344. Infanterie-Division
Kampfgruppe
"Walther"
Kampfgruppe "Goltzsch"
1. Einsatz und Unterstellung:
Die 344. Infanterie-Division wurde am 25. September 1942 durch den Wehrkreis V in
Südwest-Frankreich
aufgestellt. Die Einheit wurde dabei als bodenständige
Division gebildet. Das Offizierskorps und der größere Teil des Unterführerkorps
besaßen Kampferfahrung von anderen Kriegsschauplätzen und wurden entweder nach
Genesung oder von einer Heimatverwendung zur Division versetzt. Die Truppe
setzte sich aus meist älteren, schlecht ausgebildeten Soldaten zusammen. Die
Nachschub- und Versorgungstruppen waren nur schwach ausgebildet und auf
ortsfeste Anlagen angewiesen. Die Division wurde zum Küstenschutz im Raum
Bordeaux eingesetzt. Im Januar 1944 wurde sie von Südwestfrankreich nach
Nordfrankreich verlegt und unter dem LXVII. Armeekorps zum Küstenschutz nördlich
der Sommemündung im Abschnitt Berck (einschließlich) bis Mitte der Sommemündung
eingesetzt. Rechter Nachbar war die 49. Infanterie-Division, linker Nachbar die
348. Infanterie-Division. Auftrag der Division war die Verteidigung der Küste im
befohlenen Abschnitt und Ausbau der Küstenverteidigung. Zur Verstärkung des bis
Juni 1944 höchstens zu 50% der Planung erfüllten festungsmässigen Ausbaues
mussten in den Stützpunktgruppen feldmäßige Stellungen ausgebaut werden und
zwischen den festungsmäßigen Stützpunkten an der Küste und in der Tiefe
Feldstellungen angelegt werden, was besonders in dem Dünengelände einen
erheblichen Aufwand an Arbeit erforderte. Für nur 1/3 der an der Küste
eingesetzten Kampftruppe waren festungsmäßige Anlagen vorhanden. Zusätzlich
waren Stellungen gegen einen gelandeten Feind von der Landseite her zu
errichten. Diese waren komplett neu zu erkunden und auszubauen. Gegen
Luftlandungen waren im Hinterland zusätzlich Luftlandehindernisse
(Rommelspargel) anzulegen. Unmittelbar am Ufer waren im Wasser Vorstrandsperren
und Unterwasserhindernisse anzulegen, ebenso Minenfelder. Zur Bildung einer
beweglichen Reserve musste eine behelfsmäßige Beweglichmachung der Division
durchgeführt werden. Und schlußendlich musste die Ausbildung der Truppe
vorangetrieben werden.
Am 6. Juni 1944 begann die alliierte Invasion in der
Normandie. Die 344. Infanterie-Division verblieb zur Abwehr einer erwarteten
zweiten Landung in ihren Stellungen. Am 4. August 1944 erhielt die
Panzerjäger-Abteilung 344 den Befehl, an die Invasionsfront zu verlegen. Am 5.
August 1944 wurde die Abteilung abtransportiert. Am gleichen Tag wurde das
Herausziehen der Division aus dem Küsteneinsatz und die Verlegung in den Raum
nördlich Rouen befohlen. Die Kampfteile der Division sollten im
Eisenbahntransport, die (mot) Teile und Versorgungsdienste im Landmarsch verlegt
werden. Die Ablösung der Division erfolgte im nördlichen Abschnitt durch die 49.
Infanterie-Division, im südlichen Abschnitt durch die 348. Infanterie-Division.
Die Verlegung der Division begann am 6. August. Aufgrund von
Streckenzerstörungen und laufender Luftangriffe wurden die Transporte vollkommen
zerrissen. In der Zeit vom 10. - 14. August trafen die Landmarschteile der
Division im Versammlungsraum ein. Bis zum 14. August trafen lediglich 11 von 22
Transportzüge im Raum Rouen - Serquex - Beauvais - Amiens ein und hatten
anschließend noch 2 - 4 Tagesmärsche zurückzulegen, ehe sie Rouen erreichen.
Trotz der völlig auseinandergerissenen Division, deren Landmarschteile bis 12.
