Kommandeur der Nebeltruppe 3
Werfer-Brigade
3
Volks-Werfer-Brigade 3

 

Feldpostnummern: Der Stab wurde 1942/43 in der Feldpostübersicht eingetragen. Am 31. Januar 1944 wurde die Bezeichnung in Werfer-Brigade 3 geändert.

Einheit Feldpostnummer
Stab 13853

Der Kommandeur der Nebeltruppen 3 wurde am 28. August 1942 in Celle, im Wehrkreis XI, aufgestellt. Der Stab wurde als Heerestruppe aufgestellt. Die Brigade wurde in Russland eingesetzt. Am 1. März 1944 wurde der Stab zur Werfer-Brigade 3 umgegliedert. Ihm unterstanden zu diesem Zeitpunkt die Werfer-Regimentern 15 und 52. Die Brigade wurde der Heeresgruppe A zugeteilt. Anfang November 1944 wurde die Brigade der 4. Panzerarmee direkt unterstellt. Sie wurde als Großkampfreserve im Raum Kielce - Kamienna vor dem Baranow-Brückenkopf eingesetzt. Im November 1944 wurde die Brigade zur Volks-Werfer-Brigade 3 umbenannt. Am 12. Januar 1945 kam der erwartete russische Großangriff. Er wurde ab 3 Uhr mit starkem Artilleriefeuer eingeleitet. Am Abend wurde die Brigade dem XXIV. Panzer-Korps unter General Nehring unterstellt. Das unterstellte schwere Werfer-Regiment 15 wurde auf  Zusammenarbeit mit der 17. Panzer-Division angewiesen. Das unterstellte Werfer-Regiment 52 wurde auf  Zusammenarbeit mit der 16. Panzer-Division angewiesen. Der Brigadekommandeur begab sich um 21 Uhr zum Gefechtsstand der 17. Panzer-Division. Die Straßen waren durch frontwärts rollende Marschkolonnen und zurückflutende Trosse verstopft, so dass der Kommandeur erst um Mitternacht auf dem Gefechtsstand in Lugi, 5 Kilometer hinter Chmielnik, eintraf. Russische Panzer überfielen gegen 0:30 Uhr am 13. Januar 1945 das Dorf. Der Divisionskommandeur geriet in Gefangenschaft, während der Brigadestab sich zum Korps durchschlagen konnte. Die 17. Panzer-Division wurde in dieser Nacht beim Versuch sich einer russischen Panzerarmee in den Weg zu legen völlig zerschlagen. Die Brigade wurde angewiesen, den von der 16. Panzer-Division mit Teilen der 20. Panzer-Grenadier-Division vorgetragenen Gegenangriff zu unterstützen. Der Angriff blieb aber bereits in den Anfängen liegen. Durch die zurückgehende Infanterie befanden sich die Batterien plötzlich in vorderster Linie. Sie mussten sich nun mit direktem Werferbeschuss gegen die russischen Panzer in der Nahverteidigung behaupten. Dabei verhinderten sie vorerst den Durchbruch des Gegners. Die Brigade versuchte mit allen Mitteln einen Stellungswechsel nach rückwärts durchzusetzen, der aber abgelehnt wurde. Jetzt versuchte die Brigade wenigstens durch Zurücknahme von einer Abteilung pro Regiment eine größere Tiefengliederung zu erreichen. Auf Forderung des Divisionskommandeur der 16. Panzer-Division, der eine demoralisierende Wirkung auf seine Einheiten befürchtete, wurde der Befehl wieder rückgängig gemacht. Auch am Morgen des 14. Januar 1945 waren also die Batterien noch immer in vorderster Linie eingesetzt. Nördlich des Korps brach der Gegner nach Kielce und Checiny durch und unterbrach damit die rückwärtigen Verbindungen der Brigade. Der Gegner konnte sich dann im Rücken der Truppe vereinigen, welche jetzt als Kampfgruppe 16. Panzer-Division bezeichnet wurde. Der Durchbruch