in den beiden Bataillonsstreifen bis an den Marnekanal beiderseits Bisseuil vorgebracht. Der Bataillonsgefechtsstand befindet sich beim Gefechtsstand vom Infanterie-Regiment 75 auf Höhe südlich Fontaine, bei Montague Croix. Am 14. Juni 1940 wurde bereits vor 2 Uhr mit dem Übersetzen begonnen, da die Bereitstellung vorzeitig beendet war. Wie später festgestellt hatte der Gegner 15 Minuten vor Beginn des Übersetzens das Marneufer geräumt und sich nach Süden zurückgezogen, ohne auch nur einen Verteidigungsversuch zu machen. Um 5 Uhr erhielt die Brückenkolonne B den Befehl zum Vorziehen an die Marne. Infolge des nächtlichen Regens blieb sie aber auf ihrem Parkplatz stecken und kam erst 8:15 Uhr nach Bisseuil. Um 9:15 Uhr war von der 1. Kompanie der Marnekanal mit einer 8-Tonnen-Brücke aus B-Gerät überbrückt. In 2 und einer viertel Stunde war durch die 2. Kompanie die Kriegsbrücke über die Marne, 200 Meter östlich der gesprengten Straßenbrücke, mit 8-Tonnen-B-Gerät um 11:30 Uhr fertiggestellt. Da versackte bei der Belastungsprobe ein Bock und mußte mühsam mit einer Zugmaschine aus dem Ton gezogen werden. 12:45 Uhr wurde dann auch die Brücke 15 Minuten vor der geplanten Fertigstellung für den Übergang der Division freigegeben. Bereits um 11:30 Uhr traf die 3. Kompanie bei Bisseuil ein und wurde dem Bataillon wieder unterstellt. Die 2. Kompanie blieb als Brückendienst an den Marnebrücken, bis zum beendeten Übergang der Division, zurück. Das Bataillon marschierte über Plivot, Bury, St. Mard-les-Rouffy, Chaintrix nach Velye in den Unterkunftsraum vom in zweiter Linie marschierenden Infanterie-Regiment 14. Am 15. Juni 1940 kam um 2 Uhr der Befehl das das Bataillon dem vorderen Infanterie-Regiment 75 marschtechnisch unterstellt sei und um 5 Uhr sich im 15 Kilometer weiter liegenden Raum des Infanterie-Regiment 75 einzugliedern habe. Durch Verlastung der 1. Kompanie auf die Fahrzeuge der Brückenkolonne C war das Bataillon jetzt motorisiert. Die 2. Kompanie kam auf den Fahrzeugen der Brückenkolonne B nach, die leichte Pionier-Kolonne marschierte bei den rückwärtigen Diensten. Unter Führung vom Kompaniechef der 3. Kompanie, Oberleutnant Kopp, fuhren der Stab, die 1. und 3. Kompanie im Verband des Infanterie-Regiment 75. Der Führungsstab erreichte über Villeseneux, Normee den Stab vom Infanterie-Regiment 75 am Südostausgang von Fere Champenoise. Um 7 Uhr wurde die gemeinsame Erkundung der Aube-Brücken bei Boulaes und Plancy bei den vordersten Teilen des Infanterie-Regiment 75 wurde für 11 Uhr in Gourgancon befohlen. Der Gegner war bis 13:30 Uhr durch das Infanterie-Regiment 75 bei Plancy über die Aube geworfen wurden. Dabei wurden 1.000 Gefangene gemacht. Ein nicht zerstörter Steg ermöglichte den Übergang der Infanterie mit schweren Waffen. Um die Brücke in Boulages wurde noch gekämpft. Der Kommandeur traf zusammen mit dem Kommandeur des Infanterie-Regiment 75 um 13:45 Uhr in Plancy ein. Die Straßenbrücke über die Aube, ein Parallefachwerkträger auf 2 Stützen war in üblicher Weise am Drittelpunkt, auf der Südseite, gesprengt wurden. Es kam darauf an den flach im Wasser liegenden Knickpunkt zu überbrücken um die Straße wieder befahrbar zu machen. Die Zufahrtsstraße war durch Bomben deutscher Stukas völlig gesperrt, Umleitung durch den Hof des Nachbarhauses war erforderlich. Die um 15 Uhr eintreffende 3. Kompanie warf den Knick in der unerwartet kurzen Zeit von 130 Minuten so um, daß die Brücke für alle Lasten befahrbar war. 3 Pferde die im Sprengknick eingeklemmt waren, wurden erschossen und mit eingeschüttet. Um 17:10 Uhr begann der Übergang, zunächst