von Arnim, Hans-Jürgen Bernhard Theodor

 

* 4. April 1889, Ernsdorf bei Reichenbach (Schlesien)

† 1. September 1962, Bad Wildungen

 

ArnimHJv-1.jpg (24236 Byte)

Hans-Jürgen von Arnim war der Sohn des Infanterieoffiziers Generalmajor Hans von Arnim und dessen Ehefrau Martha, geborene Honrichs. Er trat am 1. April 1908 als Fahnenjunker in die Preußische Armee ein. Der Offizierssohn kam dabei zum 4. Garde-Regiment zu Fuß. Bei diesem wurde er am 19. August 1909 nach dem Besuch der Kriegsschule Danzig zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den 17. August 1907 datiert. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde er dann mit dem Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 93 an die Front versetzt. Dort wurde er bereits Ende August 1914 verwundet. Er kam aber noch im Herbst wieder zum Regiment zurück. Noch 1914 wurde er bereits mit beiden Eisernen Kreuzen ausgezeichnet. Am 27. Januar 1915 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1916 wurde er erneut verwundet, kam aber noch im gleichen Jahr wieder zum Regiment zurück. Zeitweise wurde er jetzt auch als Adjutant der 4. Garde-Infanterie-Division eingesetzt. Am 27. Januar 1917 wurde er zum Hauptmann befördert. Privat wohnte er zu dieser Zeit in der Hardenbergstraße 29 in Charlottenburg. Am 25. März 1917 hat er die etwas mehr als sechs Jahre jüngere Annemarie Adelgunde von Dechend, Tochter vom Oberstleutnant Max Hermann Von Dechend, in Charlottenburg geheiratet. Im Sommer 1918 wurde er dann auch mit dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet. Zum Ende des Krieges trug er auch das Verwundetenabzeichen in Silber. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er in das Reichsheer übernommen. Dort kam er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 29. Er wohnte damals noch privat in der Kantstraße 150 in Berlin-Charlottenburg 2 und hatte dort die Telefonnummer Steinplatz 3202. Am 21. Januar 1920 wurde seine Tochter Elisabeth von Arnim geboren. Mit der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Kompaniechef zum 5. (Preuß.) Infanterie-Regiment. Im Herbst 1921 wurde er zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 2. Division der Reichswehr versetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann in den Generalstab vom Gruppenkommando 2 versetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann in das Reichswehrministerium versetzt. Dort wurde er in der Heeresabteilung (T 1) eingesetzt. Am 1. Oktober 1925 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 1 versetzt. Ende 1926 wurde er dann in den Stab der 7. Division der Reichswehr versetzt. Dort wurde er am 1. April 1928 zum Major befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1928 festgelegt. Am 1. Oktober 1929 wurde er dann in den Stab vom Artillerieführer VII versetzt. In diesem wurde er am 1. April 1932 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1932 als Nachfolger von Oberstleutnant Lothar von Seydlitz-Kurzbach zum Kommandeur des I. Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Ortelsburg ernannt. 1934 wurde er dann zum Stab vom Artillerieführer VI versetzt. Dort wurde er am 1. Juli 1934 zum Oberst befördert. Bei der Enttarnung der Verbände bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 68 ernannt. Als solcher wohnte er anfangs privat im Burghof 5 in Brandenburg und hatte die Telefonnummer 3266. 1936 wohnte er privat in der Lürmanstraße 9 in Bremen. Am 1. Januar 1938 wurde von Arnim zum Generalmajor befördert. Im Zuge der Blomberg-Fritsch-Affäre wurde von Arnim am 4. Februar 1938 zum Kommandeur der Heeresdienststelle 4 in Schweidnitz ernannt. Im Polenfeldzug führte er ab dem 8. September die 52. Infanterie-Division. Ihm wurden dann innerhalb kurzer Zeit beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Dezember 1939 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 5. Oktober 1940 erhielt er das Kommando über die neu aufzustellende 17. Panzer-Division. Diese führte er dann zuerst im Russlandfeldzug bei der Heeresgruppe Mitte in den Einsatz. Er wurde dabei nach wenigen Tagen verwundet. Am 4. September 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Wiederhergestellt übernahm er Mitte September 1941 wieder seine Division. Am 11. November 1941 übernahm er die Führung über das XXXIX. Armeekorps. Am 17. Dezember 1941 wurde er dann zum General der Panzertruppen befördert, wobei das Rangdienstalter auf den 1. Oktober 1941 festgesetzt wurde. Damit wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General vom XXXIX. Armeekorps. Im Juli 1942 wurde dieses dann zum XXXIX. Panzerkorps umbenannt, er blieb weiter der Kommandierende General. Am 1. Dezember 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 3. Dezember 1942 wurde er zum Generaloberst befördert. Er wurde an diesem Tag auch zum Oberbefehlshaber der 5. Panzerarmee ernannt. Er erhielt den Auftrag, den tunesischen Brückenkopf gegen die alliierten Landungen ( Operation "Torch") in Marokko zu verteidigen.  Das Vorhaben gelang und die 5. Panzerarmee konnte sich mit dem DAK in Tunesien vereinigen. Nach der Abberufung von Generalfeldmarschall Rommel aus Afrika übernahm von Arnim Anfang März 1943 den Oberbefehl über die Heeresgruppe Afrika, mit der er am 12./13. Mai 1943 kapitulierte. Er geriet dabei in alliierte Gefangenschaft. Ein eingereichter Vorschlag zur Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes vom 14. Mai 1943 wurde vom Führer nicht genehmigt. Aus dieser wurde er im Jahr 1947 wieder entlassen.

 

Ritterkreuz (4. September 1941)