Wöhler, Otto August Wilhelm

 

* 12. Juli 1894, Großburgwedel bei Hannover / Niedersachsen

† 5. Februar 1987, Großburgwedel bei Hannover

 

 

Otto Wöhler war der Sohn vom Gutsbesitzer und ehrenamtlichen Gemeindevorsteher von Großburgwedel August Wilhelm Heinrich Wöhler und dessen Ehefrau Sophie Justine Elise Karoline Emma, geborene Henke. Seine Mutter starb bereits am 13. Januar 1895. Sein Vater heiratete am 24. Mai 1897 die Emilie Kuhlmann, die damit seine Stiefmutter wurde. Er selbst trat nach seinem Abitur am Leibnitz Reform-Real-Gymnasium in Hannover am 1. Februar 1913 als Fahnenjunker in das in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167 nach Kassel. Bei diesem wurde er am 15. März 1913 vereidigt. Am 10. Mai 1913 wurde er zum Fahnenjunker-Gefreiten befördert. Es folgte bereits am 16. Juni 1913 seine Beförderung zum Fahnenjunker-Unteroffizier. Ab dem 1. Oktober 1913 wurde er zur Kriegsschule kommandiert, wo er am 18. Oktober 1913 (P) zum Fähnrich befördert wurde. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 20. Mai 1914 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 24. Mai 1912 (H2h) datiert. Danach wurde er als Kompanieoffizier in seinem Regiment eingesetzt. Auch bei Beginn des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 wurde er weiter als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie vom 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167 eingesetzt. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 29. September 1914 verliehen. Am 23. Oktober 1914 wurde er zur 3. Kompanie seines Regiments versetzt. An der Front wurde er am 30. November 1914 bei Charbice am Kopf verwundet und danach im Reservelazarett I Hannover behandelt. Nach seiner Genesung wurde er am 15. Januar 1915 zum I. Ersatz-Bataillon seines Regiments versetzt. Seine Rückkehr zum aktiven Regiment an die Front erfolgte am 21. Januar 1915 wo er als Kompanieführer der 4. Kompanie verwendet wurde. Ab dem 19. Mai 1915 wurde er bei dieser wieder als Kompanieoffizier verwendet, bevor er am 9. Juni 1915 als Führer der 9. Kompanie seines Regiments eingesetzt wurde. Nach etwas mehr als einem Monat wurde er ab dem 13. Juli 1915 als Kompanieoffizier bei der 9. Kompanie verwendet. Am 21. Juli 1915 wurde er sogar mit der Stelle des Kompanieführers der 9. Kompanie vom 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167 beliehen. Am 20. August 1915 wurde er bei Chrypsk erneut verwundet. Dieses Mal leicht am Kopf und an der rechten Schulter. Daraufhin wurde er vom 28. August 1915 bis zum 8. September 1915 im Reservelazrett Antonienstift in Lauban in Schlesien und danach bis zum 17. Oktober 1915 wieder im Reservelazarett Hannover behandelt wurde. Nach seiner Genesung wurde er am 18. Oktober 1915 wieder zum I. Ersatz-Bataillon seines Regiments versetzt. Ab dem 12. November 1915 bis zum 11. Mai 1916 wurde er beim Ausbildungskursus für Reserveoffizieranwärter auf dem Truppenübungsplatz Sennelager eingesetzt. Ab dem 29. Mai 1916 wurde er wieder als Kompanieführer der 9. Kompanie im aktiven Regiment an der Front verwendet. Vom 8. September 1916 bis zum 24. Januar 1917 wurde er als Leiter der Unteroffiziersschule Zawidoze kommandiert. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 17. September 1916 verliehen. Vom 20. November 1916 bis zum 19. Dezember 1916 wurde ihm Urlaub genehmigt. Am 5. Februar 1917 wurde er mit der Stelle des Kompanieführers der 1. Kompanie seines Regiments beliehen. Vom 1. Mai 1917 bis zum 4. Mai 1917 wurde er zum Flieger-Verbindungskursus Buzany kommandiert.  Als Kompanieführer wurde er am 18. Juni 1917 (K2k) zum Oberleutnant befördert. Vom 1. Juni 1917 bis zum 20. Juni 1917 wurde er beurlaubt. Vom 22. Dezember 1917 bis zum 8. Januar 1918 wurde ihm erneut Urlaub genehmigt. Bereits am 27. Dezember 1917 wurde er vom 15. Januar 1918 bis zum 11. Februar 1918 zur Angriffsschule der 22. Infanterie-Division als Kompanieführer kommandiert. Vom 11. März 1918 bis zum 15. März 1918 wurde er zum Feldrekruten-Depot der 22. Infanterie-Division kommandiert. Am 14. April 1918 wurde er sogar als stellvertretender Bataillonsführer zum I. Bataillon vom 3. Kurhessisches Infanterie-Regiment "von Wittich" Nr. 83 kommandiert. Vom 19. April 1918 bis zum 23. April 1918 führte er stellvertretend das III. Bataillon dieses Regiments. Vom 23. April 1918 bis zum 5. Mai 1918 führte er dann auch noch