Koch-Erpach, Rudolf Fedor Albert

 

* 9. April 1886, München

† 27. November 1971, Karlsruhe

 

 

Rudolf Koch war der Sohn vom Generalleutnant a.D. Albert Rudolf Koch, zuletzt Kommandant von Bukarest, und dessen Ehefrau Antonia, geborene Luz. Er trat am 14. Juli 1904 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Königlich Bayerisches Ulanen-Regiment „König“. Am 22. Juli 1904 wurde er vereidigt. Am 1. November 1904 wurde er zum überzähligen Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 1. Januar 1905 wurde er zum regulären Fahnenjunker-Unteroffizier ernannt. Vom 1. März 1905 bis zum 2. Februar 1906 wurde er zur Kriegsschule München kommandiert. Am 4. März 1905 wurde er dort zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule München erhielt er am 7. Februar 1906 sein Zeugnis der Reife zum Offizier mit dem Ausdruck der allerhöchsten Belobigung. Danach wurde er am 8. März 1906 zum Leutnant befördert. Vom 2. Februar 1908 bis zum 2. März 1908 erhielt er eine Sprachurlaub nach Belgien und Frankreich, die anschließende Dolmetscherprüfung in französisch hat er bestanden. Am 7. Juli 1908 hat er die Erlaubnis zur Verheiratung erhalten. Am 29. September 1908 hat er die anderthalb Jahre jüngere Emilie Ernestine Irmina "Emmy" Dacque, Tochter vom Bankier aus Neustadt am Haardt Karl Rudolf Dacque, in Ansbach geheiratet. Seine Frau war auch die Stieftochter vom Regimentskameraden seines Vaters Karl Graf Tauffkirchen zu Guttenburg. 1909 absolvierte er eine französische Dolmetscherprüfung. Am 13. August 1909 wurde seine Tochter Pauline Juliane Antonie Irmengard Koch in Ansbach geboren. Als Leutnant wurde er am 22. April 1910 zum Königlich Bayerisches 6. Chevaulegers-Regiment „Prinz Albrecht von Preußen“ versetzt. Vom 1. Oktober 1910 bis zum 1. Oktober 1912 wurde er zur Militär-Reitschule München kommandiert. Am 7. Dezember 1911 wurde er als Reitlehrer für hohe Schule unter Kommandierung zur Hofreitschule Wien bestimmt. 1912 bestand er erneut eine  Wiederholung der französischen Dolmetscherprüfung. Am 1. Oktober 1912 wurde er zur Bayerischen Kriegsakademie kommandiert. Vom 1. Juni 1913 bis zum 7. Juli 1913 wurde er zur Dienstleistung beim Schwedischen 6. Dragoner-Regiment kommandiert. Am 25. Juni 1913 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Im Mai 1914 gehörte er während der Kommandierung zur Kriegsakademie etatmäßig zur 4. Eskadron vom Königlich Bayerisches 6. Chevaulegers-Regiment „Prinz Albrecht von Preußen“ in Bayreuth. Bei der Mobilmachung für den Krieg wurde die Kommandierung zur Kriegsakademie aufgehoben. Bei Beginn des 1. Weltkrieges rückte er Anfang August 1914 als Ordonanzoffizier und zeitweise auch Nachrichtenoffizier im III. bayerischen Armeekorps an die Front. Anfangs war er damit bei Gefechten in Lothringen im Einsatz. Vom 25. August 1914 bis zum 12. September 1914 war er in die Gefechte vor Nancy involviert. Ab dem 20. September 1914 folgten die Kämpfe an der Maas. Am 28. Januar 1915 wurde sein Sohn Rolf Eginhart Koch in München geboren. Am 26. November 1915 wurde er vom Chef des Generalstabes des Feldheeres zur besonderen Verwendung in den Orient überwiesen. Dort wurde er dem Stabe von der Goltz zugewiesen. Am 8. Dezember 1915 wurde er über Konstantinopel nach Bagdad in Marsch gesetzt. Am 14. Februar 1916 wurde er dem Kaiserlich Deutschen Oberkommandos in Persien überwiesen und dort bis zum 10. Mai 1916 als 2. Generalstabsoffizier (Ib) eingeteilt. Vom 14. Februar 1916 bis zum 10. Mai 1916 war er in Gefechte im türkisch-persischen Grenzgebiet (Irak) und im persischen Gouvernement Kermandschah (Iran) verwickelt. Vom 1. März 1916 bis zum 10. Mai 1916 wurde er mit dem Rang als Hauptmann eingesetzt.  