Steinbach, Paul Hermann

 

* 10. Februar 1889, Breckerfeld, Kreis Arnsberg

† 23. November 1970, ????



BArch Pers 6/1936 im Jahr 1935 als Oberstleutnant

 

Paul Steinbach war der Sohn vom Kaufmann Hermann Heinich Steinbach und dessen Ehefrau Emma Auguste, geborene Falkenrath. Seine Mutter starb am 7. Dezember 1902 in Breckerfeld. Nachdem er selbst im September 1908 das Reifezeugnis an der Oberrealschule Hagen erlangte, studierte er bis 1910 4 Semester Chemie in Göttingen. Außerdem absolvierte er an 2 Semestern ein Praktikum im chemischen Laboratorium Göttingen. Er trat nach am 1. Oktober 1910 als Einjährig-Freiwilliger in die Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 2. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment nach Würzburg. Be diesem wurde er am 1. April 1911 zum überzähligen Gefreiten befördert. Nur drei Monate später wurde er am 1. Juli 1911 zum überzähligen Unteroffizier befördert. Nur wenige Wochen später wurde er am 19. Juli 1911 zu den auf Beförderung Dienenden überführt. Am 22. September 1911 (1) wurde er zum Fähnrich befördert. Bald darauf wurde er vom 1. Oktober 1911 bis zum 21. August 1912 zur Kriegsschule kommandiert. Direkt im Anchluß wurde er vom 21. August 1912 bis zum 27. September 1912 zur Militär-Schießschule kommandiert. Während dieses Kommandos erhielt er am 19. September 1912 sein Offizier-Reifezeugnis. Daraufhin wurde er am 28. Oktober 1912 (49) zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Batterieoffizier in seinem Regiment in Würzburg eingesetzt. Nach Beginn des 1. Weltkrieges wurde er ab dem 8. August 1914 bei den Grenzschutzgefechten in Lothringen eingesetzt. Am 19. August 1914 nahm er am Gefecht bei Liederzingen teil, bevor die nächsten drei Tage die Schlacht in Lothringen tobte. Danach begann am 23. August 1914 die Schlacht um Nancy-Epinal, bei der er ab dem 24. August 1914 als Führer der 1. Batterie eingesetzt wurde. Nach dem Ende dieser Schlacht wurde er ab dem 15. September 1914 wieder als Zugführer in der 1. Batterie vom 2. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment verwendet. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 15. Oktober 1914 verliehen. Während der Schlacht bei Ypern, die vom 30. Oktober 1914 bis zum 24. November 1914 tobte, wurde er ab dem 4. Dezember 1914 wieder als Führer der 1. Batterie verwendet. Nur während der Stellungskämpfe in Flandern wurde er im Jahr 1914 vom 21. Dezember 1914 bis zum 25. Dezember 1914 kurzzeitig wieder als Zugfüher in seiner Batterie verwendet, danach bis zum 2. Januar 1915 wieder als Batterieführer. Nachdem er dann bis zum 6. Februar 1915 wieder als Zugführer verwendet wurde, übernahm er den restlichen Monat wieder die Batterieführung der 1. Batterie. Im Monat März 1915 war er bis zum 10. in dieser Batterie wieder als Zugführer im Einsatz, bevor er bis zum 8. April 1915 wieder die Batterieführung übernahm. Danach war er bis zum 28. April 1915 wieder als Zugführer im Einsatz, um danach bis zum 11. Juni 1915 wieder Führer der 1. Batterie zu werden. Danach wurde er für fast drei Monate, bis zum 9. September 1915, wieder als Zugführer in der 1. Batterie eingesetzt. Während dieser Zeit wurde er am 9. August 1915 vom 15. August 1915 bis zum 28. August 1915 nach Würzburg beurlaubt. Den restlichen Monat September 1915 war er wieder Zugführer in der Batterie, um am 1. Oktober 1915 wieder die Batterieführung zu übernehmen. Am 18. Oktober 1915 wurde er zum Adjutant der II. Abteilung vom 2. