Infanterie-Regiment 84

 

Feldpostnummern ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Infanterie-Regiment 84 in der Feldpostübersicht eingetragen. Anfang 1940 wurden die einzelnen Kompanien gestrichen und diese ab Mitte 1940 direkt beim jeweiligen Stab eingetragen. Die Kolonne wurde 1941 zur 10. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 8 umbenannt. 1942 wurde der Eintrag wieder zur Kolonne vom Regiment umbenannt. 1943 wurde der Eintrag dann zur 10. leichte Fahrkolonne der Infanterie-Divisions-Kolonne 102 umbenannt. Ebenfalls 1943 wurde der Eintrag des III. Bataillons gestrichen. Alle anderen Einheiten wurden am 3. Februar 1944 zu Teilen vom Grenadier-Regiment 84 umbenannt.

Einheit Feldpostnummer Nummer ab Mitte 1940
Regimentsstab 16965 16965
Stab I. Bataillon 07721 07721 A
1. Kompanie 17275 07721 B
2. Kompanie 28186 07721 C
3. Kompanie 23865 07721 D
4. Kompanie 22532 07721 E
Stab II. Bataillon 25465 25465 A
5. Kompanie 10946 25465 B
6. Kompanie 04436 25465 C
7. Kompanie 11429 25465 D
8. Kompanie 14746 25465 E
Stab III. Bataillon 18020 18020 A gestr. 1943
9. Kompanie 27752 18020 B gestr. 1943
10. Kompanie 20041 18020 C gestr. 1943
11. Kompanie 24784 18020 D gestr. 1943
12. Kompanie 06653 18020 E gestr. 1943
13. Kompanie 12698 12698
14. Kompanie 14883 14883
Kolonne 09277 09277 bis 1941

ab 1942 09277 bis 1942

Das Infanterie-Regiment 84 wurde am 15. Oktober 1935 im Wehrkreis VIII aufgestellt. Der Regimentsstab wurde in Gleiwitz, im Wehrkreis VIII, aufgestellt. Das I. Bataillon vom Regiment wurde durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 49 ebenfalls in Gleiwitz aufgestellt. Das II. Bataillon vom Regiment wurde durch Abgaben vom Infanterie-Regiment 7 in Cosel, ebenfalls Wehrkreis VIII, aufgestellt. Das Regiment wurde mit der Aufstellung der schlesischen 8. Infanterie-Division unterstellt.

