Seifert, Ernst Richard
* 15. September 1884, Wurzen † 15. Dezember 1953, Dresden |
BArch Pers 6/861 1922 als Hauptmann |
Ernst Seifert war der Sohn des Rentiers Karl Adolph Seifert und dessen Ehefrau Sophie Ernestine, geborene Lochmann. Sein Vater starb am 13. März 1897 in Wurzen. Seine Mutter starb am 29. September 1898 ebenfalls in Wurzen. Nach seinem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Wurzen trat er am 22. März 1904 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 102 "Prinz-Regent Luitpold von Bayern" in Zittau. Bei diesem wurde er am 14 April 1904 vereidigt. Er wurde am 1. Juli 1904 zum Fahnenjunker-Gefreiten und am 1. Augut 1904 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Vom 1. September 1904 bis zum 31. Mai 1905 wurde er zur Kriegsschule Metz kommandiert. Dort folgte am 28. Oktober 1904 seine Beförderung zum Fähnrich. Etatmäßig gehörte er damals zur 3. Kompanie seines Regiments. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1905 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 26. April 1904 (G) datiert. Als solcher wurde er weiter als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie seines Regiments in Zittau eingesetzt. Im Herbst 1906 wurde er in gleicher Funktion in die 2. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Im Herbst 1908 wurde er als Kompanieoffizier in die 6. Kompanie seines Regiments, ebenfalls in Zittau, versetzt. Am 1. April 1910 wurde er für mehrere Jahre als Erzieher zum Königlich Sächsischen Kadettenkorps in Dresden versetzt. Er trug weiterhin die Uniform vom 3. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 102 "Prinz-Regent Luitpold von Bayern". Dort wurde er am 19. März 1913 (U) auch zum Oberleutnant befördert. Als solcher behielt er auch bei den beiden Umbenennungen seines alten Regiments zum 3. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 102 "Prinzregent Ludwig von Bayern" (März 1913) und 3. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 102 "König Ludwig III. von Bayern" (November 1913) weiterhin dessen Uniform. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde er im Sommer 1914 noch als Erzieher im Kadettenkorps eingesetzt. Anfang August 1914 kam er als Kompanieführer zum Brigade-Ersatz-Bataillon 63. Am 25. September 1914 wurde er zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Das Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern vom Sächsischen Albrechts-Orden wurde ihm ebenfalls am 25. September 1914 verliehen. Kurz darauf folgte am 22. Oktober 1914 das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Vom 20. Dezember 1914 bis zum 30. September 1915 wurde er mit einer Kompaniechefstelle im Kadettenkorps Dresden beliehen. Während dieser Zeit hat er am 17. März 1915 (D2d) sein Patent als Hauptmann erhalten. Am 1. Oktober 1915 wurde er als Kompanieführer zum Ersatz-Bataillon vom 3. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 102 "König Ludwig III. von Bayern" in Zittau eingesetzt. Vom 4. Januar 1916 bis zum 14. Januar 1916 wurde er zum Kursus für Offiziere zum I. Rekruten-Bataillon vom XII. Armeekorps bei der 3. Landwehr-Infanterie-Division kommandiert. Am 31. August 1916 wurde er als Kompanieführer zum Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 102 versetzt. Vom 20. September 1916 bis zum 17. Oktober 1916 wurde er in diesem sogar als stellvertretender Bataillonsführer des I. Bataillons eingesetzt. Das Ritterkreuz 1. Klasse mit Schwertern vom Sächsischen Albrechts-Orden wurde ihm am 24. Oktober 1916 verliehen. Vom 29. Januar 1917 bis zum 28. Februar 1917 wurde er als Ausbilder zum Ausbildungskursus für Stoßtrupps zur 9. Kavallerie-Division kommandiert. Am 27. Februar 1917 wurde er zum Infanterie-Regiment Nr. 416 versetzt. Bei diesem traf er am 9. März 1917 ein und wurde anfangs als Führer der 10. Kompanie verwendet. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 3. August 1917 verliehen. Vom 29. November 1917 bis zum 8. Januar 1918 wurde er als Bataillonsführer des II. Bataillons beim 16. Infanterie-Regiment Nr. 182 eingesetzt. Vom 28. Januar 1918 bis zum 2. Februar 1918 wurde er zur Heeresgasschule Berlin kommandiert. Vom 26. Februar 1918 bis zum 5. März 1918 wurde er als stellvertretender Brigadeadjutant eingesetzt. Am 6. Mai 1918 wurde er zum 14. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 179 versetzt und dort bis zum 2. Juni 1918 als Führer des II. Bataillons verwendet. Am 8. Juni 1918 wurde er zum 11. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 139 zurückversetzt und dort mit der Stelle als Kommandeur des I. Bataillons beliehen. Am 7. Oktober 1918 wurde ihm auch noch die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse mit Schwertern vom Sächsischen Albrechts-Orden verliehen. Kurz vor Kriegsende wurde er am 14. Oktober 1918 zum Kommandeur des III. Bataillons vom 14. