Endres, Theodor Heinrich

 

* 25. September 1876, Ansbach 

† 19. Januar 1956, Traunstein

 

Theodor Endres war der Sohn vom Oberlandesgerichtspräsidenten Philipp Otto von Endres und dessen Ehefrau Eleonore, geboreme Daffenreither. Er trat nach seinem Abitur an einem humanistischen Gymnasium am 15. Juli 1897 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Königlich Bayerisches Fußartillerie-Regiment „vakant Bothmer“. Am 12. März 1899 wurde er in diesem nach dem Besuch der Kriegsschule zum Sekondeleutnant befördert. Sein Vater starb am 8. August 1901 im Alter von 71 Jahren. Ab 1903 wurde er selbst als Abteilungsadjutant eingesetzt, bevor er am 1. Oktober 1907 für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert wurde. Er wurde dort auch zum Oberleutnant befördert. Am 25. September 1908 heiratete er die fast vierzehn Jahre jüngere Wilhelmine Katharina Marie Berta Veronika Möser, Tochter des verstorbenen Rittmeisters a.D. Friedrich Möser, in Traunstein. Sein Trauzeuge war der Kriegsgerichtsrat beim Generalkommando vom II. bayerisches Armeekorps Karl Endres im Alter von 48 Jahren. Seine erste Tochter Ilse Endres wurde am 21. August 1909 in Traunstein geboren. Seine erste Frau starb bereits am 25. September 1909 um 8:30 Uhr im Alter von gerade einmal 19 Jahren im Wochenbett in der Wohnung ihrer Schwester Edith in der Crailsheimstraße 7. Am 7. Januar 1911 heiratete er die etwa neuneinhalb Jahre jüngere Erna Elisabeth Gädke, Tochter des Fabrikanten Philipp Wilhelm Georg Friedrich Karl Gädke, in Hamburg. Sein einziger Sohn war der am 28. September 1911 in Neu-Ulm geborene Walther Endres. Seine zweite Tochter war die am 22. September 1912 geborene Brigitta Eleonora Magdalena Endres. Am 1. Oktober 1912 wurde er dann in den Bayerischen Generalstab kommandiert. Dort wurde er er am 1. Oktober 1913 zum Hauptmann befördert. Im Frühjahr 1914 wurde er dann als Batteriechef zum 2. Königlich Bayerisches Fußartillerie-Regiment versetzt. Bei Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er diesem Regiment noch immer an. Im Herbst 1914 wechselte er dann in den Stab der 2. Fußartillerie-Brigade. Ab Anfang 1915 wurde er dann für ein Jahr wieder beim 1. Königlich Bayerisches Fußartillerie-Regiment „vakant Bothmer“ eingesetzt. Anfang 1916 wechselte er dann in den Generalstabsdienst. Dort wurde er bei der 6. Armee am 5. September 1917 zum Major befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern auch mit beiden Eisernen Kreuzen und anderen Orden ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde er dann als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er dann im Übergangsheer beim Stab der Reichswehr-Brigade 24 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er dann als Generalstabsoffizier vom Artillerieführer VII in München. Am 1. Oktober 1922 wechselte der 179 Zentimeter große Offizier dann als Ia in den Stab der 7. Division der Reichswehr in München. Anfang 1923 wurde er dann zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 15. November 1922 festgelegt. Ab dem 1. Oktober 1923 wurde er dann bei diesem Stab als Ausbilder bei der Führergehilfenausbildung eingesetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann zum Kommandeur der II. Abteilung vom 2. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Güstrow ernannt. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er vor dem 1. April 1927 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dabei wurde er jetzt im Heeres-Waffenamt (WaA) eingesetzt. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann zum Chef des Stabes vom WaA ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1930 zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann am 1. November 1930 als Nachfolger von Generalleutnant Kurt Spemann zum Artillerieführer III in Berlin ernannt. Seine zweite Ehefrau starb am 6. Juni 1931. Am 30. September 1931 gab er sein Kommando ab und wurde aus dem aktiven Dienst verabschiedet. An diesem Tag wurden ihm die Charakter als Generalleutnant verliehen. Sein Nachfolger als Artillerieführer III wurde Oberst Günther von Kluge.

Seine älteste Tochter Ilse Endres heiratete am 19. April 1932 den fast elf Jahre älteren Oberleutnant Alban Karl Sigmund Alexander Hans-Werner Freiherr von Dobeneck, Sohn des Oberstleutnant a.D. Hans Adolf Karl Freiherr von Dobeneck, in Traunstein. Der Ehemann war Angehöriger vom 16. Reiter-Regiment. Seine dritte Ehe ging er am 12. Juni 1933 mit seiner Schwägerin, der Schwester seiner ersten Frau, Edith Möser ein. Seine Tochter Brigitta Endres heiratete am 12. September 1934 den nicht ganz sieben Jahre älteren Oberleutnant Alfred Werner Martin von Unger, Sohn vom Gerhard Adolf Otto Karl von Unger, in Traunstein. Der Ehemann war Angehöriger vom Reiter-Regiment 16. und wohnte damals in der Hermann-Göringstraße 39 in Erfurt. Trauzeugen waren der Generalleutnant a.D. Endres selbst, sowie der jüngere Bruder des Ehemanns, Leutnant Werner Karl Gerhard von Unger. Bei der Mobilmachung zum 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er wieder reaktiviert. Am 26. August 1939 wurde er zum Kommandeur der neuen 212. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser bezog er dann bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges Stellungen im Westen. Im Frühjahr 1940 führte er die Division dann im Westfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 13. Juli 1940 wurde ihm dann auch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Er verblieb nach dem Frankreichfeldzug mit der Division als Besatzungstruppe in Frankreich. Am 1. September 1940 wurde er zum Generalleutnant z.V. befördert. Im Herbst 1941 rückte er an der Spitze der 212. Infanterie-Division in den Ostfeldzug. Dabei wurde er jetzt vor Leningrad in Nordrussland eingesetzt. Sein Schwiegersohn Major Alfred von Unger ist ales Kommandeur des II. Bataillons vom Panzergrenadier-Regiment 128 am 26. August 1942 in Scheljanssu gefallen. Dieser erlitt dort Treffer an Kopf und Brust und wurde hinter dem Hauptverbandsplatz Altud beerdigt. Am 1. Oktober 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Am 1. Januar 1943 wurde er noch zum General der Artillerie z.V. befördert. Am 31. Januar 1943 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

 

Ritterkreuz (13. Juli 1940)