Artillerie-Regiment 55
Feldpostnummer ab der Mobilmachung: Die Einheiten wurden als Teile vom Artillerie-Regiment 55 in der Feldpostübersicht eingetragen. Die Batterien der I. Abteilung wurden Anfang 1940 gestrichen und die ganze Abteilung wurde ab Mitte 1940 unter der Nummer des Stabes eingetragen. Die 5. und 6. Kolonne wurden Mitte 1940 gestrichen. Die 4. Kolonne wurde gleichzeitig in Kolonne II umbenannt. 1940/41 wurde die I. Abteilung in IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 117 umbenannt. 1942 bzw. 1942/43 wurden die restlichen Einheiten gestrichen. 1943 wurde unter der Feldpostnummer 48620 wieder eine II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 55 eingetragen, aber am 20. November 1943 wieder gestrichen.
Einheit | Feldpostnummer |
Stab I. Abteilung | 10331 bis 1940 ab 1940 10331 A bis 40/41 |
1. Batterie | ab 1940 10331 B bis 40/41 |
2. Batterie | ab 1940 10331 C bis 40/41 |
3. Batterie | ab 1940 10331 D bis 40/41 |
Stab II. Abteilung | 24866 gestr. 1942 |
4. Batterie | 06276 gestr. 42/43 |
5. Batterie | 09385 gestr. 1942 |
6. Batterie | 15423 gestr. 1942 |
4. Kolonne | 19174 bis 1940 |
5. Kolonne | 37660 gestr. 1940 |
6. Kolonne | 09603 gestr. 1940 |
Kolonne II | ab 1940 19174 |
Das Artillerie-Regiment 55 war ein schweres Artillerie-Regiment ohne Regimentsstab. 1938 wurde beim Regiment eine 7. (Ergänzungs-) Batterie gebildet. Bei der Mobilmachung wurde die 7. (Ergänzungs-) Batterie zur Aufstellung der IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 267 herangezogen.
Die I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 55 wurde erstmals am 10. Oktober 1935 in Braunschweig, im Wehrkreis XI, aufgestellt. Die Abteilung wurde aus der IV. Abteilung vom Artillerie-Regiment 19 aufgestellt. Die Abteilung wurde nach der Aufstellung der 19. Infanterie-Division unterstellt. 1936 wurde die Abteilung zur I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 67 umbenannt. Am 7. Oktober 1937 wurde wieder eine I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 55 auf dem Truppenübungsplatz Bergen bei Celle, im Wehrkreis XI, aufgestellt. Die Abteilung wurde aus Teilen der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 67 in Braunschweig und der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 49 in Dessau unter Führung von Major Altmann zusammengestellt. Am 10. Januar 1938 zog die bespannte Abteilung in ihre Kaserne in Hildesheim, ebenfalls Wehrkreis XI, ein. Bereits am 1. Oktober 1938 wurde die 1. Batterie nach Süddeutschland abgegeben und unter Führung des Abteilungsadjutanten, Oberleutnant Nonnig, die 3. Batterie aufgestellt. Erst bei der Mobilmachung Ende August 1939 wurde die 1. Batterie neu aufgestellt. Am 1. September 1939 marschierte die Abteilung im Kreis Rosenberg (Oberschlesien) über die polnische Grenze und beteiligte sich am Polen-Feldzug. Nachdem die Abteilung einen Monat im Raum Warschau liegen blieb, wurde sie Ende Oktober 1939 verladen und nach Westen transportiert. Bis zum 30. Dezember 1939 lag die Abteilung in Wertherbruch, wurde dann in die Gegend von Dinslaken verlegt, kam im Februar 1940 nach Mühlheim a.d. Ruhr, im März an die holländische Grenze in die Gegend Viersen, von wo aus am 10. Mai 1940 der Vormarsch nach Holland angetreten wurde. Die Monate, bis es soweit war, wurden mit Vorbereitungen für den Angriffs-Krieg reich ausgefüllt, und noch am 8. und 9. Mai 1940 fand eine große Artillerie-Rahmen-Übung statt. Auch der Westfeldzug verlief relativ verlustlos, und am 16. Juni 1940 konnte die Abteilung vor dem Divisions-Kommandeur der 19. Infanterie-Division, der sie unterstellt war, Generalleutnant von Knobelsdorff, auf dem Platz der Republik in Frankreich vorbeimarschieren. Nach dem Waffenstillstand wurde die Abteilung in die Gegend südlich Blois verlegt, wo sie bis September 1940 liegen blieb. Auch in dieser Zeit wurde sie Ausbildung eifrig betrieben. Ende September 1940 wurde die Abteilung in die Garnison nach Hildesheim verlegt, musste aber in den Ortschaften Steuerwald, Himmelthür, Emmerke, Sorsum und Groß- und Klein-Schwerde untergebracht werden, da die Kaserne von der Artillerie-Ersatz-Abteilung 267 belegt war. Anfang November 1940 wurde die 2. Batterie unter Führung von Oberleutnant Schimmel nach Tegernsee abgegeben, der Rest der Abteilung verlegte nach Fallingbostel, wo aus Abgaben des Stabes und der beiden Batterien eine neue 2. Batterie gebildet wurde. Die ganze Abteilung wurde dann zur II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 117 der 111. Infanterie-Division umgewandelt.