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment ernannt. Als solcher wurde er am 14. Januar 1916 (42) zum Oberleutnant befördert. Genau einen Monat später wurde er zum Führer der 2. Batterie in seinem Batterie ernannt. Am 17. April 1916 wurde er vom 20. Apirl 1916 bis zum 13. Mai 1916 zur Wiederherstellung seiner Gesundheit nach Breckerfeld beurlaubt. Vom 30. Mai 1916 bis zum 2. Juni 1916 wurde er zum Gasschutz-Kurs nach Greppin bei Wolfen kommandiert. Am 13. November 1916 wurde ihm vom 17. November 1916 bis zum 30. November 1916 Heimaturlaub nach Breckerfeld genehmigt. Während der Frühjahrsschlacht bei Arras wurde er am 29. April 1917 in der Feuerstellung seiner 2. Batterie durch ein Artilleriegeschoß am rechten Unterschenkel schwer verwundet. Vom 29. April 1917 bis zum 23. Mai 1917 wurde er im Feldlazarett 389 Douai und der Lazarett-Abteilung 20 in der Lazarett Heilanstalt in Tournai behandelt. Seine Weiterbehandlung erfolgte dann ab dem 23. Mai 1917 im Reservelazarett Oberhausen (Kreiskrankenhaus). Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm am 21. Juni 1917 verliehen. Ab dem 28. Juli 1917 wurde er im Reservelazarett Schwelm behandelt. Später wurde er im städtischen Krankenhaus in Barmen weiter behandelt. Er trat am 14. August 1918 bei der Ersatz-Abteilung vom 2. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment in Würzburg seinen Dienst wieder an. Am 19. August 1918 übernahm er die stellvertretende Führung der 4. Ersatz-Batterie der Abteilung. Gleichzeitig wurde er bis zum 30. September 1918 im König Ludwig Haus behandelt. Am 11. September 1918 wurde er mit Wirkung vom 16. September 1918 für die Dauer seines mobilen Verhältnisses zum Kadettenkorps kommandiert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch der Königlich Bayerische Militär-Verdienstorden 4. Klasse mit Schwertern (29. Dezember 1914) verliehen. Nach dem Krieg wurde er ab dem 10. Januar 1919 wieder zum 2. Feldartillerie-Regiment versetzt. Ab dem 4. April 1919 gehörte er zur Freiwilligen-Batterie Thelemann. Noch im gleichen Monat wurde er zum Führer der 3. Volkswehrbatterie Steinbach ernannt. Am 1. Juni 1919 wurde er als Oberleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er kam dabei als Adjutant zur I. Abteilung vom leichten Artillerie-Regiment 23. Zeitweise wurde er auch als stellvertretender Führer der 1. Batterie verwendet. Am 11. Oktober 1919 wurde ihm ein Patent als Leutnant vom 28. Oktober 1910 (19) verliehen. Als nächstes folgte seine Kommandierung zum Artillerieführer 23 am 23. November 1919. Am 2. Januar 1920 wurde er rückwirkend zum 1. Januar 1920 als Ordonanz-Offizier zum Artillerieführer 23 versetzt. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er noch immer als Ordonanz-Offizier zum Befehlshaber der Artillerie der Reichswehr-Brigade 23. Am 1. September 1920 wurde er in das Reichswehr-Artillerie-Regiment 23 versetzt und dort bei der 5. Batterie eingeteilt. Es folgte am 16. September 1920 seine neue Vereidigung. Im Zuge der Heeresvermindung zum 100.000 Mann-Heer der Reichswehr ist er am 31. Dezember 1920 aus dem Heer ausgeschieden.

