Generalkommando Y
Generalkommando Schelde
LXXXIX. Armeekorps (89.)
Gruppe Hoehne

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Das Generalkommando "Y" wurde am 2. August 1942 in Frankreich aufgestellt. Ab dem 9. August 1942 wurde der Stab als Generalkommando Schelde bezeichnet. Das Generalkommando lag in Antwerpen und sicherte die Kanalküste von südlich Bergen op Zoom bis in den Raum Brügge. Am 25. Oktober 1942 wurde das Kommando dann in Generalkommando LXXXIX. Armeekorps umbenannt und etatisiert. (Erläuterung: Es war also bis dahin ein auf dem Kommandowege aufgestelltes General-Kommando). Nach der alliierten Landung in der Normandie verblieb das Korps in seinem Stellungsabschnitt und war weiter im Küstenschutz eingesetzt. Erst Ende August 1944 wurde das Korps aus seinem Abschnitt heraus gezogen und mit Front nach Süden gegen die sich aus der Normandie nähernden alliierten Streitkräfte eingesetzt. Das Korps besetzte eine Frontlinie südwestlich von Tourcoing auf der Linie St. Marguerite - Cleres. Hier wurden die Reste der sich zurückziehenden 5. Panzerarmee aufgenommen. Am 2. September 1944 gelang es feindlichen Panzern, westlich St. Pol in die Frontlinie des Korps einzubrechen und bis 8 Kilometer nordöstlich St. Pol vorzustoßen. Der linke Flügel des Korps bei Orchies wurde nach harten Kämpfen nach Norden zurück gedrückt. St. Pol ging am 3. September verloren. Am 4. September stießen alliierte Verbände über Brüssel in Antwerpen ein und schlossen so die 15. Armee ein. Daraufhin wurde das LXXXIX. Armeekorps aus der Frontlinie heraus gezogen und in den Raum um Brügge und Gent verlegt, wo es sofort zu schweren Abwehrkämpfen kam. Bei Moerkerke konnten alliierte Einheiten einen Brückenkopf Am 12. September setzte sich das Korps auf den Leopold-Kanal ab. Am 14. September 1944 gelang es den Alliierten, nach starker Artillerie-Vorbereitung den Brückenkopf über den Leopold-Kanal bei Moerkerke zu erweitern. Im Gegenangriff konnte das Korps den Brückenkopf beseitigen. Gleichzeitig begann das Korps, eigene Einheiten nach Vlissingen zu überführen. Am 18. und 19. September konnten feindliche Truppen in die HKL des Korps einbrechen und Bouchaute, Assende und Sas van Gent nehmen. Am Folgetag stießen feindliche Einheiten bis Philippine (8 Kilometer nordwestlich Sas van Gent) vor. Am 21. September wurde der Raum Neuzen - Axel - Hulst planmäßig geräumt. Das Übersetzen nach Vlissingen und Walcheren ging weiter planmäßig voran. Am 28. September übernahm das LXVII. Armeekorps den Befehl über den Abschnitt des LXXXIX. Armeekorps, welches seinen Gefechtsstand nach Buurmalsen verlegte und einen Frontabschnitt südöstlich von Utrecht übernahm. Bereits nach wenigen Tagen wurde das Generalkommando des LXXXIX. Armeekorps abgelöst und zur 19. Armee nach Lothringen verlegt, wo es ab Mitte Oktober 1944 eingesetzt war.
Das Korps übernahm einen Frontabschnitt bei Grandvillers vom XXXXVII. Panzerkorps. Am 15. Oktober konnten feindliche Einheiten in die Front südöstlich von Grandvillers einbrechen, so dass eine Front östlich der alten HKL aufgebaut wurde. Am 16. Oktober zwangen feindliche Einbrüche zwischen Fermifentaine und Lepanges zur geringfügigen Rücknahme der HKL. Ein eigener Gegenangriff am Folgetag westlich von Bruyeres drang gegen schweres feindliches Artilleriefeuer nicht durch. Am 18. Oktober ging Bruyeres verloren, eigene Kräfte wurden in das Waldgelände östlich Champ le Duc zurück gedrängt. Am 21. Oktober griff der Feind im Abschnitt Brouvelieures - Vervezelle auf breiter Front an und nahm Brouvelieures und Domfainge. Beiderseits Vervezelle konnte der Feind die eigenen Sicherungen ebenfalls durchbrechen, der Einbruch konnte aber abgeriegelt