Blumentritt, Günther

 

* 10. Februar 1892, München

† 12. Oktober 1967, München

 

Günther Blumentritt trat am 29. Mai 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 71. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule Danzig am 19. November 1912 zum Leutnant befördert. Mit seinem Regiment nahm er dann ab Sommer 1914 am 1. Weltkrieg teil. Bis zum Frühjahr 1916 hatte er bereits beide Eisernen Kreuze erhalten. Am 22. März 1918 wurde er als Regimentsadjutant zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1918 wurde er verwundet, kehrte aber nach wenigen Wochen zum Regiment zurück. Nach dem Kriegsende wurde er nach einem Einsatz beim Freikorps in das Reichsheer übernommen. Dabei kam er im Übergangsheer im Frühjahr 1920 zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 21. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 15. Infanterie-Regiment. Ende 1920 hat er dann in Marburg geheiratet. Von diesem wurde er dann später als Verbindungsoffizier zum Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Am 1. Oktober 1921 wurde er in den Stab der 5. Division der Reichswehr in Stuttgart versetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er wieder zum 15. Infanterie-Regiment versetzt. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur 14. Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment in Marburg. Am 1. Oktober 1924 wurde er in die Ausbildungs-Eskadron vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Fürstenwalde versetzt. Am 1. Februar 1926 wurde er für die nächsten Jahre in den Generalstab der 6. Division der Reichswehr nach Münster versetzt. Dort wurde er am 1. April 1926 zum Hauptmann befördert. Am 1. Januar 1930 wurde er dann für die nächsten Jahre zum Chef der 2. Kompanie vom 19. (Bayer.) Infanterie-Regiment in München ernannt. Am 1. Oktober 1932 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin kommandiert. Am 1. September 1933 tritt er dann zur Verfügung des Chefs der Heeresleitung. Dabei wurde er jetzt bei Offizierskursen als Ausbilder eingesetzt. An diesem 1. September 1933 wurde er zum Major befördert. Zum 1. Juli 1935 wurde er dann zum Stab vom Wehrkreiskommando VII nach München versetzt. Am 15. Oktober 1935 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) im Stab des VII. Armeekorps ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1936 zum Oberstleutnant befördert. Am 12. Oktober 1937 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 19 in München ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1938 zum Oberst befördert. Am 10. November 1938 kam er dann als Chef der 4. Abteilung zum Generalstab des Heeres. Am 18. August 1939 wurde er dann zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 12. Armee ernannt. Kurz nach Kriegsbeginn wurde er dann durch die Umbenennung des Oberkommandos zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) im Generalstab der Heeresgruppe Süd ernannt und nahm mit dieser am Polenfeldzug teil. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Danach wurde er durch die Umbenennung seines Kommandos zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) im Generalstab der Heeresgruppe A ernannt. Mit dieser nahm er am Westfeldzug teil. Am 20. Oktober 1940 wurde er dann zum Chef des Generalstabes bei der 4. Armee ernannt. Ab Juni 1941 wurde er dann mit dem AOK 4 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland eingesetzt. Bei diesem wurde er am 16. Januar 1942 zum Generalmajor befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. November 1941 festgelegt. Am 17. Januar 1942 kam er als Oberquartiermeister I in den Generalstab des Heeres. Am 26. Januar 1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 24. September 1942 wurde er Generalstabschef der Heeresgruppe D und damit auch vom Oberbefehlshaber West in Frankreich. Als solcher wurde er Mitte November 1942 zum Generalleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Dezember 1942 festgelegt. Anfang Januar 1943 wurde er bei einem Zugunglück verletzt und musste ins Lazarett eingeliefert werden. Ab Sommer 1943 wurde er vorerst bei Sondereinsätzen wieder eingesetzt. Am 20. April 1944 folgte seine Beförderung zum General der Infanterie. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1944 festgelegt. Nach der Invasion in der Normandie wurde er am 10. Juni 1944 zum Generalstabschef der Heeresgruppe D und damit auch vom Oberbefehlshaber West in Frankreich ernannt. Nach dem Umsturz im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 wurde er kurzzeitig vertretungsweise als Militärbefehlshaber Frankreich (MBF) eingesetzt. Für die operative Planung beim Einsatz der deutschen Verbände nach der alliierten Invasion wurde er am 13. September 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. Oktober 1944 wurde er dann zur Einarbeitung als Kommandierender General zum LXXXVI. Armeekorps kommandiert. Ab dem 18. Oktober 1944 führte er stellvertretend das XII. SS-Armeekorps im Westen. Am 29. Januar 1945 übernahm er die Führung der 25. Armee in Holland. Am 18. Februar 1945 wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ab dem 23. März 1945 führte er stellvertretend die 1. Fallschirmarmee. Ab dem 10. April 1945 führte er dann noch das "Armeeoberkommando Blumentritt". Die Briten nahmen Blumentritt am 1. Juni 1945 in Schleswig-Holstein gefangen. Er war vom 1. Juni 1945 bis zum 1. Dezember desselben Jahres in britischer und anschließend bis zum 1. Januar 1948 in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft.

Danach wurde er dann als Autor tätig. Dabei schrieb er unter anderem das Buch "von Rundstedt - The Soldier and the Man", wobei es sich um die Biographie seines langjährigen Vorgesetzten handelte.

 

Ritterkreuz (13. September 1944) Eichenlaub (18. Februar 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011
Dermot Bradley/Karl-Friedrich Hildebrand/Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres 1921-1945, Band 2, Biblio Verlag, Osnabrück 1993