Schmidt-Hammer, Werner
* 26. September 1894, Hartmannsdorf bei Chemnitz † 4. Januar 1962, Landau/Pfalz |
Werner Schmidt trat am 8. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Königlich Sächsische Armee ein. Der Sohn eines Fabrikbesitzers kam dabei zum 2. Königlich Sächsisches Ulanen-Regiment Nr. 18. Er entschied sich dann für die Offizierslaufbahn und wechselte dann zur Infanterie. Dort wurde er dann beim 6. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm II. von Württemberg" Nr. 105 eingesetzt. Bei diesem wurde er am 1. Mai 1915 zum Fähnrich befördert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 6. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment "König Wilhelm II. von Württemberg" Nr. 105 eingesetzt. Als solcher wurde er am 21. Oktober 1915 zum Leutnant befördert. Bei diesem Regiment wurde er dann bis zum Ende des Krieges eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Nach Kriegsende wurde er am 1. Oktober 1919 als Leutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. September 1915 festgelegt. Er wurde jetzt dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 24 zugeteilt. Diesem gehörte er auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 an. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er dann als Kompanieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann bei der 4. (MG.) Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment in Dresden eingesetzt. Am 1. April 1925 wurde er dann zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er jetzt bei der 1. Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Dresden verwendet. 1925/26 wurde er dann für die nächsten Jahre in die 13. (Minenwerfer-) Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Dresden versetzt. 1927/28 wurde er dann in die 12. (MG.) Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Dresden versetzt. Am 1. Februar 1929 wurde er als Nachfolger von Hauptmann Richard Stempel für mehrere Jahre zum Chef der 11. Kompanie vom 10. (Sächs.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Dresden ernannt. Am 16. Februar 1929 hat er Marianne Meinel-Tannenberg geheiratet. Am 1. Oktober 1929 wurde er zum Hauptmann befördert. Am 1. April 1935 wurde er während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment Plauen ernannt. Am 15. Oktober 1935 wurde er bei der Enttarnung der Verbände unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 31 in Plauen ernannt. Als solcher wurde er zum 1. August 1938 zum Oberstleutnant befördert. Bei Beginn des 2. Weltkrieges führte er sein Bataillon im Sommer 1939 im Verband der 24. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Am 1. Dezember 1939 wurde er dann zum Kommandeur vom neuen Infanterie-Regiment 417 ernannt. Mit diesem Regiment wurde er dann im Frühjahr 1940 während des Westfeldzuges im Verband der 168. Infanterie-Division als Besatzungstruppe in Polen eingesetzt. 1940 wechselte er dann zum Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps nach Dresden. Im Herbst 1940 wurde er dann angeblich als Nachfolger von Oberstleutnant Werner Gebb zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 456 ernannt. Später führte er dann wieder sein Infanterie-Regiment 417 im Divisionsverband der 168. Infanterie-Division im Ostfeldzug in Südrussland. Zum 1. August 1941 wurde er zum Oberst befördert. Im Sommer 1942 führte er sein Regiment dann beim Angriff in Richtung vom Donbogen. Auch bei der Umbenennung seines Regiments zum Grenadier-Regiment 417 im Herbst 1942 war er noch der Kommandeur. Im Winter 1942/43 gab er sein Kommando ab und wurde daraufhin in die Führerreserve versetzt. Für seine vorherige Tätigkeit wurde ihm am 11. März 1943 das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Vom 3. Mai 1943 bis zum 29. Mai 1943 absolvierte er in Berlin den 4. Divisionsführerlehrgang. Am 1. Dezember 1943 wurde er dann unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor als Nachfolger von Generalmajor Walter Chales de Beaulieu zum Kommandeur der 168. Infanterie-Division ernannt. Er führte diese weiter im Südabschnitt der Ostfront. Am 25. März 1944 wurde ihm die Ehrenblattspange verliehen. Während der Kämpfe in der Nordukraine wurde er zum 1. Juni 1944 zum Generalleutnant befördert. Am 12. September 1944 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Vom 6. Januar 1945 bis zum 19. Februar 1945 wurde er in der Divisionsführung durch Generalmajor Dr. Maximilian Rosskopf vertreten. Danach führte er seine 168. Infanterie-Division bei den Kämpfen in Schlesien. Im April 1945 wurde er dann als Nachfolger von General der Infanterie Anton Grasser auch noch mit der stellvertretenden Führung vom LXXII. Armeekorps beauftragt. Seine Führung über die 168. Infanterie-Division ging dafür auf Oberst Hansen über. Nach der Kapitulation der deutschen Wehrmacht geriet er im Mai 1945 bei Votice in der Tschechoslowakei in Gefangenschaft. In dieser wurde er dann in die Sowjetunion verschleppt. Er wurde dort die nächsten Jahre in verschiedenen Lagern als Gefangener festgehalten. Erst im Oktober 1955 wurde er wieder aus der Gefangenschaft entlassen. Er kam erst am 7. Januar 1956 gemeinsam mit Generaloberst Rudolf Schmidt, General der Infanterie Kurt Röpke, Generalleutnant Hermann Boettcher, Konteradmiral Wolff-Ehrenreich von Arnswaldt, Generalmajor Karl-Richard Koßmann, Generalmajor Hellmuth Nickelmann und Generalmajor Otto Rauser als einer der letzten Generale wieder nach Deutschland zurück. Lediglich Generalleutnant Paul Klatt und Generalleutnant Kurt-Jürgen Freiherr von Lützow sollen noch wenig später in die Heimat zurückgekommen sein.
Ritterkreuz (12. September 1944)