Bereits seit dem 20. Dezember 1920 gehörte er zur Bayerischen Landespolizei. Dort wurde er anfangs als Adjutant bei der Landespolizei Aschaffenburg verwendet. 1921 wurde er zur Landespolizei Würzburg versetzt, wo er als Führer des Reiterzuges bei der Streifstaffel eingeteilt wurde. Am 16. März 1921 wurde ihm bzgl. seines Abschiedes noch der Charakter als Hauptmann und das Recht zum Tragen der Uniform vom 2. Königlich Bayerisches Feldartillerie-Regiment verliehen. Am 30. Mai 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1923 zum Polizei-Hauptmann befördert. Er heiratete am 31. Januar 1924 die über fünfzehneinhalb Jahre jüngere Dora Elisabeth Bollenhagen, einzige Tochter vom Frauenarzt Dr. Heino Bollenhagen, in Würzburg. Seine älteste Tochter Hannelore Steinbach wurde am 20. Februar 1925 in Würzburg geboren. Seine jüngste Tochter Liselotte Steinbach wurde am 7. Februar 1929 ebenfalls in Würzburg geboren. Am 1. Mai 1929 wurde er zur Landespolizei Nürnberg-Fürth versetzt. Bei dieser wurde er am 1. Oktober 1931 als Führer der berittenen Abteilung Nürnberg eingeteilt. Sein Vater starb im Alter von 84 Jahren am 23. Juli 1932 in Breckerfeld. Als Führer der berittenen Abteilung Nürnberg wurde er am 24. Juli 1934 mit Wirkung vom 1. August 1934 zum Major der Landespolizei befördert. Genau vier Monate später wurde er zur Landespolizei München versetzt und dort als Ausbildungsreferent beim Abschnitts-Kommando I eingeteilt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er vom 11. März 1935 bis zum 24. März 1935 zur Stabsoffizierunterweisung beim Artillerieführer VII kommandiert. Vom 2. Mai 1935 bis zum 11. Mai 1935 wurde er zum Artillerie-Regiment Nürnberg auf den Truppenübungsplatz Grafenwöhr kommandiert. Am 1. Juli 1935 wurde er zum Artillerie-Regiment München kommandiert. Am 17. Juli 1935 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1935 in das Rechteverhältnis eines Soldaten überführt. Am 1. September 1935 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1935 zum Oberstleutnant der Landespolizei befördert. Vom 2. September 1935 bis zum 28. September 1935 wurde er zum Lehrgang für Artillerie-Offiziere zur Artillerieschule nach Jüterbog kommandiert. Am 5. Oktober 1935 erhielt er vom Gericht des Artillerieführers VII eine Strafverfügung über 5 Reichsmark weil er gegen § 25 der Reichsstraßenverkehrsordnung zuwider gehandelt hatte. Er hatte am Nachmittag vom 21. Juli 1935 mit seinem gesteuerten Privatkraftwagen II A - 27185 in der Summerstraße in Herrsching auf der linken Seite der Fahrstraße zum Halten gekommen, obwohl es sich nicht um eine Einbahnstraße handelte. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 als Oberstleutnant in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. März 1935 (7) festgelegt. Er wurde dabei zum Kommandeur der I. Abteilung vom Artillerie-Regiment 17 in Erlangen ernannt. Am 30. September 1937 folgte mit Wirkung vom 1. Oktober 1937 (1) seine Beförderung zum Oberst. Als solcher wurde er am 16. Februar 1938 mit Wirkung vom 1. März 1938 als Nachfolger von Oberst Johann Sinnhuber zum Kommandeur vom Artillerie-Regiment 21 in Elbing ernannt. Sein Nachfolger als Kommandeur der I. Abteilung wurde Oberstleutnant Otto Barth. Sein privater Wohnsitz war die Hindenburgstraße 67 in Elbing, wo er die Telefonnummer 4214 hatte. Sein Regiment führte er bei Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 im Verband der 21. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Dabei wurde ihm die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse am 20. September 1939 verliehen. Nach dem Ende des Feldzuges wurde ihm am 24. Oktober 1939 die Spange zum Eisernen Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 17. April 1940 wurde er mit Wirkung vom 15. April 1940 zum neuen Artillerie-Kommandeur 126 (Arko 126) ernannt. Mit seinem Stab unterstand er bei Beginn des Westfeldzuges dem Generalkommando I. Armeekorps, welches von seinem vorherigen Divisionskommandeur, General der Infanterie Kuno von Both, kommandiert wurde. Am 10. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Curt Gallenkamp, Kdr. der 78. Infanterie-Division: "Sehr schlichte, gerade Persönlichkeit mit einwandfreiem Charakter, aber wenig Schwung. Hat die Absperrung des ihm übertragenen Nordostabschnittes mit grosser Gründlichkeit durchgeführt. Sein nicht sehr grosser Gesichtskreis und seine damit verbundene starke Zurückhaltung gegenüber der Truppe lasses es jedoch fraglich erscheinen, ob er in der Lage sein wird, in schwierigen Lagen die Artillere einer Divisions wirlich straff zu führen. Zu praktischer Überprüfung fehlte hier die Gelegenheit. Ausbildungsmäßig ist er fördernd nicht sehr in Erscheinung getreten. Bewertung: Füllt unter nicht zu schwierigen Verhältnisse aus. Empfehlung: Seine Stärke liegt zweifellos in der peinlich genauen Arbeit und damit in einer leitenden Stelle des Ersatzwesens oder in der Verwaltung eines grossen Übungsplatzes." Dazu ergänzte General der Infanterie Hans von Obstfelder, KG vom XXIX. Armeekorps: "Einverstanden. Als Artillerie-Kommandeur in schwierigen Lagen nicht geeignet." Damit wurde er abqualifiziert und abgelöst. Am 10. Mai 1941 wurde er mit Wirkung vom 16. April 1941 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Heeres-Feldzeugmeister (FzM). Am 15. September 1941 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1941 (2) zum Generalmajor befördert. Am 15. Oktober 1941 wurde er mit Wirkung vom 15. September 1941 zum Kommandeur vom Feldzeugkommando XX in Danzig ernannt. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Hermann Hoegner, Kdr. der Feldzeuggruppe 1: "Ehrlicher, gerader Charakter. Tatkräftige Persönlichkeit. Organisatorisch begabt, pflichteifrig und gewissenhaft ist er erfolgreich bestrebt, die Aufgaben seiner neuen Dienststelle, in die er sich schon recht gut eingelebt hat, zu erfüllen. Vor dem Feinde bewährt. Spangen zum EK II und I. Bewertung: Füllt seine Stelle gut aus. Empfehlung: Hängt von weiterer Bewährung ab. Kommt u.a. später auch als Rüstungs-Inspekteur (4 Semester Studium in Chemie) in Frage." Dazu ergänzte am gleichen Tag General der Artillerie Theodor Geib, Heeres-Feldzeugmeister: "Einverstanden. Entschluß- und verantwortungsfreudig. Tatkräftig, in guter Aufwärtsentwicklung." und General der Infanterie Friedrich Olbricht, Chef vom AHA: "Einverstanden.". Am 25. Mai 1942 ergänzte dann noch Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Ist mir noch nicht genügend bekannt." Am 16. August 1942 wurde er mit Wirkung vom 10. Juni 1942 zum Kommandeur vom Feldzeugkommando Generalgouvernement ernannt. Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Hermann Hoegner, Kdr. der Feldzeuggruppe 1: "Ehrlicher, gerader Charakter, etwas zurückhaltend, dabei freundlich und bescheiden. Sehr wohlwollender Vorgesetzter. Nationalsozialistische Haltung zweifelsfrei. Vor dem Feinde bewährt. Pflichteifrig und gewissenhaft; noch bestehende Lücken auf fachtechnischem Gebiet mit wachsendem Erfolg auszugleichen bemüht. Gute Fortschritte im Aufbau des Feldzeug-Kommando-Bereichs Generalgouvernement unter seiner Führung. Geistig gut, körperliche Schäche (g.v.H.). Füllt seine Stelle aus. Starke Seiten: Besonders beanlagter, verständnisvoller Dressur- und Springreiter. Passionierter Jäger, guter Waidmann. 4 Semester Chemiestudium. Schwache Seiten: Körperlich behindert infolge Granatsplitterverletzung an rechter Wade.