nach Norden zum Korps musste versucht werden. In der Nacht zum 15. Januar 1945 gelang es der Sf-Batterie vom Werfer-Regiment 52 unter ihrem Chef, Oberleutnant Westerbek, die Rollbahn nach Kielce freizuschießen, zu öffnen und mit einer großen Anzahl an Kfz Anschluss an das XXIV. Panzer-Korps zu finden. Als wenige Stunden später die Panzer der 16. und 17. Panzer-Division versuchten, den gleichen Weg zu nehmen, scheiterten sie. Die Kampfgruppe versuchte daraufhin am Morgen des 15. Januar 1945 den Durchbruch in nordwestlicher Richtung über die Waldberge der Lysa Gora, wobei bei heftigem flankierenden Panzerbeschuss des Gegners eine starke Vermischung der Verbände eintrat. Der Stab und die beiden Regimenter wurden völlig auseinander gezogen und kämpften sich teils selbständig, teils gemeinsam mit anderen Einheiten in allgemeiner Richtung Nordwest zum XXIV. Panzer-Korps durch. Der Brigadekommandeur wurde vom Korps als Kampfgruppenführer für Nachhut- und Sicherungsaufgaben eingesetzt. Das Korps kämpfte sich bei ungeklärter Lage weiter nach Nordwesten durch. Die Rollbahnen waren in der Hand des Gegners und der Marsch der erschöpften Truppe auf Feld- und Waldwegen und teilweise über freies Feld verlangte den Kraftfahrern das letzte ab. Am 17. Januar 1945 wurde der Treibstoff knapp und deshalb mussten alle Fahrzeuge außer den Waffenträgern und den Verwundetenfahrzeugen gesprengt werden. Am 23. Januar 1945 war dann der letzte Treibstoff verbraucht. Sämtliche Fahrzeuge des Brigadestabes wurden gesprengt. Dazu auch die 3 Panzerwerfer der 22. (Sf) Batterie vom Werfer-Regiment 52. Wenig später traf Treibstoff ein, aber die Fahrzeuge waren zerstört. Am 29. Januar 1945 überschritten die Reste des Brigadestabes und der (Sf) Batterie bei Glogau die Elbe. Der Festungskommandant versuchte die Teile zu kassieren, musste sie aber als Spezialtruppe weiterleiten. Inzwischen hatte am 20. Januar 1945 Oberstleutnant mit Restteilen der Brigade in Gostringen Anschluss an die Stellungs-Werfer-Brigade 300 erreicht. Nach fernmündlicher Rücksprache mit dem General der Nebeltruppe wurde die Brigade der Stellungs-Werfer-Brigade 300 unterstellt. Oberst Emsmann erhielt den Befehl, aus den eintreffenden Restteilen der Brigade, aus zurückflutenden Versprengten und neu zuzuführenden Ersatz die Brigade im Raum Grünberg - Guben neu aufzustellen. Frontleitstellen und Auffangstäbe erhielten Befehl, Versprengte nach Guben in Marsch zu setzen. Kampftruppen, welche Teile der Brigade eingegliedert hatten, weigerten sich zum Teil dem Befehl nachzukommen. Das führte bei der Neuaufstellung zu größeren Schwierigkeiten. Die Restbrigade wurde vertretungsweise durch Major Franke geführt. Er bezog am 31. Januar 1945 mit dem Brigadestab und seinem Regimentsstab Ortsunterkunft in Liebesitz bei Guben. Am 14. Februar 1945 verlegte der Brigadestab nach Alt-Stahnsdorf. Am 18. Februar 1945 wurde die Zusammenlegung der Stellungs-Werfer-Brigade 300 mit der Brigade vollzogen und Oberst Emsmann übernahm den Befehl. Oberst Dr. Böhm wurde zur Führerreserve des OKH versetzt. Am 26. Februar 1945 verlegte der Brigadestab nach Demnitz bei Fürstenwalde. Die Neuaufstellung galt jetzt als abgeschlossen. Die