Im Februar 1936 fand dann in der Gegend von Ujest, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Gleiwitz, eine zweitägige Regimentsübung statt. Die Monate Mai und Juni 1936 waren dann ganz der Ausbildung der Einheiten im Gefechtsdienst gewidmet. Übungen bis Neustadt, 40 Kilometer westlich von Cosel, Regimentsnachtübung am 15. und 16. Juni 1936 im Raum Kieferstädtel, 9 Kilometer westlich von Gleiwitz und dann der Marsch des Regiments am 24. Juni 1936 in Richtung Truppenübungsplatz Neuhammer/Queis, südlich Sagan. Am 1. Tag wurde bei etwa 40 Grad Wärme Groß- Strelitz, nordwestlich Gleiwitz, erreicht und am folgenden Tag ging der Marsch über Himmelwitz- Zawadzki ins Biwak im Raume Guttentag. Am 26. Juni 1936 wurde Kreuzburg erreicht, anschließend nach einem Kriegsmarsch mit Marschsicherung des Städtchens Namslau, wo das Regiment nach einem Ruhetag zum Eisenbahntransport kriegsmäßig verladen wurde mit dem Ziel Truppenübungsplatz Neuhammer. Den Abschluss des Truppenübungsplatzaufenthaltes bildete die Divisionsübung mit anschließendem Vorbeimarsch vor dem Kommandierenden General, General der Kavallerie Ewald von Kleist und dem Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch. Das 1. Dienstjahr schloss mit dem Manöver, das für das Regiment in Münsterberg begann. Für beide oberschlesische Regimenter zog es sich über das Reichensteiner Gebirge in Richtung Glatz hin. Während des Manövers wurde der Truppe der Erlass über die zweijährige Wehrpflichtzeit mitgeteilt. Infolge dessen waren es am 30. September 1936 nur etwa 150 Mann, der ältesten Jahrgänge, die der Regimentskommandeur beim Schlussappell verabschiedete. Das III. Bataillon vom Regiment wurde Anfang Oktober 1936 durch Abgaben der Infanterie-Regimenter 7, 28 und 49 ebenfalls in Cosel aufgestellt und vorläufig dort stationiert. Gleichzeitig wurde dann auch durch die Umbenennung vom Ergänzungs-Bataillon 44 ein Ergänzungs-Bataillon vom Infanterie-Regiment 84 in Leobschütz, ebenfalls Wehrkreis VIII, aufgestellt. Mitte Oktober 1936 trafen dann neue Rekruten, vor allem aus Oberschlesien ein. Am 26. Oktober 1936 erfolgte auf dem Krakauer Platz in Gleiwitz die Vereidigung der Rekruten mit denen der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 8. Am 9. November 1936 stellte das Regiment eine Ehrenkompanie um die Körper von 15 gefallenen Selbstschutzkämpfern auf den Heldenfriedhof an der Lindenstraße in Gleiwitz zu überführen. Anfang Dezember 1936 wurde an der Katzler-Kaserne eine Tafel zur Erinnerung an die Katzler-Ulanen enthüllt.

Das am 12. Januar 1937 unter der Stabsführung von Musikmeister Wimmer wiederum im Stadttheater von Gleiwitz veranstaltete Konzert für das Winterhilfswerk wurde ein voller Erfolg. Bei der ersten Regimentsübung des 2. Dienstjahres im Dramatal in der Nähe von Peiskretscham, 12 Kilometer nördlich von Gleiwitz, kämpfte das I. Bataillon vom Regiment in hinhaltendem Widerstand gegen das II. und III. Bataillon vom Regiment. Am 24. Februar 1937 bezog das III. Bataillon vom Regiment seine neuen Unterkünfte an der Paul Keller Straße und wurde dann bei seinem Einzug von der Gleiwitzer Bevölkerung herzlich begrüßt und vom Regimentskommandeur und vom Bürgermeister Dr. Badenkopp willkommen geheißen. Die Parade zum Führergeburtstag am 20. April 1937 auf dem Krakauer Platz vor unübersehbaren Zuschauern war, wie alteingesessene Bürger versicherten, seit Vorkriegszeiten das größte militärische Schauspiel für die Stadt Gleiwitz. Noch im April 1937 besuchte der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch, in Begleitung des Kommandierenden Generals, General der Kavallerie Ewald von Kleist, das Regiment in Gleiwitz. Anfang Mai 1937 verließ dann Oberstleutnant Hellmuth Koch, Kommandeur des I. Bataillons vom Regiment, das Bataillon. An seine Stelle trat Major Pisarski. Schon am 15. Juni 1937 wurde das Regiment im Bahntransport auf den Truppenübungsplatz Neuhammer/Queis in Marsch gesetzt. Auch diesmal überzeugte sich der Kommandierende General vom Stand der Ausbildung im Gefechtsdienst und nahm den Vorbeimarsch des Regiments ab. Die Kompaniebesichtigungen hatten zum größten Teil bereits in den Garnisonen stattgefunden. Der Rückmarsch vom Truppenübungsplatz, dem eine große Kriegslage des Festungskommandanten von Breslau zugrunde lag, führte das Regiment vom 12. bis 16. Juni 1937 von Neuhammer über Bunzlau - Jauer nach Kanth bei Breslau, wo es zum Bahntransport verladen wurde und in die Garnison zurückfuhr. Am 25. August 1937 begannen für das Regiment nun zum zweiten Mal die Herbstübungen. Sie fanden im Rahmen des verstärkten Regiments im Raume um den „heiligen Berg Oberschlesiens“, den Annaberg, statt. Nach kriegsmäßigem Übergang über die Oder schlossen sich die Übungen der 8. Infanterie-Division an und vom 13. bis 16. September 1937 zeigte das Regiment in den großen, durchlaufenden Übungen im Rahmen des VIII. Armeekorps seinen guten Ausbildungsstand.

