Hassenstein, Erich

 

* 19. September 1894, Bromberg

† 2. Mai 1945, Passau

 

Erich Hassenstein trat am 8. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Armee ein. Er kam dabei zum Braunschweigisches Infanterie-Regiment Nr. 92. Am 17. April 1915 wurde er zum Fahnenjunker befördert. Am 22. Dezember 1915 wurde er dann im 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 zum Leutnant befördert. Nach mehreren Verwundungen und wechselnden Posten im 1. Weltkrieg wurde er auch in die Reichswehr übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 15. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er die ersten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 1. April 1925 wurde er als Adjutant vom II. Bataillon des Infanterie-Regiment 4 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1929 wurde er zum Hauptmann befördert. Anfang der 30iger Jahre wurde er dann im Infanterie-Regiment 4 als Kompaniechef eingesetzt. Am 1. Oktober 1935 wurde er dann zum Major befördert. Daraufhin wurde er dann ab dem 15. Oktober 1935 als Lehrer an der Kriegsschule Dresden eingesetzt. Am 1. August 1939 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Er blieb noch bis zur Mobilmachung als Lehrer im Einsatz. Zu Kriegsbeginn gehörte er zur Führerreserve. Ende Oktober 1939 wurde er mit der Abwicklung vom Infanterie-Ersatz-Regiment 56 betraut. Danach übernahm er am 10. November 1939 als Kommandeur das III. Bataillon vom Infanterie-Regiment 12. Dieses Bataillon kommandierte er dann auch im Westfeldzug und danach bis zum 20. September 1940. An diesem Tag übernahm er dann als Kommandeur das Infanterie-Regiment 12. Er führte dieses Regiment dann auch im Russlandfeldzug. Dabei wurde er am 1. August 1941 zum Oberst befördert. Am 20. Januar 1942 gab er dann schwer verwundet das Kommando über das Regiment ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 29. Januar 1942 erhielt er das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 1. Oktober 1942 übernahm er dann als Kommandeur das Infanterie-Ersatz-Regiment 524, welches aus dem Restsstab des von ihm aufgelösten Infanterie-Ersatz-Regiment 56 gebildet wurden war. Am 2. Januar 1943 übernahm er dann als Kommandeur die Schule I für Fahnenjunker der Infanterie in Dresden. Als solcher wurde er am 1. August 1944 zum Generalmajor befördert. Am 1. November 1944 gab er das Kommando ab und wurde zum Kommandeur der Fahnenjunkerschulen der Infanterie ernannt. Seinen Dienst versah er jetzt bis 1945 in Potsdam-Bornstedt. Dann verlegte er im April 1945 nach Vilshofen und bildete dort den Inspekteur für den Führernachwuchs des Heeres Süd. Im April 1945 wurde er dann zum Führer einer Kampfgruppe ernannt. Diese bestand nur aus einem Stab, der sich die verschiedensten Truppen unterstellte. Diese Kampfgruppe hatte ihren Gefechtsstand zuerst in Aidenbach. Nach zwei Tagen wurde der Gefechtsstand nach Jägerwirth verlegt. Am 29. April 1945 wurde der Gefechtsstand dann in das Haus Kelberger Weg 5 in Passau verlegt. Der General traf dort am 1. Mai 1945 ein. Er lehnte die Kapitulation vor den Amerikanern ab. Am 2. Mai 1945 hat er sich dann im Gefechtsstand erschossen. Er folgte damit seinem Neffen, dem Oberst i.G. Wolfgang Hassenstein, welcher sich am 31. Januar 1945 in Kenntnis eines bestehenden Todesurteils gegen ihn, selbst erschossen hatte.