August im Raum St. Pierre - Barentin, nordwestlich Rouen, versammelt waren,
befahl das Panzer-AOK 5 die sofortige Verlegung aller eingetroffenen Teile in
den Raum Bernay. Bei Rouen setzten die eingetroffenen Teile der Division mittels
Fähren über die Seine. Noch vor dem Eintreffen aller Divisionsteile wurden die
bereits eingetroffenen Teile in den Abschnitt Laigle (ausschließlich) - Verneuil
(einschl.) verlegt, um einen hier drohenden feindlichen Durchbruch zu
verhindern. Die Division verfügte am 16. August im Raum Bernay über Teile des
II. / Grenadier-Regiment 855, das III. / Grenadier-Regiment 855 und eine
Batterie des Artillerie-Regiments 344. Der Marsch dieser Teile in den neuen
Einsatzraum wurde durch Bombenangriffe auf Straßenknoten sowie starke
Kolonnenbewegungen erheblich verzögert. Erst in den Morgenstunden wurde der
Einsatzraum erreicht. Der Divisionsstab zog in Le Hamelet unter. Zusätzlich
wurde dem Divisionsstab die Kampfgruppe Wahl (Kampfgruppe mit Panzern und
motorisierter Infanterie) und Teile einer Werfer-Brigade unterstellt. Bei der
Breite des Divisionsabschnitts von rund 15 km wurde eine stützpunktartige
Besetzung befohlen, wobei die Masse der Kampfgruppe Wahl zunächst im Raum
Verneuil und ostwärts gleichzeitig zum Schutz der gefährdeten linken Flanke
eingesetzt wurde. Am 19. August konnte eine feindliche Bereitstellung bei Les
Orgerien durch die unterstellten Werfer-Batterien und die divisionseigene
Artillerie-Batterie zerschlagen. Im Anschluß daran blieb es im
Divisionsabschnitt relativ ruhig. Am 21. August wurde die linke Flanke der
Division bei Verneuil angegriffen. Am Abend des 21. August trafen Teile der
Panzerjäger-Abteilung 334, die beim Einsatz in der Gegend Falaise bereits
erhebliche Verluste erlitten hatte, in Breteuil ein. Das im Anmarsch befindliche
Feldersatz-Bataillon 334 wurde wegen der Bedrohung des wichtigen
Straßenknotenpunktes Conches dorthin dirigiert und eingesetzt. Der Angriff auf
die linke Flanke der Division machte es notwendig, dass die vordere Linie von
ostwärts Leigle hinter dem Morte - Iton - Abschnitt bis Breteuil (einschl.)
zurückgedrängt wurde. Verneuil ging dabei verloren. Am 22. August wurde die
linke Flanke der Division und die der links neben ihr liegenden 17.
Luftwaffen-Feld-Division mehrfach durchbrochen. Der Feind stieß, Breteuil
zunächst ostwärts umgehend, in Richtung Conches vor. Nachmittags wurde Breteuil
im Norden, Süden und Osten von feindlichen Kräften angegriffen und musste
geräumt werden. Die vordere Linie wurde zunächst auf den Waldrand nordwestlich
Breteuil zurück genommen und verlief westlich bis Rugles. Eine Verbindung zur
331. Infanterie-Division war nicht gegeben. Der Divisionsgefechtsstand verlegte
nach St. Marthe, 5 km westlich Conches. Zur Abwehr des weiter auf Conches
vorstoßenden Feindes hatte die Division keine ausreichenden Kräfte mehr. Am 23.
August gelang es der Division bis zum Morgengrauen nicht, eine geschlossene
Abwehrfront aufzubauen und die Verteidigung von Conches zu verstärken. Conches
ging noch am Vormittag verloren. Durch den Verlust von Conches wurde die
Division zersprengt. In den Nachmittagsstunden des 23. August wurde das eben
eingetroffene III. (Kos.) Bataillon des Grenadier-Regiments 854 zwischen Tilleul
und Berville durch einen feindlichen Vorstoß zerschlagen. Die Division entschloß
sich dazu, sich aus der drohenden Umklammerung zu lösen, sich abzusetzen, um
über Neubourg zurückgehend, sich am Waldrand zwischen Harcourt und Le Neubourg
erneut zur Abwehr einzurichten. Dazu sollten die inzwischen neu eingetroffenen
Teile der Division (ein Bataillon und zwei Batterien) aus dem Raum St. Meslain -
du Bosc und St. Nicolas du Bosc zur Verstärkung herangeführt. Am Morgen des 24.