das II. Bataillon vom 3. Kurhessisches Infanterie-Regiment "von Wittich" Nr. 83. Vom 19. Juli 1918 bis zum 19. August 1918 führte er wieder das I. Bataillon dieses Regiments. Dabei wurde er im Courton-Wald bei Champlant am 20. Juli 1918 leicht am rechten Arm verwundet. Dieses Mal verblieb er bei der Truppe. Dort war er vom 20. Juli 1918 bis zum 2. August 1918 in ärztlicher Behandlung. Am 20. August 1918 bis zum 5. November 1918 wurde er als Ordonnanzoffizier zum Stab der 22. Infanterie-Division kommandiert. Vom 9. September 1918 bis zum 4. Oktober 1918 wurde er wieder beurlaubt. Zum Ende des Krieges wurde er am 6. November 1918 sogar als stellvertretender Regimentsführer vom 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167 eingesetzt. Nicht einmal eine Woche später wurde er am 12. November 1918 zum Regimentsadjutant dieses Regiments ernannt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Mattweiß am 24. August 1918 widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (25. Oktobr 1918) und beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er im Frühjahr 1919 als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde ab dem 12. Mai 1919 als Bataillonsadjutant des I. Bataillons beim Reichswehr-Schützen-Regiment 90 eingesetzt. Am 16. September 1919 wurde er neu vereidigt. Ab dem 22. Oktober 1919 wurde er als Regimentsadjutant beim Reichswehr-Schützen-Regiment 22 verwendet. Im März und April 1920 kam er während des Kapp-Putsches im Kampf gegen die Aufständischen in Kassel zum Einsatz. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 in gleicher Funktion zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 21 der Reichswehr-Brigade 11 versetzt. Seinen Antrag auf Erlaubnis zur Verheiratung stellte er am 12. Juni 1920 auf dem Truppenübungsplatz Ohrdruf. Am 10. Juli 1920 erhielt er die Erlaubnis zur Verheiratung. Er heiratete am 17. Juli 1920 die über vier Jahre jüngere Anna Marie Karola Hildegard Miltner, Tochter vom Ziegeleibesitzer Franz Miltner, in Kassel. Ab dem 1. Oktober 1920 wurde er als Bataillonsadjutant verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 1. Januar 1921 in dieser Funktion in das III. (Preuß.) (Jäger-) Bataillons vom Infanterie-Regiment 15 übernommen. Am 1. Juli 1922 hat er beim 15. Infanterie-Regiment ein neues Rangdienstalter als Oberleutnant vom 18. Juni 1917 (15) zugewiesen bekommen. Am 15. Februar 1923 wurde er als Kompanieoffizier in die 7. Kompanie seines Regiments nach Eisenach versetzt. Kurz danach absolvierte er am 23. März 1923 seine Wehrkreisprüfung. Vom 1. Oktober 1923 bis zum 30. Januar 1924 wurde er zum Lehrgang I der Führergehilfenausbildung zum Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Am 1. Dezember 1923 informierte er seine Vorgesetzten, dass er eine Ehescheidungsklage gegen seine Frau eingereicht hatte und diese am 18. Dezember 1923 am Landgericht Eisenach verhandelt werden sollte. Am 27. August 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 zur 3. Eskadron vom 18. Reiter-Regiment nach Ludwigsburg versetzt und gleichzeitig zum II. Lehrgang der Führergehilfenausbildung zum Stab der 5. Division nach Stuttgart kommandiert. Das Kommando war dabei einer Versetzung gleichzusetzen. Am 1. März 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1925 (3) zum Rittmeister befördert. Am 5. September 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1925 als Hauptmann in das Reichswehrministerium (RWM) versetzt. Dort gehörte er zur Heeres-Ausbildungsabteilung (T4). Vom 23. April 1926 bis zum 5. Mai 1926 wurde er als Teilnehmer zur taktischen Übungsreise Schlesien kommandiert. Vom 1. Juni 1926 bis zum Ende der Manöver wurde er zur 6. Nachrichten-Abteilung und zur 6. Kraftfahr-Abteilung kommandiert. Dabei hat er am 14. August 1926 den Militär-Kraftfahrzeug-Führerschein der Klasse 3b erworben. Sein einziger Sohn Gert Wöhler wurde am 6. September 1926 in Kassel geboren. Am 14. September 1926 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1926 als Chef der 14. Kompanie zum Ausbildungs-Bataillon vom 15. Infanterie-Regiment nach Marburg (Lahn) versetzt. Ein Jahr später wurde er am 6. September 1927 mit Wirkung vom 1. Oktober 1927 zum Stab der 3. Kavallerie-Division nach Weimar versetzt. Ab dem 9. September 1927 erhielt er auch die Erlaubnis die Uniform der Führerstabsoffiziere zu tragen. Vom 30. Mai 1928 bis zum 10. Juni 1928 wurde