von Bonin, Erich Rudolf Walter Swantus

 

* 1. Februar 1878, Hanau

† 13. Dezember 1970, Wiesbaden

 

 

Erich von Bonin war der Sohn des späteren Generalmajor z.D. Constantin Swantus Walter Carl von Bonin und dessen Ehefrau Marie Sophie Helene, geborene Ark. Er trat nach seinem Abitur am Humanistischen Gymnasium in Freiburg am 1. August 1898 als Fahnenjunker die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Kurhessisches Füsilier-Regiment "von Gerdsdorff" Nr. 80. Bei diesem wurde er am 18. März 1899 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 27. Januar 1900 (A2a) zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 7. Kompanie seines Regiments in Wiesbaden eingesetzt. Im Frühjahr 1901 gehörte er in gleicher Funktion zur 11. Kompanie seines Regiments in Bad Homburg vor der Höhe. 1902/03 wurde er als Kompanieoffizier wieder nach Wiesbaden versetzt, wo er in der 6. Kompanie eingesetzt wurde. Im Frühjahr 1904 und 1905 gehörte er in gleicher Funktion zur 3. Kompanie am gleichen Standort. Er heiratete am 19. November 1904 die fast sechs Jahre jüngere Maria Luise Dorothea Sommerhoff, Tochter vom Rentner Hans Theodor Sommerhoff, in Wiesbaden. Sein Trauzeuge war Leutnant Helmuth Wilberg. 1905/06 war er zum Telegraphen-Bataillon Nr. 1 kommandiert. 1907 und 1909 war er als Nachfolger von Leutnant Kriegsheim Regimentsadjutant seines Regiments. Als Regimentsadjutant wurde er am 18. Oktober 1909 (P32p) zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1910 wurde er durch Oberleutnant Henke abgelöst. Dafür wurde er für seine Generalstabsausbildung für fast drei Jahre zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Vom Zeitraum der Beendigung der Schlußübungsreise der Kriegsakademie im Juli 1913 bis zur Beendigung der Herbstübungen 1913 wurde er zur Nachholung von Dienstleistungen, die wegen Urlaubs aus dienstlichem Anlaß oder wegen Krankheiten versäumt oder vorzeitig abgebrochen wurden, wurde er zum 1. Schweres Garde-Reiter-Regiment nach Sachsen kommandiert. Am 1. Oktober 1913 (J47i) wurde er zum Hauptmann befördert und gleichzeitig als Stabshauptmann in das 3. Großherzoglich Hessisches Infanterie-Leibregiment "Großherzogin" Nr. 117 versetzt. Dort wurde er als Hauptmann beim Stabe dem Stab des I. Bataillons dieses Regiments in Mainz zugeteilt. Bei Kriegsausbruch des 1. Weltkrieges wurde er dann zum Kompaniechef ernannt. Im September 1914 wurde er verwundet. Sein Vater starb am 22. September 1914 in Wiesbaden. Nach seiner Genesung wurde er ab 1915 wurde er dann in verschiedenen Generalstäben eingesetzt. Anfangs gehörte er zum Generalstab vom Generalkommando Freiherr von Marschall von Altengottern oder auch einfach nur Marschall genannt. Dieses befand sich an der Ostfront. 1916 wurde er zum Generalstab der 19. Infanterie-Division versetzt, bevor er noch im gleichen Jahr zum AOK 4 wechselte. 1917 wurde er zur Obersten Heeresleitung versetzt. 1918 wurde er zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 2. Infanterie-Divison ernannt. Am 18. Mai 1918 (S) wurde er als solcher zum Major befördert. Im 1. Weltkrieg wurden er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er anfangs als Abteilungsleiter im Reichsamt für wirtschaftliche Demobilmachung verwendet. Im Jahr 1919 wurde er dann als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei kam er dann in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin. Dort wurde er auch nach der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr eingesetzt. 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Major vom 18. Mai 1918 (7) zugewiesen. 