Eberth, Karl
* 12. November 1877, München
† 12. April 1952, Steingaden (Oberbayern) |
Karl Eberth war der Sohn vom Postoffizial Andreas Eberth und dessen Ehefrau Hildegard, geborene Seif. Sein Vater starb bereits am 21. Dezember 1892. Er trat am 14. Juli 1896 als Offiziersaspirant (Fahnenjunker) in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment "Prinzregent Luitpold". Bei diesem wurde er am 1. November 1896 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Es folgte seine Beförderung zum Portepeefähnrich am 23. April 1897. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 5. Oktober 1898 zum überzähligen Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er anfangs bei der 5. Batterie als Batterieoffizier eingesetzt. Von dieser wurde er zur Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Am 1. Oktober 1900 wurde er in das 8. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment „Prinz Heinrich von Preußen“ versetzt. Bei diesem wurde er anfangs als Batterieoffizier bei der 4. Batterie in Nürnberg eingesetzt. Am 1. Oktober 1901 wurde er zum Adjutant der II. Abteilung seines Regiments ernannt. Am 1. Oktober 1904 wurde er von der Funktion als Abteilungsadjutant enthoben. Danach wurde er wieder als Batterieoffizier der 4. Batterie seines Regiments in Nürnberg eingesetzt. Von dieser wurde er auch zeitweise zur Equitationsanstalt kommandiert. Sein erster Sohn ar der am 15. Mai 1906 geborene Kai Alexander Eberth. Dieser starb bereits wenige Tage nach der Geburt am 18. Mai 1906. Am 16. Februar 1907 wurde er zum Oberleutnant befördert. Seine älteste Tochter war die am 28. Mai 1908 geborene Annemarie Eberth. Am 1. Oktober 1908 wurde er für fast drei Jahre für seine Generalstabsausbildung zum 41. Lehrgang der Kriegsakademie München kommandiert. Etatmäßig gehörte er während dieser Zeit zur 1. Batterie seines Regiment. Seine zweitälteste Tochter Elisabeth Eberth wurde am 22. Februar 1910 geboren, starb aber noch am gleichen Tag. Am 25. September 1911 wurde er zum 1. Oktober 1911 auf ein Jahr zur Zentralstelle des Generalstabes kommandiert. Seine Beförderung zum Hauptmann, vorläufig ohne Patent, erfolgte am 23. Januar 1913. Als solcher wurde er dann am 22. Februar 1913 als 2. Generalstabsoffizier (Ib) in den Generalstab vom III. Bayerischen Armeekorps versetzt. Sein Patent als Hauptmann hat er am 25. August 1913 (5) erhalten. Nach der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er am 3. August 1914 dem Vorposten seines Generalkommandos als vorausbeförderter Generalstabsoffizier zugeteilt. Ab dem 10. August 1914 war er dann wieder direkt beim Generalkommando. Bei diesem wurde er dann auch noch anderthalb Jahre im 1. Weltkrieg eingesetzt. Vom 20. Februar 1916 bis zum 18. April 1916 wurde er vorübergehend zur Bayerischen Ersatz-Division kommandiert. Am 3. März 1916 wurde er durch Granatbeschuß leicht verwundet. Er erlitt Hautabschürfungen im Gesicht und an der linken Schulter, verbleib daraufhin beim Stab der Bayerischen Ersatz-Division. Daran anschließend wurde er vom 24. April 1916 bis zum 30. April 1916 vorübergehend zur Garde-Ersatz-Division kommandiert. Am 19. Juni 1916 wurde er mit Wirkung vom 20. Juni 1916 als 1. Generalstabsoffizier zur 2. bayerischen Infanteriedivision versetzt. Am 17. Januar 1917 wurde er zum Major, vorläufig ohne Patent, befördert. Sein zweiter Sohn war der am 20. Mai 1917 geborene Wolfgang Eberth. Am 14. Dezember 1917 (31) hat er sein Patent als Major erhalten. Am 16. Januar 1918 wurde er mit dem 31. Januar 1918 zur Gruppe Ornes kommandiert. Am 6. März 1918 wurde er zum Generalstab vom Generalkommando z.b.V. 57 überwiesen. Vom 17. Juni 1918 bis zum 19. Juli 1918 erhielt er einen Erholungsurlaub. Am 19.Dezember 1918 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zur 5. bayerischen Infanterie-Division kommandiert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz am 18. August 1918 widerspiegelte. Ihm wurden im Ersten Weltkrieg auch beide Eisernen Kreuze und andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er im Übergangsheer im Frühjahr 1920 als Generalstabsoffizier beim Wehrkreiskommando VII in München eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Generalstabsoffizier zum Stab der 7. Division der Reichswehr. Am 1. Februar 1922 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant als Nachfolger von Oberst Adolf Ritter von Ruith zum Chef des Stabes der 7. Division der Reichswehr in München ernannt. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1 Juni 1921 (4) festgelegt. Am 1. Oktober 1922 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Karl Theysohn zum Kommandeur der III. Abteilung vom 7. (Bayerisches) Artillerie-Regiment ernannt. Sein Nachfolger als Chef des Stabes in München wurde Oberstleutnant Otto Freiherr von Berchem. Nur wenige Tage später starb eine Mutter am 18. Oktober 1922 in München. Am 1. April 1924 wurde er als Abteilungskommandeur von Oberstleutnant Meier abgelöst und dafür in den Regimentsstab vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Nürnberg versetzt. Am 1. Februar 1926 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. März 1928 wurde er als Nachfolger von Oberst Wilhelm Ritter von Leeb zum Kommandeur vom 7. (Bayer.) Artillerie-Regiment in Nürnberg ernannt. Am 1. Februar 1929 gab er sein Kommando an Oberst Oskar Vogl ab. Dafür wurde er jetzt erneut als Nachfolger von Oberst Wilhelm Ritter von Leeb zum Artillerieführer V in Stuttgart ernannt. Am 1. April 1929 wurde er zum Generalmajor befördert. Am 1. Februar 1930 gab er sein Kommando an Oberst Leonhard Kaupisch ab. Dafür wurde er jetzt erneut als Nachfolger von Generalleutnant Wilhelm Ritter von Leeb zum Artillerieführer VII in München ernannt. Am 30. November 1930 gab er sein Kommando an Oberst Oskar Vogl ab. An diesem Tag wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. An diesem Tag wurden ihm auch die Charakter als Generalleutnant verliehen.