er als Teilnehmer zur Nachschubübungsreise kommandiert. Vom 1. Juli 1928 bis zum 14. Juli 1928 wurde er als Teilnehmer zur Nachschubübungsreise vom Gruppenkommando 2 kommandiert. Am 19. März 1931 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1931 als Chef der 7. Kompanie zum 6. Infanterie-Regiment nach Lübeck versetzt. Am 1. Oktober 1932 (16) wurde er zum Major befödert. Am 1. Februar 1933 wurde er zur Kommandantur Küstrin versetzt und hatte dort die Uniform der Führerstabsoffiziere zu tragen. Ab dem 1. Oktober 1933 gehörte er dann zum Stab vom Grenzschutzabschnittskommando Küstrin. Am 10. Juli 1934 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1934, für die Dauer von unter vier Monaten, zum Stab der 2. Kavallerie-Division nach Breslau kommandiert. Am 2. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 als 1. Generalstabsoffizier (Ia) zum Generalstab vom Artillerieführer III nach Oppeln versetzt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1935 (16) zum Oberstleutnant befördert. Bei der Enttarnung der Einheiten war er dann durch die Umbenennung seines Stabes Ia der 8. Infanterie-Division in Oppeln. Am 18. Januar 1936 wurde er mit Wirkung vom 24. Januar 1936 zum Generalstab vom Generalkommando VIII. Armeekorps nach Breslau versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Oberst Johann Joachim Stever wieder als Ia eingesetzt. Am 12. Oktober 1937 wurde er als Lehrgangsteilnehmer zur Kriegsakademie einberufen. Am 31. Dezember 1937 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1938 (7) zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 25. März 1938 mit Wirkung vom 1. April 1938 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) vom Heeresgruppen-Kommando 5 in Wien ernannt. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er Ende August 1939 durc die Umbenennung seines Stabes zum Ia bei der 14. Armee ernannt, mit der er dann am Polenfeldzug teilnahm. Bereits in diesem wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 15. Oktober 1939 wurde er als Nachfolger von Oberst i.G. Lothar Rendulic zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando XVII. Armeekorps ernannt, mit dem er dann im Frühjahr 1940 am Westfeldzug teilnahm. Am 15. Oktober 1940 wurde er mit Wirkung vom 25. Oktober 1940 zum Chef des Generalstabes der 11. Armee ernannt. In dieser Funktion wurde er dann ab Sommerbeginn 1941 in Russland eingesetzt. Dabei ist es bemerkenswert, dass er sich durch eine regelrechte Behinderung der Einsatzgruppe D auszeichnete. Er nutzte dabei den Wortlaut des Abkommens zur Koordination der Einsatzgruppen mit dem Heer aus, um die Kontrolle über deren Tätigkeit zu behalten. Am 13. Dezember 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Januar 1942 (4) zum Generalmajor befördert. Am 26. Januar 1942 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 8. April 1942 hat er ein neues Rangdienstalter als Generalmajor vom 1. April 1941 (38a) erhalten. Am 25. Mai 1942 wurde er mit Wirkung vom 12. Mai 1942 als Nachfolger von Generalmajor Hans von Greiffenberg zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Mitte ernannt. Am 16. November 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1942 (21) zum Generalleutnant befördert. Vom 22. Dezember 1942 bis zum 16. Januar 1943 führt er eine Gruppe General Wöhler unter dem LIX. Armeekorps bei der Heeresgruppe Mitte. Am 28. Februar 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1943 im Generalstab der Heeresgruppe Mitte von Generalmajor Hans Krebs abgelöst. Dafür wurde er jetzt in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis XVII. Am 25. März 1943 um 14:30 Uhr übernahm er die Führung vom Generalkommando I. Armeekorps beauftragt. Am 1. Juni 1943 (2) wurde er zum General der Infanterie befördert. Dadurch wurde er jetzt zum Kommandierenden General vom I. Armeekorps ernannt. Am 30. Juni 1943 wurde bestimmt, dass er den Kommandierenden General vom Generalkommando XXVI. Armeekorps, General der Infanterie Ernst von Leyser, während dessen Urlaubs vertreten sollte, da die 18. Armee aktuell keinen geeigneten Vertreter hat und bei seinem Korps vorerst nicht mit Angriffen zu rechnen war. Seine Vertretung sollte Generalleutnant Wilhelm Berlin, Kdr. der 227. Infanterie-Division übernehmen. Am 2. Juli 1943 erfolgte die Übergabe und am Nachmittag vom 3. August 1943 begab er sich zum XXVI. Armeekorps. Mit seinem