1923/24 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 15. Februar 1923 (2) festgelegt. Im Frühjahr 1924 wurde er in der Heeres-Organisationsabteilung (T 2) eingesetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Erich Freiherr von dem Bussche-Ippenburg zum Leiter der Heeres-Organisationsabteilung (T 2) im Truppenamt (TA) ernannt. Diese Funktion übte er für zwei Jahre aus. Am 30. Oktober 1926 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Georg Wetzell, Chef vom TA: "Mittelgroße, schlanke, gute militärische Erscheinung, XXX Reitfertigkeit, felddienstfähig. Geordnete wirtschaftliche Verhältnisse. Kluge, arbeitsfreudige, selbstlosdenkende Persönlichkeit mit reicher erzieherischer Begabung. Im Kriege in der Front, wie in verschiedenen Generalstabsstellen voll bewährt. Taktisch und operativ sehr gut durchgebildet, als Leiter von Übungsreisen und Kriegsspielen besonders hervortretend. Seit Oktober 1924 an der Spitze seiner vielseitige Abteilung, der immer neue organisatorische und andere Aufgaben zufliessen, hat er es verstanden, sie im Schwunge zu halten. Allen Fragen der inneren Entwicklung des Heeres nimmt er sich mit vollem Herzen an und ist erfolgreich bestrebt, den Bedürfnissen der Truppe gerecht zu werden. Ganz besondere Anerkennung verdient seine unermüdliche Arbeit das Heer, trotz aller Hindernisse, kriegsfähig zu machen. Bei der Vorbereitung wie auch bei den noch im Fluss befindlichen bedeutsamen Arbeiten der Genfer Abrüstungskonferenz ist seine Begabung auf organisatorischem, militärpolitischem Gebiete bemerkenswert hervorgetreten. Ein ebenso gewandter Vortragender, wie formvollendeter Redner. Seine Untergebenen läßt er die gebührende Selbständigkeit und hält ihre Dienstfreudigkeit wach. Im Interesse der weiteren militärischen Ausbildung dieses begabten Offiziers liegt seine baldige Verwendung als Bataillonskommandeur. Füllt seine Stellung vortrefflich aus, zur Beförderung zum Regimentskommandeur, wie zum Chef des Stabes einer Division geeignet." Am 31. März 1927 erielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Georg Wetzell, Chef vom TA: "Nichts hinzuzufügen." Am 1. April 1927 wurde er dann zum Kommandeur des III. Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Lötzen ernannt. Am 30. September 1927 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Axel von Platen, Kdr. vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment: "Eine sehr taktvolle, ansprechende Persönlichkeit von besten Formen und sehr sympathische Wesen. Klug, hat er sich, nachdem er in den lange entbehrten Frontdienst seit 1. April 1927 mit grosser Passion sich hineinzuarbeiten bemührt hat, schnell hineingelebt, sein Bataillon gut ausgebildet und mit bemerkenswertem Geschick, auch in inneren Fragen, geführt. Besonders erfreulich war sein dauernd sehr anregendes Wirken auf die geistigen Interessen der Offiziere durch höher gesteckte Vortrags- und Diskussionsthemata aller Art; bei der Anlage und Leitung der Kompaniebesichtigungen seines Bataillons traten seine militärischen guten Anlagen und das schnelle Sichhineinfinden in die Praxis vorteilhaft hervor. Seine rege Einwirkung auf die Untergebenen geschieht in angenehmster, die Dienstfreudigkeit hebender Weise; in der Führung des Offizierskorps als eine geschlossene Einheit im Regiment unterstützt er mich warmherzig und nachdrücklich. Es liegt im Interesse der militärischen Weiterbildung dieses begabten Offiziers und in den Belangen der Gesamtheit, wenn er längere Zeit die Verhältnisse des kleinen Standortes Lötzen in der Wirklichkeit kennen lernt und sein Bataillon entsprechend lange behält. Füllt seine Stellung sehr gut aus, zur Beförderung und zum Regimentskommandeur geeignet und sicher, nach der vorgeschlagenen längeren Frontverwendung, zum Chef des Stabes einer Division." Am 7. Oktober 1927 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Hermann Niethammer, Infanterieführer I: "Der hoch begabte, anregend wirkende Mann hat durch sein glückliches Wirken als Bataillonskommandeur in dem kleinen abgelegenen Standort seinen Beruf zum Erzieher eines Offizierskorps nachgewiesen. Er eignet sich zum Regimentskommandeur und zur Beförderung. Die Wiederverwendung im Reichswehrministerium oder in einem Führerstabe, zu welcher er ebenfalls die Geeignetheit