von Viereck, Hans Georg Gustav

 

* 19. Februar 1872, Weitendorf, Kreis Güstrow

† 26. Juni 1943, Potsdam

 

 

Hans von Viereck war der Sohn vom Rittergutsbesitzer und Rittmeister a.D. Friedrich Georg Gustav von Viereck und dessen Ehefrau Pauline Esther Kathinka Louise Hermine geborene Dahlmann. Er trat etwa 1892 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische Heer ein. Am 18. Oktober 1892 wurde er im 1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 20. Mai 1893 zum Sekondeleutnant befördert. Er gehörte danach als Eskadronoffizier zur 4. Eskadron vom 1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2. Im Frühjahr 1895 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort. Im Herbst 1896 wurde er als Nachfolger von Premierleutnant von der Groeben zum Regimentsadjutant vom 1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2 in Schwedt ernannt. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Kurz darauf wurde er als Adjutant von Oberleutnant von Guenther abgelöst. Dafür wurde er jetzt als Eskadronoffizier in der 3. Eskadron vom 1. Brandenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 2 in Schwedt verwendet. Bereits im Frühjahr 1901 war er selbst wieder der Adjutant seines Regiments in Schwedt. Am 11. April 1901 heiratete er die über sechs Jahre jüngere Agnes Malwine Elisabeth Krahmer, Tochter des Rittergutsbesitzers und Rittmeister a.D. Wilhelm Krahmer, in Belgen im Kreis Königsberg in der Neumark. Als Regimentsadjutant wurde er am 12. September 1902 auch zum Oberleutnant befördert. Am 11. Februar 1903 wurde sein Sohn Hans Karl Eberhardt von Viereck in Schwedt geboren. Am 10. März 1904 wurde er vom 1. April 1904 ab auf ein Jahr zur Dienstleistung zum Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Am 11. Juni 1904 wurde seine Tochter Ursula Dorothea Pauline Else Maria in der elterlichen Wohnung in der elterlichen Wohnung in der Regensburger Straße 16 in Deutsch-Wilmersdorf geboren. Am 16. März 1905 wurde er ab dem 1. April 1905 auf ein ferneres Jahr zur Dienstleistung zum Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Am 20. März 1906 wurde er unter Belassung beim großen Generalstab als aggregiert zum Generalstab der Armee versetzt. Am 21. Mai 1906 wurde er zum überzähligen Hauptmann befördert. Am 13. August 1906 wurde seine Tochter Elisabeth Maria Gustave von Viereck in Dreveskirchen geboren. Am 24. November 1906 starb sein Vater in Dreveskirchen. Am 16. Februar 1907 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Heydebreck als 3. Generalstabsoffizier (Ic) zum Generalstab vom Generalkommando I. Armeekorps nach Königsberg kommandiert. Seine Tochter Elisabeth von Viereck starb bereits am 15. März 1907 in der elterlichen Wohnung in der Regensburger Straße 16 in Deutsch-Wilmersdorf. Als Todesursache wurden Brustfellentzündung, Lungenentzündung und Herzlähmung angegeben. Am 14. April 1907 wurde er in eine Hauptmannstelle des Generalstabs der Armee eingereiht. Im Frühjahr 1908 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Aubert als 2. Generalstabsoffizier (Ib) beim Generalkommando I. Armeekorps in Königsberg eingesetzt. Am 25. März 1909 wurde er als Rittmeister zum 2. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 18 nach Parchim versetzt. Dort wurde er als Nachfolger vom verstorbenen Rittmeister von Klüber zum Chef der 1. Eskadron des Regiments ernannt. Am 13. September 1912 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 unter Überweisung zum Großen Generalstab in den Generalstab der Armee versetzt. Sein Nachfolger als Eskadronchef wurde Rittmeister Bodo von Petersdorff. Am 19. November 1912 wurde er zum Major befördert. Am 16. Juni 1913 wurde er als Nachfolger von Major von Holleben als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Generalstab der 6. Division nach Brandenburg an der Havel versetzt. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 gehörte er zum Generalstab der 6. Division. Am 25. Februar 1918 wurde er dann zum Oberstleutnant befördert. Zum Ende des Krieges gehörte er als Chef des Generalstabes zur Etappeninspektion der 1. Armee. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Orden verliehen. Nach dem Krieg wurde er von Mitte Februar 1919 bis zum 30. September 1919 als Kommandeur vom Brandenburgisches Kürassier-Regiment "Kaiser Nikolaus I. von Russland" Nr. 6 im Grenzschutz Ost eingesetzt. Er wurde am 1. Oktober 1919 als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde dann im Frühjahr 1920 zum Kommandeur vom Reiter-Regiment 4 ernannt. Auch beim 200.000-Mann Übergangsheer wurde er weiter in dieser Funktion verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Kommandeur vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann 1921 zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Seine Position behielt er dann über mehrere Jahre, zumindest bis zum Frühjahr 1924. Zum 1. Februar 1925 gab er sein Kommando über das 4. (Preuß.) Reiter-Regiment an Oberstleutnant Reinhard von Westrem zum Gutacker ab. Dafür wurde er dann in den Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Dort wurde er am 1. April 1925 auch zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann am 1. März 1926 als Nachfolger von General der Infanterie Paul Hasse zum Kommandeur der 3. Kavallerie-Division in Weimar ernannt. Dieses Kommando behielt er dann wieder mehrere Jahre. Dabei wurde er am 1. November 1927 auch zum Generalleutnant befördert. Am 28. Februar 1929 gab er sein Kommando über die 3. Kavallerie-Division in Weimar an Generalmajor Curt Freiherr von Gienanth ab. Er wurde an diesem Tag auch aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Am 26. April 1931 starb seine Mutter in Dreveskirchen. Sein Sohn Hans Karl von Viereck heiratete als Gumbinner Regierungsassessor am 12. September 1932 die über fünf Jahre jüngere Landwirtschaftslehrererin Marie-Luise von Grolmann in Potsdam. Er selbst wurde weder in der Reichswehr noch in der Wehrmacht wieder verwendet. Im Jahr 1943 ist Generalleutnant a.D. von Viereck in seiner Wahlheimat Potsdam verstorben.

