von Rekowski, Gustav Ernst Siegfried
* 9. Juli 1896, Tirschtiegel, Kreis Meseritz (heute Trzciel,
Polen) † 9. Mai 1990, Alterschrofen bei Schwangau |
|
Siegfried von Rekowski war der Sohn des 1905 in Bromberg verstorbenen Polizei-Distrikts-Kommissars und Oberleutnant a.D. Oskar von Rekowski und dessen Ehefrau Amanda, geborene Karow. Er besuchte als Jugendlicher ab April 1907 die Kadettenanstalt Köslin. Im April 1912 wechselte er zur Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde. Im Februar 1914 legte er in dieser sein Fähnrichsexamen ab. Von der Hauptkadettenanstalt Groß Lichterfelde wurde er kurz nach Ausbruch des 1. Weltkrieges am 10. August 1914 als Fähnrich an das Heer der Königlich Preußischen Armee überwiesen. Er kam dabei zum 5. Pommersches Infanterie-Regiment "Prinz Moritz von Anhalt-Dessau" Nr. 42 an die Front. Mit diesem wurde er zuerst bei der Schlacht bei Mons eingesetzt. Anfang September 1914 wurde er bei den Gefechten bei Montceaux - Esternay und der Schlacht am Ourcq eingesetzt. Am Mitte September 1914 wurde er bei Kämpfen an der Aisne eingesetzt. Am 15. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 22. Oktober 1914 wurde er zum Leutnant ohne Patent befördert. Am 28. Oktober 1914 wurde er zum 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52 versetzt. Ende Oktober 1914 wurde er im Gefecht bei Vailly eingesetzt. Vom 8. bis zum 14. Januar 1915 wurde er bei der Schlacht bei Soissons eingesetzt. Beim 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52 hat er am 18. Februar 1915 sein Patent als Leutnant vom 14. August 1918 erhalten. Vom 14. Juni 1915 bis zum 27. Juli 1915 wurde er während der Schlacht bei La Bassee und Arras eingesetzt. Am 1. Juli 1915 wurde er während dieser Zeit als Zugführer in die 9. Kompanie vom 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52 versetzt. Am 26. Juli 1915 wurde er zum Kompanieführer der 9. Kompanie ernannt. Ab Ende September 1915 wurde er in der Herbstschlacht in der Champagne eingesetzt. Ab Anfang November 1915 folgten die Stellungskämpfe in der Champagne. Vom 21. Februar 1916 bis zum 16. März 1916 kam er in der Schlacht bei Verdum zum Einsatz. Am 10. Mai 1916 wurde er zur 10. Kompanie seines Regiments versetzt. Bei dieser hat er am 10. Juni 1916 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Ab dem 25. Februar 1917 wurde er wieder als Kompanieführer der 9. Kompanie in seinem Regiment eingesetzt. Am 27. August 1917 wurde ihm das Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern verliehen. Am 9. Januar 1918 wurde er mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Adjutant des I. Bataillons vom 6. Brandenburgisches Infanterie-Regiment "von Alvensleben" Nr. 52 beauftragt. Am 8. Februar 1918 wurde er dann auch zum Adjutant des I. Bataillons seines Regiments ernannt. Im Ersten Weltkrieg wurde er verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Am 11. Januar 1919 wurde er nach dem Ende des Krieges als Ordonnanz-Offizier zum Generalkommando III. Armeekorps kommandiert. Am 20. August 1919 trat er zur preußischen Sicherheitspolizei in Berlin über, wurde aber erst am 20. April 1920 noch vor der Bildung des 200.000 Mann Heeres der Reichswehr aus dem Wehrdienst entlassen. Dabei wurden ihm gemäß Verfügung vom 19. Mai 1920 die Charakter als Oberleutnant verliehen.