Korps nahm er an der 3. Ladogaschlacht teil. Am 26. Juli 1943 wurde von Generalfeldmarschall von Küchler und vom Generaloberst Lindemann entschieden, dass er das XXVI. Armeekorps so lange führen sollte, bis sich die Front wieder beruhigt hätte. Am 31. Juli 1943 übernahm General der Infanterie Ernst von Leyser seine Vertretung beim I. Armeekorps. General der Infanterie Ernst von Leyser wurde am 10. August 1943 auf seinen Wunsch in die Führerreserve OKH versetzt. Daraufhin übernahm am 11. August 1943 um 0 Uhr wieder Generalleutnant Wilhelm Berlin die stellvertretende Führung vom I. Armeekorps, die er bis zum Eintreffen von General der Infanterie Otto Sponheimer, der eigentlich das XXVI. Armeekorps übernehmen sollte, behalten sollte. Am 13. August 1943 wurde abends bekannt, dass er selbst eine neue Verwendung erhalten sollte, und statt seiner General der Infanterie Carl Hilpert das I. Armeekorps übernehmen sollte. Am 15 August 1943 traf dann aber General der Infanterie Martin Grase auf dem Gefechtsstand vom I. Armeekorps ein und übernahm die Führung. Am 12. August 1943 wurde er wegen dieser Kämpfe bereits namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "In der dritten Schlacht südlich des Ladogasees haben die unter Führung des Generalfeldmarschalls Küchler, des Generalobersten Lindemann und des Generals der Infanterie Wöhler stehenden deutschen Truppen, unterstützt von den durch General der Flieger Korten geführten Luftwaffenverbänden, in der Zeit vom 22. Juli bis 6. August den Ansturm der 8. und 67. sowjetischen Armee in heldenmütigen Kämpfen abgeschlagen und damit die Durchbruchsabsichten des Feindes vereitelt." Für seine Führungsleistung wurde er am 14. August 1943 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 15. August 1943 wurde er mit der Führung der 8. Armee beauftragt, die er während der Rückzugskämpfe 1943/44 aus der Südukraine nach Rumänien führte. Am 8. Mai 1944 wurde er nach dem Abschluss der Kämpfe zwischen Pruth und Moldau namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Der mit 20 Schützen- und mehreren Panzerdivisionen angestrebte Durchbruchsversuch der Bolschewisten scheiterte an der zähen und verbissenen Abwehr der unter Führung des Generals der Infanterie Wöhler stehenden deutschen und rumänischen Truppen, die von Verbänden der deutschen und rumänischen Luftwaffe in vorbildlicher Waffenkameradschaft hervorragend unterstützt wurden." Im Oktober 1944 hatte er mit seiner Armee maßgeblichen Anteil an der Einschließung dreier russischer Korps im Raum Debrecen. Am 30. Oktober 1944 wurde er erneut namentlich im Wehrmachtsbericht erwähnt: "Im Raum von Debrecen haben deutsche und ungarische Truppen unter dem Oberbefehl des Generals der Infanterie Wöhler und des Generals der Artillerie Fretter-Pico in dreiwöchigen Kämpfen starke feindliche Kräfte vernichtend geschlagen und damit die vom Gegner angestrebte Umfassung der im Südostteil Ungarns stehenden deutschen und ungarischen Verbände vereitelt." Für diese Taten wurde ihm am 28. November 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Sein einziger Sohn Gert Wöhler ist am 12. Dezember 1944 als Seekadett im Finnischen Meerbusen gefallen. Vom 28. Dezember 1944 bis zum 7. April 1945 war er Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd. Für seinen Dienstgrad war das eine sehr verantwortungsvolle Position, die nur wenige Soldaten erreichten. Er wurde bereits am 25. März 1945 abgesetzt, verblieb aber bis zur Übergabe an seinen Nachfolger im Kommando. Er hatte sich mehrmals bei Parteistellen mißliebig gemacht und als er am 25. März 1945 heftige Kritik an der Rolle der Partei bei den Kampfvorbereitungen in der Reichsschutzstellung übte, war dies eine Steilvorlage für die Gauleitung Niederdonau, Dr. med. Hugo Jury. In der Nacht zum 8. April 1945 übergab er sein Kommando im Hauptquartier der Heeresgruppe in St. Leonhard am Forst (Niederösterreich) an Generaloberst Lothar Rendulic. Dafür wurde er wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst sollte wieder der Wehrkreis XVII regeln. In Ungarn geriet er dann in alliierte Gefangenschaft. Im Nürnberger OKW-Prozeß wurde er zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Januar 1951 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen.

 

Ritterkreuz (14. August 1943) Eichenlaub (28. November 1944)

 

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011