werden. Am 22. Oktober griffen alliierte Einheiten in Bataillonsstärke nach Nordosten an und brachen beiderseits des nach Rouges Eaux führenden Tals in die deutschen Stellungen ein. Während südlich des Tals die alte HKL wieder hergestellt werden konnte, gelang es, die Front im Süden 1,5 Kilometer ostwärts von Domfaing abzuriegeln. Am 24. Oktober gelangen den Alliierten weitere Einbrüche in die HKL des Korps nordostwärts von Frémifortaine, nordwestlich der Mortagne und südostwärts von Mailleufaing. Gegenstöße des Korps blieben erfolglos. Im weiteren Verlauf dieser Kämpfe wurden die deutschen Truppen nörlich der Mortagne bis auf die Straße Wuillaume - Fontaine, 1,5 km ostsüdostwärts von Autrey - Mon-Repons-Ferme zurück geworfen. Am 25. Oktober ging Housseras verloren. Am 26. Oktober schob der Gegner durch die Frontlücke nördlich von Rouges Eaux ständig Verstär´kungen nach Nordosten vor und erreichte die Waldränder südlich von La Bourgonce und von Nompatelize und bei Sauceray. Am 28. Oktober fiel La Bourgonce in alliierte Hände. Am 30. Oktober wurde das Generalkommando des LXXXIX. Armeekorps aus dem Einsatz bei der 19. Armee herausgelöst und der 1. Armee zur Ablösung des LVIII. Panzerkorps zugeführt.
Das Generalkommando des LXXXIX. Armeekorps erreichte nach Ablösung durch das LXIV. Armeekorps seinen neuen Einsatzraum beim AOK 1 und übernahm bis zum 2. November den Befehl über den Abschnitt des LVIII. Panzerkorps im Raum östlich von Nancy und Luneville. Bei reger Spähtrupp- und Artillerietätigkeit ging am 10. November der Ort Hampont verloren. Ein versuchter Gegenstoß am 11. November blieb in heftigem Artilleriefeuer liegen. Am 12. November griffen alliierte Bataillone die deutschen Stellungen bei Chateau-Voue an und drängten die deutschen Truppen etwa 800 m nach Osten zurück. Südostwärts von Hampont konnten alliierte Einheiten einen weiteren Einbruch erzwingen. Am 15. November wurde um den Ort Mörchingen gekämpft, der am Abend verloren ging. Der Ort Guébling wechselte an diesem Tag mehrfach den Besitzer, blieb aber in deutscher Hand. Am Folgetag flauten die Kämpfe im Korpsabschnitt ab, starkes Artilleriefeuer lag auf den deutschen Stellungen. Am 18. November nahmen die Alliierten ihre Angriffe im Bereich des LXXXIX. Armeekorps wieder auf. Die Orte Bénestroff und Bourgaltroff konnten gehalten werden, Bénestroff ging verloren. Am Folgetag setzten die Alliierten ihre Angriffe weiter fort und nahmen Bénestroff und Marimont. Am 20. November gingen Freybouse, Francaltroff, Neufvillage, Nébing und Gunzeling verloren. Südwestlich von Sarrebourg gelang den Alliierten ein Durchbruch durch die HKL. Am Folgetag stießen die Alliierten über Raiviller nach Hirschland und Baerendorf vor. Am 22. November konnten alliierte Einheiten überraschend über Rheinhardsmunster und Marmoutier nach Zabern vorstoßen, wo die Führungsabteilung des LXXXIX. Armeekorps lag. Es gelang nur Teilen des Korps-Stabes, sich nach Norden nach Bitsch durchzuschlagen. Das Höhere Kommando Vogesen übernahm vorübergehend das Kommando über den Abschnitt des LXXXIX. Armeekorps. Deutsche Sicherungen standen westlich und südwestlich von Hageneu sowie in der Linie Erstein - Molsheim. Aus dem Raum Buchweiler - Zabern stießen starke französische Verbände nach Brumath und Straßburg vor. Vor Hagenau wurde eine neue HKL aufgebaut. Am 25. November wurde vom Höheren Kommando Vogesen die Linie Zinsweiler - Rothbach - Schillersdorf - Zutzendorf - Pfaffenhofen - Ringeldorf - Grassendorf - Hüttendorf - Berstheim besetzt. Der Ort Kriegsheim ging an diesem Tag verloren. Am 27. November 1944 griffen alliierte Truppen aus den Räumen Postroff und Drulingen nach Norden an. Nach schweren Kämpfen war am Nachmittag die HKL, bis auf kleinere Einbrüche ostwärts von Wolfskirchen und bei Gungwiller, in deutscher Hand.  