Die II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 55 wurde erstmals am 10. Oktober 1935 in Braunschweig, im Wehrkreis XI, aufgestellt. Die Abteilung wurde aus Abgaben vom Artillerie-Regiment 19 aufgestellt. Die Abteilung wurde nach der Aufstellung der 19. Infanterie-Division unterstellt. Die Abteilung leistete im Herbst 1936 auch Abgaben zur Aufstellung der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 40. Im Oktober 1936 wurde die Abteilung zur II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 67 umbenannt. Erst am 10. November 1938 wurde in Einbeck, im Wehrkreis XI, wieder eine II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 55 aufgestellt. Die neue Abteilung entstand durch Abgaben vom Artillerie-Regiment 67. Die motorisierte Abteilung bestand aus einer Batterie 10-cm-Kanonen und zwei Batterien 15-cm schwere Feldhaubitzen. Die Abteilung wurde nach der Aufstellung wieder der 19. Infanterie-Division unterstellt. Die Abteilung war bei der Mobilmachung Korpstruppe des XI. Armeekorps. Ende November 1939 wurde die Abteilung zur Heerestruppe und danach auch im Westen eingesetzt. Danach unterstand die Abteilung im Dezember 1939 dem XVI. Armeekorps. Am 10. Februar 1940 wurde die 4. Batterie auf 15-cm schwere Feldhaubitzen umbewaffnet. Dazu tauschte sie die Bewaffnung mit der 5. Batterie der II. Abteilung vom Artillerie-Regiment 60. Danach gliederte sich die Abteilung in drei Batterien mit 15-cm schwere Feldhaubitzen. Am 14. Februar 1941 wurde die 5. Batterie der Abteilung zur Aufstellung der Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 279 abgegeben und danach wieder ersetzt. Ab dem Sommer 1941 wurde die Abteilung im Osten eingesetzt. Am 19. Juni 1941 unterstand die Abteilung dem LVII. Armeekorps. Ende Juli 1941 unterstand die Abteilung dem XXXIX. Armeekorps. Am 2. Oktober 1941 unterstand die Abteilung dem VIII. Armeekorps. Ende Dezember 1941 war die Abteilung bei der 9. Armee im Einsatz. Am 15. März 1942 wurde die Abteilung aufgelöst. Der Stab und die 5. Batterie wurden zur Aufstellung der Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 285 verwendet. Die 6. Batterie wurde als 2. Batterie in die Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 277 eingegliedert.
Für die Ersatzgestellung der I. Abteilung war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 55 zuständig. Für die Ersatzgestellung der II. Abteilung war die Artillerie-Ersatz-Abteilung 49 zuständig.
Abteilungskommandeure:
I. Abteilung:
Oberstleutnant Kurt Geschwandtner Aufstellung - 6. Oktober 1936
Oberstleutnant Altmann (1939), (1939)
II. Abteilung:
Hauptmann Jaeckel (1939)