Am 1. April 1934 trat er dann in die Luftwaffe ein. Dort wurde er zum Befehlshaber vom Luftkreis V in München ernannt. Am 1. April 1935 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalleutnant zum Befehlshaber vom Luftkreis-Kommando V in München ernannt. Am 31. August 1935 wurde er verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als General der Flieger verliehen. Er wohnte in der Habsburger Straße 4 in München.
Seine Tochter Annemarie Eberth starb am 5. Mai 1936. Sein Sohn Wolfgang Eberth reiste nach seinem Abitur am 16. Juli 1936 mit einer Karte der III. Klasse auf einem Schiff der Norddeutschen Lloyd von Bremen nach New York. Im September 1937 nahm er selbst an einem Wehrmachtsmanöver teil. Sein Sohn Wolfgang Eberth starb am 19. Februar 1938 als Fahnenjunker-Unteroffizier und Angehöriger vom Artillerie-Regiment 7. Mit Wirkung vom 1. Juli 1938 wurde er zur Verfügung des Heeres gestellt. Bei der Mobilmachung im Sommer 1939 blieb er weiter zur Verfügung des Heeres. Im Oktober 1939 verlegte er seinen privaten Wohnsitz endgültig auf sein Gut in Steingaden in Oberbayern. Damit wechselte seine Zuständigkeit vom Wehrbezirkskommando München II zum Wehrbezirkskommando Weilheim über. Anfang Mai 1940 wurde er zum Höheren Artillerie-Kommandeur (HArko 301) ernannt. Mit Wirkung vom 23. November 1942 gab er sein Kommando an Generalleutnant Johannes Zuckertort ab und wurde in die Führerreserve OKH versetzt. Wirtschaftlich wurde er dem Wehrkreis VII zugeteilt. Am 1. Dezember 1942 wurde er zum General der Artillerie z.V. befördert. Am 4. Januar 1943 wurde er entschieden mit Wirkung vom 31. Januar 1943 seine Mobilmachungsverwendung aufgehoben. Am 20. April 1943 wurde mit Wirkung vom 30. April 1943 seine z.V.-Stellung aufgehoben. Er hatte noch einen Adoptivsohn, den am 18. März 1897 in München geborenen Landgerichtsrat Dr. jur. Fritz Eberth-Heldrich. Dieser ist am 3. Juni 1943 als Major der Reserve und Kommandeur einer Artillerie-Abteilung an der Ostfront schwer verwundet wurden. An den Verletzungen ist er im Kriegslazarett 1/610 in Charkow gestorben. Nach der Kapitulation wurde er von den amerikanischen Besatzungstruppen verhaftet. Erst im Sommer 1947 wurde er wieder entlassen.
Er hatte mehrere Geschwister:
Seine Schwester
Eva Maria Eberth wurde 1872 geboren. Sie heiratete 1895 den etwa fünf
Jahre älteren Rechtsanwalt Dr. jur. Karl Stauder. Aus dieser Ehe entsprangen
mindestens zwei Söhne.
Sein älterer Bruder Michael Eberth wurde im Mai 1874
in München geboren. er starb als Baby bereits im März 1875.
Eine weitere
Schwester war die am 28. Dezember 1875 in München geborene Maria Eberth.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1.
Dezember 1897, 38. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern
mit dem Stand vom 11. April 1900, 39. Auflage, München
Militär-Handbuch des
Königreichs Bayern mit dem Stand vom 28. Oktober 1901, 40. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. April 1903, 41.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom
15. Mai 1905, 42. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern
mit dem Stand vom 10. April 1907, 43. Auflage, München
Militär-Handbuch des
Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 6. Februar 1913, 46.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom
16. Mai 1914, 47. Auflage, München