Am 28. November 1944 war das Generalkommando des LXXXIX. wieder soweit aufgestellt, dass es den Befehl in seinem Bereich wieder übernehmen konnte. An diesem Tag griffen amerikanische Verbände aus dem Raum westlich von Ingweiler und südlich von Obermodern nach Norden und Nordosten an. Sie nahmen Ingweiler, den südlichen Teil von Rothbach, Schillersdorf, Malhausen, Obermodern und Zutzendorf. Am Folgetag gingen Rothbach, Offviller, Uhrviller, Neubourg, Ohlungen und Harthausen verloren. Am 1. Dezember begann der erwartete amerikanische Großangriff im Bereich des Korps zwischen Sarre-Union und Tieffenbach. Der Angriff traf vor allem die 25. Panzergrenadier-Division. In schweren Kämpfen gelang es dem Korps, die eigene Frontlinie zu halten. Am 2. Dezember ging Hinsburg verloren. Alle weiteren amerikanischen Vorstößen konnten abgewehrt werden. Am 3. Dezember konnten amerikanische Einheiten Zinswiller und Gumbrechtshofen nehmen, während ein amerikanischer Angriff 1,5 km südwestlich von Hagenau abgewehrt werden konnte. Am 4. Dezember hielt der starke amerikanische Druck, vor allem im Raum Sarre-Union und im Vogesenabschnitt, unvermindert an. Sarre-Union wurde von den Amerikanern erobert. Nordostwärts der Stadt gelang den Amerikanern ein tiefer Einbruch in die deutsche HKL. Am 6. Dezember kam es zu wechselhaften Kämpfen um Mertzwiller. Der Ort wechselte mehrfach den Besitzer. Am 8. Dezember gingen die Angriffe im Bereich des Korps (bis Januar 1945 auch als "Gruppe Hoehne" bezeichnet) weiter und erreichten Lemberg, das von den Amerikanern erobert wurde. Am 9. Dezember standen dem Korps 5 US-Infanterie-Divisionen mit rund 300 Panzern gegenüber. Die Kampfstärke des Korps betrug gerade noch 3.638 Mann und zwei Sturmgeschütze. Um dem Kräfteungleichgewicht zu begegnen, wurden von der Heeresgruppe G die 21. Panzer-Division, das Volks-Artillerie-Korps 404 und die Panzerjäher-Abteilung 686 zugeführt. Damit sollte ein amerikanischer Durchbruch durch die Weißenberger Senke verhindert werden. Am 10. Dezember konnten amerikanische Einheiten Mertzwiller erobern. Am 13. Dezember konnten amerikanische Verbände tiefe Einbrüche in die HKL des Korps erzielen. Die Heeresgruppe G befahl dem Korps daher dem LXXXIX. Armeekorps, sich unter Belassung kampfkräftiger Nachhuten auf die Linie Climbach - Oberhoffen - Südrand Mundatwald - Schleithal - Salmbach - Lauterburg - Rhein südostwärts von Lauterburg zurück zu ziehen. Der linke Flügel der 245. Infanterie-Division war unter dem Festhalten von Lembach als vorgeschobene Stellung bei Climbach zurückzubiegen. In den beiden Folgetagen wurde auch diese Frontlinie von amerikanischen Truppen mehrfach durchbrochen, so dass in der Nacht auf den 16. Dezember 1944 die Frontlinie zwischen Niedersteinbach und dem Rhein in den Westwall zurückgenommen werden musste. Die 361. Volksgrenadier-Division hielt weiterhin ihre Front in der Linie Schönau - Schweigen - Lauterbach. Die Gruppe Höhne (LXXXIX. AK) hatte eine neue Frontlinie unter Festhalten des Anschlusses an die 1. Armee eine neue HKL in der Linie Neunhoffen - Obersteinbach - Schönau - Fischbachstellung und ostwärts davon im Westwall aufzubauen. Am Folgetag kam es im Bereich der abgekämpften 245. Infanterie-Division zu schweren Abwehrkämpfen, in deren Verlauf die Division schwerste Verluste erlitt. In den folgenden Tagen ließ der amerikanische Druck gegen die HKL des LXXXIX. Armeekorps nach, da die deutsche Ardennen-Offensive einen Abzug amerikanischer Einheiten zur Folge hatte. Im Zuge dieser Absetzbewegungen gelang es dem Korps, die vorher verloren