Im Sommer 1938 nahm das Regiment in Vorbereitung eines Eingreifens in der Sudetenkrise an einem Manöver auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken in der Rhön teil. Ende August 1938 kehrte es wieder in seine Garnison zurück. Anfang September 1938 rückte das Regiment feldmarschmäßig ausgerüstet, mit scharfer Munition, in die Bereitstellungsräume, zum Angriff auf die Tschechoslowakei, ein. Nach dem Münchener Abkommen marschierte das Regiment ohne Kampfhandlungen planmäßig bei Jägerndorf und Troppau in die sudetendeutschen Gebiete ein. Dabei überschritt das II. Bataillon vom Regiment als Vorhut die Grenze bei Branitz. Nach Jägerndorf marschierte dann das III. Bataillon vom Regiment ein. Das II. Bataillon wurde als Seitensicherung eingesetzt und marschierte bis Kozlau weiter. Nach einigen Wochen Aufenthalt marschierte das Regiment dann über Odrau nach Mährisch-Ostrau, wo es dann zum Transport in die Heimat verladen wurde.

Am 10. März 1939 wurde das I. Bataillon alarmiert und feldmarschmäßig ausgerüstet. Es marschierte über Rauden um im Raum zwischen Troppau und Hultschin an der neuen deutsch-tschechischen Grenze in Bereitstellung zu gehen. Quartier wurde im Raum Schillersdorf bei Hultschin genommen, in greifbarer Nähe zur Industriestadt Mährisch-Ostrau. Am 14. März gegen 14:00 Uhr, kam der Marschbefehl für das I. Bataillon, welches um 18:00 Uhr zusammen mit Einheiten der Leibstandarte Adolf Hitler, Mährisch-Ostrau besetzen und sich danach dort zur Verteidigung einrichten sollte. Um 22:00 Uhr war der Befehl erfüllt. Am 17. März 1939 marschierte das Bataillon feldmarschmäßig nach Süden und besetzte die beiden Landstädte Friedek und Mistek. Das Regiment wurde zum Schutz des Olca-Gebietes eingesetzt. Nach einem Aufenthalt von etwa zwei Monaten marschierte das Regiment wieder in seine Garnisonen zurück. Der Regimentsstab sowie die 13. und 14. Kompanie trugen die Tradition vom Schlesisches Ulanen-Regiment „von Katzler“ Nr. 2. Das I. und das III. Bataillon trugen die Tradition vom 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22. Das II. Bataillon vom Regiment trug dagegen die Tradition vom 3. Oberschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 62. Regimentsmarsch war der Keith-Marsch. Um erstmals auch Geländeübungen im scharfen Schuß durchführen zu können, verlegt das Regiment im Bahntransport im Juli 1939 auf den Truppenübungsplatz Neuhammer am Queis. Am 1. September 1939 marschierte das Regiment von Gleiwitz aus nach Polen ein. Das I. Bataillon traf zuerst im Grenzdorf Knurow auf Widerstand, weiter ging es über Ornontowitz nach Orzesche. Am 2. September 1939 sollte es in Richtung Tichau vorstoßen. Am 6. Oktober 1939 erfolgte die Entladung im Raum Siegburg bei der Verlegung an die Westfont. Am 13. Oktober erfolgte die Verlegung der ganzen Division in Privatquartiere im Raum Köln-Euskirchen.