August trafen die zersplitterten Teile der Division im Raum Neuville du Bosc
ein. Hier erhielt die Division vom LXXXI. Armeekorps den Befehl, alle
kampfkräftigen Teile der Division zusammenzufassen und an die 331.
Infanterie-Division anzugeben. Anschließend sollte der Divisionsstab mit den
nicht eingesetzten Teilen der Division die Seine nach Osten überqueren und
nördlich Rouen sammeln. Daraufhin bildete die Division die Kampfgruppe "Martin",
bestehend aus dem I. / GR 855, den Resten des GR 854, dem Füsilier-Bataillon
344, der I. / AR 344 und den Resten des Pi.Btl. 344. Die Kampfgruppe wurde
zunächst im Abschnitt Südwestrand des Waldes zwischen Villes sur Neubourg und
Harcourt eingesetzt mit dem Auftrag, ein Vorgehen des Feindes nach Nordosten zu
verhindern. Mittags wurde die Kampfgruppe dann der 331. Infanterie-Division
unterstellt, wo sie sich in den folgenden Rückzugskämpfen bewährt hat.
Am
24. August 1944 erhielten die erreichbaren Restteile der Division den Befehl, an
die Seine zurück zu gehen und nach Übersetzen im Raum Barentin zu sammeln. Der
Divisionsstab selbst verlegte nach St. Pierre nordwestlich von Rouen und am 27.
August nach Le Mesnil ostwärts von Barentin. Am 29. August hatte der Feind den
Südteil von Rouen genommen. Die Division verlegte daraufhin nach Mathonville.
Vom 30. August bis 3. September ging die Division über Hesdin nach Hondeghem,
nördlich Hazebrouck zurück. Weiterhin sammelte die Division Versprengte. Am 4.
September erreichten die Restteile der Division Lembeke, 15 km nördlich von
Gent. Der Divisionsstab wurde anschließend Übersetzstab beim AOK 15 mit dem
Auftrag, das reibungslose Übersetzen über die Schelde an den Übersetzstellen
Breskens und Terneuzen zu organisieren. Es kam darauf an, unter Ausschaltung von
Versorgungs- und Nachschubeinheiten möglichst viele kampfkräftige Verbände von
Breskens nach Vlissingen und von Terneuzen nach Hansweert und Hodekenskerke
überzusetzen. Am 9. September wurde die Übersetzstelle Terneuzen und die dazu
erforderliche Organisation vom Stab der 17. Luftwaffen-Feld-Division übernommen.
Der Stab der 344. Infanterie-Division blieb Übersetzstab an der Übersetzstelle
Breskens - Vlissingen. Unter ständigen Luftangriffen wurde das Übersetzen der
deutschen Truppen weiter fortgesetzt. In der Zeit vom 5. bis 23. September
wurden über 82.000 Mann, 530 Geschütze, 6.400 Fahrzeuge aller Art, 4.000 Pferde
und weiteres Material übergesetzt.
Nachdem zunächst vorgesehen war, die
Restteile der 344. Infanterie-Division zu sammeln und dann zur Neuaufstellung
der Division nach Dänemark zu verlegen, erhielt der Divisionsstab am 23.
September den Befehl durch das AOK 15, die Waalstellung zwischen Dordrecht und
Zaltbommel zu erkunden und für einen entsprechenden Ausbau zu sorgen. Die
Division wurde dazu dem LXXXIX. Armeekorps unterstellt und nach Gorinchem
verlegt. Die Restteile der Division wurden daraufhin zum Stellungsbau am Waal
eingesetzt. Anfang Oktober verlegten die Restteile der Division in den Raum
Linfort, wo die Division am 14. Oktober 1944 aufgelöst wurde. Teile des
Divisionsstabes, der Nachrichten-Abteilung und der Versorgungsdienste wurden zur
Aufstellung der Division z.b.V. 606 verwandt. Die Kampfteile der Gruppe "Martin"
wurden nach Auflösung der 331. Infanterie-Division in die 346.