(Weltkrieg); Narben nach Inzision wegen Gasphlegmone, Spitzfuß, chronische Neigung zu Troph. Geschwür an Fersrücken und Sohle. Mit orthopädischen Schuh und Stockbenutzung wird annähernd normaler Gang für kurze Zeit erreicht. (Stand 27.1.1943). Bewertung: Durchschnitt, körperlich unter Durchschnitt. Empfehlung: Kommt wegen mangelnder körperlicher Eignung für Verwendung als Kommandeur einer Feldzeuggruppe nicht in Frage. Eventuell Kommandant eines größeren Truppenübungsplatzes, falls er jetzige Stellung nicht mehr durchstehen sollte." Die negativen Aspekte der Beurteilung (Nichteignung zur Verwendung als Kommandeur einer Feldzeuggruppe wegen mangelnder körperlicher Eignung) wurden ihm am 18. Februar 1943 schriftlich eröffnet. Zur Beurteilung ergänzte am 24. März 1943 General der Infanterie Friedrich Olbricht, Chef AHA: "Einverstanden !" und am 30. März 1943 General der Artillerie Theodor Geib, Feldzeugmeister: "Noch nicht selbstsicher genug, daher etwas schwunglos. Im übrigen einvrstanden." Am 20. Juni 1943 ergänzte dann noch Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Nichts hinzuzufügen." Im Jahr 1943 wurden ihm die Kriegsverdienstkreuze 2. und 1. Klasse mit Schwertern verliehen. Trotzdem wurde er am 1. Oktober 1943 bei der Beförderung zum Generalleutnant übergangen. Ursächlich dafür waren, dass die Feldzeug-Inspektion (Fz In) seine Beföderung nicht befürwortete und er als Arko im Jahr 1941 abqualifiziert wurde ("in schweren Lagen nicht geeignet"). Damit hatte er sich weder in einer D-Stelle bewährt, noch war eine weitere Verwendung in einer solchen vorgesehen. Mit Wirkung vom 1. Dezember 1943 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis I. Am 6. Dezember 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Hermann Hoegner, Kdr. der Feldzeuggruppe 1: "Ehrlicher, gerader Charakter, etwas zurückhaltend, dabei freundlich und bescheiden. Sehr wohlwollender Vorgesetzter. Nationalsozialistische Haltung zweifelsfrei. Vor dem Feinde bewährt. Im Allgemeinen pflichteifrig und gewissenhaft. Hat sich bemüht, bestehende Lücken auf fachtechnischem und Verwaltungs-Gebiet auszugleichen. Geistig gut. G.v.H.. Starke Seiten: Besonders beanlagter, verständnisvoller Dressur- und Springreiter. Passionierter Jäger. 4 Semester Chemiestudium. Schwache Seiten: Körperlich behindert infolge Granatsplitterverletzung an rechter Wade.(Weltkrieg); Narben nach Inzision wegen Gasphlegmone, Spitzfuß, chronische Neigung zu Troph. Geschwür an Fersenrücken und Sohle. Mit orthopädischen Schuh und Stockbenutzung wird annähernd normaler Gang für kurze Zeit erreicht. (Stand 27.1.1943). Am gleichen Leiden rückfällig erkrankt vom 5. Oktober 1943 bis 6. November 1943. Mitunter Magel an Initiative. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Eignung für nächsthöhere Verwendung im Feldzeugwesen bereits in Beurteilung zum 1. April 1943 abgesprochen. Kommt wegen rückfälliger Erkrankung an seinem alten Kriegsleiden infolge Verwundung, dessen Behebung auch nach Operation nicht socher erscheint, als Kommandeur eines Feldzeug-Kommandos ebenfalls nicht mehr in Frage. Kriegsgefangenen- oder Rüstungswesen." Die negativen Aspekte der Beurteilung wurden ihm bereits am 9. November 1943 mündlich und am 13. November 1943 schriftlich eröffnet. Zur Beurteilung ergänzte am 24. Dezember 1943 General der Artillerie Walter Keiner, Feldzeugmeister: "Ist körperlich den Aufgaben des Kommandeurs eines Feldzeug-Kommandos nicht mehr gewachsen." Am 6. Januar 1944 ergänzte dann noch General der Infanterie Friedrich Olbricht, Chef AHA: "Nichts hinzuzufügen" und am 10. Januar 1944 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Nichts hinzuzufügen." Bereits am 