Am 2. Februar 1940 erfolgte die Abgabe des II. Bataillons an das Infanterie-Regiment 525, es wurde daraufhin sofort wieder ersetzt. Am Vormittag des 9. Mai 1940 ging das Regiment in die Angriffsbereitstellung für den Westfeldzug in den Wäldern am Losheimer Graben südlich Aachen. Um 5:30 Uhr des 10. Mai 1940 ging das Regiment über die belgische Grenze. Zuerst wurde die Gegend um Eupen Malmedy durchschritten. Am 14. Mai 1940 erhielt das Regiment den Befehl, den Übergang über die Maas bei Yvoir zu erkämpfen. Nach dem Übergang sollte auf den Höhen westlich der Maas ein Brückenkopf gebildet werden. Der Übergang erfolgte zuerst durch das I. Bataillon, wobei durch Verwundung des Bataillonskommandeurs, eine Weile das III. Bataillon als das erste erfolgreiche galt. Die Division wurde am selben Tag im Wehrmachtsbericht genannt, als erste die Maas überschritten zu haben. Am gleichen Tag lag dem Regiment ein französisches Regiment mit der gleichen Nummer gegenüber. Am 15. Mai 1940 wurde Walcourt genommen, der Vormarsch ging weiter in Richtung Beaumont und Maubeuge. Am 17. Mai 1940 stand das Regiment an der Maginot (Daladier)-Linie, welche am selben Tag durchbrochen wurde. Weiter ging der Vormarsch, am nächsten Tag sollte Hautmont genommen, die Sambre überschritten und in Richtung Maubeuge vorgestoßen werden. Am 19. Mai 1940 wurde Maubeuge erreicht, wo man auf die 7. Panzer-Division traf, welche Richtung Abbeville rollte. Weiter ging es über Bavay in Richtung Denain, wo es an den Grubenhalden und am Stadtrand bei Bouchain größeren Widerstand gab. Die Kämpfe an der Schelde und Scarpe bei Bouchain, um den Übergang zogen sich 4 volle Tage hin. Am 26. Mai 1940 wurden Bouchain und Denain genommen. Das Regiment wurde mit der ganzen Division im Raum Denain und Douai in Reserve gehalten und aufgefrischt. Das Regiment wurde am 3. Juni 1940 von Douai über Arras in Richtung Amiens in Marsch gesetzt. Am Nachmittag des 5. Juni 1940 wurde die Somme erreicht. Die Division war Reservedivison, und wurde den motorisierten Verbänden nachgezogen. Über Beauvais erreichte das Regiment den Raum nördlich von Paris und das Tal der Oise zwischen Pontoise und Beaumont. Der Auftrag an das Regiment war jetzt die Oise bei L'Isle Adam zu überschreiten und die Höhen südlich der Oise zu nehmen. Der Angriff dauerte vom 11. bis 13. Juni 1940. Am selben Tag erreichte die Division die Gegend Enghien-Ecouen. Für den nächsten Morgen war der Angriff auf St. Denis, den nördlichen Stadtrand von Paris, vorgesehen. Die Franzosen erklärten Paris zur offenen Stadt, so daß ohne Kampf nach Paris eingerückt werden konnte. In Versailles wurde Unterkunft bezogen. Nachdem das Schloß an die 4. Armee übergeben wurde, ging es über Chatres, Chateaudun in Richtung Tours. Hier traf man am 17. Juni 1940 auf Feindwiderstand nördlich der Loire, in der Gegend Authon-Tours. Tours wurde am Abend des 17. Juni erreicht. Am 18. Juni wurde die Loire ohne Widerstand überschritten, weiter ging es in Richtung Poitiers, welches am 21. Juni 1940 erreicht wurde. Dann mußte das Regiment angehalten werden, im Raum Cognac und Jarnac, um einer von Limoges kommende, nach Bordeaux vorstoßende motorisierte Einheit der Waffen SS den Vortritt zu lassen. Nach dem Waffenstillstand marschierte das Regiment über Barbezieux in Richtung Libourne, ostwärts Bordeaux. Am 26. Juni 1940 bezog das Regiment Quartier in La Roche-Chalais. In der letzten Juliwoche 1940 wurde das Regiment, in Vorbereitung auf das Unternehmen Seelöwe, im Bahntransport nach Rouen, und weiter im Landmarsch in den Raum zwischen Rouen und Dieppe, verlegt. Am 21. November 1940 wurde das III. Bataillon des Regiments geschlossen unter Zurücklassung der Waffen und des Gerätes im Eisenbahntransport auf den Truppenübungsplatz Groß-Born verlegt, um für die Neuaufstellung einer Tochterdivision, der späteren schlesischen 102. Infanterie-Division zur Verfügung zu stehen. Hauptmann Dr. Pier erhielt den Auftrag das neue III. Bataillon aus den vorhandenen Zügen und neu herangeführter Reserven zu bilden.