Vom 13. Mai 1916 bis zum 15. Juni 1916 wurde er vom AOK 6 zur Überführung der Leiche des Genralfeldmarschalls Conrad von der Goltz von Bagdad nach Konstantinopel kommandiert. Am 19. Mai 1916 wurde er zum Rittmeister befördert. Vom 15. Juni 1916 bis zum 1. Juli 1916 war er im osmanischen Kriegsgebiet im Einsatz. Am 1. Juli 1916 st er aus der deutsch-persischen Militärmission ausgeschieden. Am 2. Juli 1916 wurde er vom bayerischen Kriegsministerium als Generalstabsoffizier zum k.u.k. 12. Armeekorps überwiesen. Am 17. Juli 1916 wurde er durch Verfügung des Chef des Generalstabes des Feldheeres der Etappen-Inspektion Süd als Verbindungsoffizier zur k.u.k. 3. Armee in Galizien überwiesen. Vom 17. Juli 1916 bis zum 23. Oktober 1916 war er bei den Kämpfen der k.u.k. 3. Armee in Galizien beteiligt. Am 23. Oktober 1916 wurde er unter Belassung bei den Offizieren in besonderer Stellung der Etappen-Inspektion 15 als Verbindungsoffizier bei der k.u.k. 1. Armee zugeteilt und dort als Leiter der deutschen Zweigetappe bei dieser Armee verwendet. Vom 28. Oktober 1916 bis zum 15. Dezember 1916 war er bei den Kämpfen der k.u.k. 1. Armee in Siebenbürgen und Rumänien im Einsatz. Am 15. Dezember 1916 wurde er durch allerhöchste Kabinettorder dem Generalstab vom Etappenkommando 22 überwiesen. Vom 15. Dezember 1916 bis zum 23. April 1917 wurde er weiterhin im Kriegsgebiet der k.u.k. 1. Armee in Siebenbürgen eingesetzt. Am 22. Februar 1917 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 23. April 1917 wurde seine Zuteilung zum Etappenkommando 22 aufgehoben. Am 24. April 1917 wurde er durch Verfügung vom bayerischen Kriegsminsiterium zur 16. bayerischen Infanterie-Division überwiesen. Am 26. April 1917 wurde er bei der Division als Ib eingeteilt. Ab dem 26. April 1917 wurde er für genau einen Monat bei Stellungskämpfen in französisch Flandern eingesetzt. Vom 9. bis zum 24. Mai 1917 wurde er als stellvertretender 1. Generalstabsoffizier (Ia) bei der 16. bayerischen Infanterie-Division eingeteilt. Ab dem 27. Mai 1917 bis zum 21. Juli 1917 war er im Kampf um den Wytschaetebogen und Vorbereitungskämpfe für die Sommerschlacht 1917 in Flandern. Bei dieser wurde er vom 22. Juli 1917 bis zum 17. September 1917 eingesetzt. Vom 18. September 1917 bis zum 30. September 1917 war er bei der Herbstschlacht in Flandern im Einsatz. Vom 1. Oktober 1917 bis zum 15. Oktober 1917 wurde er im Grenzsschutz an der belgisch-holländischen Grenze verwendet. Vom 16. Oktober 1917 bis zum 12. November 1917 war er an der Herbstschlacht 1917 in Flandern im Einsatz. Dabei wurde er vom 2. November 1917 bis zum 12. November 1917 erneut als stellvertretender Ia bei seiner Division eingesetzt. Am 12. November 1917 wurde er als Ib zur 6. bayerischen Reserve-Division versetzt. Zwischen den 13. November 1917 bis zum 29. Januar 1918 war er in die Stellungskämpfe nördlich der Allette im Einsatz. Vom 10. Dezember 1917 bis zum 3. Januar 1918 wurde er für Major Karl Leeb als stellvertretender Führer des I. Bataillons vom Königlich Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 "List" eingesetzt. Vom 8. Januar 1918 bis zum 15. Januar 1918 wurde er auch bei der 6. bayerischen Reserve-Division als stellvertretender Ia eingesetzt. Vom 17. Januar 1918 bis zum 19. Januar 1918 wurde er zur Heeresminenwerferschule I Valenciennes kommandiert. Am 27. Januar 1918 wurde er wegen chronischer