gegangenen Westwall-Bunker von den Amerikanern zurück zu erobern. Deutsche Spitzen schoben sich am 24. Dezember bis an die Lauter heran. Die letzten Westwallbunker wurden am 27. Dezember südwestlich von Dörrenbach genommen. Insgesamt war die Kampftätigkeit im gesamten Korpsabschnitt bis auf gegenseitiges Artilleriefeuer abgeflaut. Ab dem 31. Dezember 1944 nahm das Korps am Unternehmen "Nordwind" teil, der Offensive der Heeresgruppe G im Elsass und in Lothringen. Zusammen mit dem LXXXX. Armeekorps sollte die Gruppe Hoehne aus dem Raum ostwärts von Bitsch in mehreren Stoßkeilen angreifen, um die Linie Enchenberg - Saareinsberg - Wimmenau zu gewinnen. Bei Rohrbach sollte man auf das von Osten angreifende XIII. SS-Armeekorps treffen, um so die im Elsaß stehenden amerikanischen Verbände einzukesseln. Am 2. Januar griff aus dem Raum Mouterhouse die 361. Volksgrenadier-Division nach Süden an. Deutsche Truppen nahmen in den frühen Morgenstunden den Südteil von Bärenthal und stießen am Abend in Richtung Obermühlental weiter vor. Über Lieschbach erreichte eine weitere deutsche Kampfgruppe Philippsburg. Am 3. Januar kam es zu schweren Kämpfen um Reipertswiller und Philippsburg. Bereits am 4. Januar hatte sich der Angriff des Korps an der erreichten Linie festgelaufen. In der Folgezeit kam es zu schweren Stellungskämpfen. Am 13. Januar 1945 wurde dem Korps das Artillerie-Korps 404 zugeführt. Das Korps übernahm an diesem Tag den Befehl über die 21. Panzer-Division, die 25. Panzergrenadier-Division, die 245. Infanterie-Division und die Division Räßler. Ab dem 21. Januar setzten sich die amerikanischen Verbände aus dem Nord-Elsaß ab, um eine kürzere Verteidigungslinie aufzubauen. Die Truppen des LXXXIX. Armeekorps stießen den amerikanischen Verbänden nach. Am 23. Januar erreichte die 47. Volksgrenadier-Division Metzwiller. Am 25. Juni stieß die Division von Neuburg über den Moderabschnitt vor, musste aber am 25. Januar wieder auf das Nordufer der Moder zurückgehen. Damit endete das Unternehmen "Nordwind" für das LXXXIX. Armeekorps und es ging in der erreichten Linie zur Verteidigung über. Ab Anfang Februar begannen wieder Abwehrkämpfe im Korpsabschnitt. Am 1. Februar 1945 griffen amerikanische Einheiten bei Neuburg die deutsche Linie an und erzielten einen Einbruch. Nordwestlich und nordöstlich von Schweighausen versuchten die Amerikaner, die Moder zu überschreiten, konnten aber abgewiesen werden. Am 2. Februar kam es zu schweren Kämpfen um Oberhoffen und Hagenau, am 3. Februar ging Rohrweiler verloren. Bis Mitte Februar flauten die Kämpfe im Korpsbereich ab. Am 8. März 1945 wurde das Generalkommando des LXXXIX. Armeekorps zur 7. Armee verlegt. Ihm wurde die 159. Infanterie-Division und die 6. SS-Gebirgs-Division unterstellt und an der unteren Mosel eingesetzt. Aufgabe des Korps war es, den westlich der Mosel befindlichen zerschlagenen deutschen Verbänden das Zurückgehen über den Fluß zu ermöglichen und an der Mosel eine neue Front zu errichten. Den rechten Flügel des Generalkommandos bildete der Rhein bei Koblenz, die Grenze des linken Flügels war Briedern an der Mosel. Dem Korps unterstanden neben den beiden genannten Divisionen der Kampfkommandant von Koblenz und die Reste der 276. Volksgrenadier-Division. Am 12. März 1945 ging der deutsche Brückenkopf bei Cochem verloren. Allerdings unternahmen die Amerikaner keinen Versuch, die Mosel zu überschreiten. Am 13. März 1945 kam es im Bereich des LXXXIX. Armeekorps zu Feuerüberfällen der amerikanischen Artillerie mit Schwerpunkten auf Ortschaften und Straßenkreuzungen. Gegen Mittag griffen die amerikanischen Truppen den Brückenkopf Karden an und konnten diesen beseitigen. Am 14. März 1945 