Hörnlein, Walter

 

* 2. Januar 1893, Blüthen / Mecklenburg-Vorpommern

† 14. September 1961, Köln-Merheim

Walter Hoernlein trat nach seiner Ausbildung auf der Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde Ende 1912 als Fähnrich in das 4. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 140 ein. In diesem wurde er 1913 zum Leutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg wurde er schwer verwundet und geriet bereits 1914 in Gefangenschaft. Am 20. Juni 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Nach dem 1. Weltkrieg wurde in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 4. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompanieoffizier zum 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur 12. (MG) Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Hauptmann befördert. Er wurde gleichzeitig zum Kompaniechef der 12. (MG) Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment ernannt. Zumindest bis 1932 behielt er diese Position inne. Am 1. Oktober 1934 wurde er zum Major befördert. Mit der Erweiterung der Reichswehr wurde er zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom Infanterie-Regiment Lübeck ernannt. Dadurch wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 69 ernannt. Am 1. April 1936 wurde er zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 69 ernannt. Am 1. April 1937 wurde er als solcher zum Oberstleutnant befördert. Im Polenfeldzug errang er die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse sowie das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Nach dem Polenfeldzug wurde er am 1. November 1939 zum Kommandeur des Infanterie-Regiment 80 ernannt. Am 1. April 1940 folgte die Beförderung zum Oberst. Hoernlein führte sein Regiment während des Westfeldzuges und zu Beginn des Russlandfeldzuges. Für den Durchbruch durch die Grenzbefestigungen südlich von Brest-Litowsk und den Vorstoß nach Mogilew wurde ihm am 30. Juli 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 10. August 1941 übernahm er dann das Infanterie-Regiment Großdeutschland, welches er in den schweren Kämpfen im Winter 1941/42 führte. Am 1. April 1942 zum Generalmajor befördert, wurde er gleichzeitig Kommandeur der Infanterie-Division Großdeutschland. Am 1. Januar 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Während der Kämpfe im Raum Charkow bewies er in vorderster Linie besondere Tapferkeit, wofür ihm am 14. Februar 1943 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen wurde. Für den kampfentscheidenden Einsatz der Division erhielt er am 15. März 1943 als Generalleutnant das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Am 3. April 1943 begab er sich auf einen Urlaub. Im Juli 1943 führte Hoernlein erneut die nun in Panzer-Grenadier-Division Großdeutschland umbenannte Division während der Schlacht um Kursk. Im Januar 1944 musste er das Kommando über die Division abgeben. Am 1. August 1944 wurde er dann für einen Monat mit der Führung vom LXIV. Armeekorps beauftragt, welches er am 1. September 1944 an General der Infanterie Otto Lasch übergab. Er selbst übernahm am 1. September 1944 die Führung über das LXXXII. Armeekorps im Raum Metz. Am 1. November 1944 wurde er zum General der Infanterie befördert und damit auch zum Kommandieren General vom LXXXII. Armeekorps ernannt. Ende 1944 wurde er dann wieder in die Führerreserve versetzt. Vom 23. Januar 1945 bis zum 5. Februar 1945 vertrat er den erkrankten General der Infanterie Wilhelm Wetzel als Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando X. Armeekorps und Befehlshaber vom Wehrkreis X. Ab dem 1. Februar 1945 wurde er zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando II. Armeekorps in Stettin ernannt. Damit wurde er jetzt gleichzeitig auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis II ernannt. Am 11. April 1945 wurde er schließlich noch zum Kommandierenden General des XXVII. Armeekorps ernannt. Bei Kriegsende kam er um den 4. Mai 1945 im Raum Parchim in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (30. Juli 1941) Eichenlaub (15. März 1943)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermont Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand: Deutschlands Generale und Admirale: Teil IV /Band 6:  Hochbaum - Klutmann