besitzt, kommt erst nach längerer Verwendung in der Front in Frage." Am 18. Oktober 1927 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Friedrich Freiherr von Esebeck, Kdr. der 1. Division der Reichswehr: "Ein den Durchschnitt überragender Soldat. Hat sich schnell in die Front wiedereingelebt und wirkt dort vorbildlich und anregend. Seine Art, die Kompanien seines Bataillons zu führen, war hervorragend. Seine Fähigkeiten in der höheren Führung konnte ich bisher nicht prüfen. Füllt seine Stelle vortrefflich aus. Voll geeignet zum Regimentskommandeur, aber auch zur Wiederverwendung im Reichswehrministerium." Am 10. November 1927 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Erich von Tschischwitz, OB vom Gruppenkommando 1: "Mit der anerkennenden Beurteilung ganz einverstanden! Leistet auch im Frontdienst schon jetzt recht Gutes. Zur Beförderung zum Regimentskommandeur geeignet, später auch zur Wiederverwendung im Reichswehrministerium." Sein scheidender Regimentskommandeur, Generalmajor Axel von Platen, vermerkte bei seinem Abschied am 31. Dezember 1927: "Nichts hinzuzufügen." Als Bataillonskommandeur wurde er am 1. Februar 1928 zum Oberst befördert. Am 30. September 1928 erhielt er folgende Beurteilung von seinem Regimentskommandeur, Oberst Dr. Waldemar Henrici: "Vortrefflicher Charakter. Sehr begabt und vielseitig gebildet. Er hat es verstanden, in den anderthalb Jahren seiner Bataillonsführung in Lötzen das Bataillon in allen Dienstzweigen musterhaft auszubilden. Es ist ihm gelungen durch dauernde Anregungen auf militärischem und nicht militärischem Gebiet, nicht durch die Offiziere seines Bataillons, sondern auch eine große Zahl von Unteroffizieren so zu fördern, daß sie Aufgaben gerecht werden können, die über ihre augenblickliche Dienststellung hinausgehen. Seine weltmännische Art wirkt hierbei wohltuend und überzeugend- Füllt seine Stelle aus, zum Regimentskommandeur und zu jeder Chefstellung geeignet." Am 13. Oktober 1928 ergänzte dazu Generalmajor Albert Fett, Infanterieführer I: "Mit Beurteilung des hochbegabten, vortrefflichen Offiziers sehr einverstanden." Dazu ergänzte am 19. Oktober 1929 Generalleutnant Friedrich Freiherr von Esebeck, Kdr. der 1. Division der Reichswehr: "Ganz einverstanden. Mein Urteil vom vergangenen Jahr kann ich nur wiederholen. Oberst von Bonin wirkt in seiner Stellung als Bataillonskommandeur vorbildlich. Füllt seine Stelle sehr gut aus, geeignet zum Regimentskommandeur und zu jeder Chefstellung. Wird für Liste II und III,2 vorgschlagen." Am 13. November 1928 ergänzte dazu noch General der Infanterie Erich von Tschischwitz, OB vom Gruppenkommando 1: "Ein besonders befähigter Offizier und vorbildlicher Kommandeur. Geeignet zum Regimentskommandeur und Chef (Liste II. und III.)." Bei seinem Abschied am 31. Januar 1929 vermerkte Oberst Dr. Waldemar Henrici, Kdr. vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment: "Nichts hinzuzufügen." Am 1. Februar 1929 wurde er als Nachfolger von Oberst Hans Feige zum Chef des Stabes der 1. Division der Reichswehr in Königsberg ernannt. Am 30. September 1929 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Waldemar Erfurth, Chef des Stabes vom Gruppenkommando 1: "Zweifellos eine begabte, tatkräftige, zielbewußste und charaktervolle Persönlichkeit, die mit grosser Energie und Einsatz aller Kraft sein Ziel verfolgt. Von selbständigem Urteil und starkem Willen. Verfügt über gute Menschenkenntnis und verlangt von seinen Untergebenen ebensoviel wie von sich selbst. Seine taktisch strategischen Fähigkeiten konnte ich nicht prüfen, da Manöver nicht stattfanden und er in diesem Sommer mehr als sonst mit politischen Fragen beschäftigt war. Füllt seine Stelle aus. Geeignet zum Regimentskommandeur." Vom Kommandeur der 1. Division, Generalleutnant Friedrich Freiherr von Esebeck, erhielt er folgende Beurteilung: "Es hängt leider Oberst von Bonin - wie er selbst sagt schon lange - der Ruf