von Obernitz, Justin

 

* 30. Dezember 1884, Machnitz bei Breslau

† 24. September 1955, Leverkusen

 

Justin von Obernitz trat nach seiner Kadettenausbildung am 10. März 1904 als Fähnrich in das Königlich Preußische Heer ein. Er kam dabei zum Posensches Ulanen-Regiment „Prinz August von Württemberg“ Nr. 10. Bei diesem wurde er am 18. August 1905 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Am 1. Oktober 1908 wurde er dann für zwei Jahre zum Militär-Reitinstitut kommandiert. Ab 1912 wurde er dann zum Regimentsadjutant vom Posensches Ulanen-Regiment „Prinz August von Württemberg“ Nr. 10 ernannt. Kurz vor Beginn vom Ersten Weltkrieg diente er noch immer in dieser Funktion. Am 6. August 1914 wurde er als solcher zum Oberleutnant befördert. Am 18. August 1915 wurde er zum Rittmeister befördert. Als solcher wurde er dann noch 1915 zum Adjutant der 9. Kavallerie-Brigade ernannt. 1916 wurde er zum Adjutant der Kavallerie-Division Rusche ernannt. Ab dem 5. Mai 1917 wurde er dann im Generalstab eingesetzt. Dabei fand er in der Folgezeit bei der 201. Infanteriedivision, AOK von Woyrsch und AOK 18 Verwendung. Im September 1917 hat er Margot Gräfin von Pfeil und Klein Ellguth geheiratet. 1918 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) vom Generalkommando I. Armeekorps ernannt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er anfangs im Stab der Brigade Kurland eingesetzt. Im Mai 1919 wurde er als Rittmeister mit seinem vorherigen Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum 10. Reiter-Regiment. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er in das 10. (Preuß.) Reiter-Regiment übernommen. Am 15. Juni 1921 wurde er dann in den Generalstab der 2. Kavallerie-Division nach Breslau versetzt. Dort wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. Am 1. März 1925 wurde er dann zum Chef der Ausbildungs-Eskadron vom 7. (Preuß.) Reiter-Regiment in Breslau ernannt. Nach etwa einem Jahr wurde er zum Chef der 1. Eskadron vom 7. (Preuß.) Reiter-Regiment ebenfalls in Breslau ernannt. Am 1. April 1928 wurde er zum Major befördert. Als solcher wurde er jetzt beim Regimentsstab vom 14. Reiter-Regiment in Ludwigslust eingesetzt. Am 1. Februar 1930 wurde er dann zur Kommandantur der Festung Küstrin eingesetzt. Dort wurde er die nächsten Jahre eingesetzt. Am 1. Februar 1933 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant zum Kommandeur vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment in Potsdam ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. Februar 1935 auch zum Oberst befördert. Am 1. Juni 1935 wurde er dann zum Kommandeur des Kavallerie-Kommando Dresden ernannt. Sein Stab verlegte am 1. Oktober 1935 nach Potsdam. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 4. Reiter-Brigade ernannt. Am 18. Januar 1936 wurde er dann zum Kommandant der Festung Glogau ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. April 1938 zum Generalmajor befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im Sommer 1939 zum Chef des Generalstabes vom Höheres Kommando XXXV ernannt. Am 15. Februar 1940 wurde er dann zum Kommandeur der 24. Infanterie-Division ernannt. Diese führte er dann zuerst im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Am 1. Juni 1940 wurde er dann zum Generalleutnant befördert. Mitte Juni 1940 übergab er sein Kommando an Generalmajor Hans von Tettau. Er wurde dafür zum Kommandeur der 293. Infanterie-Division ernannt. Mit dieser wurde er nach dem Ende des Frankreichfeldzuges als Besatzungstruppe in der Bretagne eingesetzt. Im Frühjahr 1941 wurde er mit der Division nach Polen verlegt. Bei Beginn des Sommers 1941 führte er seine 293. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 11. Januar 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Im Februar 1942 gab er wegen einer Herzerkrankung sein Kommando über die Division ab. Am 1. Juni 1942 wurde er dann zum Kommandeur der Division Nr. 166 ernannt. Bereits Ende Juni 1942 gab er sein Kommando ab und wurde dafür zum Kommandeur der Division Nr. 190 ernannt. Zum 1. November 1942 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Er erhielt dann nach einer Blasenoperation kein weiteres Kommando mehr. Am 30. Juni 1943 wurde er dann auch aus dem aktiven Dienst verabschiedet.