Infanterie-Division eingegliedert.
Am 4. September 1944 erhielt das Fallschirm-AOK 1 den Auftrag, entlang des
Albert-Kanals eine neue Widerstandslinie aufzubauen. Am 7. September gelang es
britischen Einheiten, bei Beeringen einen Brückenkopf über den Albert-Kanal zu
bilden. Gegen diesen Brückenkopf setzte das Fallschirm-AOK 1 das
Fallschirmjäger-Regiment 6 sowie ein Fallschirmjäger-Regiment der
Fallschirmjäger-Division Erdmann ein. Am 12. September stießen britische Truppen
über Hechtel hinaus nach Norden und bildeten um die Straßenbrücke über den
Haas-Schelde-Kanal westlich Heerpelt einen engen Brückenkopf. Gegen diesen
Brückenkopf wurde ein weiteres Fallschirmjäger-Regiment der
Fallschirmjäger-Division Erdmann angesetzt. Gleichzeitig erhielt das
Fallschirmjäger-Regiment 6, das noch eine Riegelstellung nordwestlich Beverloo
hielt, den Auftrag, über den Mas-Schelde-Kanal nach Norden auszuweichen und am
13. September gegen den Brückenkopf bei Heerpelt anzutreten. Zudem wurden Teile
der 10. SS-Panzer-Division "Frundsberg" zugeführt. Zur Führung der am
Brückenkopf Heerpelt eingesetzten Truppenteile wurde Oberst Walther,
langjähriger Kommandeur des Fallschirmjäger-Regiments 3, bestimmt, der die
Kampfgruppe "Walther" bildete. Bis zum 14. September trafen bei
der Kampfgruppe ein:
- Fallschirmjäger-Regiment 6 (aufgrund der Kämpfe in der
Normandie stark dezimiert)
- Sperrverband "Heinke" der 10. SS-Panzer-Division
mit
zwei SS-Panzergrenadier-Bataillone
eine SS-Pionier-Kompanie
eine SS-Aufklärungs-Kompanie
SS-Panzerjäger-Abteilung 10
ein Regimentsstab
-
Luftwaffenbewährungs-Bataillon z.b.V. 6
Am 15. September 194 griff die
Kampfgruppe den britischen Brückenkopf bei Heerpelt an, wurde aber abgewiesen.
Auch die Wiederholung des Angriffs am 15. und 16. September brachte keinen
Erfolg. Am 17. September gelang den britischen Einheiten der Ausbruch aus ihrem
Brückenkopf und der Durchbruch durch die Stellungen der Kampfgruppe "Walther".
Bis zum 21. September zog sich die Kampfgruppe daraufhin unter schweren
Verlusten hinter den Zuid Wilhelms Vaart zurück. Am 21. September wurde die
Gruppe dem LXXXVI. Armeekorps unterstellt. Nach dem Fall von Eindhoven erhielt
die Kampfgruppe den Befehl, den Ort Veghel und die Kanalbrücke über den Zuid
Willems Vaart bei Veghel in Besitz zu nehmen und zu halten. Die Kanalbrücke war
zu sprengen. Hierzu wurden der Kampfgruppe zusätzlich unterstellt:
-
Panzer-Brigade 107
- I. / Grenadier-Ersatz-Regiment 16
- eine Abteilung
Artillerie-Regiment 180
- eine schwere Flak-Batterie
Die Einheiten der
Gruppe Walther wurden schnellstmöglich aus dem bisherigen Raum herausgelöst und
nach Gemert zugeführt. Am Morgen des 22. September griff die Kampfgruppe gegen
Veghel an. Der Angriff fraß sich am Nachmittag vor dem Ortrand von Veghel fest.