3. Januar 1944 wurde er mit Wirkung vom 15. Januar 1944 zum Bevollmächtigten General der deutschen Wehrmacht in Italien zur Einarbeitung als Feldkommandant kommandiert. Die Inmarschsetzung sollte über Innsbruck erfolgen. Am 1. März 1944 erhielt er folgene Beurteilung von General der Infanterie Rudolf Toussaint, Bevollmächtigten General der deutschen Wehrmacht in Italien: "Aufgeschlossener Charakter, sehr interessiert und eifrig, einwandfreie nationalsozialistische Haltung, hat sich in die Geschäfte eines Militärkommandanten recht gut eingearbeitet und verspricht hier Brauchbares zu leisten. Zu starken und Schwachen Seiten kann, ebenso wie zu einem zusammenfassenden Urteil, infolge der kurzen Zugehörigkeit zum hiesigen Befehlsbereich nicht engehender beurteilt werden. Empfehlung: Kommandant einer Militär-Kommandantur in Italien." Anfang März 1944 wurde er in Vertretung des erkrankten Generalmajor Bruno Ubl mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandant der Militärkommandantur 1015 (MK 1015) in Bagni di Lucca beauftragt. Am 20. März 1944 wurde er unter Aufhebung seiner vorstehenden Beauftragung zum Kommandant der Militärkommandantur 1012 (MK 1012) in Bologna ernannt. Am 29. September 1944 wurde er wieder in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte dieses Mal der Wehrkreis XIII. Anläßlich seiner Versetzung in die Führerreserve erhielt er am 29. September 1944 folgende Beurteilung von SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Karl Wolff, Bevollmächtigten General der deutschen Wehrmacht in Italien: "Korück 514, Generalleutnant Kurt Mälzer, dem die MK 1012 Bologna taktisch unterstellt war, urteilt am 25. September 1944 außerterminlich über Generalmajor Steinbach wie folgt: Offener und gerader Charakter von zurückhaltendem und bescheidenem Wesen. Trockene Persönlichkeit mit wenig Schwung, weich und unentschlossen. Außerlich gute soldatische Erscheinung entsprechen seine körperlichen Anlagen seinem Lebensalter. Geistig gut veranlagt.- Im gegenwärtigen Kriege vor dem Feinde bewährt, macht er in seiner jetzigen Stellung als Militärkommandant an besonders wichtiger Stelle den Eindruck, daß er trotz persönlichen Fleißes, größeren taktischen Aufgaben, die Beweglichkeit, Improvisation und Energie verlangen nicht gewachsen ist. Zweifelsohne besten Willens fehlt ihm das Anpassungsvermögen an die Gesamtlage, die plötzliche Entschlüsse und Neuschöpfungen erfordert. Steinbach verliert sich leicht in Einzelheiten. Gesellschaftlich und kameradschaftlich gut. Geeignet zur Verwendung in Stellungen bei einer Wehrersatzinspektion." Die negativen Aspekte der Beurteilung wurden ihm am 13. Oktober 1944 mündlich eröffnet. Die Dienstregelung in der Führerreserve wechselte am 20. Dezember 1944 zum Wehrkreis XX  Vom 28. Dezember 1944 bis zum 11. Januar 1945 wurde ihm ein Genesungsurlaub genehmigt. Ab dem 1. Februar 1945 war wieder der Wehrkreis XIII für seine Dienstregelung zuständig. Er befand sich im Februar 1945 in Würzburg im Lazarett. Die Wiederherstellung seiner Gesundheit sollte dem Heeres-Personalamt gemeldet werden. Er geriet kurz vor Kriegsende in Kleinrinderfeld in Unterfranken in westalliierte Gefangenschaft.

Er hatte mehrere Geschwister:
Seine älteste Schwester war die am 20. April 1875 geborene Lisette Clara Steinbach. Seine Schwester starb 1952.
Sein ältester Bruder war der am 13. Oktober 1876 in Breckerfeld geborene Carl Otto Steinbach. Dieser starb bereits im Jahr 1910.

 

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 6. Februar 1913, 46. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 16. Mai 1914, 47. Auflage, München
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/300985
Pers 6/1936