Am 21. April 1941 wurde das Regiment in Motteville bei Rouen verladen und nach Ostpreußen verlegt. Den bisherigen Bereich für den Küstenschutz übernahm die 302. Infanterie-Division. Der Ausladebahnhof war Nikolaiken am Spirdingsee, wo das III. Bataillon unterzog. Teile des Regimentes wurden mit dem Divisionsstab auf dem Truppenübungsplatz Arys untergebracht. Anfang Juni 1941 verlegte das Regiment weiter ostwärts in den Kreis Lyck. Am 16. Juni 1941 übernahm das Regiment die Grenzsicherung im Suwalkizipfel bis Augustowo. Beim Angriff am 22. Juni 1941 war das Regiment zunächst Resrve hinter seinen beiden Schwestern dem Infanterie-Regiment 28 und Infanterie-Regiment 38. Zuerst sollte vom Regiment Grodno genommen und verteidigt werden. Nach ein paar Tagen Abwehrkampf ging der Angriff weiter nach Süden, auf Skidel vor, überschritt den Swisloz und besetzte Litwinka. Durchbruchversuche der im Raum Bialystock eingeschlossenen Verbände wurden abgewiesen. Am 30. Juni marschierte das angeschlagene Regiment hinter dem I.R.38 in Richtung Molodetschno. Am 7. Juli 1941 erreichte das Regiment Iveniec und schließlich Molodetschno, wo die ersten 3 Ruhetage eingelegt wurden, um das Regiment aufzufrischen. Vom 14. Juli 1941 an wurde nur noch nachts marschiert. Das Regiment marschierte im Rahmen der 8. Infanterie-Division nun auf Lepel über Beschenkowitschi in Richtung Witebsk ohne Feindberührung, da voran die 129. Infanterie-Division marschierte. Am 24. Juli erfolgte der Angriff beiderseits der Straße Rudnja und Smolensk in Richtung Smolensk. Am 25. Juli 1941 wurde der Ort Rochol nach schwerem Widerstand genommen, und am gleichen Abend der Fluß Udra erreicht, wo der Angriff auf Serubenki aber abgebrochen werden mußte. Am 26. Juli kam es zum Kampf um Tischino und die Feldstellungen bei Jermanki, welche beide genommen wurden. Am 28. Juli 1941 trat die ganze Division gemeinsam mit der 28. Infanterie-Division zum Angriff auf die Höhenstellung ostwärts des Dubrowenka-Abschnitts. Auch am 30. und 31. Juli 1941 ging der Angriff auf Smolensk weiter. Am 1. August 1941 griff das Regiment bei Kurdynowa an und nahm den Abschnitt. Am 3. August erreichte das Regiment Watschkowo und Potschinok südostwärts Smolensk. Am 4. August 1941 erreichte das I.R.84 die Höhen zwischen Fedurno und Marewo und schloß mit der 129. Infanterie-Division einen Kessel. Am 5. und 6. August 1941 übernahm die Division den Dnejpr- und Wopj-Abschnitt von der 7. Panzer-Division. Das Regiment wurde in diesem sumpfigen Gelände an den linken Flügel der Division in Verteidigungsstellung gebracht. Der August brachte eine deutliche Wetterverschlechterung. Im August wurde das Regiment mit 40 Lastwagen aus dem Raum ostwärts Smolensk in Richtung Autobahn bei Jarzewo nordöstlich Smolensk in Marsch gesetzt und der 161. Infanterie-Division unterstellt. Nur das I. Bataillon verblieb in den Stellungen am Wopj. Das Regiment wurde am 27. August 1941 wieder herausgelöst. Die Gefechtsstärken der Kompanien war von 150 auf 45 Mann gesunken. Der Rücktransport erfolgte wieder mit Lastwagen. Das III. Bataillon wurde in das Dorf Leschenki zur Auffrischung verlegt, das II. Bataillon mit Regimentstab kam nach Lichoskoje. Am 6. September 1941 wurde das Regiment aus der Stellung durch die 162. Infanterie-Division abgelöst. Am 29. August erhielt der Regimentskommandeur Oberst Großmann das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen. Die restliche Division blieb im verkleinerten Abschnitt in Stellung. Am 20. September wurden die Stellungen der ganzen Division geräumt, die 8. I.D. wird durch die 86. Infanterie-Division abgelöst. In drei Nachtmärschen ging es in die Gegend Duchowschtschina nordostwärts Smolensk. Die Division kämpfte dann ohne das I.R.84 im Angriff auf Wjasma. Das Regiment war Divisionsreserve und durchkämmte die Wälder, welche von den beiden anderen Regimentern ausgespart wurden. Am 4. Oktober 1941 wird das Regiment auf dem linken Flügel der Division eingesetzt. Linker Nachbar war Infanterie-Regiment 83. Gegen schwachen Widerstand erreichte das