Vom 20. August 1919 bis zum 12. Januar 1921 wurde er bei der Polizei Berlin als Zugführer in der Schutzpolizei-Inspektion Friedrichshain eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er mit Wirkung vom 18. Februar 1920 zum Polizei-Oberleutnant befördert. Vom 13. Januar 1921 bis zum 4. September 1922 wurde er als Zug- und Bereitschaftsführer in der Schutzpolizei-Inspektion am Alexanderplatz eingesetzt. Am 27. Mai 1921 wurde er auf die Preußische Verfassung vereidigt. Vom 21. Januar 1922 bis zum 12. April 1922 besuchte er den abgekürzten 1. Lehrgang an der Höheren Polizeischule in Eiche. Vom 5. September 1922 bis zum 22. Februar 1923 wurde er als Personalbearbeiter und Leiter des Innendienstes bei der Schutzpolizei-Inspektion am Alexanderplatz verwendet. Zwischen dem 23. Februar 1923 und dem 8. Juli 1923 wurde er auf dem Revier 282 als Reviervorsteher eingesetzt. Ab dem 9. Juli 1923 wurde er bis zum 30. September 1923 wieder als Zugführer in der 2. Schutzpolizei-Inspektion am Alexanderplatz eingesetzt. Zwischen dem 1. Oktober 1923 und dem 14. Juni 1924 wurde er als Zugführer und stellvertretender Bereitschaftsführer, sowie als Ausbildungsleiter der Übungsanwärter bei der 1. Schutzpolizei-Inspektion am Alexanderplatz eingesetzt. Am 29. Dezember 1923 wurde er während dieser Zeit auf die Reichsverfassung vereidigt. Vom 15. Juni 1924 bis zum 15. Juni 1926 wurde er als Bereitschaftsführer eingesetzt. Vom 16. April 1925 bis zum 29. Mai 1925 besuchte er während dieser Zeit den Lehrgang C/25 in Spandau. Am 8. Dezember 1925 heiratete er die fünf Jahre jüngere Luise Mutz, Tochter vom Kaufmann Mutz aus Bork bei Behlitz. Zwischen dem 16. Juni 1926 und dem 19. März 1927 wurde er als Leiter des Innendienstes eingesetzt. Am 30. Juni 1926 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1926 in dieser Funktion zum Polizei-Hauptmann befördert. Vom 20. März 1927 bis zum 31. Mai 1927 erhielt er eine Ausbildung als Reviervorsteher. Vom 1. Juni 1927 bis zum 31. Oktober 1927 besuchte er einen Kursus bei der Kriminalpolizei. Vom 1. November 1927 bis zum 31. Dezember 1927 wurde er zum Reviervorsteher vom Revier 201 ernannt. Am 1. Januar 1928 wurde er zum Reviervorsteher vom Revier 31 in der Swinemünder Straße 35 im Wedding ernannt. Am 8. Juni 1928 wurde sein Sohn Botho von Rekowski in Berlin-Schöneberg geboren. Am 1. August 1928 wurde er zum Reviervorsteher vom Revier 29 in der Uferstraße 14 im Wedding ernannt. Diese Funktion behielt er dann bis zum 31. Oktober 1931. Am 11. Juni 1929 wurde während dieser Zeit seine Tochter Irene von Rekowski ebenfalls in Berlin-Schöneberg geboren. Vom 1. November 1931 bis zum 30. Juni 1933 wurde er bei der Schutzpolizei-Gruppe Nord als Arbeiter Ib, für die Bearbeitung neuer polizeilicher Angelegenheiten eingesetzt. Ab dem 1. Juli 1933 wurde er als Maschinengewehroffizier im Stab der Landespolizeiinspektion Brandenburg eingesetzt. Am 1. November 1933 wurde er als Maschinengewehroffizier und Leiter der Personalabteilung zum Stab der Landespolizei-Inspektion Brandenburg versetzt. Am 27. August 1934 wurde er bei der Landespolizei auf den Führer und Reichskanzler vereidigt. Vom 22. November 1934 bis zum 6. Dezember 1934 besuchte er den 10. tatiktischen Lehrgang in Potsdam-Eiche. Am 2. August 1935 wurde er auf die Wehrmacht vereidigt. Am 1. Oktober 1935 wurde er zum Adjutant der Landespolizeigruppe Kurmark in Brandenburg an der Havel ernannt. Am 15. Oktober 1935 wurde er bei der Enttarnung der