Panzergrenadier-Division Großdeutschland
Feldpostnummern ab 1943: Die Einheiten wurden als Teile der Panzergrenadier-Division Großdeutschland in der Feldpostübersicht eingetragen.
Einheit | Feldpostnummer |
Divisionskommando | 47200 |
Feldgendarmerie-Trupp Großdeutschland | 31402 |
Divisions-Begleit-Kompanie | 15634 |
1. Einsatz und Unterstellung:
Die Panzergrenadier-Division Großdeutschland wurde am 19. Mai 1943 im Raum Poltawa aufgestellt. Die Division entstand durch die Umbenennung und Umgliederung der Infanterie-Division Großdeutschland. Im Sommer 1943 wurde die Division bei der Schlacht um Kursk (Unternehmen Zitadelle) eingesetzt. Sie gehörte zum südlichen Zangenarm (4. Panzerarmee). Nach dem Scheitern der Offensive und der Abwehr der einsetzenden russischen Gegenoffensive wurde die Division im August 1943 im Raum Charkow eingesetzt, als es dort im Zuge der Belgorod-Charkower Operation der Roten Armee zur entscheidenden Schlacht um Charkow kam, in deren Verlauf die Stadt endgültig von der Roten Armee zurückerobert wurde. Nach dem Verlust von Charkow wurde die Division zog sich die Division kämpfend bis Ende September 1943 auf den Dnjepr und einen Brückenkopf bei Krementschug zurück. Die Abwehrkämpfe im Brückenkopf Mischurin Rog - Borodajewka dauerten bis zum 17. Oktober 1943. Anschließend musste sich die Division nach Süden in den Raum Kriwoi Rog zurückziehen. Bei Jahresende lag die Division bei Kirowograd. Die dortigen Abwehrkämpfe dauerten bis Anfang März 1944. Anschließend ging die Division über den Bug und den Dnestr bis Ende März 1944 auf Chisinau in Rumänien zurück. Die Division setzte ihren Rückzug über den Pruth fort und erreichte unter schweren Verlusten am 9. April 1944 Jassy. Bis Ende April 1944 kämpfte die Division dann im Osten Rumäniens, unter anderem bei Targu Frumos. Nach diesen Kämpfen wurde die Division im Juni 1944 in einem Raum etwa 100 km südlich von Jassy Nach der Auffrischung der Division aufgefrischt und mit modernen Waffen ausgerüstet. Nach der Auffrischung der Division wurde diese Ende Juli 1944 nach Ostpreußen zur Heeresgruppe Nord verlegt. Ab dem 5. August 1944 stand die Division im Raum um Gumbinnen in Abwehrkämpfen. Nachdem in Litauen ein neuer Krisenherd entstand, verlegte die Division Mitte August 1944 in einen Raum westlich von Schaulen und trat dort unverzüglich zum Angriff nach Osten an, um ein Abschnüren der Kurlandfront zu verhindern. Ende August stieß die Division nach Norden in Richtung Tukkum und Mitau vor, um die Verbindung zu den in Kurland kämpfenden deutschen Verbänden sicher zu stellen. Der Angriff blieb jedoch vor Doblen liegen. Nach Kämpfen zwischen Schaulen und Memel wurde die Division in Memel eingeschlossen und zur Verteidigung der Stadt eingesetzt. Ab dem 26. November 1944 wurde die Division dann über die Ostsee evakuiert und in einem Verfügungsraum südlich von Rastenburg versammelt. Hier wurde die Division erneut aufgefrischt und umgegliedert. Am 20. Dezember 1944 Abgabe zahlreicher Teile zur Aufstellung des Panzerkorps Großdeutschland: III./Grenadier-Regiment GD, I./Füsilier-Regiment GD, III./Panzer-Regiment GD (Tiger), IV./Panzer-Artillerie-Regiment GD sowie alle Versorgungs- und Feldersatzeinheiten. Bei den anschließenden Abwehr- und Rückzugskämpfen in Ostpreußen wurde die Division bis Ende April 1945 vernichtet. Lediglich Restteilen der Division gelang die Flucht über die Frische Nehrung. Diese etwa 1.000 Mann wurden nach Bornholm und Fehmarn evakuiert und erlebten dort das Kriegsende.
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Juni | XXXXVIII | 4. Panzerarmee | Süd | Achtyrka, Obojan |
August | XXIII | 2. Panzerarmee | Süd | Brjansk (Lagekarte) |
September | XXXXVIII | 4. Panzerarmee | Mitte | Krementschug |
Oktober | LVII | 1. Panzerarmee | Süd | Kriwoi-Rog (Lagekarte) |
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | XXX | 6. Armee | Süd | Kirowograd (Lagekarte) |
Februar | LII | 8. Armee | Süd | Kirowograd |
März | XXX | 8. Armee | Süd | Kirowograd |
April | LVII | 8. Armee | Südukraine | Jassy |
Juni | Auffrischung | 4. rumänische Armee | Südukraine | Bacau/Sereth |
Juli | z. Vfg. | Südukraine | Bacau/Sereth | |
August | XXXIX | 3. Panzerarmee | Mitte | Litauen |
Oktober | XXVIII | 3. Panzerarmee | Mitte | Memel (Lagekarte) |
1945
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | Umgliederung | OKH | Rastenburg | |
Februar | Herman Göring | 4. Armee | Nord | Königsberg, Pillau |
April | IX | Ostpreußen | Samland |
2. Divisionskommandeure:
Generalleutnant Hermann Balck Aufstellung - Mai 1943
Oberst Hyazinth Graf Strachwitz von Groß Zauche und Kaminietz Mai 1943 - Mai 1943 m.st.F.b.
Generalleutnant Hermann Balck Mai 1943 - 30. Juni 1943
Generalleutnant Walter Hörnlein 30. Juni 1943 - 31. Januar 1944
Generalleutnant Hasso von Manteuffel 1. Februar 1944 - 8. März 1944
Oberst Otto Büsing 8. März 1944 - April 1944 m.st.F.b.
Generalleutnant Hasso von Manteuffel April 1944 - 1. September 1944
Generalmajor Karl Lorenz 1. September 1944 - Kapitulation
1. Generalstabsoffizier:
Oberst i.G. von Natzmer 19. Mai 1943 - 19. Juli 1944
Oberstleutnant i.G. von Claer 1944 - 1945
3. Gliederung:
Grenadier-Regiment Großdeutschland
Füsilier-Regiment Großdeutschland
Panzer-Regiment Großdeutschland
Panzer-Aufklärungs-Abteilung Großdeutschland
Panzerjäger-Abteilung Großdeutschland
Panzer-Artillerie-Regiment Großdeutschland
Heeres-Flakartillerie-Abteilung Großdeutschland
Pionier-Bataillon Großdeutschland
Nachrichten-Abteilung Großdeutschland
4. Literatur und Quellen
Die Panzergrenadier-Division Großdeutschland
Die Einsätze der Panzergrenadier-Division Großdeutschland. Eine Sonderdokumentation
in Wort und Bild
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14. Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte. Fliegende Verbände. Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980
Akten des Bundesarchivs Freiburg unter der Signatur RH26-1005