Boege, Ehrenfried-Oskar

 

* 11. November 1889, Ostrowo

† 31. Dezember 1965, Hildesheim / Niedersachsen

 

Ehrenfried Boege trat nach seinem Studium der Rechtswissenschaften am 12. September 1913 als Fahnenjunker in das 3. Oberschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 62 in Cosel ein. Nach dem Besuch der Kriegsschule Engers wurde er am 6. August 1914 zum Leutnant befördert. Als Zugführer zog er dann mit dem 3. Oberschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 62 in den 1. Weltkrieg. Ab dem Herbst 1916 wurde er als Führer der 2. Kompanie der MG-Abteilung 11 eingesetzt. Am 18. April 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Zuletzt war er Adjutant der 38. Reserve-Infanterie-Brigade. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. 1919 war er beim Grenzschutz in Oberschlesien im Einsatz. Danach wurde er als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 15. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Anfang 1921 wurde er dann als Kompanieoffizier in das 6. Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann in das 6. (Preuß.) Reiter-Regiment versetzt. Von dort wurde er zur Führergehilfenausbildung zum Stab der 2. Division der Reichswehr nach Stettin kommandiert. Am 1. Oktober 1922 wurde er in das 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment versetzt. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur 3. Kompanie vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Oppeln. Ab dem Frühjahr 1925 gehörte er für mehrere Jahre zum Regimentsstab vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Schweidnitz. Bei diesem wurde er am 1. Oktober 1926 zum Hauptmann befördert. Im Frühjahr 1929 wurde er als Hauptmann für mehrere Jahre zum Chef der 12. (MG.) Kompanie vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Breslau ernannt. Am 1. Oktober 1932 wurde er als Taktiklehrer an die Infanterieschule Dresden versetzt. Dort wurde er am 1. August 1934 zum Major befördert. Am 6. Oktober 1936 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 84 in Gleiwitz ernannt. Als solcher wurde er am 1. März 1937 zum Oberstleutnant befördert. Anfang November 1938 kam er als Kommandeur der Lehrgruppe "A" an die Kriegsschule Potsdam. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er in den militärischen Stab Adolf Hitlers kommandiert. Hier war er während des Polenfeldzuges stellvertretender Kommandeur des Führerhauptquartiers. Danach wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 1. Dezember 1939 übernahm er dann als Kommandeur das Infanterie-Regiment 161. Am 1. Februar 1940 zum Oberst befördert, führte er sein Regiment während des Frankreichfeldzuges. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 13. Juli 1940 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 7 ernannt. Dieses führte er dann zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Für seinen persönlichen Einsatz beim Vormarsch auf Rußland wurde er am 22. Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 13. Februar 1942 übernahm er die Führung der 197. Infanterie-Division im Raum Gshatsk in Mittelrussland. Mit seiner Beförderung zum Generalmajor am 1. April 1942 wurde er am gleichen Tag zum Kommandeur der 197. Infanterie-Division ernannt. Am 1. Januar 1943 wurde er bereits zum Generalleutnant befördert. Am 13. Januar 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 11. Oktober 1943 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Bei den schweren Abwehrkämpfen westlich Smolensk hat sich hessisch-saarpfälziche 197. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnants Boege besonders ausgezeichnet." Anfang November 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt. Im Januar 1944 absolvierte er einen Lehrgang für Kommandierende Generale in Döberitz. Danach wurde er der Heeresgruppe Mitte versetzt, um als Kommandierender General eingesetzt zu werden. Am 1. Februar 1944 übernahm er die die Führung des XXXXI. Panzerkorps in Mittelrussland. Anfang März 1944 gab er die Führung wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 25. März 1944 übernahm er dann die Führung des XXXXIII. Armeekorps in Nordrussland. Am 1. Juni 1944 folgte die Beförderung zum General der Infanterie. Damit wurde er jetzt zum Kommandierenden General des XXXXIII. Armeekorps ernannt. Anfang September 1944 wurde er mit der Führung der 18. Armee beauftragt. Dabei wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit am 21. September 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Anfang 1945 wurde er dann zum Oberbefehlshaber der 18. Armee ernannt. Am 5. Mai 1945 geriet er in Kurland in russische Gefangenschaft, in der er zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde. Im Oktober 1955 kehrte er aus der Gefangenschaft zurück.

 

Ritterkreuz (22. Dezember 1941) Eichenlaub (21. September 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011