von Amsberg, Joachim Georg Julius August

 

* 26. August 1869, Schwerin

† 4. September 1945, Rostock

 

 

Joachim von Amsberg war der Sohn des Generalmajors Gabriel Ludwig Johann von Amsberg und dessen Ehefrau Marie Charlotte Friedericke, geborene von Passow. Er trat am 16. September 1890 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89. In diesem wurde er am 18. April 1891 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 17. November 1891 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 9. Kompanie seines Regiments in Schwerin eingesetzt. Bereits 1893 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Ab 1895 diente er mehrere Jahre als Kompanieoffizier in der Leib-Kompanie vom 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89 ebenfalls in Schwerin. Am 1. Oktober 1897 wurde er als Nachfolger von Sekondeleutnant von Langenn-Steinkeller zum Adjutant des I. Bataillons seines Regiments ernannt. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Am 14. November 1899 starb sein Vater in Schwerin. Als Bataillonsadjutant wurde er am 16. Juni 1900 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1900 wurde er als solcher für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Sein Nachfolger als Bataillonsadjutant wurde Leutnant von Koppelow. Im Juli 1903 wurde er nach dem Ende der Kommandierung zur Kriegsakademie behufs Dienstleistung zum 2. Württembergisches Ulanen-Regiment "König Wilhelm I." Nr. 20 kommandiert. Im Frühjahr 1904 wurde er in den Großen Generalstab kommandiert. Am 20. März 1906 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann in den Großen Generalstab versetzt. Am 19. Januar 1907 hat er die fast zwölf Jahre jüngere Therese Amalie Eleonore Irmgard Gräfin von Bothmer, Tochter des Großherzoglichen Hofreitmarschalls und Kammerherrn Heinrich Julius Apollonius Maximilian von Bothmer, in Weimar geheiratet. Am 27. Januar 1907 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Richard von Pawelsz in den Generalstab vom VI. Armeekorps nach Breslau versetzt. Am 21. Oktober 1908 wurde sein Sohn Erik Julius Friedrich Wallrath von Amsberg in Breslau geboren. Am 27. Januar 1909 wurde er erneut als Nachfolger von Hauptmann Richard von Pawelsz als Chef der 6. Kompanie in das 4. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 51 nach Breslau versetzt. Am 8. März 1910 wurde sein Sohn Jürgen Ferdinand Otto Felix von Amsberg in Breslau geboren. Spätestens ab 1911 wohnte die Familie privat im II. Stock in der Kürassierstraße 26 in Breslau. Am 2. April 1912 wurde er in den Generalstab der Armee versetzt und gleichzeitig als Nachfolger von Major von Schlechtendal in den Generalstab vom Gouvernement Köln überwiesen. Am 1. Oktober 1912 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum Persönlichen Adjutant von Prinz Eitel-Friedrich von Preußen ernannt. Am 4. November 1912 wurde seine Tochter Ursula Eugenia Marie Luise Gabriele Alexandra Elisabeth Wilhelmine Emmy von Amsberg in Potsdam geboren. In der Position als persönlicher Adjutant stand er auch noch zu Beginn des 1. Weltkrieges und die erste Zeit danach. Deshalb kam er mit dem 1. Garde-Regiment zu Fuß an die Westfront. Am 15. September 1914 wurde sein Sohn Eitel-Friedrich-Joachim Hermann Bodo Ernst von Amsberg in Potsdam geboren. Im Sommer 1915 wurde er auch zwe Mal kurzzeitig als Führer des 2. Garde-Regiment zu Fuß an der Front eingesetzt. Ab Februar 1916 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) im Generalkommando Garde-Reserve-Korps eingesetzt. Am 11. Juni 1916 wurde er als Chef des Generalstabes zum XV. Armeekorps versetzt, eine Position die er über zwei Jahre ausfüllen sollte. Mitte Juni 1917 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Am 23. August 1918 wurde er zum Chef des Generalstabes zum VII. Armeekorps versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen und dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er am 6. Januar 1919 als Chef des Generalstabes zum Generalkommando III. Armeekorps versetzt. Ab Ende Mai 1919 wurde er als Chef des Generalstabes zum Generalkommando Garde-Korps versetzt. Im Jahr 1919 wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er ab dem 1. Oktober 1919 im Regimentsstab vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 11 eingesetzt. Am 16. Juni 1919 wurde sein Sohn Helmuth Fritz Alfred Klaus von Amsberg in Potsdam geboren. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr gehörte er Mitte Mai 1920 noch immer zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 11 der Reichswehr-Brigade 6. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum Stab vom 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig. Dort wurde er am 18. Dezember 1920 zum Oberst befördert. Am 15. Juni 1921 wurde er als Nachfolger von Oberst Hans von Brandenstein zum Kommandeur des 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig ernannt. Am 31. Dezember 1923 wurde er von diesem Kommando entbunden. Am 1. April 1924 wurde er als Nachfolger von Generalmajor Hans Tieschowitz von Tieschowa zum Kommandeur der Infanterieschule in München ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1924 zum Generalmajor befördert. Die Schule verlegte er dann auf den Truppenübungsplatz Ohrdruf, bevor sie an den neuen Standort Dresden verlegte. Privat wohnte er 1926 im III. Stock in der Humboldtstraße 23 in Braunschweig. Am 1. Februar 1927 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Erich von Tschischwitz zum Kommandeur der 2. Division der Reichswehr in Stettin ernannt. Als solcher war er dann gleichzeitig auch Befehlshaber vom Wehrkreis II. Seine Nachfolger in Dresden wurde Oberst Alexander von Falkenhausen. Er wurde am 1. April 1927 zum Generalleutnant befördert. Im November 1928 begab er sich mit seiner Ehefrau an Bord des Dampfers Livorus auf eine Seereise von Hamburg nach Genua. Am 30. September 1929 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter eines General der Infanterie verliehen. Sein Nachfolger als Kommandeur der 2. Division in Stettin wurde Generalleutnant Rudolf Schniewindt. Sein Sohn Erik von Amsberg heiratete am 27. September 1935 die fast vier Jahre jünger Gerda Elisabeth Ulex, Tochter vom Generalleutnant Wilhelm Ulex, in Lüssow bei Güstrow. Sein Sohn Jürgen von Amsberg heiratete am 7. August 1936 die zwei Jahre jüngere Ruth Annaliese Wendland, die Tochter des Rittergutsbesitzers Kurt Carl Berthold Robert Wendland, in Rostock. Am 20. April 1937 wurde ihm das Recht verliehen die Uniform des Infanterie-Regiment 17 mit den Generalsabzeichen zu tragen. 1938 trat er wieder zur Verfügung des Heeres. Er wurde aber nicht mehr verwendet. Am 8. November 1938 heiratete seine Tochter Ursula von Amsberg den fast drei Jahre älteren Landwirt Werner Wilhelm Wendland, ebenfalls Sohn vom Rittergutsbesitzer Kurt Wendland. Er selbst wohnte spätestens ab 1940 in der Putlitzallee 17 in Rostock und hatte die Telefonnummer 4097. Sein Schwiegersohn Werner Wendland starb als Feldwebel der 7. Kompanie vom Infanterie-Regimet 287 am 27. Januar 1942 an einem Brustdurchschuß im Feldlazarett 161 in Babino in der Sowjetunion und wurde auf dem dortigen Heldenfriedhof beerdigt. Seit dem 13. Januar 1943 wird sein Sohn, Major Jürgen von Amsberg, als Kommandeur vom Infanterie-Regiment 268 in Gumrak im Raum Stalingrad vermisst, andere Quellen melden ihn als am 12. Januar 1943 als gefallen. Am 31. Mai 1943 wurde seine eigene z.V.-Stellung aufgehoben. Sein Sohn Erik von Amsberg war bei Kriegsende Oberstleutnant und Adjutant (IIa) der 19. Armee. Sein Sohn Helmuth von Amsberg brachte es als Artillerieoffizier bis zum Hauptmann. Kurz nach dem Krieg ist er in der Chrirurgischen Klinik Rostock gestorben. Als Todesursache wurde Wundrose am rechten Unterschenkel, Arterienverkalkung rechtes Bein, Absetzung des rechten Oberschenkels, Herz- und Kreislaufschwäche angegeben.