Sein jüngerer Bruder war der am 11. Juni 1875 in Weitendorf geborene Maximilian Carl Wilhelm von Viereck. Sein Bruder heiratete als Referendar am 21. September 1904 die Lilla Mathilde Ottilie Albertine Alexandra von Brandenstein in Schwerin. Am 10. September 1905 wurde sein Sohn Adam Otto Gustav von Viereck in Rostock geboren, dieser ist am 6. Juli 1944 bei Minsk gefallen. Am 13. August 1906 wurde sein Sohn Matthias Paul Hardenak von Viereck in Rostock geboren. Am 20. Juni 1909 wurde sein Sohn Gustav Werner Alexander von Viereck in Warin geboren. Dieser starb als landwirtschaftlicher Arbeiter aus Dreveskirchen am 17. August 1949 in der Chirurgischen Klinik Rostock an einem Gehirntumor. Sein Bruder Maximilian von Viereck war Jurist und ist am 30. August 1914 in Hohenstein in Ostpreußen als Oberleutnangt der Landwehr und Angehöriger der 5. Kompamnie vom Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 76 gefallen.

Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 6. Februar 1884 in Dreveskirchen geborene Hardenack Ferdinand Albert Klaus von Viereck. Dieser schlug die Laufbahn als Kavallerieoffizier ein. Im September 1906 war er Fahnenjunker im 2. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 18 in Parchim. Am 16. Oktober 1906 wurde er dort auch zum Fähnrich befördert. Sein Patent als Leutnant am 15. Dezember 1906 auf den 16. Juni 1905 datiert. Er wurde danach anfangs als Eskadronoffizier in der 3. Eskadron seines Regiments in Schwedt eingesetzt. Am 20. Oktober 1908 heiratete er die Mary-Therese Clotilde Elise Frieda Bertha Emily Elly Henny Gotthardine Victoria Ursula von Laffert, Tochter vom Rittergutsbesitzer Ernst Philipp Friedrich August Gisbert Otto von Laffert, in Dammertz. Im Frühjahr 1910 gehörte er als Eskadronoffiziuer zur 4. Eskadron seines Regiments in Schwedt. Am 27. April 1911 wurde sein Sohn Grubo Victor Maximilian von Viereck in Parchim geboren. Am 16. April 1913 wurde seine Tochter Magdalene Sibylle von Viereck in Parchim geboren. Am 19. Juni 1914 wurde er im 2. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 18 zum Oberleutnant befördert. Sein Sohn Grubo von Viereck ist am als Leutnant und Angehöriger der 8. Kompanie vom Panzer-Regiment 201 am 17. September 1942 20 Kilometer östlich der Kolchose Terek durch Kopfverletzung durch Panzerbüchsenbeschuß gefallen. Er wurde in Scheffatow bei Mosdok beerdigt. Die Ehefrau seines Bruders Hardenack starb am 5. April 1943 in Dreveskirchen. Sein Bruder Hardenack von Viereck starb am 14. Februar 1951.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1893, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1893
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee für 1894, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1894
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1895, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1895
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1896, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1896
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929