der Panzerjäger und der Artillerie. Die baufällige Nachbarbrücke wurde durch die 1. Kompanie für den 4-Tonnen-Verkehr befahrbar gemacht. Dem Infanterie-Regiment 75 war es gelungen, weit voraus die Aube zu überschreiten, und die Brücken bei Charny und Mery-sur-Seine unbeschädigt in die Hand zu bekommen. So ergab sich das die Vorausabteilung des VI. Armeekorps und die eigene Aufklärungs-Abteilung 5 am späten Nachmittag über die Aube-Brücke in Plancy gingen, weil sie in ihrem eigenen Abschnitt nicht vorangekommen waren. Die 2. Kompanie kam auf der Brückenkolonne B, nach deren Rückbau an der Marne, am Nachmittag nach Plancy, wo sie übernachtete und 1.500 Gefangene zu bewachen hatte. Das Bataillon bezog seine Unterkunft, ohne die 2. Kompanie, in Mery an der Seine. Es war der letzte Tag mit Feindberührung. Zwischen Fere-Champenoise und Plancy war die Wirkung der Stukas und Kampfflugzeuge zu sehen. Am 16. Juni 1940 erfolgte ab 5 Uhr ein friedensmäßiger motorisierter Vormarsch im Rahmen des Infanterie-Regiment 75 über Mesgrigny, Savieres, St. Lye, la-Grange-l Evaque, Macey nach Fontvannes, 15 Kilometer westlich von Troyes. Die 3. Kompanie räumte dabei einige dürftige Sperren auf. Am 17. Juni 1940 folgte wieder ein friedensmäßiger Marsch ab 6:30 Uhr über Vauchassis, Bercenay en Othe, Maraye en Othe, Villeneuve-au-Chemin nach Lasson. Die 3. Kompanie war dem Infanterie-Regiment 75 marschtechnisch unterstellt und daher weit voraus. Sie ging bereits über St. Florentin, um dort und am le Serein-R die Brücken zu untersuchen, ggf. Sprengladungen zu entfernen und die Brücken zu sichern. Am 18. Juni 1940 kam um 4 Uhr der Korps-Pionier-Führer VI und befahl Vorbereitungen zum Loire-Übergang zu treffen. Dazu sollten die Brückenkolonnen B und C ohne die aufgesessenenKompanien sofort in Marsch gesetzt werden. Trotz Einspruchs wurde dem Befehl Folge geleistet. Um 5 Uhr fuhr der Korps-Pionier-Führer mit den S- und M-Booten und den Floßsäcken ab. Um 5:30 Uhr folgte die Brückenkolonne C und 6:00 Uhr die Brückenkolonne B. Die 1. und 2. Kompanie wurden in mehreren Fahrten nach Augy gefahren, von wo später ihre Abholung erfolgte. Um 7:30 Uhr hielt der Kommandeur in St. Florentine dem Divisionskommandeur Vortrag. Der Kommandeur erhielt Befehl, bei Pouilly die Frage des Uferwechsels zu erkunden. Dazu sollte auch die in der Vorausabteilung eingegliederte 3. Kompanie nach Pouilly vorgezogen werden. Ebenso sollte er das beschleunigte Nachziehen der 1. und 2. Kompanie veranlassen. Es gelang verhältnismäßig schnell die 3. Kompanie zwischen Pontigny und Auxerre zu treffen und nach Pouilly in Marsch zu setzen. Der Bataillonsadjutant blieb zur Unterrichtung des Kommandeurs vom Infanterie-Regiment 75 zurück. Der Führungsstab mit einem Offizierserkundungstrupp der 3. Kompanie fuhr über Auxerre, Courson, Clamecy, Varzy, Nannay, Narcy nach Pouilly voraus, wo man um 15 Uhr eintraf und beim Kommandieren General sich meldete. Bis zum Loire-Kanal, 3 Kilometer westlich von Pouilly, hatte die Vorausabteilung des Korps unter Oberstleutnant Richter einen Brückenkopf vorgetrieben. Die Brücke bei Pouilly war sehr gut gesprengt wurden. Die Loire selbst war 320 Meter breit, nicht reguliert, hatte Sandbänke und Untiefen, was die Verhältnisse für den Brückenschlag nicht gerade günstig erschienen ließ. Das verfügbare Gerät war völlig unzureichend, denn für den vom Korps geforderten Brückenschlag für eine 8-Tonnen-Brücke, wären ca. 6-8 Brückenkolonnen B erforderlich, aber nicht vorhanden. Durch den Korps-Pionier-Führer wurde dann veranlaßt, das vorerst nur Stegbau begonnen wurde, um die Infanterie mit schweren Waffen über den Fluß zu bringen. Das Bereitlegen von Stegbaustoffen dicht flußabwärts der gesprengten Loirebrücke erfolgte durch eine Kompanie vom Pionier-Bataillon 293 und Kräfte der ab 15:30 Uhr eingetroffenen Brückenkolonne C. Es wurden einbaufertige Blöcke für eine Steglänge von 1.000 Metern gefunden. 