Am 23. September lag die Angriffsspitze unter laufenden Jagdbomberangriffen. Am
frühen Nachmittag erfolgte eine Luftlandung zwischen Völkel und Erp sowie
südlich der Straße Erp-Veghel. Gleichzeitig griff der Gegner mit
Panzerunterstützung entlang der Straße Uden-Volkel-Boekel und südlich der Straße
Uden-Veghel den rechten Flügel der Panzer-Brigade 107 an. Es gelang der
Kampfgruppe, die Lage zu stabilisieren. Der Angriff auf Veghel wurde
abgebrochen. Gegen 19 Uhr hatte die Kampfgruppe eine Widerstandslinie bezogen,
die vom Nordrand Boekel über die As-Brücke entlang der Aa bis zum Kanal bei Beek
reichte. Am 24. September entwickelte sich die LAge bedrohlich. Während der
Gegner entlang der Straße Bockel-Gemert weiter Raum gewann und die eigene Linie
auf die Aabrücke nordwestlich Gemert zurückgenommen werden musste, nahmen
britische Einheiten im Rücken der Kampfgruppe "Walther" Deurne. Daraufhin baute
die Kampfgruppe eine Widerstandslinie südlich von Bakel auf. In der Nacht auf
den 25. September setzte sich die Kampfgruppe vom Gegner ab und zog sich auf
einen Brückenkopf um Venlo zurück. Bereits am Abend des 25. September kam es zu
ersten Kämpfen an der neuen HKL. Am 30. September wurde die HKL auf die Linie
Vierlingsbeek - Overloon zurück genommen. Die Orte waren in den folgenden Tagen
schwer umkämpft. (Front
des Brückenkopfes).
Oberst Goltzsch hatte Anfang Oktober 1944 im
rückwärtigen Gebiet der 15. Armee die Reste der an der Invasionsfront
aufgeriebenen 344. Infanterie-Division übernommen. Die Reste bestanden aus dem
Divisionsstab, der Nachrichten-Abteilung und Versorgungstruppen. Er führte diese
Restteile in den Raum Venlo, von wo aus die zur Neuaufstellung der Division auf
einen Truppenübungsplatz verlegt werden sollten. Als Oberst Goltzsch am 10.
Oktober in Venlo eintraf, erhielt er den Befehl des Fallschirm-AOK 1, mit seinem
Stab und den verwendungsfähigen Restteilen am 12. Oktober den Stab der
Kampfgruppe Walther im Nordteil des Brückenkopfes Venlo abzulösen. Der Stab der
Kampfgruppe Walther trat zur Reserve des Fallschirm-AOK 1 zurück. Die nun als
Kampfgruppe "Goltzsch" bezeichnete Kampfgruppe gliederte sich
an diesem Tag aus der SS-Kampfgruppe Roestel, der I. / Fallschirmjäger-Regiment
21, dem Fallschirmjäger-Bataillon Paul, dem Panzergrenadier-Bataillon 107 und
der Panzer-Pionier-Kompanie 107. Als Reserve war die Panzergruppe 107 verfügbar.
Die Ablösung der in der Gruppe Roestel zusmamen gefassten Teile der 10.
SS-Panzer-Division durch das Fallschirm-Lehr-Regiment war für den 13. Oktober
geplant. In der Zeit vom 13. bis 15. Oktober griffen starke britische Kräfte
über Overloon und aus dem Raum westlich Kl. Dorp - Merselo auf Veenray an. Am
16. Oktober erfolgte die Umbenennung der Kampfgruppe in Kampfgruppe 344.
Infanterie-Division. Vom 16. bis 19. Oktober kam es zu schweren Kämpfen
um den Ort Venray. Der Ort musste am 18. Oktober aufgegeben werden, die
Kampfgruppe errichtete eine neue Widerstandslinie vom Vierlingsbeek-Bahndamm von
Holthees bis Oostrum-Brienshoek. Nachdem der feindliche Druck am 19. Oktober
nachgelassen hatte, wurde die Kampfgruppe unter Belassung des
Fallschirmjäger-Regiments 21, der Panzerbrigade 107 und der Artillerie im
Abschnitt am 20. Oktober aus der Front gezogen und in einen neuen Abschnitt
südwestlich von Venlo eingesetzt. Rechts blieb das Fallschirmjäger-Regiment 24,
das bisher zur 7. Fallschirmjäger-Division gehört hatte, eingesetzt. Den linken
Abschnitt übernahm bis zu 21. Oktober das Fallschirmjäger-Lehr-Regiment. An
Artillerie standen zwei Flak-Abteilungen zur Verfügung. Die Widerstandslinie der
Kampfgruppe verlief am Deurne-, Nederweert- und Neerderkanal. Am 27. Oktober
trat das XXXVII. Armeekorps mit der 9. Panzer-Division und der 15.