Brigade wurde jetzt an der Oderfront zwischen Frankfurt und Küstrin unter der 9. Armee eingesetzt. Am 8. März 1945 wurde als letzte Einheit die bei Guben eingesetzte I. Abteilung vom Werfer-Regiment 52 herausgelöst und im Eisenbahntransport nach Beeskow verlegt, wo sie weitere Befehle abwarten sollte. In der zweiten Hälfte des März 1945 musste sich die Brigade aufgrund der Munitionslage dazu entschließen, zwei Abteilungen mit 15-cm-Werfern 41 geschlossen mit dem alten 10-cm-Nebelwerfer 35 auszurüsten. Dies waren die II. Abteilung vom schweren Werfer-Regiment 15 und die I. Abteilung vom Werfer-Regiment 52. Der stark herabgesetzten Feuerkraft stand auch ein kleiner Vorteil gegenüber. Der Werfer schießt in der oberen Winkelgruppe und erleichtert die Wahl günstiger Feuerstellungen. Am 16. April 1945 begann der erwartete russische Angriff. Gegen Abend griffen starke Bomberverbände das rückwärtige Heeresgebiet an. Dabei wurden alle Fernsprechverbindungen der Brigade zerstört. Am Morgen des 17. April 1945 erzielte der Gegner im Abschnitt des schwere Werfer-Regiment 15 mehrere tiefe Einbrüche, der Zusammenhang der Front bleib jedoch bestehen. Im Abschnitt des Werfer-Regiment 52 war der Bodengewinn auch am 18. März 1945 nur minimal. Dagegen brachen gegen Mittag des 18. April 1945 im Abschnitt des CI. Armeekorps feindliche Panzer weit nach Westen durch. Im Abschnitt des LVI. Armeekorps hatte die russische Infanterie die beherrschende Höhe der märkischen Höhestufe erreicht. Am 19. April 1945 gewann der Gegner im Süden die Autobahn Frankfurt-Berlin. Am 20. April 1945 kam es dann zum endgültigen Zusammenbruch der Oder-Front. Von nun an setzten sich der Brigadestab und die Regimenter nach Westen ab. Der Brigadestab verlegte am 20. April 1945 in den Wald von Kolpin westlich von Seerow in unmittelbarer Nähe zur 9. Armee. Am 21. April 1945 sollte auf Befehl des HArKo nach Groß-Köris bei Teuplitz weiterverlegt werden. Aber die Gegner waren schneller. Der Brigadestab verlegte zusammen mit Teilen des Armeestabes in das Olympische Dorf Döberitz. Am 22. April 1945 ging es weiter in den Raum Kyritz an der Prignitz. In der Nacht vom 1. zum 2. Mai 1945 ging der Funkkontakt des Brigadestabes zu den Regimentern verloren. Am 2. Mai 1945 verlegte der Brigadestab in das Waldgelände östlich des Ratzeburger See. Am Nachmittag des 2. Mai 1945 verlegte der Stab nach Schattin südlich von Lübeck. Im Wald von Schattin kapitulierte der Brigadestab am 3. Mai 1945.

Für die Ersatzgestellung des Brigadestabes war die Nebel-Ersatz-Abteilung 1 zuständig.

Kommandeure:

Oberst Dr. Robert Böhm 1. September 1944 - Januar 1945

Major Franke m.st.F.b. Januar 1945 - 18. Februar 1945

Oberst Emsmann 18. Februar 1945 -

Adjutanten:

Hauptmann Alpen Aufstellung - 16. Januar 1945 (vermisst)

Oberleutnant der Reserve Meyer zur Capellen Februar 1945 -

Ordonanz-Offizier:

Leutnant Heinsius von Mayenburg Aufstellung - 18. Januar 1945 (vermisst)

Oberleutnant der Reserve Rau Februar 1945 -

Ib:

Technischer Inspekteur Jess Aufstellung - 16. Januar 1945

Technischer Inspekteur (Ch) Hineschied Februar 1945 - 10. März 1945

Technischer Inspekteur (Ch) Ebel 10. März 1945 -