begann der amerikanische Angriff über die Mosel. Noch vor Sonnenaufgang überschritten amerikanische Einheiten zwischen Brodenbach - Burgen und südlich von Burgen die Mosel, ebenso bei Kobern und Niederzell. Am 15. März 1945 erweiterten die Amerikaner ihre Brückenköpfe und stießen bis nach Simmern vor. Der 16. März war von harten Kämpfen um Waldesch, Pfaffenheck, Buchholz und im Raum nördlich von Ehr geprägt. In der Nacht auf den 17. März begann das Korps bei Boppard und Brey, über den Rhein zurück. Die Einheiten des Korps, welche den Rhein nach Osten überquert hatten, wurden zeitweilig dem stellv. Generalkommando XII unterstellt, um den Schutz des Rheins von Koblenz bis Eltville zu übernehmen. Das Übersetzen des Korps dauerte bis zum 19. März an. Die zum "Festen Platz" bestimmte Stadt Koblenz wurde bis zum 20. März gehalten. Nur 50 Mann der Besatzung von 1.700 Mann erreichte anschließend die eigenen Linien. Am 18. März übernahm das LXXXIX. Armeekorps den Befehl über den Rheinabschnitt von Niederberg, nördlich von Ehrenbreitenstein, bis einschließlich Eltville. Hier kam die Frontlinie des Korps zum Stehen. Als Kampftruppen standen dem Korps die Reste der 276. Infanterie-Division und der 6. SS-Gebirgs-Division zur Verfügung. Am 20. März 1945 wurde das LXXXIX. Armeekorps der 15. Armee unterstellt, da es durch den amerikanischen Brückenkopf bei Remagen in seiner Nordflanke bedroht war und daher einsatzmäßig dem nördlichen Kampfabschnitt zugeteilt werden sollte. Am 21. März wurde die 6. SS-Gebirgs-Division herausgezogen und nach Süden in Marsch gesetzt. Ihren Einsatzabschnitt übernahm die 19. Flak-Brigade. Am Morgden des 22. März hatten die Amerikaner die Rheinfront des LXXXIX. Armeekorps angegriffen und bis zum Abend Brückenköpfe geringer Tiefe bei Braubach, Osterspai, Kestert und St. Goarshausen gebildet. Am 23. März gelang es der 246. Infanterie-Division, den Brückenkopf bei Braubach etwas zu verkleinern und abzuriegeln. Die Amerikaner überquerten am gleichen Tag den Rhein südlich von Ehrenbreitenstein und bei Oberlahnstein den Rhein. Amerikanische Panzer schwenkten nach Süden ein und bedrohten so den rechten Flügel des LXXXIX. Armeekorps. Dann war die Lahnfront unhaltbar geworden, nachdem amerikanische Verbände über Arzbach auf Bad Ems in die Flanke des Korps gestoßen war. Aus ihrem Brückenkopf Kestert griffen die Amerikaner am 24. März auf Dahlheim, von St. Goarshausen auf Nastetten an. Am 25. März stießen die Amerikaner mit starken Panzerkräften über Montabaur auf Limburg und Diez vor. Einen Tag später fühlten amerikanische Panzerverbände von Norden her zur Lahn vor und versuchten, den Fluß bei Limburg zu überqueren. Es gelang, den Angriff abzuwehren. Am 26. März wurde die 6. SS-Gebirgs-Division dem Korps wieder unterstellt. Am gleichen Tag überschritten die Amerikaner bei Diet die Lahn und stießen anschließend von Limburg auf Idstein durch. Die Front des LXXXIX. Armeekorps riß bei Nastetten und Zorn-Langschied auf. Am Nachmittag nahmen die Amerikaner Katzenelnbogen und stießen von Langschied über Huppert bis Hohnstein vor. Bei Huppert erlitt die 19. Flak-Brigade schwere Verluste. Am Abend des 27. März gelang es dem LXXXIX. Armeekorps, eine Sicherungslinie Steinsberg - Berghausen aufzubauen. Am 27. März überschritten die Amerikaner den Rhein zwischen Koblenz und Eltville und bedrohten damit die Mainfront. Das LXXXIX. Armeekorps, das an diesem Tag wieder der Heeresgruppe G unterstellt wurde, konnte infolge des amerikanischen Übergangs nicht abgezogen werden und wurde eingekesselt. Reste des Korps schlugen sich am 28. März bei Friedberg zum LXXXV. Armeekorps durch. Der Stab des Korps geriet am 29. März in Gefangenschaft.