Panzergrenadier-Division zu einem begrenzten Angriff zur Störung des feindlichen
Aufmarsches gegenüber der deutschen Maasfront an, den die Kampfgruppe durch die
Sicherung der Angriffsflanke unterstützte. Die Operation war am 31. Oktober
abgeschlossen und die Kampfgruppe ging wieder zur Verteidigung über. Bereits am
1. November setzten starke feindliche Gegenangriffe ein, durch welche die
schwachen westlich des Deurne-Kanals belassenen deutschen Kräfte schwer bedrängt
wurden. In der Nacht zum 2. November setzten sich die deutschen Kräfte unter
Belassung kleinerer Brückenköpfe um Maijel und ostwärts Nederweert hinter den
Deurne- und Noorderkanal ab. Diese Linie konnte in den nächsten Tagen gehalten
werden. Am 7. November 1944 wurde die Kampfgruppe 344. Infanterie-Division in
Division z.b.V. 606 umbenannt.
Bereits am 5. November 1944 wurde bei Aachen die in Aufstellung befindliche 91. Infanterie-Division in 344. Infanterie-Division umbenannt. Die Division wurde ab Ende Dezember 1944 an die Ostfront verlegt und im Raum Krakau - Oberschlesien gegen die Rote Armee eingesetzt. Die Division geriet bei den Kämpfen um Berlin in sowjetische Gefangenschaft.
1942
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Oktober | in Aufstellung | Frankreich | ||
November | LXXX | 1. Armee | D | Bordeaux (Lagekarte) |
1943
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | LXXX | 1. Armee | D | Bordeaux |
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
1. Januar | LXXX | 1. Armee | D | Bordeaux |
Februar | LXVII | 15. Armee | D | Kanalküste |
Mai | LXVII | 15. Armee | B | Kanalküste (Lagekarte) (Lagekarte) |
Ende Juli | LXXXII | 15. Armee | B | Kanalküste (Lagekarte) |
16. August | LXXXI | 5. Panzerarmee | B | Normandie |
28. August | LXXIV | 5. Panzerarmee | B | Normandie |
September (Reste) | LXVII | 15. Armee | B | Niederlande |
23. September | LXXXIX | 15. Armee | B | Niederlande (Lagekarte) |
nach Wiederaufstellung
1944
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
November (Kgr.) | LXXXVI | 5. Panzerarmee | B | Aachen (Lagekarte) |
Dezember | LXXIV | 7. Armee | B | Aachen (Lagekarte) |
1945
Datum | Armeekorps | Armee | Heeresgruppe | Ort |
Januar | - | z.Vfg. | A | Krakau |
Februar (Kgr.) | Sieler | 1. Panzerarmee | Mitte | Oppeln |
März (Kgr.) | XI | 1. Panzerarmee | Mitte | Oberschlesien (Lagekarte) |
April | XXIV | 1. Panzerarmee | Mitte | Oberschlesien |
2. Divisionskommandeure:
27. September 1942 General der Infanterie Felix Schwalbe
30. September 1944 Generalmajor Rudolf Goltzsch
nach Wiederaufstellung
5. November 1944 Generalmajor Eugen König
16. Dezember 1944 Generalmajor Georg Koßmala
28. Februar 1945 Generalmajor Rolf Scherenberg (nicht wirksam)
15. März 1945 Generalleutnant Erwin Jollasse
3. Gliederung:
344. Infanterie-Division 1942:
Festungs-Infanterie-Regiment 854
Festungs-Infanterie-Regiment 855
344. Infanterie-Division 1944:
Divisions-Nachrichten-Abteilung 344
4. Literatur und Quellen:
Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370, Biblio-Verlag, Bissendorf 1974
Generalleutnant Friedrich Sixt: Die Divisions- (Kampfgruppe) Walther September bis Oktober 1944, Teil 2: Die Kämpfe der Kampfgruppe Goltzsch (am 16. 10. in "Kampfgruppe 344. Infanterie-Division" umbenannt) im Maas-Brückenkopf Venlo vom 12.10. bis zum Ende November 1944, 1954
General der Infanterie Felix Schwalbe: Einsatz 344. Infanterie-Division Juli - Oktober 1944, Königstein 1954