Wagner, Eduard

 

* 1. April 1894, Kirchenlamitz (Oberfranken)

† 23. Juli 1944, Zossen (Selbstmord)

 

 

Eduard Wagner war der Sohn vom Amtsgerichtsrat Eduard Wagner und dessen Ehefrau Johanna, geborene Mackh. Er trat nach seinem Abitur am Gymnasium in Lohr im Herbst 1912 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 12. Königlich Bayerisches Feld-Artillerie-Regiment. Am 21. Oktober 1912 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 20. Mai 1913 wurde er zum Fähnrich befördert. Am 1. Oktober 1913 wurde er zur Kriegsschule kommandiert. Anfang August 1914 wurde das Kommando infolge er Mobilmachung aufgehoben. Am 1. August 1914 wurde er in seinem Regiment zum Leutnant befördert. Er wurde bei der Mobilmachung als Zugführer zur II. Munitionskolonne vom 12. Königlich Bayerisches Feld-Artillerie-Regiment eingeteilt. Am 18. Oktober 1914 wurde er zur 5. Batterie seines Regiments versetzt. Am 1. November 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 14. Dezember 1914 wurde er zur Dienstleistung als Bataillonsadjutant zum II. Bataillon vom Königlich Bayerisches 22. Infanterie-Regiment kommandiert. Am 4. Januar 1915 kehrte er wieder zur 5. Batterie seines Regiments zurück. Am 5. August 1915 wurde er vom 11. August 1915 bis zum 24. August 1915 in die Heimat beurlaubt. Am 22. Januar 1916 erhielt er vom 25. Januar 1916 bis zum 7. Februar 1916 Erholungsurlaub in der Heimat zugeteilt. Am 25. Juni 1916 erhielt er vom 2. Juli 1916 bis zum 15. Juli 1916 wieder Erholungsurlaub in der Heimat zugeteilt. Vom 21. August 1916 bis zum 20. September 1916 wurde er zur Ausbildung im Flakschießen zum Flakzug 43 B kommandiert. Ab dem 25. September 1916 wurde er als stellvertretender Führer der 3. Batterie vom 12. Feldartillerie-Regiment eingesetzt.. Am 14. Dezember 1916 hat er ein verbessertes Patent als Leutnant vom 30. Oktober 1912 erhalten. Vom 4. Januar 1917 bis zum 28. Februar 1917 wurde er zum Ausbildungskurs für Batterieführer zur Feldartillerie-Schießschule nach Jüterbog kommandiert. Am 1. März 1917 wurde er mit der Batterieführerstelle der 5. Batterie von seinem Regiment beliehen, was ihm am 8. März 1917 bekanntgegeben wurde. Ab dem 1. Mai 1917 wurde er als Batterieoffizier bei der 3. Batterie seines Regiments verwendet. Am 4. Mai 1917 erhielt er vom 8. Mai 1917 bis zum 25. Mai 1917 wieder Erholungsurlaub in der Heimat zugeteilt. Am 9. Juni 1917 wurde er zum Batterieführer der 8. Batterie vom 12. Feldartillerie-Regiment ernannt. Am 26. Juni 1917 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Am 4. August 1917 erkrankte er an fieberhafter Mandelentzündung. Die Behandlung erfolgte durch den Truppenarzt. Ab dem 18. August 1917 war er wieder dienstfähig. Ab dem 3. September 1917 wurde er wieder als Batterieoffizier in der 8. Batterie verwendet. Am 5. November 1917 wurde er als Batterieoffizier zur 4. Batterie vom 12. Feldartillerie-Regiment versetzt. Am 30. September 1917 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1917 zum Batterieführer der 4. Batterie seines Regiments ernannt. Am 14. Dezember 1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Am 23. Dezember 1917 wurde er vom 29. Dezember 1917 bis zum 8. Januar 1918 zur Wiederherstellung der Gesundheit in die Heimat beurlaubt. Am 1. April 1918 wurde ihm vom 2. April 1918 ein dreiwöchiger Erhohlungsurlaub genehmigt. Vom 23. Juni 1918 bis zum 29. Juni 1918 wurde er zur Infanterie-Schieß-Schule der 18. Armee kommandiert. Vom 10. Juli 1918 bis zum 10. August 1918 wurde er als stellvertretender Regimentsadjutant eingesetzt. Am 7. Oktober 1918 erkrankte er an fieberhaften Magen- und Darmkatarrh. Ab dem 9. Oktober 1918 war er wieder dienstfähig. Am 18. Dezember 1918 wurde er zum Regimentsadjutant ernannt. Im 1. Weltkrieg wurde er mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Nach dem Krieg wurde ihm ab dem 11. März 1919 ein vierwöchiger Urlaub zur Wiederherstellung der Gesundheit genehmigt. Am 15. April 1919 wurde er für vier Monate zu Studienzwecken beurlaubt. Ab dem 29. April 1919 war er dann Brigadeadjutant bei der Brigade bzw. Frekorps Epp. Im Jahr 1919 wurde er auch in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 29. September 1919 wurde er als Adjutant zur I. Abteilung vom leichten Reichswehr-Artillerie-Regiment 21 versetzt. Vom 11. März 1920 bis zum 23. März 1920 wurde er nach Weißenburg und Erlangen beurlaubt. An diesem 11. März 1920 heiratete er Elisabeth Scheibe. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er noch beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 21 der Reichswehr-Brigade 21 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann zum 7. (Bayerisches) Artillerie-Regiment. Er wurde bei diesem anfangs als Batterieoffizier in der 6. Batterie in Landsberg am Lech eingesetzt. Im Frühjahr 1923 war er Batterieoffizier in der 5. Batterie seines Regiments in München. Im Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 3. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg. Am 1. November 1924 wurde er zum Hauptmann befördert. Ab de 1. Februar 1925 nächsten beiden Jahre wurde er dann beim Stab der III. Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Jüterbog verzeichnet. Vom 8. Oktober 1924 bis zum 23. Oktober 1924 wurde er zu einem Lehrgang für Leibesübungen komandiert. Ab dem 1. Oktober 1926 wurde er dann für 3 Jahre beim Stab der 3. Division der Reichswehr in Berlin eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1929 gehörte er dann zur 1. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg. Am 1. Oktober 1931 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Georg Neuffer zum Batteriechef der 3. Batterie seines Regiments in Würzburg ernannt. Vom 2. Oktober 1931 bis zum 29. Oktober 1931 wurde er erneut zu einem Schießlehrgang für Artillerieoffiziere kommandiert. Im Frühjahr 1932 gehörte er dann zur 3. Batterie vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Würzburg. Am 1. Oktober 1932 wurde er zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juni 1932 festgelegt. Zum 1. Oktober 1933 wurde er durch Hauptmann Kaiser als Batteriechef abgelöst. An diesem 1. Oktober 1933 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Dort wurde er jetzt in der Heeres-Abteilung (T 1) vom Truppenamt (TA) eingesetzt. Am 1. April 1935 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er dann am 1. Juli 1935 zum Abteilungschef im Reichskriegsministerium (RKM) ernannt. Er führte die 6. Abteilung (6. Abt) beim Oberquartiermeister III (O Qu III), Oberst Schmidt. Seine private Anschrift war jetzt die Schaperstraße 15 in Berlin W15, wo er die Telefonnummer 911344 hatte. Am 1. Oktober 1937 wurde er dann zum Oberst i.G. befördert. Ende 1938 war er noch immer Chef der 6. Abteilung (6. Abt) beim Oberquartiermeister I (OQu I) im Generalstab des Heeres. Zum Ende des Frühjahrs 1939 wurde er dann zum zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 10 in Regensburg ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 gab er sein Kommando ab und wurde wieder in den Generalstab des Heeres versetzt. Dort wurde er jetzt als Chef des Stabes vom Generalquartiermeister, Generalleutnant Eugen Müller, eingesetzt. Er führte hier erstmals Verhandlungen mit Reinhard Heydrich um die Einsätze von SS-Kräften in Polen zu regeln. Am 1. August 1940 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor zum Generalquartiermeister des Heeres ernannt. Am 11. April 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Franz Halder, Chef des Generalstabs des Heeres: "Sehr starke, ehrgeizige Persönlichkeit, voller Energier und Tatendrang. Ideenreicher Kopf, der an jede Aufgabe unvoreingenommen herangeht. Ungewöhnlich leistungsfähiger und schneller Arbeiter, der viel von seinen Untergebenen verlangt, aber auch warmherzig für sie sorgt. Lehrtalent. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Divisionskommandeur." Im Frühjahr 1941 führte er mehrmals als Vertreter des Heeres die Verhandlungen mit Reinhard Heydrich und Kurt Daluege zur Abgrenzung der Kompetenzen zwischen SS und dem Heer für den Ostfeldzug. Dabei kam es dann auch zur Koordination der Einsatzgruppen. Daraus entstand dann am 28. April 1941 ein Abkommen, welches durch Generalfeldmarschall von Brauchitsch unterschrieben wurde. Direkt neben ihm bezog der Chef des Wirtschaftsstab Ost, Generalleutnant Dr. Wilhelm Schubert, sein Büro. Als Generalquartiermeister war er hauptverantwortlich für die schlechte Versorgung der eigenen Truppen mit Winterbekleidung im ersten Winter im Ostfeldzug. Dennoch wurde er am 1. April 1942 zum Generalleutnant befördert. Am 1. Mai 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generaloberst Franz Halder, Chef des Generalstabs des Heeres: " Wie Vorjahr. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Divisionskommandeur."  Am 1. August 1943 wurde er dann noch zum General der Artillerie befördert. In den Plan zum Hitlerputsch vom 20. Juli 1944 war er stark involviert. Er stellte Oberst von Stauffenberg das Flugzeug zur Verfügung, welches ihn nach Berlin zurück brachte. Um der Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen beging er am 23. Juli 1944 Selbstmord. Posthum wurde er am 4. August 1944 vom Ehrenhof des deutschen Heeres aus der Wehrmacht ausgestoßen.