285. Sicherungs-Division

 

Feldpostnummern ab der Aufstellung: 1942/43 tauchte die Beute-Panzer-Kompanie 285 in der Feldpostübersicht auf. Ebenfalls 1942/43 tauchte ein Stab Reiter-Abteilung 285 auf. Dieser Eintrag wurde noch 1942/43 in Stab und 1.-4. Schwadron Ost-Reiter-Abteilung 285 geändert. Am 31. August 1944 wurde das Kommando in Generalkommando Kleffel umbenannt. Die Beute-Panzer-Kompanie wurde erst am 21. November 1944 gestrichen. Der Kommandeur der Sicherungs-Divisions-Nachschub-Truppen 322 wurde erst am 21. Februar 1945 gestrichen.

Einheit Feldpostnummer
Divisionskommando 11764
Stab Sicherungs-Division Nachschubführer 322

Kommandeur der Sicherungs-Divisions-Nachschub-Truppen 322

09971
Beute-Panzer-Kompanie 285 ab 42/43 19933
Reiter-Abteilung 285 Stab

Ost-Reiter-Abteilung 285

ab 42/43 41230 bis 42/43

ab 42/4341230 A

1. Schwadron ab 42/43 41230 B
2. Schwadron ab 42/43 41230 C
3. Schwadron ab 42/43 41230 D
4. Schwadron ab 42/43 41230 E

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 285. Sicherungs-Division wurde am 15. März 1941 auf dem Truppenübungsplatz Groß-Born, im Wehrkreis II, aus einem Drittel der 207. Infanterie-Division aufgestellt. Nach dem Beginn des Rußlandfeldzuges marschierte die Division durch Litauen und Lettland in den Raum Luga. Bis November 1943 sicherte sie das rückwärtige Heeresgebiet der 18. Armee südlich von Leningrad bis zum Ladoga-See. Das verstärkte Infanterie-Regiment 322 und die III./Artillerie-Regiment 207 wurden im August 1941 im Raum Luga an der Front eingesetzt. Im Dezember wurden diese beiden Einheiten am Wolchow eingesetzt, im März 1942 an der Leningrad-Front, an der Newa, bei Mga und Woronowo südlich des Ladoga-See. Am 23. Januar 1942 muss die Division das Landesschützen-Bataillon 232 zum Einsatz an der Wolchowfront abgeben. Mitte Februar 1942 trafen bei der Division Teile des Landesschützen-Bataillon 853 unter Hauptmann Günzel, und schließlich das Landesschützen-Bataillon 236 unter Major Döring ein. Im Juli und August 1942 war die Division administrativ für die Flüchtlinge, wovon viele bei der Ankunft in Luga aufgrund fehlender Versorgung starben, von der Front verantwortlich. Die Ost-Reiter-Abteilung 285 wurde am 10. Oktober 1943 in den Westen zum XXV. Armeekorps verlegt und in die Radfahr-Abteilung 285 umgegliedert. Von April bis November 1943 kämpften das verstärkte Infanterie-Regiment 322 und die III./Artillerie-Regiment 207 gegen Partisanen und Fallschirmjäger im Raum südlich Luga und zur Abriegelung der Rollbahn Luga - Pleskau. Im November 1943 wurde die gesamte Division in den Raum Pleskau verlegt und am Peipus-See zur Sicherung eingesetzt. Ab Februar 1944 lag die Division zur Küstensicherung im Raum Reval - Wesenberg - Narwa eingesetzt.  Im August 1944 wurde die Division aufgelöst, der Stab bildete den Stab des Generalkommandos Kleffel. Das Grenadier-Regiment 322 trat zur 281. Sicherungs-Division, das Sicherungs-Regiment 113 zur 207. Sicherungs-Division über. Die formelle Auflösung erfolgte erst am 9. November 1944.

1941

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
April       Groß-Born
Juni rückw. Heeresgebiet   Nord Luga (Lagekarte) (Lagekarte)

 

1942

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar rückw. Heeresgebiet   Nord Luga

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar rückw. Heeresgebiet   Nord Luga

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
Januar rückw. Heeresgebiet   Nord Pleskau
April z. Vfg. Armeeabt. Narwa Nord Reval
Juni z. Vfg. 16. Armee Nord Reval
August (Stab) III. SS Armeeabt. Narwa Nord Reval

 

2. Kommandeure:

15. März 1941 Generalleutnant Wolfgang Edler Herr und Freiherr von Plotho

5. September 1942 Generalleutnant Gustav Adolph-Auffenberg-Komarow

 

3. Gliederung:

Rußland 1941:

verstärktes Infanterie-Regiment 322

Landesschützen-Regimentsstab 113

III./Artillerie-Regiment 207

2. SS-Infanterie-Brigade

Radfahr-Bataillon 619

Pionier-Bataillon 207

Reserve-Polizei-Bataillon 619

Radfahr-Aufklärungs-Schwadron 207

Wachbataillon 706

3./Polizei-Bataillon 53

Radfahr-Bataillon 620

Sicherungs-Regiment 3

Feld-Kommandantur 611

 

Rußland 1943:

Grenadier-Regiment 322

Sicherungs-Regiment 113

I./Polizei-Regiment 9

Ost-Reiter-Abteilung 285

Beute-Panzer-Kompanie 285

Artillerie-Abteilung 285

Divisions-Nachrichten-Abteilung 823

Divisionseinheiten 322

 

4. Ersatz:

Für die Ersatzgestellung des Divisionsstabes war das Infanterie-Ersatz-Bataillon 4, später durch dessen Umbenennung das Grenadier-Ersatz-Bataillon 4, zuständig.

 

5. Literatur:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945, Band 8: Die Landstreitkräfte Nr. 201 - 280, 2. Auflage, Osnabrück 1979

Gottfried Mueller, Friedrich Wilhelm Guttmann: Die Geschichte der 207. und 281. Infanterie-Division mit ihren Zwischengliederungen 1939–1945. Gedr. bei W. Straasburger, 1958

Deutsches Rotes Kreuz - Suchdienst: Divisionsschicksale, Band II