LI Armeekorps (51.)

1. Einsatz und Unterstellung:

Das Generalkommando LI. Armeekorps wurde am 25. November 1940 im Wehrkreis XVII (Wien) aufgestellt. Im Frühjahr 1941 nahm das LI. Armeekorps bei der 2. Armee am Balkanfeldzug teil und verlegte im Anschluß zur 6. Armee. Mit dieser nahm das Generalkommando ab dem 22. Juni 1941 im Rahmen der Heeresgruppe Süd am Rußlandfeldzug teil. Mitte Juli 1941 wurde das Korps in der Linie Toporischtsche - Sokolow in die Front eingeschoben. Das Korps stieß nordöstlich von Shitomir auf Radomyschl vor. Anschließend verteidigte sich das Korps am Teterew-Abschnitt im nördlichen Brückenkopf von Malin gegen starke russische Gegenangriffe. Nach dem Überschreiten des Irpen wurde das Korps zum Angriff auf Kiew angesetzt, konnte die Stadt jedoch nicht im ersten Angriff nehmen. Während der Schlacht um Kiew ab Mitte August 1941 hielt das Korps einen östlichen Dnjepr-Brückenkopf bei bei Gornostaipol und überbrückte die Desna bei Oster. Nach schweren Kämpfen im Brückenkopf und und Desna stieß das Korps auf Borispol vor und konnte mit der Gruppe Kienitz (XVII. Armeekorps) bis Mitte September starke russische Kräfte in Kiew einschließen. Anschließend setzte das Korps seinen Vormarsch in den Raum nördlich von Charkow fort. Anfang Dezember 1941 folgten schwere Abwehrkämpfe südlich von Charkow. Das Korps konnte im Winter 1941/42 die Stadt Balakleja halten und so den russischen Durchbruch beiderseits Isjum entlang des Donez eindämmen. Der entstandene 100 Kilometer tiefe Frontbogen wurde bis Mai 1942 in der Kesselschlacht von Charkow durch einen Gegenangriff des III. und des XXXX. Panzerkorps von Norden und Süden her beseitigt. Bei Beginn der deutschen Sommeroffensive (Fall Blau) am 28. Juni 1942 wurde das Korps kurzzeitig der 1. Panzerarmee unterstellt und stieß aus dem Raum Kupjansk zum Angriff gegen den Oskol-Abschnitt vor. Taktisch der Gruppe von Mackensen (Generalkommando III. Armeekorps) unterstellt, erreichte das Korps den Aidar-Abschnitt. Nach Verfolgungsmärschen zum Donbogen wurde bis zum 20. Juli 1942 Morosowskaja erreicht und dann entlang der Bahnlinie nach Kalatsch zum Tschir-Abschnitt marschiert. Am 26. Juli konnte das südlich des Tschir herankommende LI. Armeekorps mit der 71. Infanterie-Division den Don bei Nischne-Tschirskaja erreichen und mit der 297. Infanterie-Division den Tschir ostwärts der Liska-Mündung überqueren. Bis zum 11. August nahm das Korps im Verband der 6. Armee an der Kesselschlacht bei Kalatsch teil. Beim anschließenden Angriff auf Stalingrad war das LI. Armeekorps an den Häuserkämpfen in der Stadt Beteiligt (Operation Hubertus). Das Korps wurde im November 1942 in Stalingrad eingekesselt. Das Korps wurde an der Wolga eingesetzt. Die Reste gingen im Februar 1943 in russische Gefangenschaft.

Am 25. August 1943 wurde das Korps als LI. Gebirgs-Armeekorps neu gebildet.

1940

1941

1942

1943

2. Kommandierende Generale:

General der Infanterie Hans-Wolfgang Reinhard Aufstellung - 8. Mai 1942

General der Artillerie Walter von Seydlitz-Kurzbach 8. Mai 1942 - 31. Januar 1943

Chef des Generalstabes:

Oberst i.G. Wilhelm Ochsner Aufstellung - 28. August 1941

Oberst i.G. Hans Clausius 28. August 1941 - 18. Januar 1943

1. Generalstabsoffizier (Ia):

Major i.G. Gerd von Coelln Aufstellung - 1. März 1942

Major i.G. Leo Sprenger 1. März 1942 - Dezember 1942

Hauptmann i.G. Rudi Jahns (Dezember 1942)

3. Gliederung:

19. Juli 1941

30. Juli 1941

3. September 1941

2. Oktober 1941

4. November 1941

2. Januar 1942

6. Februar 1942

10. März 1942

5. April 1942

5. Mai 1942

8. Juni 1942

4. Juli 1942

29. Juli 1942

2. September 1942

26. September 1942

28. Oktober 1942

1. Dezember 1942

1. Januar 1943

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 5.

Werner Haupt: Kiew – Die größte Kesselschlacht der Geschichte. Podzun Verlag, 1964

Percy E. Schramm: Kriegstagebuch des OKW -1940 bis 1945 - Eine Dokumentation - Weltbild-Verlag, Studienausgabe broschiert in 8 Bänden

Bundesarchiv Freiburg im Breisgau, Bestände zum LI. Armeekorps (RH 24-51)

Werner Haupt: Die Schlachten der Heeresgruppe Süd aus der Sicht der Divisionen, Dörfler-Verlag 2005