Regiment den Kamenkabach. Auch auf dem Wege zum Fluß Wedossa am 5. Oktober hat das Regiment nur schwachen Widerstand zu überwinden. Am 7. Oktober 1941 überschritt das Regiment den Wopez und errichtete am Nachmittag auf den Höhen ostwärts des Wopez einen Brückenkopf. Das Regiment sollte weiter bis zum Dnjepr vorstoßen, den Fluss überschreiten und die Ortschaften Feschino und Krjukowa besetzen. Beide Ortschaften waren feindfrei. Ab 9. Oktober 1941 regnete es wieder stark, am 10. Oktober 1941 erreichte das Regiment Nikolino. Die Ostufer der Wjasma waren feindbesetzt, die Brücke darüber aber unzerstört. Am Abend des 11. Oktober 1941 hatte das Regiment unter schweren Verlusten den Fluß überschritten und die feindlichen Stellungen genommen. Am 12. Oktober 1941 gelang es den Ort Buchamowo und am Nachmittag auch noch das Dorf Tschichowa. Am 13. und 14. Oktober 1941 fanden schwere Kämpfe bei Gornewa auf der Höhe 268 nordostwärts Rossnewa statt. Am 16. Oktober 1941 erhielt die ganze Division den Befehl nicht weiter nach Osten zu marschieren, sondern sich für den Abtransport von Smolensk nach Westen bereitzuhalten. Die nächsten Tage mussten im Kessel Aufräumungsarbeiten geleistet werden und Gefangenenkolonnen an die Straße Krassikowo-Buchanowa-Schipina verbracht werden. Am 18. Oktober 1941 wurde das Regiment mit der Division erneut Richtung Osten zu marschieren, um hinter der 78. Infanterie-Division sich für den Einsatz bereitzuhalten. Der Divisionsgefechtstand wurde nach Wjasma verlegt. Das Regiment erhielt den Befehl, auf der Autobahn vorzumarschieren und am 20. Oktober 1941 den Raum Fedoroskoje zu erreichen. Der Vormarsch wurde durch Stauungen an der Brücke über die Wjasma erschwert. Zusätzlich wurde die Verkehrslage noch dadurch belastet, daß die Brücke über den Dnjepr bei Larino bei Überlastung durch Sturmgeschütze eingestürzt war. Am 23. Oktober 1941 wurde das Regiment bei der Ausbesserung und der Verkehrsregelung der Autobahn eingesetzt. Nach Beendigung der Autobahnarbeiten wurde das Regiment zur Sicherung der Bahnlinie Kirow-Wjasma eingesetzt, mit dem Befehl keinen Zivilverkehr außerhalb der Ortschaften zu gestatten. Am 28. Oktober 1941 wurde das Regiment abgelöst und auf der Straße Wjasma-Dorogobusch in Richtung Smolensk in Marsch gesetzt. Am 29. und 30. Oktober 1941 marschierte das Regiment zur Verladung nach Dorogobusch. Die 8. Infanterie-Division sollte in Frankreich mit dem Infanterie-Regiment 28 und Infanterie-Regiment 38 zur 8. Jäger-Division umgerüstet werden. Das I.R. 84 sollte der schlesischen 102. Infanterie-Division unterstellt werden, welche bei der Heeresgruppe Mitte weiter nördlich im Einsatz war. Das Regiment machte am 31. Oktober 1941 wieder kehrt und erhielt Befehl, bis zum 4. November 1941 Wjasma zu erreichen. Ab dem 5. November 1941 erhielt das Regiment den Befehl, die Bahnstrecke Wjasma nach Süden bis Taschilowa, ferner die Bahnstrecke Wjasma - Kaluga und vier Brücken bis zur Straße nach Juchnow zu bewachen. Eine Kompanie wurde zur Bewachung des Wjasmaer Kriegsgefangenlagers abgegeben. Vom 10. bis 16. Dezember 1941 marschierte das Regiment in Richtung Norden nach Sytschewka - Rshew bis in den Raum Staritza. Dort bei Pogoreloje-Gorodischtsche sollte das Regiment eine Auffangstellung ausbauen und besetzen. Kaum hatte das Regiment die Auffangstellung besetzt, hieß es schon wieder Abmarsch zurück nach Sytschewka, dort Verladung am 23. Dezember 1941. Am Morgen des 24. Dezember 1941 setzte sich das Regiment nach Süden auf der Bahnlinie nach Wjasma, Suchinitschi in Richtung Kaluga in Marsch. Am Morgen des 27. Dezember 1941 erreichte das Regiment den nördlich von Kaluga gelegenen Ausladebahnhof Worotynsk. Während der Abwehrkämpfe im Raum Kaluga wurde das III. Bataillon dem SS-Infanterie-Regiment 4 (mot.) unterstellt. Am 29. und 30. Dezember 1941 wurden diese beiden Einheiten zurückgedrängt und standen schließlich mit dem Rücken zur Oka am Oka-Knie westlich von Kaluga in den Ortschaften Rosswa und Kolyschewa von den rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten.