17 Uhr traf die Brückenkolonne B ein. Um 19 Uhr traf dann auch die 3. Kompanie ein und übernahm den Stegbau und stellte bis 23 Uhr einen Steg aus Behelfsblöcken für die flachen Flußteile und aus C-Gerät und Floßsäcken für die tiefen Arme fertig. Ein Teil der Zugmittel von den Brückenkolonnen wurden zum Heranholen der 1. und 2. Kompanie zurück geschickt, die dann am 19. Juni 1940 zwischen 3 Uhr und 5 Uhr in Pouilly eintrafen. Vormittags wurde das in den Steg eingesetzte C-Gerät von der 3. Kompanie durch Floßsäcke und Behelfsgerät ersetzt weil es für den weiteren Brückenbau benötigt wurde. 10 Uhr wurde durch den Kommandierenden General vom VI. Armeekorps erneut schnellstens der Bau einer 8-Tonnen-Brücke verlangt und die dafür erforderlichen Brückenkolonnen B zugesagt, ohne daß ein Zeitpunkt dafür angegeben wurde, außer für eine halbe Brückenkolonne B, welche mittags eintraf. Neben dem Umbau des Steges war die 3. Kompanie auch zum Überbrücken des östlichen Loirearmes mit C-Gerät beschäftigt, um das jenseitig erforderliche B- und Behelfsgerät nach dort bringen zu können. Später sollte es dann durch B-Gerät ersetzt werden. Die 1. Kompanie baute 8-Tonnen-Behelfsstrecken auf der Sandbank und eine 8-Tonnen-Landbrücke aus B-Gerät auf dem westlichen Rand der Sandbank. Außerdem baute sie auch noch 8-Tonnen-Fähren. Bis 20 Uhr waren die verfügbaren anderthalb Brückenkolonnen B eingebaut, als eine weitere anrollte. Deren Einbau war in vollem Gange als um 21:30 Uhr der O 2 der Division erschien und befahl den Brückenbau einzustellen. Die 2. Armee hatte den Schwerpunkt nun nach La Charite verschoben. Am 20. Juni 1940 erfolgte der Abbau und die Verladung der zweieinhalb Brückenkolonnen B und einer Brückenkolonne C. Am 23. Juni 1940 fuhr das Bataillon von Pouilly über La Charite, Torteron in die Gegend La Guerche zur Bewachung der Demarkationslinie zwischen Nerondes und La Guerche. Am 25. Juni 1940 herrschte Waffenstillstand. Der Einsatz vom Bataillon hatte 18 Tote, 13 Schwerverwundete und 17 Leichtverwundete gefordert. Gefallen waren:
Gefreiter Böck, 3. Kp am 20. Mai bei Beaurieux
Leutnant Roetger, 1. Kp am 21. Mai bei Vendresse
Gefreiter Baur, 2. Kp am 29. Mai an der Ailette bei Chevregny, Chemin des Dames
Oberpionier Brauchle, 2. Kp an der Ailette bei Chevregny, Chemin des Dames
Gefreiter Nill, 3. Kp am 30. Mai in Chavailles bei einem Ungl�cksfall
Feldwebel Koch, 3. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Obergefreiter Haselhoff, 3. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Obergefreiter Kempf, 3. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Obergefreiter Bader, 3. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Obergefreiter Krahn, 3. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Gefreiter Eckl, 1. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Gefreiter Eble, 3. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Gefreiter Seizinger, 2. Kp am 9. Juni in Mairy an der Aisne
Oberpionier Kohnle, 3. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Pionier Zuser, 1. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Pionier Hauser, 3. Kp am 9. Juni in OEuilly an der Aisne
Oberfeldwebel Glaser, 3. Kp am 12. Juni bei Cumieres an der Marne
Pionier Knoll, 3. Kp am 12. Juni bei Cumieres an der Marne