 

 

 

1942

Datum Armee Heeresgruppe Ort

2. August

15. Armee D Antwerpen (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)

1943

Datum Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar 15. Armee D Antwerpen

1944

Datum Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar 15. Armee D Antwerpen
12. Januar 15. Armee B Belgien, Niederlande (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
15. Oktober 19. Armee G Lothringen
1. November 1. Armee G Saarpfalz (Lagekarte) (Lagekarte)

1945

Datum Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar 1. Armee G Elsaß (Lagekarte)
16. Januar z.Vfg. G Elsaß
31. Januar 1. Armee G Saarpfalz (Lagekarte) (Lagekarte) (Lagekarte)
8. März 7. Armee G Mosel
20. März 15. Armee B Rhein
27. März 7. Armee G Rhein

 

2. Kommandierende Generale:

General der Panzertruppe Dr. Alfred Ritter von Hubicki Aufstellung - 18. Dezember 1942

Generalleutnant Hugo Höfl 18. Dezember 1942 - April 1943

General der Panzertruppe Dr. Alfred Ritter von Hubicki 30. April 1943 - Juni 1943

General der Infanterie Werner Freiherr von und zu Gilsa 11. Juni 1943 - 12. Januar 1944

Generalleutnant Friedrich-Wilhelm Neumann 12. Januar 1944 - 29. Januar 1944

General der Infanterie Werner Freiherr von und zu Gilsa 29. Januar 1944 - 23. November 1944

General der Infanterie Gustav Höhne 23. November 1944 - April 1945

 

Chef des Generalstabes:

Oberstleutnant i.G. Hans-Dietrich von Boeltzig Januar 1943 - April 1943

Oberst i.G. Fritz Ulrich April 1943 - September 1944

Oberst i.G. Otto Eckstein 20. September 1944 - 22. November 1944

Oberstleutnant i.G. Kurt Reschke 1. Dezember 1944 - 1945

 

1. Generalstabsoffizier (Ia):

Major i.G. Sven von Mitzlaff August 1943 - Februar 1944

Major i.G. Jürgen Karbe Februar 1944 - (10. Juni 1944)

Major i.G. Hans-Jürgen Becker Juni 1944 - August 1944

Major i.G. Herbert Zetsche 25. August 1944 - 30. Januar 1945

Major i.G. Ernst Wiebecke 30. Januar 1945 - 18. März 1945

Major i.G. Heinz-Wolfgang Jancke März 1945 - 1945

 

3. Gliederung:

a) Korpstruppen

Arko 189, ab November 1944 Arko 489

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

Festungs-Stammtruppen LXXXIX

 

b) unterstellte Divisionen

9. August 1942

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

65. Infanterie-Division (Heeresgruppenreserve)

39. Infanterie-Division

712. Infanterie-Division

unbekannt unbekannt

 