Am 9. Januar 1942 kam der Befehl sich nach Westen durch die Wälder in Richtung Tichonowa-Pustyn durchzuschlagen. Bis zum 11. Januar 1942 war der Ausbruch erfolgreich abgeschlossen. Danach ging man zwischen Tula - Tichonowa-Pustyn im Raum westlich Kaluga Ortschaft für Ortschaft zurück, tagsüber wurde verteidigt, nachts aufgegeben. Am 23. Januar 1942 wurde das III. Bataillon ostwärts Juchnow am Flüßchen Ugra eingesetzt, um eine Luftwaffeneinheit zu entsetzen. Das Dorf Trebuschenki wurde genommen, die Einheit entsetzt. Am 25. Januar 1942 ging es von Juchnow aus zurück nach Smolensk, welches am Abend des 26. Januar 1942 erreicht wurde. Das Regiment wurde erst am 1. Juni 1942 der 102. Infanterie-Division als 4. Regiment unterstellt. Am 20. Juli 1942 wurde das III. Bataillon aufgelöst, die Reste wurden auf die anderen beiden Bataillone verteilt. Am 15. Oktober 1942 wurde das Regiment zum Grenadier-Regiment 84 umbenannt.

Für die Ersatzgestellung des Regiments war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 84 zuständig.