Am 1. Oktober 1940 wird die 2. Kompanie des Bataillons an das Pionier-Bataillon 125 abgegeben und ersetzt.

Ende September 1941 wurden dem Bataillon für den Durchbruch der Wotrja- und Wopj-Stellung das Pionier-Bataillon 754 und die Brücken-Kolonne B 1/403 unterstellt.

Ab dem 1. Dezember 1941 unterstand das Bataillon durch Umbenennung der Division der 5. leichte Infanterie-Division.

Ab Juli 1942 unterstand das Bataillon durch Umbenennung der Division der 5. Jäger-Division.

In der Bildsuchliste des Deutschen Roten Kreuzes sind 63 Männer des Bataillons noch 1962 vermißt. Die tatsächliche Anzahl dürfte aber kurz nach dem Krieg höher gelegen haben.

Ersatzgestellung kam vom Pionier-Ersatz-Bataillon 5 in Ulm/Donau, welches am 28. August 1939 vom Wehrkreis V aufgestellt wurde. Ab dem 20. Dezember 1941 bekam es dann Ersatz vom Gebirgs-Pionier-Bataillon 83 in Schwaz, Wehrkreis XVIII, nachdem am 1. Dezember 1941 die Division zur 5. leichte Infanterie-Division umgegliedert wurde.

Kommandeure:

Oberstleutnant Willy Deyhle Aufstellung - (1923)

Oberstleutnant Hermann Hosse (1924) - 1. Februar 1927 (wurde als Führer des Kommandos zum Pionier-Übungsplatz Klausdorf versetzt)

Oberstleutnant Johannes Freye 1. Februar 1927 - 1. Februar 1929

Oberstleutnant Kurt Müller 1. Februar 1929 - 1. Oktober 1931

Oberstleutnant Ernst Jesse 1. Oktober 1931 - 1. Oktober 1933

Oberstleutnant Friedrich Schönfelder 1. Oktober 1933 - 15. Oktober 1935

Major Erich Abberger 15. Oktober 1935 - 1. April 1937

Major Erich Kreutzer 1. April 1937 - (1938)

Oberstleutnant Erich Sonne

Major Walter Kopp