Einheiten während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht als Hauptmann in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1931 festgelegt. Er wurde dabei zum Chef der 4. (MG) Kompanie vom Infanterie-Regiment 67 in Spandau ernannt. Am 18. Januar 1936 wurde er als solcher zum Major befördert, sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Januar 1936 festgelegt. Zwischen dem 9. November 1936 und dem 14. November 1936 besuchte er eine Unterweisung und Weiterbildung für Stabsoffiziere der 23. Infanterie-Division. Vom 7. Dezember 1936 bis zum 19. Dezember 1936 besuchte er einen Lehrgang für schwere Maschinengewehre an der Infanterieschule in Döberitz. Am 12. Oktober 1937 folgte seine Versetzung in den Aufstellungs-Stab des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 93 auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow. Dort wurde er dann zum Chef der 12. (MG) Kompanie vom Infanterie-Regiment 93 auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow ernannt. Ab dem Frühjahr 1938 wurde Stendal seine Garnison. Am 2. April 1938 wurde seine Tochter Barbara von Rekowski geboren. Am 10. November 1938 wurde er in den Stab des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 93 nach Salzwedel versetzt. Am 30. Januar 1939 wurde Siegfried von Rekowski mit Wirkung vom 1. Februar 1939 dort zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. April 1939 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 71 in Erfurt ernannt. Seine Privatadresse zu dieser Zeit war die Klingerstraße 9 in Erfurt, mit der Telefonnummer 20271. Bei der Mobilmachung für den Zweiten Weltkrieg wurde er weiter als Bataillonskommandeur in seinem Regiment eingesetzt. Er führte es zunächst im Polenfeldzug in den Kampf. Bereits für diesem Feldzug wurden ihm Anfang Oktober 1939 die Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Am 15. März 1940 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Er wurde dabei zur Aufklärungsflieger-Ersatzabteilung Weimar-Nohra inmarschgesetzt. Am 27. März 1940 wurde er als Lehrer für Erdtaktik bei der Ergänzungsaufklärungsgruppe des Oberbefehlshabers der Luftwaffe eingesetzt. Er wurde als Ausbildungsleiter für motorisierte infanteristische Verbände in Weimar-Nohra verwendet. Dabei gehörte er ab dem 1. Mai 1940 etatmäßig zum Stab der Heeresfliegerstammabteilung Reichenberg im Sudetengau. Am 14. März 1941 erhielt er folgende Beurteilung von der Ergänzungs-Aufklärungs-Gruppe beim Oberbefehlshaber des Heeres: "Vorzüglicher Charakter. Selbstsicheres, ausgesprochen soldatisches Wesen. Zielbewusst und zielstrebig. Gute Allgemeinbildung mit ebensolchen Anlagen. Ausgezeichnete taktische Kenntnisse mit Schwerpunkt bei motorisierten Kräften. Hat der Gruppe als Taktklehrer (Heer) grosse Dienste gelesitet. Ausgesprochenes Lehrtalent, klare Beurteilungen. Flugfrisch und flugbegeistert. Spange zum EK II. und Spange zum EK I. Bewertung: Füllt sehr gut aus." Am 30. April 1941 beendete er diese Tätigkeit. Am 15. Mai 1941 wurde er zum Kommandeur vom (verstärkten) Infanterie-Regiment 354 ernannt. Das Regiment unterstand der 286. Sicherungs-Division und wurde zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug bei der Heeresgruppe Mitte eingesetzt. Am 1. Januar 1942 wurde er als Regimentskommandeur zum Oberst befördert. In den ersten Monaten des Jahres 1942 wurde er mit seinem Regiment der 221. Sicherungs-Division unterstellt. Am 2. März 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Johann