Scheller, Walter

 

* 27. Januar 1892, Hannover

† 21. Juli 1944, Brest-Litowsk (gefallen)

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Walter Scheller trat am 13. Februar 1911 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines Professors vom Lyzeum Hannover kam dabei zum 2. Kurhessisches Infanterie-Regiment Nr. 82. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1911 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1912 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 23. August 1910 datiert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im 2. Kurhessisches Infanterie-Regiment Nr. 82 eingesetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er im Sommer 1914 noch zum 2. Kurhessisches Infanterie-Regiment Nr. 82. Er zog dann zum Beginn des Krieges Anfang August 1914 mit seinem Regiment an die Front. Dort wurde er dann ab dem 6. August 1914 als Kompanieführer eingesetzt. Am 26. November 1914 wurde er verwundet. Ab dem 13. Mai 1915 wurde er dann als Ordonanzoffizier bei seinem 2. Kurhessisches Infanterie-Regiment Nr. 82 eingesetzt. Am 16. Januar 1916 wurde er dann zum stellvertretenden Regimentsadjutant von seinem Regiment ernannt. Am 27. Januar 1916 wurde er als solcher zum Oberleutnant befördert. Ab dem 29. Juni 1916 wurde er dann zum richtigen Regimentsadjutant von seinem Regiment ernannt. Am 9. Oktober 1917 wurde er als Ordonanzoffizier zur Maasgruppe West kommandiert. Am 25. Dezember 1917 wurde er dann als Ordonanzoffizier zum Generalkommando VII. Reservekorps kommandiert. Am 1. Februar 1918 wurde er auch als solcher dorthin versetzt. Am 6. Juli 1918 wurde er dann für die Zeit bis zum Ende des 1. Weltkrieges in den Generalstab der 3. Garde-Infanteriedivision versetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurden außerdem neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann ab dem 19. Dezember 1918 beim 2. Kurhessisches Infanterie-Regiment Nr. 82 eingesetzt. Ab dem 23. Januar 1919 wurde er bei diesem als Kompanieführer eingesetzt. Am 18. Februar 1919 folgte seine Versetzung zum Generalstab der 3. Landesschützen-Brigade. Danach wurde er dann als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Am 3. August 1919 wurde er dann als Adjutant zum Befehlshaber der Infanterie der Reichswehr-Brigade 4 versetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er zum Reichswehr-Schützen-Regiment 7. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Adjutant zum 12. Infanterie-Regiment. Am 1. Oktober 1921 wurde er dann als Eskadronoffizier in das 12. (Sächs.) Reiter-Regiment versetzt. Von dort wurde er dann zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden kommandiert. Am 1. Juni 1922 wurde er dabei zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann zum Chef der 2. Kompanie vom 16. Infanterie-Regiment in Bremen ernannt. Ab dem 1. Oktober 1924 gehörte er zum Stab des I. (Hans.) Bataillons vom 16. Infanterie-Regiment in Bremen. Ab dem 1. Oktober 1925 gehörte er zum Regimentsstab vom 16. Infanterie-Regiment in Oldenburg. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort gehörte er zur Heeres-Statistische-Abteilung (T 3) vom Truppenamt (TA). Nach einem Jahr wurde er dann am 1. Oktober 1927 zum Stab des Ausbildungs-Bataillons vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Neustettin versetzt. Ab dem 1. Oktober 1928 gehörte er dann etatmäßig zur Ausbildungs-Eskadron vom 4. (Preuß.) Reiter-Regiment in Potsdam. Danach wurde er ab dem 1. Oktober 1929 mehrere Jahre als Chef der 15. Kompanie vom 15. Infanterie-Regiment in Marburg eingesetzt. Am 1. Februar 1933 wurde er dann erneut in das RWM nach Berlin versetzt. Von dort wurde er dann als Verbindungsoffizier zur Marineleitung kommandiert. Dabei wurde er am 1. April 1933 zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dann am 1. Oktober 1934 im RWM bei der Inlandsabteilung vom Wehrmachtsamt (WA) eingesetzt. Am 1. September 1935 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Ab dem 1. Oktober 1937 wurde er dann als Abteilungschef im Reichskriegsministerium (RKM) eingesetzt. Bei der Umgliederung der Wehrmachtsspitze im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre kam er dann zum Oberkommando des Heeres (OKH). Zum 1. März 1938 wurde er dort zum Oberst befördert. Am 1. Juli 1938 wurde er dann in den Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 66 versetzt. Dort erhielt er dann seine Einweisung als Regimentskommandeur. Am 10. November 1938 wurde er als solcher als Nachfolger von Oberst Dr. habil. Hans Mundt zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 66 in Burg bei Magdeburg ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde Oberst Scheller zum Chef des Generalstabes vom Stellvertretenden Generalkommando X. Armeekorps in Hamburg ernannt. Am 26. Mai 1940 übernahm er als Nachfolger von Generalmajor Walter Neumann-Silkow die 8. Schützen-Brigade als Kommandeur. Diese führte er dann anfangs noch die restliche Zeit vom Westfeldzug. Im Frühjahr 1941 führte er seine Brigade in den Balkanfeldzug. Danach führte er seinen Stab dann ab Juli 1941 im Verband der 8. Panzer-Division auch im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland bis zum September 1941. Am 1. Oktober 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher übernahm er am 20. Oktober 1941 die Führung über die 11. Panzer-Division. Am 29. Dezember 1941 wurde er dann auch zum Kommandeur der 11. Panzer-Division ernannt. Am 16. Mai 1942 gab er sein Kommando ab und wurde dafür in die Führerreserve versetzt. Am 28. Juli 1942 übernahm er dann als Kommandeur die 9. Panzer-Division. Am 1. Januar 1943 folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Am 4. Februar 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 8. April 1943 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 22. Juli 1943 gab er sein Kommando ab. Ab dem 20. Oktober 1943 führte er die 334. Infanterie-Division bis zum 27. November 1943. An diesem Tag übernahm er als Kommandeur die 337. Infanterie-Division, die er dann bis zum 1. Februar 1944 führte. An diesem Tag wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Anschließend übernahm er ab dem 7. März 1944 die Oberfeldkommandantur 399. Am 7. März 1944 wurde er Kommandant von Brest-Litowsk. Beim Kampf um die Stadt ist er am 21. Juli 1944 gefallen. Am 24. Juli 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "In diesen Kämpfen fanden der Kommandeur einer Kampfgruppe, Generalleutnant Scheller, und der Chef des Stabes einer Armee, Generalmajor von Treskow, in vorderster Linie den Heldentod." Die Frau von Generalleutnant Scheller hieß Carola.

 

Ritterkreuz (8. April 1943)