an, er sei in seiner Gesinnung "rot". Ich habe von einer solchen Gesinnung nichts merken können. Aber dieser Ruf, verbunden mit einigen, vielleicht nicht glücklich von ihm gefassten Äusserungen, die aus dem Zusammenhang gerissen und so verbreitet wurden, waren Anlass zu einer starken Misstimmung gegen ihn in Kreisen, die sonst der Reichswehr freundlich gegenüberstehen. Er hat sich redlich Mühe gegeben, diese Misstimmung zu bekämpfen, bisher noch nicht mit vollem Erfolg. Ich sehe hierin aber durchaus keinen Grund zu einer Versetzung in eine andere Stellung, da er seine Stellung voll ausfüllt." Dazu ergänzte am 13. Oktober 1929 der OB vom Gruppenkommando 1, General der Infanterie Otto Hasse: "Ein kluger tüchtiger Offizier, der zweifellos befähigt und willens ist das Beste zu leisten. Ich habe den Eindruck, dass Oberst von Bonin dazu neigt, pessimistischen Anschauungen über unsere Wehrfähigkeit allzusehr Raum zu geben, und das er es nicht immer verstanden hat, zwischen den Auffassungen der verschiedenen Bevölkerungsschichten in Ostpreu0en auf militärpolitischem Gebiet ausgleichend zu wirken. Ich empfehle daher, sobald das politisch möglich ist, eine andere Verwendung. Seine stategisch-taktischen Fähigkeiten bewerte ich aus früherer Kenntnis hoch." Am 30. September 1930 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Werner von Blomberg, Kdr. der 1. Division: "Oberst von Bonin ist ein vorzüglicher Stabschef. Sehr klug und erfahren, ideenreich und temperamentvoll, ausdrucksreich in Wort und Schrift. Er ist von anspruchsvoller Geistigkeit, Feind von Redensarten und Konventionen; er fordert viel von seinen Untergebenen und ist sehr scharf in seinen Tadel gegen das Unklare und Unzureichende. Sein ganzes militärisches Wesen ist auf Fortentwicklung und folgerichtigem Abtuen des Überlebten gerichtet. Seine Stärke scheint mir mehr im Organisatorischen als im Operativ-Taktischen zu liegen, doch ist er mir auch in diesen Belangen ein anregender und klarer Berater. Ich habe vermieden, ihm in besonderem Maße politisch einzuschalten, da er nun mal, zu Unrecht, nach einer Richtung abgestempelt wurde. Festzustellen ist aber, daß Oberst von Bonin in allererster Linie ein sehr guter Soldat und kein Politiker - etwa gar mit einer Zielsetzung für seine eigene Person ist. Er hat sich mit den Unanehmlichkeiten, die ihm politisch bereitet wurden, in vornehmer und großzügiger Weise abgefunden, für die ich ihm, neben seinen sonstigen Eigenschaften und Leistungen besondere Achtung schulde. Er füllt seine Stelle vortrefflich aus, ist geeignet zur Beförderung und zum Infanterieführer." Am gleichen Tag ergänzte dazu Generalmajor Wilhelm Adam, Chef des Stabes vom Gruppenkommando 1: "Zweifellos ein begabter Offizier. Ich möchte aber nicht verhehlen, daß ich auf meinen Reisen in Ostpreußen den Eindruck gewonnen habe, daß Oberst von Bonin nicht verstanden hat, daß Vertrauen der Truppe zu gewinnen." Dazu ergänzte am 29. Oktober 1930 der OB vom Gruppenkommando 1, General der Infanterie Otto Hasse: "Es ist erstaunlich, daß Oberst von Bonin sich politisch zurückgehalten und damit seine militärischen Qualitäten wieder in den Vordergrund gerückt hat. Wie die Dinge liegen, halte ich seine, schon im Vorjahre von mir empfohlene, baldige Verwendung an anderer Stelle für erwünscht. Zum Infanterieführer geeignet." Anläßlich seiner bevorstehenden Versetzung beurteilte sein Kommandeur, Generalleutnant Werner von Blomberg, am 31. Januar 1931 ihn wie folgt: "Oberst von Bonin hat sich bis zum letzten Tage als Chef hoch bewährt." Ebenfalls an diesem Tag vermerkte der neue Chef des Stabes vom Gruppenkommando 1, Generalmajor Edmund Wachenfeld, bezugnehmend zur Beurteilung seines Vorgängers: "Nichts hinzuzufügen."  