Pflugbeil, Kdr. der 221. Sicherungs-Division: "Kraftvolle Persönlichkeit, Offizier bester alter Schule. Energisch, klar, wirkt durch sein Vorbild. Hat sein Regiment während des Einsatzes ostwärts Orel - 28. Dezember 1941 - fest und sicher von Erfolg zu Erfolg geführt. Klare taktische Anschauungen, eindeutige Befehlsprache. Organisationstalent. Bewährter Erzieher und Berater seines Offizierskorps. Vor dem Feind tapfer und einsatzbereit." Ab dem 12. März 1942 wurde er mit seinem Regiment der 45. Infanterie-Division unterstellt. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Kurt Müller, Kdr. der 286. Sicherungs-Division: "Eine ausgesprochen soldatische Persönlichkeit, vornehmer Charakter. Als Kommandeur der Eingreifgruppe im Partisanenkampfe voll bewährt. Seit Mitte Dzember 1941 ohne II. Bataillon und Artillerie-Abteilung an der Front eingesetzt. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Kommandeur einer Kriegsschule, Kommandeur einer Schützen-Brigade." Am 13. Juni 1942 endete die Unterstellung seines Regiments unter die 45. Infanterie-Division. Am 4. August 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Fritz Kühlwein, Kdr. der 45. Infanterie-Division: "Frische, aufgeschlossene Persönlichkeit, sehr rührig und tatkräftig. Vor dem Feinde voll bewährt. Hat sein Regiment fest in der Hand und gut geführt. Bewertung: Füllt seine Stelle gut aus." Durch die Umbenenung seines Regiments wurde er am 15. Oktober 1942 zum Kommandeur vom Grenadier-Regiment 354. Ende Dezember 1942 wurde er mit seinem Regiment der 62. Infanterie-Division unterstellt. Am 11. Januar 1943 wurde er für die Auszeichnung Deutsches Kreuz in Gold vorgeschlagen. Am 2. Februar 1943 wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen. Am 26. Februar 1943 erhielt er die Ehrenblattspange des Heeres. Am 8. März 1943 erhielt er von Generalmajor Helmuth Huffmann, dem Kdr. der 62. Infanterie-Division, folgende Beurteilung: "Starke, energische Persönlichkeit, rücksichtslos gegen sich selbst, aber auch gegen andere. Stellt große Anforderungen an Untergebene. Verfügt über ganz besonders umfangreiche Kenntnisse für die Kampfverhältnisse in Rußland. Hat sich als Regimentskommandeur und als Führer eines Sperrverbandes durch besonders umsichtige und listenreiche Führung hervor getan. Führt auch in Krisenstunden ruhig und sicher und mit großer Wendigkeit bei klarer Beurteilung der jeweiligen taktischen Lage. Willensstarke Führung bei guten taktischem Blick. In schweren Kampfzeiten dienstlichen organisatorischen Anforderungen wenig zugänglich. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Divisionskommandeur." Am 18. Juni 1943 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 31. Oktober 1943 gab er sein Kommando ab und mit Wirkung vom 6. November 1943 erfolgte seine erneute Versetzung in die Führerreserve OKH. Er wurde dabei dem Wehrkreis IX zugeteilt. Am 14. November 1943 wurde er zum Divisionsführerlehrgang in Marsch gesetzt. Am 15. November 1943 erhielt er folgende Beurteilung zur vorherigen Tätigkeit von Generalleutnant Helmuth Huffmann, dem Kdr. der 62. Infanterie-Division: "Sehr selbstbewusste, energische Persönlichkeit. Rücksichtslos gegen sich selbst auch auch gegen andere. Versteht es als guter Nationalsozialist, das Gedankengut der Idee auf seine Untergebenen zu übertragen. Stellt große Anforderungen an seine Truppe. Verfügt über ganz besonders umfangreiche Kenntnisse der Kampfverhältnisse in Russland. Hat sich als Regimentskommandeur und als stellvertretender Divisionsführer durch besonders umsichtige und starke Führung hervorgetan. Führt auch in Krisenlagen ruhig und sicher. Mit Wendigkeit und klarer Beurteilung der jeweiligen Lage. Geistig frisch, körperlich robust. Sehr guter Regimentskommandeur der ein brauchbarer Divisionskommandeur zuwerden verspricht. Willenstarke Führung bei gutem taktischen Überblick. Nicht frei von Egoismus, in schweren Kampfzeiten organisatorischen Anordnungen wenig zugänglich. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Divisionskommandeur." Zwischen dem 16. November 1943 und dem 14. Dezember 1943 war er zum 8. Divisionsführerlehrgang nach Döberitz-Elsgrund kommandiert. Am 15. Dezember 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Kurt Brennecke, Leiter des Divisionsführerlehrgangs: "Typ des Frontkommandeurs. Lebhaft, fest im Entschluß. Guter taktischer und praktischer Blick. Geeignet zum Divisionskommandeur." Ab diesem 15. Dezember 1943 wurde er für 6-8 Wochen auf Urlaub nach Erfurt entsendet. Dabei unterzog er sich einer Kieferoperation. Am 24. Dezember 1943 wurde ihm das Infanteriesturmabzeichen verliehen. Am 14. Februar 1944 wurde er dann zur Heeresgruppe Süd kommandiert, um als Vertreter von beurlaubten oder erkrankten Divisionskommandeuren Verwendung zu finden. Dort wurde er anschließend ab dem 20. Februar 1944 mit der Führung der 106. Infanterie-Division beauftragt, die in Rußland am Dnjepr kämpfte. Zusammen mit der Beförderung zum Generalmajor am 1. Mai 1944 wurde er auch zum Kommandeur der 106. Infanterie-Division ernannt, die im August 1944 bei der Heeresgruppe Südukraine vernichtet wurde. Am 9. August 1944 wurde er wegen einer schweren Gelbsuchterkrankung durch Oberst Carl Ringenberg abgelöst. Am 13. August 1944 wurde er wegen der Erkrankung in das Heimatlazarett Kriegslazarett 2/606 in Großwardein eingewiesen. Danach wurde er am 5. September 1944 in die Führerreserve OKH versetzt. Dabei wurde er wieder dem Wehrkreis IX zugeteilt. Am 23. September 1944 wurde er für 3-4 Wochen in das Reservelazarett Erfurt I einschließlich Behandlung eingewiesen. Am 12. Oktober 1944 wurde seine Kriegsdienstverwendungsfähigkeit für den 17. Oktober 1944 angekündigt. Erst sollte er als Kommandeur der 15. Infanterie-Division übernehmen, was aber nicht wirksam wurde. Stattdessen wurde Generalmajor von Rekowski am 17. Oktober 1944 zum Kommandeur der 76. Infanterie-Division ernannt, in der auch die Reste seiner alten Division aufgingen. Die Division war in Ungarn im Einsatz. Am 3. November 1944 erhielt er vom Kommandeur des LXXII. Armeekorps folgende Beurteilung: "Generalmajor von Rekowski ist mir schon aus meiner Zeit als Vertreter der Kampfgruppe VII. Armeekorps als energischer und zielbewusster Divisionskommandeur bekannt. Dieses Urteil hat sich beim Einsatz der 76. Infanterie-Division hinter der Theis erneut bestätigt. Zur vorzugsweisen Beförderung voll geeignet." Am 22. November 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1944 zum Generalleutnant befördert. Am 26. November 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Panzertruppe Ulrich Kleemann, KG vom IV. Panzerkorps: "Zielbewußte, tatkräftige Persönlichkeit. Führt ruhig, sicher und mit gutem taktischen Können. In Krisenlagen besonders bewährt. Fürsorglicher Vorgesetzter. Abschließendes Urteil wegen zu kurzer Unterstellung (3 Wochen) noch nicht möglich. Empfehlung: Belassung." Dazu ergänzte am 2. Dezember 1944 General