Regimentskommandeure:

Oberst Paul Stoewer Aufstellung - 25. Oktober 1939

Oberst Horst Großmann 15. Oktober 1939 - 24. Dezember 1941

Major Koboldt 24. Dezember 1941 - Ende Januar 1942 m.st.F.b.

Oberst Werner von Bercken Ende Januar 1942 - Mai 1942 (krank)

Oberst Knobloch Mai 1942 - 12. Juni 1942 m.st.F.b.

Oberstleutnant Dr. Matthis 12. Juni 1942 - Juli 1942 m.st.F.b.

Major Ring 6. August 1942 - 3. September 1942 m.st.F.b. (gefallen)

Hauptmann Schlabitz 3. September 1942 - Oktober 1942

Oberst Konrad Baarde Oktober 1942 - Oktober 1942

Oberst Werner von Bercken Oktober 1942 - Umbenennung

 

Bataillonskommandeure:

I. Bataillon:

Oberstleutnant Helmuth Koch Aufstellung -

Oberstleutnant Pisarski

Major der Reserve Heinrici

Major Koboldt

Hauptmann Reimann

 

II. Bataillon:

Oberstleutnant Szelinski Aufstellung - 1938

Major Hackbarth Oktober 1938 m.st.F.b.

Oberstleutnant von Roden 1938 -

Major Braumann

Major Retzlaff (gef. am 18.5.1940)

Hauptmann Großschopf

 

III. Bataillon:

Major Berger

Hauptmann Dr. Bernhard Pier

 

Ergänzungen zur Stellenbesetzung:

1937:

I. Bataillon Oberstleutnant Pisarski Adjutant Oberleutnant Erasmus

1.Kompanie Hauptmann Gach

2.Kompanie Hauptmann Ihne

3. Kompanie Hauptmann von Debschütz

4. Kompanie Hauptmann Hinze

III. Bataillon Major Berger

1939:

I. Bataillon Major d.R. Heinrici / Adjutant Oberleutnant Schroeker dann Oberleutnant Proske

1.Kompanie Oberleutnant Wolf-Hubertus Schlabitz

2.Kompanie Oberleutnant Fiedler gef. am 2.9.1939 / Leutnant Erich Mende m.F.b. verwundet am 3.9.1939 / Oberleutnant Schroeker gef. 17.9.1939 / Oberleutnant Strobl

3. Kompanie Hauptmann von Debschütz

4. Kompanie Hauptmann Hinze

II. Bataillon Major Braumann

III. Bataillon Major Berger

1940:

I. Bataillon Major Koboldt / Hauptmann Ring

1.Kompanie Leutnant Gawel

3. Kompanie Hauptmann Freiherr von Pfungen gef. am 13. Mai 1940

II. Bataillon Major Retzlaff gef. am 18.5.1940

III. Bataillon Major Berger

1941:

I. Bataillon Major Koboldt

II. Bataillon Hauptmann Großschopf

III. Bataillon Hauptmann Dr. Bernhard Pier

1942

I. Bataillon Hauptmann Reimann

II. Bataillon Hauptmann Großschopf

III. Bataillon Hauptmann Dr. Bernhard Pier

 

Literatur und Quellen:

Gerhard Rößler/Horst Großmann: Das oberschlesische Infanterie-/Grenadier-Regiment 84 Gleiwitz - Cosel 1935 - 1945, Selbstverlag, Duisburg 1984

 

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Die 1. Kompanie am 20. April 1937 in Gleiwitz.