Schmidt-Richberg, Carl Erich

 

* 22. Mai 1899, Oberrieden/Hessen

† 7. Juni 1971, (Stuttgart)


BArch Pers 6/1875

  

Karl Erich Schmidt war der Sohn des Pfarrers Heinrich Schmidt und dessen Ehefrau Maria Elisabeth, geborene Richberg. Seine Mutter starb bereits am 24. September 1906 im Alter von 37 Jahren in Oberrieden. Sein Vater heiratete am 18. September 1907 die elf Jahre jüngere Klara Rosalie Johanna Emmi Anna Koeppen. Er selbst trat am 15. Juni 1917 als Freiwilliger in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Ersatztruppenteil vom Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 15. Bei diesem wurde er am 5. Juli 1917 vereidigt. Am gleichen Tag wurde er unter Übernahme als Fahnenjunker zum Ersatz-Truppenteil vom 3. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 71 versetzt. Nach seiner Grundausbildung wurde er ab dem 4. November 1917 zum aktiven Regiment an die Front des 1. Weltkrieges entsendet. Seine Beförderung zum Fahnenjunker-Gefreiten erfolgte am 18. Januar 1918. Am 26. März 1918 wurde er zur 1. Ersatz-Kompanie vom Ersatz-Bataillon seines Regiments versetzt. Vom 1. April 1918 bis zum 30. Juni 1918 wurde er zum Fahnenjunkerkursus nach Döberitz kommandiert. Während des Kursus wurde er am 25. Mai 1918 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Am 18. Juli 1918 wurde er beim Ersatz-Bataillon zum Fähnrich befördert. Am 3. August 1918 kehrte er wieder an die Front zurück. Im Ersten Weltkrieg wurde ihm am 8. Juni 1918 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 26. September 1918 geriet er bei Ripont in französische Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er erst im April 1920 wieder entlassen. Nach seiner Rückkehr wurde er am 15. April 1920 als Fähnrich in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er anfangs in der 6. Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 21 eingesetzt. Auch bei der Bildung vom 200.000 Mann-Heer der Reichswehr Mitte Mai 1920 gehörte er zu dieser Einheit unter der Reichswehr-Brigade 11. Von dort wurde er vom 26. Mai 1920 bis zum 30. November 1920 zur Waffenschule Wünsdorf kommandiert. Am 1. Oktober 1920 wurde er zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 20 versetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in das 17. Infanterie-Regiment übernommen und neu vereidigt. Zu diesem Datum wurde er auch zum Oberfähnrich befördert. Bei diesem wurde er am 30. September 1921 mit Wirkung vom 1. November 1921 zum Leutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 17. Infanterie-Regiment eingesetzt. Vom 17. Januar 1922 bis zum 12. Juni 1922 wurde er zum Lehrgang für Leibesübungen nach Wünsdorf kommandiert. Dabei gelang es ihm am 26. Mai 1922 das Deutsche Sportabzeichen in Bronze zu erwerben. Am 1. Juli 1922 wurde ihm die Ordnungsnummer (2) zu seinem Rangdienstalter als Leutnant zugewiesen. Im Frühjahr 1923 gehörte er als Kompanieoffizier zur 5. Kompanie seines Regiments in Göttingen. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 wurde er dann mehrere Jahre bei der 7. Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment am gleichen Standort eingesetzt. Vom 20. November 1925 bis zum 3. Dezember 1925 wurde er zum einem Skilehrgang nach Ulm kommandiert. Am 1. Mai 1926 wurde er als Kompaieoffizier in die 8. (MG.) Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment ebenfalls in Göttingen versetzt. Bei dieser wurde er am 1. November 1926 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1927 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Wexel für die nächsten Jahre zum Adjutant des II. (Preuß.) Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment ebenfalls in Göttingen ernannt. Am 31. August 1929 erhielt er folgende Beurteilung von Major Heinrich Berendes: "Vortrefflicher, gediegener Charakter. Ein geistig regsamer, ruhig und sachlich denkender Offizier, dessen Gewissenhaftigkeit und Fleiß neben seinen guten allgemeinen und militärischen Kenntnissen die Gewähr bietet, daß die ihm obliegenden Arbeiten sachgemäß ausgeführt werden. Er hat sich noch gut in die Geschäfte des Bataillonsadjutanten eingearbeitet, vertritt mit großem Takt seine Ansicht und ist mir, wie schon meinem Vorgänger, eine wertvolle Stütze und ein kluger Berater. Er besitzt ausgeprägten Sinn für Kameradschaft, genießt das volle Vertrauen der Offiziere des Bataillons und hat recht günstigen erzieherischen Einfluß auf seine jüngeren Kameraden. Ein Offizier, der seiner ganzen Veranlagung nach zu den besten Hoffnungen berechtigt und seiner Stellung voll gewachsen ist." Dazu ergänzte am 1. September 1929 Oberst Alfred Streccius, Kdr. vom 17. Infanterie-Regiment: "Einverstanden! Ein tüchtiger Bataillonsadjutant der das Vertrauen seiner Kameraden genießt. Füllt seine Stelle aus." Am 4. Januar 1931 erhielt er folgende Beurteilung vom Generalmajor Alfred Streccius, Kdr. vom 17. Infanterie-Regiment: "Ein tüchtiger Offizier und Adjutant, der aber noch vor dem Kommandeurwechsel dem Frontdienst wieder zugeführt werden muß, falls er nicht die Wehrkreisprüfung besteht!" Vom 10. März 1931 bis zum 13. März 1931 nahm er an der Wehrkreisprüfung teil, die er erfolgreich abschloß. Am 10. März 1931 wurde von seinem Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Heinrich Berendes, anläßlich der Wehrkreisprüfung folgender Bericht über ihn eingereicht: "Große schlanke, gute militärische Erscheinung. Vortrefflicher, gediegener Charakter mit ausgeprägtem Sinn für Kameradschaft. Genießt das besondere Vertrauen der Offiziere des Bataillons. Frei von aller ungesunden Streberei, sich voll einsetzend. Vertritt offen und freimütig mit großem Takt seine Ansicht und ist mir in seiner Stellung als Adjutant ein geschätzter, verläßlicher und kluger Berater. Als Frontoffizier und Adjutant gleich bewährt. Gewissenhaft, fleißig, umsichtig. Von bestem erzieherischen Einfluß auf seine Untergebenen, deren Zuneigung und Vertrauen er besitzt. Geistig sehr rege, belesen, vielseitig interessiert; immer bestrebt, sich weiter zu vervollkommnen und seinen Gesichtskreis zu weiten. Guter Turner und Reiter; körperlich zäh und leistungsfähig, auch wenn hohe Anforderungen an ihn herantraten. Besitzt das Sportabzeichen. Sehr gewandt und taktvoll im Verkehr mit Zivilbehörden - auch bei Erledigung schwierigerer Fragen. Formvollendendes außerdienstliches Auftreten. Lebt in geordneten, persönlichen Verhältnissen. Ein Offizier, der seiner ganzen Veranlagung nach zu den besten Hoffnungen berechtigt und zur Sonderausbildung geeignet ist." Am 20. August 1931 erhielt er folgende Beurteilung von Major Siegfried Mummenthey, Kdr. des II. Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment: "Ein abschließendes Urteil kann ich noch nicht abgeben." Er fügte daraufhin die Beurteilung seines Vorgängers vom März 1931 hinzu. Als Fazit schrieb er noch: "Ich schließe mich diesem Urteil an und glaube, daß er seine Stelle sehr gut ausfüllt." Durch seinen Regimentskommandeur, Oberst Hermann Geyer, wurde am 25. August 1935 dazu zusätzlich folgendes bemerkt: "Einverstanden. Ein ausgezeichneter Offizier von dem zu erwarten ist, daß er auch als Führergehilfe Gutes leisten wird." 1930/31 wurde er dann durch Oberleutnant Freiherr von Hammerstein-Gesmold abgelöst. Er wurde jetzt wieder zur 8. (MG.) Kompanie vom 17. Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. Oktober 1931 wurde er dann zur Führergehilfenausbildung in den Stab der 5. Division der Reichswehr nach Stuttgart versetzt. Am 25. November 1932 hat er die Hilfsdolmetscherprüfung in Französisch bestanden. Nach Abschluss des II. Lehrgangs der Führergehilfenausbildung wurde am 31. Mai 1933 vom Lehrgangsleiter, Oberstleutnant Walther Fischer von Weikersthal, folgender Bericht verfasst: "Grosse, gute Erscheinung, zwar wenig hervortretend aber von einwandfreien Formen. Stiller, eher verschlossener, aber gerader Charakter. Sehr gute Allgemeinbegabung besonders in kritischer Beziehung aber dadurch in den Leistungen noch etwas gehemmt, besonders was Entschlusskraft und rasches Arbeiten betrifft. Bei entsprechender Zeitzugabe lassen sowohl die schriftlichen wie mündlichen Äusserungen operativ und taktisch brauchbare Anschauungen, umfassende Gesichtspunkte und gründliches Eingehen auf den Stoff erkennen. Im reinen Vortrag bestehen sprachlich gewisse Schwierigkeiten. Den im wesentlichen bedächtigen Temperament entspricht auch die Zurückhaltung im Kameradenkreise, ohne jedoch adurch unbeliebt zu sein. Im Ganzen eine Persönlichkeit, die sich günstig entwickelt hat und darum die Gewähr bietet, bei weiterer Ausbildung im III. Lehrgang die Eignung zum Führerstab zu gewinnen." Dazu vermerkte am 8. Juni 1933 Oberst Heinrich Höring, Chef des Stabes der 5. Division: "Einverstanden." Am 26. September 1933 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Heinrich Höring, Chef des Stabes der 5. Division: "Stiller, gerader Charakter, bescheiden mit einwandfreien Formen. Gediegener, etwas langsamer Arbeiter. Allgemein sehr gut begabt, militärisch sehr gut vorgebildet, haben seine Leistungen auf taktischem und operativem Gebiet voll befriedigt. Beliebter Kamerad. Füllt seine Stelle gut aus. Geeignet zur Beförderung und zum Kompaniechef." Ab dem 1. Oktober 1933 absolvierte er dann das dritte Jahr seiner Führergehilfenausbildung in Berlin und wurde dafür zur Verfügung des Chefs der Heeresleitung (S.O.) gestellt. Am 1. Februar 1934 (11) wurde er dann zum Hauptmann befördert. Die Ausbildung auf der Kriegsakademie endete am 31. März 1934. Am 1. April 1934 erhielt er folgende Beurteilung von Oberstleutnant Friedrich Paulus, Lehrgangsleiter für Taktik und Kriegsgeschichte an der Kriegsakademie: "Ein gerader, lauterer Charakter, eine ausgeglichene Persönlichkeit von stillem, bescheidenem Wesen, jedoch sicherem und gewandtem Auftreten. Eine große, gute Soldatenerscheinung mit klarem Blick und festem Willen. Taktisch ziemlich gut beanlagt, zeigte er Verständnis und Interesse auch für operative Lagen. Er war in der taktischen Führung wohl überlegt, klar und bestimmt. Ein sehr zuverlässiger, genau arbeitender Offizier. Er ist für den Führerstab geeignet." Dazu ergänzte Oberst Rudolf Schmidt, Kommandeur der Offizierlehrgänge: "Einverstanden! Für den Führerstab "geeignet." Unter Beibehaltung seiner bisherigen Uniform wurde er am 12. Apil 1934 mit Wirkung vom 1. Mai 1934 auf ein Jahr in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin kommandiert. Dort wurde er der Abteilung Fremde Heere (T 3) im Truppenamt (TA) zugeteilt. Am 3. August 1934 wurde er auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler neu vereidigt. Seinen Antrag auf Erteilung einer Heiratserlaubnis stellte er am 30. August 1934. Die Erlaubnis zur Verheiratung erhielt er am 7. September 1934. Am 2. Oktober 1934 heiratete er die fast fünf Jahre jüngere Edith von Groll, Tochter des am 20. Dezember 1914 bei Kozlow-Szlacheki im Raum Litzmannstadt gefallenen Kompaniechefs vom 1. Württembergisches Grenadier-Regiment "Königin Olga" Nr. 119, Hauptmann Max Karl Ludwig Franz Georg von Groll, in Stuttgart. Am 12. April 