der Artillerie Fretter-Pico, OB der Armeegruppe Fretter-Pico: "Mit Beurteilung des Kommandierenden Generals voll einverstanden. Seit langem bekannt. Bewertung: Über Durchschnitt." Am 14. Februar 1945 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Kurt Röpke, KG vom XXIX. Armeekorps: "Willenstarke, unbeherrschte Persönlichkeit mit übertrieben selbstbewusstem Einschlag, der es in den besonders schwierigen Verhältnissen bei der drei Mal zerschlagenen Division nicht gegeben ist, sich das Vertrauen seiner Untergebenen noch zu erwerben. Von bestem Wollen beseelt, leidet jedoch die Führung und damit die Leistung und Einsatzfreude der Truppe unter dem Fehlen jeglicher Bindung zwischen ihm und der Truppe, die auf unzureichende persönliche Einflussnahme auf dem Gefechtsfelde, und auf eine im ungünstigen Zeitpunkt zu schroffe und abstoßende Haltung zurückzuführen ist. Führung lässt Wendigkeit vermissen. Organisationstalent. Besonders fleissig. Versteht es nicht, die im Felde, vor allem bei kritischen Lagen immer notwendiger werdende Bindung zwischen sich und der Truppe herzustellen. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: In einer Stellung mit organisatorischen Aufgaben, oder Kommandeur einer Sicherungs- oder Ersatz-Division." Die schwachen Seiten in dieser Beurteilung wurden ihm am gleichen Tag durch den KG mündlich eröffnet. Am 18. Februar 1945 ergänzte zu seiner Beurteilung General der Gebirgstruppe Hans Kreysing, OB der 8. Armee: "Einverstanden. Die vom Kommandierenden General aufgeführten Mängel sind mit auf den derzeitigen gesundheitlichen Zustand, hervorgerufen durch die anstrengende Nervenbelastung in den letzten Wochen, zurückzuführen. Zum Divisionskommandeur einer Feld-Division nicht mehr geeignet. Verfügt über eine reiche Osterfahrung, die bei einer neuen Verwendung (Ausbildungs-Division) ausgenutzt zu werden verdient." Am 19. Februar 1945 folgte mit Wirkung vom 14. Februar 1944 seine erneute Versetzung in die Führerreserve OKH. Er wurde dabei wieder dem Wehrkreis IX zugeteilt. Die Führung über seine 76. Infanterie-Division sollte Oberst Berner, Kdr. vom Jäger-Regiment 28, übernehmen. Am 23. Februar 1945 erhielt er noch folgende Ergänzung vom OB der Heeresgruppe Süd, General der Infanterie Otto Wöhler: "Einverstanden !" Am 10. März 1945 erhielt er einen Brief von General der Infanterie Wilhelm Burgdorf, der ihn darüber informierte, dass er damit rechnen müsste, in absehbarer Zeit als Kommandeur einer Feldausbildungs-, Sicherungs- oder Ersatz-Division verwendet zu werden. Am 18. März 1945 wurde er mit Wirkung vom 20. März 1945 zum Kommandeur der 156. Feldausbildungs-Division ernannt. Am 20. März 1945 übernahm er dann folgerichtig das Kommando über die 156. Feldausbildungs-Division. Diese wurde bei der Heeresgruppe Weichsel eingesetzt. Im April 1945 führte seine Division die Bezeichnung 156. Infanterie-Division. Am 2. Mai 1945 geriet er bei Eberswalde in Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er am 19. Mai 1948 wieder entlassen.
Literatur und Quellen:
BArch, MSG 109/4919: Krug, Ottomar: Deutsche Generale
1867 - 1945
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2
Bände, Verlag Podzun-Pallas, Friedberg 1983 und 1990
Horst Scheibert: Die
Träger der Ehrenblattspange des Heeres und der Waffen-SS - Die Träger der
Ehrenblattspange der Kriegsmarine - Die Inhaber des Ehrenpokal für besondere
Leistungen im Luftkrieg, Verlag Podzun-Pallas, Friedberg 1986
NARA Akte T-78 R-892
Pers 6/825