Wollmann, Kurt Paul Walther
* 17. September 1891, Neiße † 13. Februar 1975, Berlin-Zehlendorf |
Walther Wollmann war der Sohn des Generalleutnants z.D. Ernst Gustav Hermann Wollmann und dessen Ehefrau Jenny Laura, geborene Schmidt. Nach seiner Kadettenausbildung im Kadettenhaus Potsdam (1904-1906) und der Haupt-Kadettenanstalt Groß-Lichterfelde (1906-1910) trat er am 3. März 1910 als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei von der Hauptkadettenanstalt Groß Lichterfelde an das Garde-Pionier-Bataillon nach Berlin überwiesen, nachdem er die Fähnrichsprüfung mit gut bestanden hatte. Am 23. März 1910 wurde er in seinem Bataillon vereidigt. In diesem wurde er am 20. März 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 24. Juni 1909 datiert. Er wurde danach als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie seines Bataillons in Berlin eingesetzt. Im Frühjahr 1913 und 1914 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Kompanie des Bataillons am gleichen Standort. Zum Beginn des 1. Weltkrieges wurde er Anfang August 1914 zum Adjutant im II. Bataillon vom Pionier-Regiment 31 ernannt und ging als solcher auch ins Feld. Am 15. Oktober 1914 wurde ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 26. April 1915 wurde er Führer der 3. Kompamie vom Pionier-Regiment 31. Am 18. Juni 1915 folgte seine Beförderung zum Oberleutnant. Als solcher führte er dann ab dem 1. September 1915 die 5. Kompanie vom Pionier-Regiment 31. Am 7. August 1916 wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Ab dem 25. Januar 1917 führte er die 1. Kompanie vom Garde-Pionier-Bataillon. Ab dem 23. August 1917 war er dann zum Stab der 1. Garde-Division kommandiert. Dort war er ab dem 19. Februar 1918 als Ordonnanz-Offizier beim Divisionsstab im Einsatz. Vom 10. Juni 1918 bis zum 29. Juni 1918 und vom 9. August 1918 bis zum 30. August 1918 wurde er zur I. Abteilung vom Garde-Feldartillerie-Regiment kommandiert. Hier wurde er am 20. Juni 1918 zum Hauptmann befördert. Nach Kriegsende wurde er am 28. Dezember 1918 vom Divisionsstab wieder zum Garde-Pionier-Bataillon versetzt. Ihm wurden neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern (23. Mai 1917) und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Im Frühjahr 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Am 14. April 1919 wurde er dort als Kompaniechef in das Reichswehr-Pionier-Bataillon 15 übernommen, welches aus dem Garde-Pionier-Bataillon entstand. Im November 1919 erhielt er seine Erlaubnis zur Verheiratung. Am 4. Dezember 1919 heiratete er die über fünf Jahre ältere verwitwete Elisabeth Helene Maria Auguste 'Else' Helf, geborene Engler, Tochter eines Oberstleutnant z.D. Maximilian Engler. Ihr Ehemann Hauptmann Kurt Ludwig Max Helf vom 1. Oberschlesisches Infanterie-Regiment "Keith" Nr. 22, mit dem sie seit dem 27. Juni 1911 verheiratet war, ist am 2.9.1914 bei Romagne als Chef der 7. Kompanie seines Regiments gefallen. Seine Frau brachte die am 27. August 1912 in Beuthen (Oberschlesien) geborene Stieftochter Marlotte Helf mit die Ehe. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er Mitte Mai 1920 noch immer im Reichswehr-Pionier-Bataillon 15 der Reichswehr-Brigade 15 verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er am 27. September 1920 zum 1. Oktober 1920 als Kompaniechef in das Pionier-Bataillon 3 übernommen. Er verblieb bis zur Überweisung der von seinem Bataillon aufzustellenden Kompanien weiter bei seiner bisherigen Dienststelle. Am 27. Dezember 1920 wurde er Chef der 1. Kompanie vom 3. (Preußisches) Pionier-Bataillon umbenannten Bataillon. Er hat sowohl im Frühjahr als auch im Herbst 1921 an den taktischen Vorbereitungen der Wehrkreisübungsreisen teilgenommen. Am 1. Februar 1922 wurde ihm ein neues Rangdienstalter vom 20. Juni 1918 zugewiesen. Am 4. Januar 1923 starb seine Mutter in Berlin. Vom 26. März 1923 bis zum 4. April 1923 hat er an der Wehrkreisübungsreise der 3. Division der Reichswehr teilgenommen. Am 12. Janaur 1924 wurde er als Hauptmann beim Stabe in den Stab des 3. (Preuß.) Pionier-Bataillons nach Küstrin versetzt. Vom 4. Mai 1924 bis zum 18. Ma 1925 wurde er zur Übungsreise des III. Lehrganges der Führergehilfen kommandiert. Er absolviert zu dieser Zeit dann auch einen Lehrgang im militärischen Vermessungs- und Kartenwesen. Am 30. August 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 in den Generalstab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt und zum Stab vom Gruppenkommando 1 nach Berlin kommandiert. Von diesem wurde er an diesem Tag in das Truppenamt (TA) vom Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin entsendet, wo er jetzt viele Jahre Verwendung fand. Am 16. März 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1925 unter Beibehalt seiner Uniform in den Stab der Kommandantur von Berlin versetzt, seine dienstlicher Verwendung blieb davon unberührt. Vom 17. April 1925 bis zum 26. April 1925 war er Teilnehmer an der Übungsreise des Reichswehrministeriums. Am 5. September 1925 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1925 in den Stab vom Gruppenkommando 1 ebenfalls in Berlin versetzt, seine dienstliche Verwendung blieb unverändert. Vom 23. Oktober 1926 bis zum 31. Oktober 1926 wurde er zum Stabe der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart kommandiert. Am 8. Januar 1927 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1927 in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt, die dienstliche Verwendung blieb weiter unverändert. Am 31. März 1927 wurde sein Sohn Ernst Erich Rainer Wollmann in Berlin geboren. Am 6. September 1927 wurde er mit dem 1. Oktober 1927 in das RWM versetzt. Dort wurde er jetzt in der Abwehrabteilung (Abw) verwendet. Am 6. November 1927 starb sein Vater in Berlin-Friedenau. Er selbst wohnte damals in der Potsdamer Chaussee 19 in Berlin und hatte die Telefonnummer G4 Zehlendorf 1669. Am 10. September 1928 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 in den Stab der 1. Division der Reichswehr nach Königsberg versetzt. Vom 9. Juni 1929 bis zum 21. Juni 1929 wurde er als Teilnehmer zur Wehrkreis-Übungsreise kommandiert. In Königsberg wurde er am 1. Februar 1930 zum Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1928 festgelegt. Vom 23. Februar 1930 bis zum 2. März 1930 wurde er zum Gasschutzlehrgang E nach Berlin kommandiert. Am 29. August 1931 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 in den Stab vom Infanterieführer II nach Schwerin versetzt. Dort wurde er am 1. Februar 1933 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1933 als Nachfolger von Oberstleutnant Oskar Schimpf zum Kommandeur vom 3. (Preuß.) Pionier-Bataillon in Küstrin ernannt. Am 2. August 1934 wurde er auf den Füher und Reichskanzler neu vereidigt. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 durch die Umbenennung seines Bataillons aus Tarnunsgründen zum Kommandeur vom Pionier-Bataillon Küstrin ernannt. Am 1. März 1935 folgte seine Beförderung zum Oberst. Noch vor der Enttarnung der Einheiten wurde er am 1. April 1935 zum Chef des Stabes vom Inspekteur der Inspektion der Festungen (In Fest) ernannt. Er trug ab jetzt auch die Uniform des Generalstabes. Daher wurde er jetzt als Oberst i.G. bezeichnet. Sein Nachfolger als Bataillonskommandeur wurde Major Otto Lüdecke. Ab dem 21. Mai 1935 gehörte er in Folge der Umbenennung der Einrichtung als Chef des Stabes der In Fest zum Reichskriegsministerium (RKM). Durch die erneute Umbenennung gehörte er ab dem 1. Juli 1935 zur 8. Abteilung des Generalstab des Heeres. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Chef des Stabes der Inspektion der Festungen (In Fest) ernannt. Er wohnte ab jetzt privat an der Rehwiese 3 in Berlin-Nikolassee. Am 31. März 1939 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1938 zum Generalmajor befördert. Es folgte am 10. November 1938 die Versetzung zu den Sonstigen Offizieren ins Oberkommando des Heeres (OKH). Am 24. November 1938 wurde er zum Inspekteur der Ostbefestigung ernannt. Am 15. März 1939 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Höheren Pionieroffizier für die Landesbefestigung Ost ernannt. Im Zuge der Mobilmachung für den Zweiten Weltkrieges im Spätsommer 1939 wurde Generalmajor Walther Wollmann am 26. August 1939 zum Kommandeur der 258. Infanterie-Division ernannt. Im Dezember 1939 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse verliehen. Er führte seine Division im Frühjahr 1940 in den Westfeldzug. Im Mai 1940 wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 17. Mai 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1940 zum Generalleutnant befördert. Am 30. Juni 1940 erhielt er folgende Beuretilung vom General der Artillerie Otto Hartmann, KG vom XXX. Armeekorps: "Einfache, gerade Soldatennatur, vor dem Feinde bewährt. Hat bei der Offensive vom 14. Juni 1940 bis zum 20. Juni 1940 seine Division im Gefecht und bei Bewegungen zufriedenstellend geführt. In allen Waffen bewamdert. Genügend rasch vom Entschluss, in dessen Durchführung auftretenden Schwierigkeiten gegenüber nicht immer hart genug. Setzt sich warmherzig für seine Untergebenen ein. Bewertung: Füllt Stelle gut aus. Empfehlung: Zur Frage der weiteren Entwicklung kann ich noch nicht Stellung nehmen; voraussichtlich kommt Verwendung in entsprechender Stelle seiner Stammwaffe in Frage." Dazu ergänzte am 3. Juli 1940 der Generaloberst Erwin von Witzleben, OB der 1. Armee: "Als Divisionskommandeur tapfer und bewährt. Entgegen Urteil des Kommandierenden Generals zum Divisionskommandeur geeignet." Am 4. Juli 1940 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Walter Schroth. KG vom XII. Armeekorps: "Unermüdlich arbeitsam, körperlich und geistig leistungsfähig, rastlos tätig zur Förderung der ihm anvertrauten Truppen. Gerade hierin erwies er sich als Meister, insbesondere in der Überwindung der in seiner Division auffallend stark hervortretenden altersmäßig und ausbildungsmäßigen Mängel. Seine zähe Energie hat alle Schwierigkeiten überwunden. Die von der Division erzielten großen Erfolge verdankt sie in allererster Linie der Person ihres bescheiden hinter seiner Arbeit zurücktretenden Kommandeurs. Er wird auch im Frieden ein gründlicher und erfolgreicher Ausbilder und Führer einer Division sein." Am 13. September 1940 wurde er mit Wirkung vom 15. August 1940 erneut zum Inspekteur der Ostbefestigungen ernannt. Der Stab befand sich damals in der Hoffmannstraße 13 in Bromberg. Dort unterstanden ihm die Festungs-Pionier-Kommandeure I, II und IV. Der Stab sollte kurze Zeit später nach Warschau verlegen. Vom 30. August 1940 bis zum 20. September 1940 befand er sich im Urlaub, sein Vertreter während dieser Zeit war Generalmajor Georg Rosenbusch. Am 20. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Pioniere Alfred Jacob, General der Pioniere und Festungen In 5: "Humorvoller, kluger, fähiger Offizier, welcher Gutes zu Leisten vermag. Für seine jetzige Stellung infolge seines Werdeganges taktisch und technisch gut vorgebildet, vermag er die Fragen der Landbefestigung auch von höheren Gesichtspunkten aus zu beurteilen. Vor dem Feinde als Divisionskommandeur bewährt. Bewertung: Füllt sehr gut aus." Dazu ergänzte am 21. Februar 1941 Generalfeldmarschall Fedor von Bock, OB der Heeresgruppe B: "Voll bewährt." Am 20. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Pioniere Alfred Jacob, In 5: "Kluger, fähiger Offizier, der recht Gutes zu leisten vermag. Für jetzige Stellung taktisch und technisch gut vorgebildet, vermag die Fragen der Landesbefestigungen auch vom höheren Gesichtspunkt aus zu beurteilen. Bewertung: Füllt sehr gut aus. Empfehlung: Bei Bedarf zur nächsthöheren Verwendung geeignet." Am 4. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Pioniere Alfred Jacob, In 5: "Sehr kluger, fähiger, klarer Offizier, steht voll und ganz zur nationalsozialistischen Weltanschauung, vor dem Feind als Divisonskommandeur bewährt, dienstliche Leistungen sehr gut, geistig sehr gut begabt, körperlich frisch..Infolge früherer Verwendung im Generalstab und als Divisionskommandeur an der Westfront, infolge langjähriger Tätigkeit als Chef des Stabes der Inspektion der Festungen im OKH taktisch und technisch gut vorgebildet. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender General eines Reserve-Korps, bis dorthin Belassung in derzeitiger Stellung." Am 26. Juli 1943 wurde er zur Verwendung im Sonderstab Wollmann zum Stab der Heeresgruppe Mitte kommandiert. Am 25. September 1943 wurde er General z.b.V. beim General der Pioniere und Festungen im OKH. Am 29. Februar 1944 erhielt er folgende Beurteilung von General der Pioniere Alfred Jacob, General der Pioniere und Festungen beim Chef des Generalstabs des Heeres: "Sehr kluger, fähiger, klarer Offizier steht voll und ganz zur nationalsozialistischen Weltanschauung, vor dem Feinde als Divisionskommandeur bewährt. Dienstliche Leistungen sehr gut, geistig sehr gut begabt, körperlich frisch. Infolge früherer langjähriger Verwendung im Generalstab und als Divisionskommandeur an der Westfront, infolge Tätigkeit als Chef des Stabes der Inspektion der Festungen im OKH taktisch und technisch sehr gut vorgebildet. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Kommandierender General eines Reservekorps. Kommandierender General der Sicherungstruppen, bis dahin Belassung in derzeitiger Stellung." Am 7. März 1944 ergänzte dazu Generalfeldmarschall Walter Model, Führer der Heeresgruppe Nord: "In Planung, Erkundung, Durchführung des Baues rückwärtiger operativer Stellungen im Bereich der 9. Armee und 2. Panzerarmee vom 5. August 1943 bis zum 5. September 1943 im Orelbogen und an der Desna hervorragend bewährt. Hervorzuheben ist die Tatkraft bei Improvisieren positiver Aushilfen." Am 1. März 1945 wurde er in den Stab des Oberbefehlshabers West versetzt. Am 10. April 1945 wurde er mit Wirkung vom 25. März 1945 zum Inspekteur der Landbefestigungen West ernannt. Vom 8. Mai 1945 bis zum 30. Juni 1947 war er in Kriegsgefangenschaft. Er lebte danach wieder in Berlin-Nikolassee, wo er bis zu seinem Tod An der Rehwiese 3 die Telefonnummer 806933, zuletzt 8036933, hatte.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv
Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig:
Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955