Verdauungsbeschwerden ambulant behandelt. Am 30. Januar 1918 wurde er unter Versettzung zu den Offizieren in besonderer Stellung der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht zu besonderer Verwendung zugeteilt. Ab dem 20. April 1918 wurde er als 3. Generalstabsoffizier (Ic) bei der Heeresgruppe eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Am 5. Januar 1919 kehrte er aus dem Felde wieder zurück. Am 16. Januar 1919 wurde er zur Armee-Abteilung des bayerischen Kriegsministeriums kommandiert. Durch die Umbenennung des Ministeriums gehörte er im Februar 1919 zum Ministerium für militärische Angelegenheiten. Vom 1. Ma 1919 bis zum 3. Mai 1919 war er in Kämpfe gegen Aufständische in München verwickelt. Im Juni 1919 wurde er als Hauptmann im Generalstab bei der Armee-Abteilung eingeteilt. Im Jahr 1919 wurde er auch in das voräufige Reichsheer übernommen. Am 1. August 1919 wurde er zur Dienstleistung zum Preußischen Kriegsministerium kommandiert. Am 20. September 1919 wurde er neu vereidigt. Am 30. September 1919 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1919 zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Am 26. September 1919 hat er ein Patent als Rittmeister vom 2. März 1915 erhalten. Am 24. November 1919 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1919 durch Erlaß des Reichspräsidenten als Hilfsoffizier zum RWM nach Berlin versetzt. Bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er als Verbindungsoffizier im RWM im Einsatz. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er weiter im RWM in Berlin eingesetzt. Er gehörte dort jetzt zur Heeres-Organisations-Abteilung (T2). Dort war er laut eigener Aussage an der Einführung psychologischer Eignungsprüfungen für Offiziersanwärter beteiligt. Sein Rangdienstalter als Hauptmann wurde in der Reichswehr am 1. Februar 1922 auf den 28. November 1914 verbessert. Vom 12. Juli 1923 bis zum 18. Juli 1923 wurde er zur Nachrichtenübung kommandiert. Am 15. September 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1923 zum 17. (Bayerisches) Reiter-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1923 wurde er für die nächsten Jahre als Nachfolger von Rittmeister Wikels-Herding zum Chef der 6. Eskadron vom 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Straubing ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1924 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. März 1924 festgelegt. Am 30. Oktober 1925 hat er den Militärführerschein Klasse 1 erhalten. Am 14. September 1926 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 wurde er in den Geeralstab der 7. Division der Reichswehr nach München versetzt. Am 9. Dezember 1926 starb sein Vater. Seine Privatanschrift war jetzt die 2. Etage in der Franz-Josefstraße 36 in München. Am 10. Mai 1927 hat er die Dolmetscherprüfung in französischer Sprache bestanden. Vom 8. Juli 1927 bis zum 20. Juli 1927 nahm er an der Wehrkreisübungsreise teil. Vom 4. Oktober 1927 bis zum 19. Oktober 1927 wurde er zum Artillerie-Lehrgang an der Artillerieschule Jüterbog kommandiert. Vom 10. Juli 1928 bis zum 5. August 1928 wurde er zur 7. (Bayerischen) Kraftfahr-Abteilung kommandiert. Am 10. September 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 zum Stab vom Artillerieführer VII in München versetzt. Vom 17. September 1929 bis zum 29. September 1929 nahm er erneut an der Wehrkreisübungsreise teil. Am 5. September 1929 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1929 als Nachfolger von Oberst Anton Freiherr von Hirschberg zum Kommandeur des 17. (Bayer.) Reiter-Regiment in Bamberg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1929 zum Oberstleutnant befördert. 