2. September 1942

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

65. Infanterie-Division

39. Infanterie-Division

712. Infanterie-Division

unbekannt unbekannt

 

1. Oktober 1942

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

39. Infanterie-Division

712. Infanterie-Division

Heeres-Küsten-Artillerie-Regiment 643 unbekannt

 

5. November 1942

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

65. Infanterie-Division

39. Infanterie-Division

712. Infanterie-Division

unbekannt unbekannt

 

15. November 1942

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

712. Infanterie-Division

65. Infanterie-Division

unbekannt unbekannt

 

1. Dezember 1942

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

712. Infanterie-Division

65. Infanterie-Division

unbekannt unbekannt

 

15. Dezember 1942

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

712. Infanterie-Division

65. Infanterie-Division

39. Infanterie-Division

Heeres-Küsten-Artillerie-Regiments-Stab 643 Festungs-Nachrichten-Kommandeur 12

 

3. Februar 1943

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

712. Infanterie-Division

65. Infanterie-Division

unbekannt Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

1. Juni 1943

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

171. Reserve-Division

712. Infanterie-Division

65. Infanterie-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

7. Juli 1943

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

19. Luftwaffen-Feld-Division

712. Infanterie-Division

171. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

5. August 1943

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

19. Luftwaffen-Feld-Division

712. Infanterie-Division

171. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

4. Oktober 1943

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

264. Infanterie-Division

712. Infanterie-Division

171. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

3. Dezember 1943

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

19. Feld-Division (L)

712. Infanterie-Division

171. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

26. Dezember 1943

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

19. Feld-Division (L)

712. Infanterie-Division

171. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

1. Januar 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

272. Infanterie-Division

19. Feld-Division (L)

712. Infanterie-Division

171. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

11. März 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

48. Infanterie-Division

19. Feld-Division (L)

712. Infanterie-Division

165. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

15. Mai 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

48. Infanterie-Division

712. Infanterie-Division

165. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

12. Juni 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

48. Infanterie-Division

712. Infanterie-Division

165. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

15. Juli 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

48. Infanterie-Division

712. Infanterie-Division

165. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

31. August 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

70. Infanterie-Division

712. Infanterie-Division

59. Infanterie-Division

64. Infanterie-Division

182. Reserve-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

16. September 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

64. Infanterie-Division

Division 145

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

13. Oktober 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

344. Infanterie-Division (Stab)

712. Infanterie-Division

unbekannt

Arko 189

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

5. November 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

361. Volks-Grenadier-Division

553. Volks-Grenadier-Division

unbekannt

Arko 489

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

26. November 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

553. Volks-Grenadier-Division

245. Infanterie-Division

256. Volks-Grenadier-Division (im Antransport)

unbekannt

Arko 489

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

31. Dezember 1944

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

361. Volks-Grenadier-Division

245. Infanterie-Division

256. Volks-Grenadier-Division

unbekannt

Arko 489

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

21. Januar 1945

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

245. Infanterie-Division

Division Rässler

21. Panzer-Division

25. Panzer-Grenadier-Division

47. Volks-Grenadier-Division

unbekannt

Arko 489

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

19. Februar 1945

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

Division Nr. 905

257. Volks-Grenadier-Division

245. Infanterie-Division

47. Volks-Grenadier-Division

unbekannt

Arko 489

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

1. März 1945

Divisionen Heerestruppen  Korpstruppen

257. Volks-Grenadier-Division

Division Nr. 905

unbekannt

Arko 489

Korps-Nachrichten-Abteilung 489

 

4. Ersatz:

Für die Ersatzgestellung des Stabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 208, später Grenadier-Ersatz-Bataillon 208, zuständig.

 

5. Literatur und Quellen:

Akten des Bundesarchivs Signatur RH 20-15
Akten des Bundesarchivs Signatur RH 20-1
Akten des Bundesarchivs Signatur RH 24-89
Kurt Mehner: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtsführung im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, Biblio-Verlag, Osnabrück 1984, Band 11 und 12
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 6. Die Landstreitkräfte 71 – 1302. Auflage. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979
Dieter Robert Bettinger: Die Geschichte der Heeresgruppe G Mai 1944 bis Mai 1945, Helios-Verlag 2010