Boysen, Wolf

 

* 26. April 1889, Bitsch / Lothringen

† 20. Januar 1971, Gütersloh

 

Wolf Boysen trat am 14. März 1907 als Leutnant ohne Patent in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 3. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 66. Bei diesem wurde ihm dann am 14. Juni 1907 das Patent erteilt. Am 1. Oktober 1910 wurde er dann für ein Jahr zum Magdeburgisches Pionier-Bataillon Nr. 4 kommandiert. Danach kam er dann wieder zum 3. Magdeburgisches Infanterie-Regiment Nr. 66 zurück. Bei diesem wurde er jetzt als Bataillonsadjutant eingesetzt. Als solcher zog er dann im Sommer 1914 in den Ersten Weltkrieg. Am 25. Dezember 1914 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann das nächste Vierteljahr als Kompanieführer eingesetzt. Mitte März 1915 wurde er dann zum Führer der Radfahr-Kompanie 52 ernannt. Als solcher wurde er am 5. Oktober 1916 zum Hauptmann befördert. Ab Ende Oktober 1916 wurde er dann in verschiedenen Regimentern der 52. Infanteriedivision als Bataillonsführer eingesetzt. Er wurde aber auch als Ordonanzoffizier beim Stab der 52. ID eingesetzt. Anfang September 1918 geriet er dann in englische Gefangenschaft.  Aus dieser wurde er im Herbst 1919 wieder entlassen. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Er wurde dann in das Reichsheer übernommen und kam dann beim Übergangsheer zum Reichswehr-Schützen-Regiment 104. Im Frühjahr 1920 trat er noch vor der Bildung des 200.000 Mann-Heeres in die Sicherheitspolizei Halle als Hauptmann der Polizei über. Im Herbst 1921 wechselte er dann zur Polizei nach Eisleben. Im Frühjahr 1923 wurde er dann an die Polizeischule Burg versetzt, wo er dann Ende 1923 zum Major der Polizei befördert wurde. Als solcher wurde er dann im Frühjahr 1924 zum Chef der Schutzpolizei Aschersleben ernannt. Ende 1925 wurde er dann zur Schutzpolizei Liegnitz nach Schlesien versetzt. Anfang 1929 kehrte er dann nach Merseburg wieder in die Region Anhalt zurück. Im Frühjahr 1930 wurde er dann nach Halle an der Saale versetzt. Im Frühjahr 1933 wurde er für ein dreiviertel Jahr zum Chef des Stabes der Polizeiinspektion Mitte ernannt. Am 1. Februar 1934 wurde er dann als Leiter der Landespolizei-Abteilung nach Schneidemühl versetzt. Dort wurde er dann auch zum Oberstleutnant der Polizei befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1935 als Oberst in die Wehrmacht übernommen. Er wurde dabei zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 103 auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf ernannt. 1936 verlegte er dann mit seinem Bataillon nach Jena. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann zur Einarbeitung als Regimentskommandeur in den Stab vom Infanterie-Regiment 30 nach Görlitz versetzt. Am 1. April 1937 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 7 in Schweidnitz ernannt. Am 1. August 1939 wurde er zum Generalmajor befördert. Bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 führte er das Regiment dann in den Polenfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Danach gab er Mitte Oktober 1939 sein Kommando über das Infanterie-Regiment 7 ab. Er wurde dafür zum Kommandeur der Ersatztruppen 2./VIII in Gleiwitz ernannt. Am 1. Dezember 1939 gab er sein Kommando erneut ab. Dafür wurde er jetzt zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Weimar ernannt. Mitte August 1941 wurde er dann zwischenzeitlich zum Kommandeur der Feldersatz-Division B ernannt. Danach wurde er dann wieder Wehrersatzinspekteur in Weimar. Am 1. Mai 1942 wurde er abgelöst. Dafür wurde er dann zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Kattowitz ernannt. Als solcher wurde er am 1. September 1942 zum Generalleutnant befördert. Ab Ende Juli 1944 wurde er zusätzlich auch noch mit der Wahrung der Geschäfte als Wehrmachtkommandant Kattowitz beauftragt. Mitte Februar 1945 wurde er dann zum Inspekteur vom Wehrersatzbezirk VIII ernannt. Nach der Kapitulation geriet er dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Ende 1946 wieder entlassen.