Neuling, Ferdinand
* 22. August 1885, Bautzen
† 22. Februar 1960, Hildesheim |
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Ferdinand Neuling trat am 25. März 1905 als Fahnenjunker in das Preußische Heer ein. Er kam dabei zum 11. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 139. Bei diesem wurde er am 17. August 1906 zum Leutnant befördert. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er als Oberleutnant noch zum 11. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 139. Am 22. März 1916 wurde er zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Sächsischen Militär St. Heinrichs-Orden, dem Ritterkreuz I. Klasse des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Beim Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 37. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment. In diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompaniechef eingesetzt. Spätestens im Frühjahr 1924 wurde er dann in die 3. Eskadron vom 2. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Allenstein versetzt. Im Jahr darauf gehörte er dann bereits zum Reichswehrministerium (RWM) in Berlin. Dort wurde er im Frühjahr 1925 bei der Inspektion für Waffen und Gerät. 1925/26 wurde er dann für die nächsten vier Jahre zum Heeres-Waffen-Amt (WaA) im RWM versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1929 zum Major befördert. 1929/30 wurde er dann zum Stab des III. Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Lötzen versetzt. Am 1. Oktober 1930 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Lötzen ernannt. Am 1. März 1933 wurde er in das RWM nach Berlin versetzt und dort zum Infanteriegerät-Inspizient 1 (JGJ 1) ernannt. Dort wurde er am 1. Juni 1933 zum Oberstleutnant befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Rastenburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1935 zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 23 in Rastenburg ernannt. Am 1. Januar 1939 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 31. Januar 1939 gab er sein Kommando ab. Am 1. März 1939 wurde er dann zum Landwehr-Kommandeur Oppeln ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann am 26. August 1939 zum Kommandeur der 239. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er dann zuerst im Polenfeldzug eingesetzt. Beim Einmarsch nach Kattowitz Anfang September 1939 soll es nach der polnischen Geschichtsschreibung zu Verbrechen gekommen sein. Dies stützt sich aber auf einen Roman. Die amtlichen Unterlagen widersprechen dieser These aber eindeutig. Er wurde nach dem Krieg auch nie angeklagt. Danach blieb die Division als Besatzungstruppe weiter in Polen. Im Frühjahr 1940 verlegte er mit der Division in den Westen. Dort führte er die Division auch im Frankreichfeldzug. Danach verlegte er mit der 239. Infanterie-Division nach Schlesien, wo sie dann im Sommer 1940 beurlaubt wurde. Am 1. Dezember 1940 wurde er zum Generalleutnant befördert. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Erst im Frühjahr 1941 wurde die Division wieder aufgerufen. Sie wurde von ihm danach nach Rumänien verlegt. Zum Beginn des Sommer 1941 führte er die 239. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland. Am 19. Dezember 1941 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. In diesem Monat gab er auch sein Kommando ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt, da seine Division aufgelöst wurde. Am 28. Februar 1942 wurde ihm für seine vorherige Tätigkeit auch noch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Mitte September 1942 wurde er dann mit der Führung vom LXII. Reserve-Korps beauftragt. Zum 1. Oktober 1942 wurde er zum General der Infanterie befördert. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom LXII. Reservekorps ernannt. Am 5. August 1944 wurde er dann durch die Umbenennung seines Generalkommandos zum Kommandierenden General des LXII. Armeekorps ernannt. Sein Hauptquartier befand sich in Draguignan. Am 18. August 1944 wurde er von amerikanischen Truppen der 36. US-Division gefangen genommen. Er wurde dann in die USA gebracht. Aus der Gefangenschaft wurde er 1947 wieder entlassen.
Ritterkreuz (28. Februar 1942)