Süßmann, Gottfried Richard Hermann Wilhelm
* 16. September 1891, Usedom in Pommern † 20. Mai 1941, Griechenland (gefallen) |
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Wilhelm Süßmann war ein Sohn vom Pastor Gottfried Wilhelm Richard Süßmann und dessen Ehefrau Emma Bertha Wilhelmine, geborene Lutz. Nach seinem Abitur trat er am 27. Oktober 1909 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22. Bei diesem wurde er am 16. Juni 1910 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. Juni 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 25. Juni 1909 (C) datiert. Anfangs wurde er als Kompanieoffizier in der 10. Kompanie seines Regiments in Beuthen in Oberschlesien eingesetzt. Am 1. Januar 1914 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Wilke zum Adjutant des II. Bataillons vom 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 in Gleiwitz ernannt. Als solcher kam er bei Ausbruch des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 mit dem aktiven Regiment auch an die Front. Vom 27. November 1914 bis zum 21. Juni 1915 besuchte er einen Beobachter-Lehrgang bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 4 in Posen. Kurz vor dem Ende wurde er am 18. Juni 1915 (T15t) zum Oberleutnant befördert. Am 12. Juli 1915 wurde er zum Armee-Flugpark Gallwitz versetzt. Nur zwei Tage später wurde er als Beobachter der Feldflieger-Abteilung 14 zugeteilt. Am 19. Dezember 1916 wurde er zu einem Stab eines Kommandeur der Flieger (Kofl) versetzt. Anfang August 1917 wurde er zur Generalstabsausbildung zur Heeresgruppe Woyrsch kommandiert. Am 28. Oktober 1917 wurde er zum Stab vom Landwehr-Infanterie-Regiment 57 bei der 18. Landwehr-Division kommandiert. Es folgte am 11. Dezember 1917 eine Kommandierung zum Reserve-Feldartillerie-Regiment 3. Am 21. Januar 1918 wurde er zum Stab vom Armee-Flugpark 18 versetzt. Einen Monat später kam er als Chef zur Flieger-Abteilung 205 (Artillerie). Ende Mai 1918 kehrte er wieder zum 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22 zurück. Seine Beförderung zum Hauptmann erfolgte am 15. Juli 1918 (Qq). Er wurde in diesem Krieg nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß widerspiegelte. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuze noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 5. Februar 1919 als Führer der 7. Kompanie seines Regiments verwendet. Ab dem 4. April 1919 wurde er als Führer des II. Bataillons eingesetzt. Danach gehörte er im Mai 1919 zum Generalstab vom Generalkommando V. Armeekorps. Am 31. Dezember 1919 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Am 25. September 1920 trat er als Polizei-Hauptmann in den Polizeidienst ein. Er ging dabei anfangs zur Sicherheitspolizei in Sagan. Am 16. Juni 1921 heiratete er die Bertha Anna Hertha Hildegard Baerthold in Sagan. Am 12. Dezember 1924 wurde er zur Polizei in Breslau versetzt. Zwei Jahre später wechselte er als Kommandoführer zur Polizei nach Brieg. Ab dem 19. Juli 1927 war er bei der Polizei in Oberhausen. Am 4. April 1928 wurde er dort zum Polizei-Major befördert. Am 3. September 1929 ging er als Lehrer zur Höheren Polizeischule nach Potsdam-Eiche. Am 20. April 1934 wurde er zum Polizei-Oberstleutnant befördert. Am 1. Februar 1935 wurde er als Chef des Stabes bei der Landespolizeiinspektion Mitte eingesetzt. Am 1. August 1935 wurde er als Oberstleutnant in die Luftwaffe übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. August 1934 festgelegt. Anfangs wurde er als Offizier z.b.V. dem Reichsluftfahrtministerium (RLM) zugeteilt. Nach einem Monat wurde er am 1. September 1935 zu einem Beobachter Lehrgang an die Fliegerschule Braunschweig kommandiert. Am 12. Oktober 1935 wurde er dem Generalstab der Luftwaffe im RLM zugeteilt. Von November 1935 bis März 1936 wurde er an der Luftkriegsakademie in Berlin-Gatow ausgebildet. Während dieser Zeit wurde er am 1. Januar 1936 zum Luftkreiskommando I nach Königsberg versetzt. Am 12. März 1936 wurde er zum Chef des Stabes vom Luftkreiskommando I in Königsberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1936 zum Oberst befördert. Als sein Stab im Oktober 1937 umbenannt wurde, war er Chef des Stabes vom Luftkreiskommando 1. Daraufhin wurde im Februar 1938 sein Stab zum Luftwaffen-Kommando Ostpreußen umbenannt. Am 1. April 1938 wurde er zum ersten Kommodore vom neu aufgestellten Stab vom Kampfgeschwader 254 in Lippstadt ernannt. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er am 1. November 1938 zum Kommodore vom Kampfgeschwader 155 in Gießen ernannt. Privat wohnte er in der Rodgauer Straße 101 in Gießen. Zum 1. Januar 1939 wurde er zum Generalmajor (21) befördert. Als solcher wurde er am 16. Januar 1939 zum Sonderstab W des RLM kommandiert. Dieser war in der Heimat für die Transporte der Legion Condor zuständig. Durch die erneute Umbenennung seines eigenen Stabes wurde er am 1. Mai 1939 zum Kommodore vom Kampfgeschwader 55 ernannt. Er führte dieses dann bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 in den Polenfeldzug. Am 8. März 1940 gab er sein Geschwader ab. Dafür wurde er zum Kommandeur vom Luftgaustab z. b. V. 200 ernannt. Dieses wurde anscheinend für den nördlichen Kriegsschauplatz aufgestellt und war dem X. Fliegerkorps unterstellt. Am 20. Mai 1940 wurde er als Nachfolger des erkrankten Generalmajor Franz Josef Walz zum Höherer Flieger-Ausbildungs-Kommandeur 7 ernannt. Gleichzeitig wurde er auch zum Befehlshaber und Kommandierenden General vom Luftgau I ernannt. Am 1. Oktober 1940 wurde er zum Kommandeur der 7. Flieger-Division ernannt. Am 1. Dezember 1940 (4) wurde er zum Generalleutnant befördert. Er führte seine Division in den Balkanfeldzug. Beim Angriff auf Kreta sollte er laut Planung vom 16. Mai 1941 die Kampfgruppe Mitte der 7. Flieger-Division anführen. Beim Angriff am 20. Mai 1941 ist er gefallen. Sein DFS 230 mit der Nummer 837 verlor kurz nach dem Start seine Tragflächen aufgrund extremer Erschütterungen durch die Heckwelle einer He 111 der II. Gruppe vom Kampfgeschwader 26, die seinen Weg kreuzte. Der von Oberleutnant Willy Kruppe, Kapitän der 1. Staffel vom Luftlandegeschwader 1, gesteuerte Gleiter stürzte auf der Insel Ägina in der Bucht von Athen ab. Sein Grab befindet sich auf dem deutschen Militärfriedhof Dionyssos-Rapendoza in Griechenland.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich
Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin
1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII.
(königlich Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII.
(bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968