Freiherr von Waldenfels, Wilhelm Bruno Ernst

 

* 7. Mai 1884, Klötzlamühle in Oberfranken (Bayern)

† 24. April 1956, München
 

 

Wilhelm Freiherr von Waldenfels war der Sohn vom Privatier Ernst Freiherr von Waldenfels und dessen Frau Karoline, geborene Klug. Er trat nach seinem Abitur am humanistischen Gymnasium in Plauen im Vogtland am 1. Oktober 1903 als Fahnenjunker in die Sächsische Armee ein. Er kam dabei in das Königlich Sächsisches 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 in Dresden-Albertstadt. Bei diesem wurde er am 23. Oktober 1903 vereidigt. Am 6. Februar 1904 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Vom 6. April 1904 bis zum 3. Dezeber 1904 wurde er zur Kriegsschule Danzig kommandiert. Dort wurde er am 20. Mai 1904 zum Fähnrich befördert. Etatmäßig gehörte er zur 7. Kompanie seines Regiments. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 23. Januar 1905 zum Leutnant befördert. Er wurde dann als Kompanieoffizier in der 5. Kompanie seines Regiments in Dresden verwendet. Anfang 1907 und 1908 gehörte er in gleicher Funktion zur 6. Kompanie des Regiments am gleichen Standort. Ab 1909 war er mehrere Jahre Kompanieoffizier in der 12. Kompanie seines Regiments in Dresden. Anfang 1912 gehörte er in gleicher Funktion zur neuen MG-Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Ab dem 1. Juni 1912 wurde er als Nachfolger von Leutnant Georg Graf zu Münster-Langelage zum Adjutant des III. Bataillons und Gerichtsoffizier vom Königlich Sächsisches 1. (Leib-) Grenadier-Regiment Nr. 100 eingesetzt. Am 22. Mai 1913 folgte die Beförderung zum Oberleutnant. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1913 als Erzieher zum Königlich Sächsischen Kadettenkorps versetzt. Zum Beginn des 1. Weltkrieges wurde er Anfang August 1914 weiter dort eingesetzt. Am 1. Oktober 1914 wurde er dann als Kompanieführer zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 241 versetzt. Am 16. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, befördert. Am 7. November 1914 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Vom 14. November 1914 bis zum 8. Dezember 1914 wurde er infolge Erkrankung im Lazarett Contrai behandelt. Am 16. Dezember 1914 wurde er dann als Hauptmann zum Kommandeur des II. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 241 ernannt. Am 27. Januar 1915 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Am 10. Februar 1915 wurde ihm das Ritterkreuz 1. Klasse vom Kgl. Sächsischer Albrechts-Orden verliehen. Am 12. März 1915 wurde er als Ordonanzoffizier zum Stab vom XXVII. Reservekorps (II. Königlich Sächsisches) versetzt. Am 16. April 1915 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Ab dem 23. September 1915 wurde er als Führer der 6. Kompanie vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 241 versetzt. Ab dem 29. September 1915 übernahm er die Führung der 10. Kompanie dieses Regiments. Am 22. Oktober 1915 wurde er als Führer des II. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 241 verwendet. Am 6. Dezember 1915 wurde er wegen nervöser Schwäche in das Reservelazarett I Dresden überwiesen. Danach wurde er vom 16. Dezember 1915 bis zum 12. Januar 1916 im Vereinslazarett in Kreischa behandelt. Am 7. Januar 1916 starb seine Mutter in Reuth im Vogtland. Am 14. Januar 1916 wurde er krank zum Ersatz-Bataillon vom Königlich Sächsisches 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 überwiesen. Am 18. Februar 1916 wurde er als Kommandeur zum Ersatz-Bataillon vom 2. Jäger-Bataillon Nr. 13 in Dresden versetzt. Am 16. April 1916 wurde er als Bataillonsführer zum I. Bataillon vom Infanterie-Regiment 192 versetzt. Ab dem 5. Mai 1916 war er Kompanieführer der 10. Kompanie des Regimets, bevor er ab dem 9. Mai 1916 als Führer des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 192 eingesetzt wurde. Am 5. Juni 1916 wurde er als Führer der 11. Kompanie zum Königlich Sächsisches 2. Grenadier-Regiment “Kaiser Wilhelm, König von Preußen” Nr. 101 versetzt. Ab dem 27. Juni 1916 wurde er als Führer des II. Bataillons dieses Regiments eingesetzt. Am 29. September 1916 wurde er als MG-Offizier beim Regimentsstab vom 2. Grenadier-Regiment “Kaiser Wilhelm, König von Preußen” Nr. 101 ernannt. Ab dem 23. Januar 1917 wurde er als Führer des I. Bataillons seines Regiments eingesetzt. Am 12. Februar 1917 übernahm