Am 1. Februar 1931 gab er seine Posten als Chef des Stabes an Oberstleutnant Walter von Reichenau ab und wurde dafür wieder in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Oberst Franz von Roques zum Inspekteur der Nachrichtentruppen (In 7) ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1931 zum Generalmajor befördert. Am 30. September 1931 erhielt er folgende Beurteilung vom Chef des Wehramts, Generalmajor Alfred Boehm-Tettelbach: "Sehr begabter, vielseitig gebildeter Offizier. Arbeitsfreudig, von selbständigem Urteil und starkem Willen. Bemerkenswerte ordnerische und erzieherische Begabung. Hat sich mit großer Energie unverhältnismäßig rasch in seine neue Stellung eingearbeitet. Leitet seine Inspektion mit fester Hand und mit guter Übersicht, die großen Gesichtspunkte besonders hervorhebened. Füllt seine Stelle aus. Zur Beförderung geeignet." Am 10. September 1932 starb sein Ehefrau im Alter von 48 Jahren im Königin Elisabeth-Hospital in Berlin-Oberschöneweide. Das Ehepaar wohnte in der Heiligendammstraße 14 in Berlin-Schmargendorf und hatte dort die Telefonnummer H1 Pfalzburg 7457. Am 1. Februar 1933 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 30. September 1933 wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Im 2. Weltkrieg wurde er nicht mehr verwendet. Er wohnte jetzt in der Heiligendammer Straße 17a in Berin-Schmargendorf. Er heiratete am 9. März 1935 die fast auf den Tag genau neunzehn Jahre jüngere Hedwig Wilhelmine Fischer, geborene Schallmeyer, in Berlin-Schmargendorf. Nach der Hochzeit wohnte er mehrere Jahre in der Salzbrunner Straße 38 in Berlin-Grunwald und hatte dort die Telefonnummer H9 Schmargendorf 6500 bzw. ab 1937 die 896500. Nach dem Krieg lebte er anfangs weiter in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. ab 1949 in der DDR, wo er als Direktor einer pharmazeutischen Fabrik in Potsdam tätig war. 1952 floh er in den Westen, wo er sich in Wiesbaden nieder gelassen hat. Spätestens ab 1960 wohnte er in der Fischerstraße 2 in Wiesbaden und hatte dort die Telefonnummer 45375, die sich kurz vor seinem Tod noch zur 85375 änderte.

Sein jüngerer Bruder war der am 20. November 1884 in Marburg an der Lahn geborene Walter Hermann Constantin Swantus von Bonin. Auch dieser schlug die Laufbahn als Infanterieoffizier ein. Auch dieser kam zum Kurhessisches Füsilier-Regiment "von Gerdsdorff" Nr. 80. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. August 1903 (E3e) datiert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie seines Regiments in Wiesbaden eingesetzt. 1906/07 wurde er in gleicher Funktion in die 10. Kompanie seines Regiments nach Bad Homburg vor der Höhe versetzt. Im Frühjahr 1909 war er zur Dienstleistung beim Nassauischen Pionier-Bataillon Nr. 21 in Manz kommandiert. Nach seiner Rückkehr zum Regiment gehörte er im Frühjahr 1910 als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie vom Kurhessisches Füsilier-Regiment "von Gerdsdorff" Nr. 80 in Wiesbaden. Anfang August 1910 wurde er zum 1. Oktober 1910 zur Militärtechnischen Akademie für die I. Stufe der Abteilung für Verkehrswesen einberufen. Am 18. August 1912 (L10l) wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher gehörte er im Frühjahr 1913 als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie vom Garde-Pionier-Bataillon in Berlin verwendet. Von diesem wurde er am 1. Oktober 1913 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert. Das erste Mal heiratete er am 29.September 1919 als Hauptmann der Reserve die etwa vier Monate ältere Katharina Margarete Ella Philipp, Tochter der ledigen Klara Philipp. 1935 war er Major a.D. und als Sozialreferent tätig. Er wohnte damals in der Prinzregentenstraße 91 in Berlin-Wilmersdorf. Er heiratete am 8. Dezember 1945 die etwa 18 Jahre jüngere Mathilde Rakebrand in Wiesbaden. Er wohnte danach in der Grabenstraße 1 in Wiesbaden.  Dieser Bruder starb als Oberstleutnant a.D. und Dr. der Staatswissenschaften am 11. Juni 1953 um 23:30 Uhr in der Städtischen Krankenanstalt in der Schwalbacher Straße 62 in Wiesbaden. Als Todesursache wurde Chronische myeloische Leukämie und Pneumonie angegeben.