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 179 ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige Varianten vom Sächsischen Albrechtsorden verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 25. Februar 1919 zum 3. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 102 "König Ludwig III. von Bayern" zurückversetzt. Am 1. März 1919 wurde er als Führer des Rekruten-Depots zur Grenzjäger-Brigade 2 versetzt. Am 11. April 1919 wurde er als Kompaniechef der 3. Kompanie in das Grenzjäger-Bataillon VI versetzt. Im Herbst 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er kam dabei mit seiner Kompanie zum III. Bataillon vom 2. sächsischen Grenzjäger-Reichswehr-Regiment 24. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er als Kompaniechef der 9. Kompanie noch zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 24 der Reichswehr-Brigade 12. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 27. September 1920 mit Wirkung vom 1. Januar 1921 in das Infanterie-Regiment 10 übernommen und mit der Stelle des Kompanieführers der 11. Kompanie in Meißen beliehen. Vom 1. März 1921 bis zum 25. Juni 1921 wurde er zur Bearbeitung der neuen A.V.J. zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Am 26. Januar 1922 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 1. Februar 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Hauptmann vom 24. Dezember 1914 (30) zugewiesen. Er gehörte durch die Umbenennung seines Regiments inzwischen zum 10. (Sächsisches) Infanterie-Regiment. Er heiratete daraufhin am 9. März 1922 die etwa fünfeinhalb Jahre jüngere Gertrud Elisabeth Louise von Kalckstein, Tochter des 1918 gefallenen Hauptmanns Hans von Kalkstein, in Berlin-Charlottenburg. Er wohnte damals privat in Freiberg in Sachsen. Die Ehe blieb kinderlos. 1922/23 verlegte er mit seiner Kompanie nach Dresden. Am 24. April 1924 wurde er ab dem 1. Mai 1924 zur Vertretung eines beurlaubten Lehrers zur Infanterieschule kommandiert. Dieses Kommando war einer Versetzung gleichzusetzen. Das Kommando wurde am 2. August 1924 mit Wirkung vom 30. September 1924 aufgehoben. Am 15. August 1924 wurde er als Hauptmann beim Stabes zum Stab des III. Bataillons vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Dresden versetzt. Er wohnte damals privat in der 1. Etage der Sängerstraße 8 in Dresden. Am 7. Februar 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1925 wieder zur Infanterieschule in Dresden kommandiert. Wiederum war dieses Kommando einer Versetzung gleichzusetzen. Am 18. Juni 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. Juli 1925 in das 17. Infanterie-Regiment versetzt. Seine dienstliche Verwendung blieb dabei unverändert. Vom 15. Oktober 1925 bis zum 28. Februar 1926 wurde er zum 4. Artillerie-Regiment kommandiert. Am 1. Dezember 1925 wurde er al Hauptmann beim Stabe zum Stab des Ausbildungs-Bataillons vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment nach Löbau in Sachsen versetzt. Am 18. Januar 1926 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1926, unter Beibehalt seiner bisherigen Uniform, in das 5. Artillerie-Regiment versetzt. Er wurde dabei in die 4. (Badische) Batterie in Ulm eingeteilt. Vom 31. Mai 1926 bis zum 5. Juni 1926 wurde er zur Übungsreise für Taktiklehrer kommandiert. Am 31. Januar 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1927 (28) zum Major befördert. Im Mai 1927 gehörte er etatmäßig zur 8. Batterie vom 5. Artillerie-Regiment in Ludiwgsburg. Am 6. September 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 zur Infanterieschule nach Dresden versetzt. Er wohnte jetzt privat in der 2. Etage der Charlottenstraße 11 in Dresden-Alberstadt. Nur wenige Tage nach seinem Dienstantritt wurde er vom 4. Oktober 1927 bis zum 19. Oktober 1927 zu einem Artillerielehrgang nach Jüterbog kommandiert. Am 5. September 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 als Nachfolger von Major Werner von Sichart zum Kommandeur des I. (Jäger) Bataillons vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Dresden ernannt. Inzwischen wohnte er privat in der 2. Etage der Charlottenstraße 9 in Dresden. Vom 17. September 1929 bis zum 18. Oktober 1929 wurde er als Teilnehmer zum Schießlehrgang für schwere Infanterie-Waffen auf den Truppenübungsplatz Döberitz kommandiert. Vom 2. März 1930 bis zum 9. März 1930 wurde er zum Gasschutzlehrgang F nach Berlin kommandiert. Es folgte am 1. April 1931 (16) seine Beförderung zum Oberstleutnant. Am 11. Januar 1932 wurde er mit dem 1. Februar 1932 zum Kommandant der Kommandantur Dresden ernannt. Sein Nachfolger als Bataillonskommandeur in Dresden wurde Oberstleutnant Friedrich Olbricht. Als Kommandant von Dresden wurde er am 1. November 1933 (1) zum Oberst befördert. Am 3. März 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1934 zum Lehrgangsleiter der Infanterieschule ernannt. Auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler wurde er am 2. August 1934 neu vereidigt. Er wohnte damals privat noch immer in der 2. Etage der Charlottenstraße 9 in Dresden, wo er die Telefonnummer 57638 hatte. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er durch die Umbenennung seiner Einrichtung am 1. Mai 1935 zur Kriegsschule Dresden versetzt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 67 in Spandau ernannt. Am 18. Januar 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1937 (5) zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1937 abgelöst und dafür als Nachfolger vom Char. Generalleutnant Ernst Schaumburg zum Kommandant der Komandantur Berlin ernannt. Sein Nachfolger als Kommandeur vom Infanterie-Regiment 67 wurde Oberst Siegfried Macholz. Am 31. Juli 1938 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1938 zum Generalleutnant befördert. Auch bei Ausbruch des 2. Weltkrieges blieb er weiter Komamndant von Berlin. Am 18. November 1939 wurde er als ständiger Vertreter des mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Präsident des Reichskriegsgerichts bestimmt. Das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern wurde ihm am 6. November 1940 verliehen. Am 22. November 1940 wurde er mit Wirkung vom 25. November 1940 durch Generalleutnant Paul von Hase abgelöst und in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis III. Am gleichen 22. November 1940 wurde er mit Wirkung vom 10. Dezember 1940 zum Kommandeur der neuen 110. Infanterie-Division ernannt. Seine Divison wurde im Raum Lüneburg in den nächsten Monaten ausgebildet. Am 17. Januar 1941 erhielt er noch folgende Beurteilung zu seiner vorherigen Tätigkeit als Stadtkommandt von Berlin von General der Kavallerie Franz Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels, KG vom Stellv. Generalkommando III. Armeekorps: "Persönlichkeit und Leistungen ausgezeichnet. Stelle als Kommandant mit überlegener Ruhe und Sicherheit ausgefüllt." Am 20. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Kurt von Briesen, KG vom LII. Armeekorps: "Straffe, energische Persönlichkeit. Klar und bestimmt. Wohlwollend und liebenswürdig. Gutes Urteil in Augen der Führung sowie der Erziehung und Ausbildung. Bewertung: Füllt gut aus. Empfehlung: Bei weiterer Erfahrung sehr gute Leistungen zu erwarten. Eignung für nächsthöhere Verwendung: Noch nicht. Später zu erwarten." Dazu ergänzte am 23. Februar 1941 Generaloberst Eugen Ritter von Schobert, OB der 11. Armee: "Ist mir dienstlich noch zu wenig bekannt geworden." Im Sommer 1941 führte er seine Division in den Ostfeldzug. Die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 12. August 1941 verliehen. Bereits am 8. September 1941 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 26. November 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Pioniere Otto-Wilhelm Förster, KG vom VI. Armeekorps: "Gerader und vornehmer Charakter, liebenswürdig und zurückhaltend. Tadellose soldatische Erscheinung mit gutem erzieherischen Einfluß auf Führer und Truppe. In letzter Zeit gesundheitlich etwas angegriffen. Hatte keine Gelegenheit, seine Division in geschlossenem Einsatz einheitlich zu führen, da seit Unterstellung unter mein Kommando die Kämpfe seiner Division in dem Wald- und Sumpfgelände zwangsläufige in verstärkten Bataillons- und Regimentsgruppen geführt wurden. Abschließendes Urteil über eine Eignung als höherer Truppenführer daher nicht möglich. Im übrigen in der Führung ruhig und überlegt. Mangel an Übung und Erfahrung waren aber spürbar. Nimmt Anregungen dankbar an, ist aber auch auf sie angewiesen. Vor dem Feinde ein Vorbild an Unerschrockenheit und Einsatzbereitschaft. Empfehlung: Zum Kommandierenden General vorläufig nicht geeignet." Dazu ergänzte am 28. November 1941 Generaloberst Adolf Strauss, OB der 9. Armee: "Ich stimme der Beurteilung zu und befürworte zunächst die Belassung des Generalleutnant Seifert in seiner jetzigen Stellung. Er reichen weder die nur kurzen praktischen Erfahrungen in der Führung der Division noch die kurzen praktischen Erfahrungen in der Führung der Division noch die durch die Kriegslage gebotenen Gelegenheiten für geschlossenen Einsatz der Division im Angriff aus, um ein abschließendes Urteil über die Geeignetheit zum Kommandierenden General schon jetzt abgeben zu können." Als letzter ergänzte dazu am 1. Dezember 1942 noch Generalfeldmarschall Fedor von Bock, OB der Heeresgruppe Mitte: "Einverstanden." Am 28. Januar 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Joachim Witthöft, Führer vom XXVII. Armeekorps: "Generalleutnant Seifert meldete mir mündlich, daß er sich infolge geschwächter Gesundheit den Anforderungen nicht mehr gewachsen fühle und seine Aufgaben nur noch mit äußerster Anspannung seiner Kräfte erfüllen könne. Ich habe ihm zur Schonung zugeraten und Ablösung beantragt." Am 17. Februar 