er wieder die Führung des II. Bataillons vom 2. Grenadier-Regiment “Kaiser Wilhelm, König von Preußen” Nr. 101. Am 20. Februar 1917 wurde er dann auch noch Führer des III. Bataillons dieses Regiments. Am 8. März 1917 wurde er zum Stab der 23. Infanterie-Division kommandiert. Ab dem 11. April 1917 war er dann wieder als Bataillonsführer des I. Bataillons vom 2. Grenadier-Regiment “Kaiser Wilhelm, König von Preußen” Nr. 101 im Einsatz. Am 21. April 1917 wurde er zum Kommandeur dieses Bataillons ernannt. Am 3. Mai 1917 wurde er als Kommandeur des II. Bataillons zum Schützen-(Füsilier-) Regiment "Prinz Georg" Nr. 108 ernannt. Am 4. Juni 1917 wurde ihm das Ritterkreuz des Kgl. Sächsischen Militär-St. Heinrichs-Ordens verliehen. Am 6. Juni 1917 kehrte er als MG-Offizier beim Regimentsstab wieder zum 2. Grenadier-Regiment “Kaiser Wilhelm, König von Preußen” Nr. 101 zurück. Am 22. Juli 1917 übernahm er wieder die Führung des II. Bataillons vom 2. Grenadier-Regiment “Kaiser Wilhelm, König von Preußen” Nr. 101, bevor er ab dem 1. September 1917 wieder als MG-Offizier zum Regimentsstab zurückkehrte. Gleichzeitig wurde er auch zum Divisions-MG-Offizier der 23. Infanterie-Division ernannt. Am 17. September 1917 wurde er zur Heeresgasschule nach Berin kommandiert. Am 14. Dezember 1917 kehrte er wieder als Führer des I. Bataillons zum 2. Grenadier-Regiment “Kaiser Wilhelm, König von Preußen” Nr. 101 zurück. Am 10. Februar 1918 wurde er zu den Offizieren von der Armee (Führerreserve) versetzt. An diesem Tag wurde er zum Stab der 53. Reserve-Division zur Ausbildung im Generalstabsdienst überwiesen. Am 5. Juni 1918 wurde er zum 5. Informations-Lehrgang der Gebirgs-Artillerie-Schießschule Lenthofen kommandiert. Am 26. Juli 1918 wurde er zum Artillerie-Kommandeur der 53. Reserve-Division als Führer einer l.F.H und s.F.H. kommandiert. Am 12. August 1918 wurde er zum 10. Generalstabslehrgang Sedan überwiesen. Am 25. September 1918 wurde er zum Generalkommando XII. Königlich Sächsisches Reservekorps zur weiteren Ausbildung im Generalstabsdienst überwiesen. Zum 1. November 1918 wurde er auf 14 Tage zum Artillerie-Kommandeur vom XII. Reserve-Korps befehligt. Am 20. Januar 1919 wurde er wieder zum  1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 überwiesen. Am 15. März 1919 wurde er zur Grenzjäger-Abteilung 4 versetzt. Am 17. Mai 1919 wurde er dann interimistisch Adjutant beim Stab vom XIX. Armee-Korps. Er wurde dann im Jahr 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 9. September 1919 wurde er beim Infanterie-Kommandeur 12 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Adjutant beauftragt. Am 1. Oktober 1919 wurde er auf eine Etatstelle beim Wehrkreis-Kommando IV versetzt. Ab diesem 1. Oktobber 1919 wurde er zur Dienstleistung in den Stab der Reichswehr-Brigade 12 kommandiert. Ab dem 7. Mai 1920 wurde er in einer Generalstabsoffiziersstelle der Reichswehr-Brigade 12 geführt unter Belassung seiner bisherigen Uniform. Diesem Stab gehörte er auch noch bei der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 weiter an. Am 1. Oktober 1920 wurde er bei der Bildung vom 150.000 Mann-Heer zum Infanterieführer 12 der Reichswehr-Brigade 12 versetzt. An diesem Tag wurde er auch neu vereidigt. Zu diesem 1. Oktober 1920 sollte er in das 10. (Sächsisches) Infanterie-Regiment übernommen werden. Aber bei der Bildung des 100.000 Mann Heeres der Reichswehr wurde er am 21. Dezember 1920 mit Wirkung vom 1. Januar 1921 in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt und gleichzeitig in die Liste der Generalstabsoffiziere aufgenommen. Vom 16. August 1921 bis zum 29. August 1921 wurde er zur Teilnahme an Truppenübungen auf den Truppenübungsplatz Arys kommandiert. Am 1. Februar 1922 hat er ein neues Rangdienstalter vom 18. April 1915 zugewiesen bekommen. Am 16. März 1923 folgte mit Wirkung von 1. April 1923 seine Versetzung in den Generalstab vom Gruppenkommando 1 ebenfalls in Berlin. Am 12. Mai 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1924 in das 3. (Preußisches) Infanterie-Regiment versetzt. Am 13. Juni 1924 wurde er zum Chef der 10. Kompanie vom 3. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Osterrode ernannt. Vom 5. Mai 1926 bis zum 18. Mai 1926 zur Artillerie-Rahmenübung auf den Truppenübungsplatz Münsingen kommandiert. Am 8. Januar 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1927 in den Generalstab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Sein Nachfolger als Chef der 10. Kompanie wurde Hauptmann Wilhelm Schwartz. Vom 9. Mai 1927 bis zum 23. Mai 1927 war er Teilnehmer an der Wehrkreisübunsgreise. Am 30. August 1927 hat er den Militär-Führerschein der Klasse 3b erhalten. Zwischen dem 24. Oktober 1927 und dem 29. Oktober 1927 war er Teilnehmer an der Übungsreise in Ostpreußen. Am 1. Februar 1928 wurde er in Königsberg zum Major befördert. Vom 9. Mai 1928 bis zum 22. Mai 1928 war er wieder Teilnehmer an der Wehrkreisübunsgreise. Am 20. November 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1928 zur Heeres-Ausbildungsabteilung (T 4) im Truppenamt (TA) vom RWM kommandiert. Das Kommando war einer Versetzung gleichzusetzn. Am 21. Dezember 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1929 wieder in das RWM nach Berlin versetzt. Privat wohnte er jetzt in der Fasenstraße 11 in Berlin-Charlottenburg. Am 22. August 1929 starb sein Vater. Am 27. Dezember 1929 erhiet er die Erlaubnis zur Verheiratung. Am 31. Januar 1930 heiratete von Waldenfels die dreizehneinhalb Jahre jüngere Helene Frieda Gertrud Müller, geborene Puchert, Tochter des Kaufmanns Johann Friedrich Puchert, in Berlin-Charlottenburg. Diese brachte den am 8. August 1921 in Königsberg geborenen Stiefsohn Arnfried Müller mit in die Ehe ein. Am 1. April 1932 zum Oberstleutnant befördert, folgte am 1. Februar 1933 seine Versetzung zum 10. (Sächsisches) Infanterie-Regiment nach Dresden. Zum 1. März 1933 folgte die Ernennung als Nachfolger von Oberstleutnant Georg-Hans Reinhardt zum Kommandeur des III. Bataillons vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment. Nach seiner Beförderung zum Oberst am 1. Juni 1934 wurde von Waldenfels bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Königsbrück ernannt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 53 in Naumburg ernannt. Am 30. September 1937 folgte mit Wirkung vom 1. Oktober 1937 die Beförderung zum Generalmajor. Als solcher wurde er am 12. Oktober 1937 zum Kommandeur der Heeresdienststelle 5 in Dresden ernannt. Am 15. November 1938 wurde er mit Wirkung vom 24. November 1938 zum Kommandeur der 46. Infanterie-Division in Karlsbad ernnnt. Kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges wurde er am 21. August 1939 mit sofortiger Wirkung zu den Sonderoffizieren zur Verfügung des Oberbefehlshaber des Heeres versetzt. Seinen Dienst regelte der Kommandierende General vom Generalkommando IV. Armeekorps. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er Ende August 1939 in die Führerreserve OKH versetzt. Am 30. September 1939 wurde ihm mit Wirkung vom 1. Oktober 1939 der Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 20. Oktober 1939 wurde er mit Wirkung vom 15. Oktober 1939 zum Inspekteur der Wehr-Ersatz-Inspektion Innsbruck ernannt. Am 4. Oktober 1940 wurde er mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Am 17. Januar 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1941 zum Generalleutnant befördert. Am 1. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Hubert Schaller-Kalide, KG vom Stellv. Genralkommando XVIII. Armeekorps: "Klug, gewandt, selbstbewußt, beherrscht sein Arbeitsgebiet. Bewertung: Füllt gut aus." Vom 9. Juni 1941 bis zum 22. Juni 1941 war er als stellvertretender Befehlshaber für Kärnten nach Veldes kommandiert. Am 23. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Hubert Schaller-Kalide, KG vom Stellv. Genralkommando XVIII. Armeekorps: "Klug mit Neigung zur Selbstgerechtigkeit und Überheblichkeit. Besitzt gewandte Umgangsformen. Seine Führung der Dienstgeschäfte führte im Sommer 1941 zu Beanstandungen bezüglich der Zuverlässigkeit einer dienstlichen Meldung und der Handhabung von UK-Anträgen. Er beherrscht sein Arbeitsgebiet. Die Leistungen der von ihm geführten Wehrersatzinspektion sind gut. Bisher keine Feldvewendung. Bewertung: Füllt gut aus. Empfehlung: Eignung zur nächsthöheren Verwendung konnte in jetziger Stellung nicht nachgewiesen werden. Die oben erwähnten Beanstandungen wurden Generalleutnant von Waldenfels durch Schreiben vom 13. September 1941 eröffnet." Dazu ergänzte am 5. Mai 1942 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Ich stimme zu. Die erwähnten Beanstandungen sind übertrieben, in ihrer scharfen Form nicht berechtigt. Nach allgemeiner Wertung der Persönlichkeit halte ich es jedoch für angezeigt, in absehbarer Zeit für General von Waldenfels eine andere Verwendung vorzusehen und ihn durch einen bewährten Offizier der Gebirgstruppe zu ersetzen. Eine geeignete Stelle im Heimatkriegsgebiet vermag ich nicht vorzuschlagen." Am 15. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Friedrich Materna, KG vom Stellv. Genralkommando XVIII. Armeekorps: "Mir noch nicht genügend bekannt, da erst seit dem 1. Februar 1943 unterstellt. Vorgänger General Schaller-Kalide urteilt am 30. Januar 1943: "Die in der Beurteilung vom 23. April 1942 ausgesprochenen Beanstandungen seines Charakters erwiesen sich auch im letzten Jahr als berechtigt. Mußte wegen Überschreitung seiner Befugnisse, die die politische Verstimmungen entstanden, am 21. November 1942 schriftlich und später mündlich scharf gerügt werden. Durch seine einer klaren Stellungnahme ausweichende Berichterstattung über das Verhaltens eines ohne schlüssige Beweise politisch angegriffenen älteren Offiziers hat sein Ansehen bei Untergebenen und Kameraden stark gelitten. Kein Vorbild eines Vorgesetzten." Bewertung: Durchschnitt. Da durch General der Infanterie Schaller-Kalide keine Eröffnung erfolgt ist, habe ich am 30. März 1943 die gemachte Ausstellungen bezüglich Charakter, Ansehen bei Untergebenen und Kameraden sowie Vorbild als Vorgesetzter schriftlich eröffnet." Am 20. April 1943 wurde er mit dem Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Zur letzten Beurteilung ergänzte am 27. April 1943 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Wenn auch die Beurteilung durch den General Schaller-Kalide mir wiederum aus persönlicher Verärgerung heraus zu scharf erscheint, so muss ich doch feststellen, dass die soldatische Haltung nicht genügend gradlinig ist. Wechsel in der Dienststelle erscheint notwendig. Eine andere Verwendung vermag ich nicht vorzuschlagen." Am 19. Juni 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. Mai 1943 zum General z.b.V. (für die Überwachung der Manneszucht) beim Wehrmachtsbefehlshaber Ukraine ernannt. Am 18. November 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Flieger Adolf Kitzinger, Befehlshaber Ukraine: "Durch die Entwicklung der Lage war das Arbeitsgebiet des Waldenfels so eingeengt, dass er sich nicht auswirken konnte. Ein Urteil über seine dienstlichen Leistungen ist daher nur beschränkt möglich. Bei guter geistiger Veranlagung hat er mit Erfolg seine Tätigkeit ausgeübt. Seine Vorschläge waren stets durchdacht. Charakterliche Schwächen sind nicht in Erscheinung getreten. Bewertung: Durchschnitt." Am 11. Dezember 1943 wurde er zum General z.b.V. beim Oberbefehlshaber West ernannt. Am 3. Oktober 1944 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt und dem Wehrkreis XVIII zugeteilt. Privat wohnte er in der Kärtnerstraße 10 in Innsbruck und hatte die Telefonnummer 3171. Am 10. Oktober 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, OB West: "Kluge, gewandte, selbstbewußte Persönlichkeit. Die in früheren Beurteilungen bemängelte charakterliche Schwäche ist nicht in Erscheinung getreten. Bisher keine Gelegenheit zur Feindbewährung. Auf seinem Arbeitsgebiet voll bewährt. Geistig und körperlich gut veranlagt. Bewertung: Durchschnitt." Am 24. Januar 1945 wurde er mit Wirkung vom 31. Januar 1945 nach Paragraph 24 (2)a mit der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform aus dem aktiven Wehrdienst entlassen.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1904, Dresden 1904
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1905, Dresden 1905
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1906, Dresden 1906
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1907, Dresden 1907
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1908, Dresden 1908
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1909, Dresden 1909
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1910, Dresden 1910
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1911, Dresden 1911
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1912, Dresden 1912
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913, Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914, Dresden 1914
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/301232
Pers 6/984