1932 wurde er zum 4. Königlich schwedischen Kavallerie-Regiments kommandiert. Am 1. April 1932 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Oktober 1932 wurde er durch Oberst Gustav Freiherr von Perfall al Regimentskommandeur abgelöst. Dafür wurde er an diesem Tag in den Stab vom 7. (Preuß.) Reiter-Regiment nach Breslau versetzt und von dort zum Stab der 1. Kavallerie-Division kommandiert, wo er dem Versuchs-Kommando zugeteilt wurde. Er hatte ab jetzt die Uniform der Führunsgstabsoffiziere zu tragen. Am 4. November 1932 wurde er als Nachfolger von Oberst Maximilian Freiherr von Weichs mit Wirkung vom 1. Dezember 1932 zum Chef des Stabes der 1. Kavallerie-Division in Frankfurt an der Oder ernannt. Am 1. April 1934 wurde er durch Oberstleutnant Bogislav von Studnitz abgelöst. Dafür wurde er an disem Tag zum Kommandeur vom Kavallerie-Kommando Breslau ernannt. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler neu vereidigt. Danach wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur der 3. Kavallerie-Brigade ernannt. Am 1. Januar 1935 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann am 13. Mai 1935 für den verunglückten Generalmajor Heinrich Höring zum Artillerieführer III in Oppeln ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände nach der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er dadurch am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur der 8. Infanterie-Division ernannt. Am 10. Dezember 1935 hat er erneut die Dolmetscherprüfung in französischer Sprache bestanden. Seine Tochter Irmengard heiratete am 12. Mai 1936 in Oppeln den neun Jahre älteren Hauptmann Hellmuth Walther Konrad August Reinhardt, Sohn vom Generalleutnant a.D. Ernst Reinhardt, welcher damals im Reichskriegsministerium im Einsatz war. Am 20. April 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1937 zum Generalleutnant befördert. Am 29. Juli 1937 wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen ihn eingestellt. Vom 15. September 1937 bis zum 1. Oktober 1937 wurde er zur finnischen Armee kommandiert. Er führte seine Division bei Beginn des 2. Weltkrieges zuerst in den Polenfeldzug. Ab dem 4. Dezember 1939 wurde sein Familienname vom Regierungspräsidenten in Koch-Erpach geändert, diese Änderung erstreckte sich auch auf seine Ehefrau. Danach stand er im Frühjahr 1940 beim Westfeldzug an der Spitze der 8. Infanterie-Division. Bereits zu diesem Zeitpunkt hat er beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen erhalten. Für die Leistungen der Division im Westfeldzug wurde er am 24. Juni 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Im Oktober 1940 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur vom Höheres Kommando z.b.V. LX ernannt. Am 20. Oktober 1940 hat er mit Wirkung vom 1. November 1940 die Charakter als General der Kavallerie erhalten. Am 5. Dezember 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1940 zum General der Kavallerie befördert. Im Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Johannes Blaskowitz, OB der 1. Armee: "Guter Ausbilder der unterstellten Truppen. Beurteilung über Bewährung vor dem Feinde unmöglich. Darüber General der Artillerie Heitz: "Im Westen Division umsichtig und gut geführt, in kritischen Lagen durch rücksichtslosen Einsatz erfolgreich." Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Dürfte als Kommandierender General eines Armeekorps - zunächst im Felde - in Frage kommen." Am 25. Februar 1941 ergänzte dazu Generaloberst Erwin von Witzleben, OB der Heeresgruppe D: "Mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, wohl auch als Kommandierender General eines aktiven Armeekorps geeignet." Am 1. März 1941 gab er das Kommando über das Höheres Kommando z.b.V. LX an Generalleutnant Max von Viebahn ab. Am 15. März 1941 wurde er dann zum Kommandierenden General vom Höheres Kommando XXXV im Generalgouvernement ernannt. Nach gerade einmal zwei Monaten gab er das Kommando bereits wieder ab und wurde am 31. Mai 1941 mit Wirkung vom 20. Mai 1941 in die Führerreserve OKH versetzt. Wirtschaftlich wurde er jetzt dem Stab vom Stellvertretenden Generalkommando VIII. Armeekorps in Breslau zugeteilt, als Friedensstandort wurde Neisse angegeben. Er wohnte dort ab dem 27. Mai 1941 in der Hindenburgstraße 15 und hatte die Telefonnummer 2258. Am 26. Juli 1941 wurde er mit Wirkung vom 15. Juli 1941 zum Befehlshaber vom Verbindungsstab Breslau ernannt. Mitte September 1941 unternahm er eine Dienstreise nach Athen. Am 1. Dezember 1941 wurde er in Vertretung für den erkrankten Befehlshaber, General der Infanterie Max Schenkendorff, mit der Wahrnehmung der Geschäfte vom Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Mitte beauftragt. Dazu wurde er direkt nach Minsk in Marsch gesetzt. Am 8. Januar 1942 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt, an der Beauftragung als Befehlshaber änderte sich aber nichts. Am 2. Februar 1942 endete die Kommandierung mit seinem Eintreffen im Reservelazarett IV Breslau. Dorthin musste er sich wegen einer Lungenentzündung, die er sich durch eine verschleppte Grippe zugezogen hatte, begeben. Er bat an diesem Tag auch um Urlaub im Anschluss an die Lazarettbehandlung bis Mitte April 1942 zur Wiederherstellung seiner Gesundheit. welcher am 12. Februar 1942 auch genehmigt wurde. Am 1. Mai 1942 wurde er wieder in die Führerreserve versetzt. Zu diesem 1. Mai 1942 wurde er als Nachfolger von General der Infanterie Hans Halm zum Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommando VIII. Armeekorps in Breslau ernannt. Als solcher wurde er auch zum Befehlshaber vom Wehrkreis VIII ernannt. Erst nach der Beendigung seines Lazarettaufenthaltes übernahm er am 4. Juni 1942 diese Position. Am 24. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Persönlichkeit, die sich auf allen Gebieten durchzusetzen versteht und auch vor gelegentlich notwendiger Härte nicht zurückschreckt. Meistert die Geschäfte des Wwhrkreisbefehlshabers auf organisatorischen und politischen Gebiet sicher und klar. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Auslaufstellung." Am 22. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Anständige und gediegene Natur von bester soldatischer Auffassung, die sich durchzusetzen versteht und vor gelegentlich notwendiger Härte nicht zurückschreckt. Wie einst im Felde, so jetzt als Wehrkreisbefehlshaber durchaus bewährt. Gibt der Truppe viele Anregungen und führt den Wehrkreis auch auf organisatorischen Gebiet sicher und klar. Fleißig und gründlich. Nicht sonderlich verbindlich und nicht sonderlich schwungvoll. Es fällt ihm schwer,sich mit den Grenzen seiner Befehlsgewalt, wie sie einem Wehrkreisbefehlshaber heute gegeben sind, abzufinden. Er strebt zur Erfolglosigkeit verurteilt, beständig sie zu erweitern. - Ein zweifellos über dem Durchschnitt stehender Offizier, wenngleich er in dem auserwählten Kreise der Wehrkreisbefehlshaer nur die durchschnittliche Linie hält. Empfehlung: Auslaufstellung." Am 23. Juli 1944 hielt er eine öffentliche Ansprache auf dem Schlossplatz in Breslau als Reaktion auf das Attentat vom 20. Juli 1944. Am 24. November 1944 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Am 31. Januar 1945 wurde er zum Befehlshaber des Verteidigungsbereiches und der Festung Breslau ernannt. Am 17. Februar 1945 wurde diese ausgesprochene Ernennung vom 31. Januar 1945 wieder aufgehoben. Mitte Februar 1945 wurde er nach der Mobilmachung seines Stellvertretenden Generalkommandos zum Kommandierende General der Korpsgruppe Schlesien ernannt. Durch dessen Umbenennung wurde er am 19. März 1945 mit Wirkung vom 10. März 1945 zum Kommandierenden General des LVI. Panzerkorps ernannt. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandierenden General des Stellvertretenden Generalkommando VIII. Armeekorps wurde am 10. März 1945 Generalleutnant Heinrich Thoma beauftragt. Am 10. April 1945 gab er sein Kommando an General der Artillerie Weidling ab und sollte eigentlich zum Kommandierenden General vom Stellvertretenden Generalkommando XI. Armeekorps ernannt werden. Diese Ernennung wurde am 16. April 1945 als nicht wirksam bezeichnet und er wurde dafür in die Führerreserve OKH versetzt, unter wirtschaftlicher Zuteilung zum Wehrkreis VIII. Er wurde dabei in den Stab vom Oberbefehlshaber West versetzt. Am 6. Mai 1945 wurde er für die letzten Tage des Krieges, als Ersatz für den in Gefangenschaft geratenen General der Infanterie Hermann Foertsch, noch mit der Führung der 1. Armee beauftragt. Bei Kriegsende kam er dann in westalliierte Gefangenschaft. Sein Sohn brachte es in der Wehrmacht bis zum Major. Ab Ende Juni 1945 wurde er selbst in Langlau und Dachau interniert. Im Mai 1947 arbeitete er für die Historical Division. Aus der amerikanischen Gefangenschaft wurde er am 6. November 1947 wieder entlassen. Im Zuge des Entnazifizierungsverfahrens wurden zu jener Zeit bereits Ermittlungen wegen NS-Verbrechen gegen ihn geführt. Von August 1948 bis Januar 1949 arbeitete er auch wieder für die Historical Division. Im November 1948 wurde er durch die Hauptkammer Bamberg als Aktivist des Nationalsozialismus in die Gruppe II der Belasteten eingestuft. Dagegen legte er Berufung ein, woraufhin es am 22. August 1949 zur Berufungsverhandlung und Aufhebung der Anklage kam. Am 2. Oktober 1948 wurde vom Bayrischen Kassationshof das Urteil vom 22. August 1949 wieder aufgehoben. Am 9. Februar 1950 erhielt er eine Heimkehreramnestie durch die Berufungskammer Nürnberg. Am 4. Juli 1950 wurde vom Bayrischen Kassationshof das Urteil vom 9. Februar 1950 wieder aufgehoben. Am 30. November 1950 erfolgte die Zurückweisung der Berufung gegen das Urteil vom 24. November 1948 durch die Berufungskammer München. Sein Sohn war als Major a.D. zu dieser Zeit beim Institut für Raumforschung aktiv. Am 2. Oktober 1953 erfolgte die Wiederaufnahme des Verfahrens. Am 7. Januar 1954 erfolgte der Freispruch durch die Hauptkammer München. Sein Sohn trat Mitte der 50iger Jahre in die Bundeswehr ein und brachte es in dieser bis zum Brigadegeneral. Am 3. Juni 1959 wurde er selbst als Zeuge im Prozess gegen Erich von dem Bach-Zelewski geladen.

 

Ritterkreuz (24. Juni 1940)

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 15. Mai 1905, 42. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 10. April 1907, 43. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Gerhard von Seemen: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Podzun-Verlag, Friedberg 1976
NARA T-78 R-888
Pers 6/229