1942 wurde er mit Wirkung vom 24. Januar 1942 als Divisionskommandeur durch Generalleutnant Martin Gilbert abgelöst und in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte wieder der Wehrkreis III. Am 21. April 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1942 zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Hamburg ernannt. Er wohnte jetzt privat in der Elbchaussee 147 in Hamburg-Gross Flottbeck, wo er die Telefonnummer 494687 hatte. Am 30. Dezember 1942 wurde vom Chef des Generalstabes des Stellvertretenden Generalkommandos X. Armeekorps, Oberst Ernst Ebeling, folgende Beurteilung zum Heeres-Personalamt (HPA) telegrafiert: "Generalleutnant Seifert dienstlich und ausserdienstlich voll als Wehrkreisbefehlshaber geeignet. Als gewandter Verhandler mit nicht militärischen Dienststellen auch in seiner jetzigen Stellung sehr gut bewährt. Zurzeit in zahnärztlicher Behandlung (Paradenthose) die Ende Januar durchgeführt ist." Am 20. April 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Erich Raschick, KG vom Stellv. Generalkommando X. Armeekorps: "Vornehme ritterliche Persönlichkeit von zurückhaltendem, aber verbindlichem Wesen. Persönlich und in seiner Einwirkung auf Untergebene von einwandfreier nationalsozialistischer Haltung. Vor dem Feinde bewährt. Hat sich sehr schnell erfolgreich in seinem ihm neuen umfangreichen Arbeitsgebiet eingearbeitet. Führt die Wehrersatzinspektion umsichtig und straff. Bei seinen Untergebenen geachtet und beliebt. Geistig frisch , körperlich durch ein Gallenleiden mitunter behindert. Füllt seine Stelle sehr gut aus. Starke Seiten: Gewandter, überlegter Verhandler mit Personen und Dienststellen jeder Art. Schwache Seiten: Nicht hervorgetreten. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Stellvertretender Kommandierender General. Vorläufig in bisheriger Stelle belassen." Dazu ergänzte am gleichen Tag Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Ich schließe mich der im allgemeinen günstigen Beurteilung an, glaube jedoch nicht, daß er für die Stelle eines Wehrkreibefehlshabers in Frage kommt." Das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern wurde ihm am 1. September 1943 verliehen. Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung on General der Infanterie Wilhelm Wetzel, KG vom Stellv. Generalkommando X. Armeekorps: "Mir noch nicht bekannt. Verweise auf Beurteilung meines Vorgängers vom 20. März 1943." Dazu ergänzte am 12. April 1944 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Einverstanden. Kommt jedoch zur Verwendung als Wehrkreibefehlshabers nicht in Frage, da er, vielleicht durch sein Gallenleiden begründet, nicht über die nötige Friche verfügt." Am 25. Mai 1944 wurde er als beding kriegsdienstvrwendungsfähig (bed. k.v. (nicht Front)) eingestuft. Bei der Kapitulation der Wehrmacht geriet er am 8. Mai 1945 in britsche Gefangenschaft. Nach etwas mehr als einem Jahr später ist er am 5. September 1946 in Heiligenhafen gestorben.
Er hatte mindestens noch einen Bruder:
Sein älterer Bruder war der am 9.
April 1869 inWurzen geborene Karl Adolf Seifert. Dieser heuratete als Direktor
am 30. September 1892 und 1. Oktober 1892 die fast ein Jahr ältere Marie
Friederike Philippine Appfel, Tochter des verstorbenen Bierbrauereibesitzers
Johann Philipp Appfel, in Darmstadt. Aus der Ehe entspang am 11. Dezember 1895
in Dresden der Sohn Karl Adolf Philipp Seifert. Die Ehefrau starb als Witwe am
26. Februar 1951 um 9:15 Uhr im Alter von 82 Jahren in ihrer Wohnung in der
Dieburger Straße 89 in Darmstadt. Als Todesursache wurden Unterleibskrebs,
chronische Bronchitis, Alterschwäche und Kachexie angegeben.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904,
Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905,
Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906,
Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907,
Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908,
Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909,
Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910,
Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911,
Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912,
Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913,
Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914,
Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin,
Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin,
Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin,
Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin,
Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin,
Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin,
Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin,
Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin,
Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin,
Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/861
Pers 6/300612