1935 verfasste Oberst Carl-Heinrich von Stülpnagel, Abteilungsleiter T3, folgenden Bericht zu seiner Kommandierung im Generalstab des Heeres: "Hauptmann Schmidt ist ein vorzüglicher, gerader, offener und fester Charakter. Ruhiges, bescheidenes, stets zurückhaltendes Wesen verbindet er mit guten Umgangsformen. Geistig ist er ausgezeichnet veranlagt, mit vielseitigen Interessen, klarem Urteil und sehr folgerichtigem Denken. Kein rascher Arbeiter, aber sehr gründlich und überlegt. Seine militärische Veranlagung ist gut, auch für größere Verhältnisse zeigt er gutes Verständnis, in der Befehlsgebung ist er klar und bestimmt. Sein Aufgabengebiet hat er mit großem Fleiß und ausgesprochener Passion bearbeitet. Körperlich ist er sehr gut veranlagt, ein guter Reiter und Sportsmann; als Kamerad ist er allgemein geachtet. Hauptmann Schmidt gehört zu den Persönlichkeiten, die sich langsam entwickeln und in zäher Arbeit über den Durchschnitt heben. Zur Übernahme im Generalstab voll geeignet." Während er Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde ihm am 1. Mai 1935 die Anweisung erteilt, ab diesem Zeitpunkt die Uniform der Führerstabsoffiziere zu tragen. Ab dem 21. Mai 1935 diente er durch die Umbenennung seiner Einrichtung im Reichskriegsministerium (RKM). Kurz danach wurde er am 1. Juli 1935 auch zum Generalstab des Heeres versetzt. Am 15. September 1935 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Carl-Heinrich von Stülpnagel, Chef der Abteilung: "Das günstige Urteil der Beurteilung vom 12. April 1935 wird voll aufrechterhalten. Füllt seine Stelle gut aus." Dort blieb er auch nach der Enttarnung der Einheiten am 15. Oktober 1935 im Einsatz. Seine älteste Tochter war die am 1. April 1936 in Berlin-Zehlendorf geborene Mechthild Elisabeth Schmidt. Durch Ermächtigung des Polizeipräsidenten von Berlin vom 3. April 1936 wurde sein Familienname zu Schmidt-Richberg geändert. Das erstreckte sich auch auf seine Ehefrau und die Kinder. Er wohnte damals in der Innsbrucker Straße 50 in Berlin-Schöneberg. Am 30. September 1936 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Carl-Heinrich von Stülpnagel, Chef der 3. Abteilung im Generalstab des Heeres: "Das günstige Urteil vom 12. April 1935 bzw. 1. Oktober 1935 wird voll aufrecht erhalten. Ein sehr zuverlässiger, gereifter Charakter und gut durchgebildeter, etwas langsam aber sehr gründlich arbeitender Generalstabsoffizier, der such auch weiterhin sicher sehr vorteilhaft entwickeln wird. Geeignt zur Weiterverwendung im Generalstab. Füllt seine Stelle gut aus." Am 6. Oktober 1936 wurde er als Nachfolger von Major Maiberg als Chef der 8. Kompanie zum Infanterie-Regiment 75 nach Donaueschingen versetzt. Zur letzten Beurteilung ergänzte am 12. Dezember 1936 General der Artillerie Ludwig Beck, Chef des Generalstabes des Heeres: "Einverstanden." Sein einziger Sohn war der am 5. Mai 1937 in Donaueschingen geborene Klaus Dietrich Schmidt-Richberg. Die Familie wohnte dort im Hindenburgring 13 in Donaueschingen. Nach nicht einmal einem Jahr wurde er am 18. Juni 1937 mit Wirkung vom 1. September 1937 in den Generalstab vom Generalkommando VI. Armeekorps nach Münster in Westfalen versetzt. Sein Nachfolger als Kompaniechef in Donaueschingen wurde Hauptmann Fischer. Am 20. September 1937 erhielt er folgende Beurteilung zur bisherigen Tätigkeit von Oberstleutnant Walter Georg Hellwig, Kdr. des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 75: "Gute militärische Erscheinung. Treibt Sport und reitet regelmäßig. Dienstfähig. Geordnete wirtschaftliche Verhältnisse, lebt vom Gehalt. Vorzüglicher Offizier mit offenem, gefestigten Charakter, sowie bescheidenem und ruhigem Wesen. Geistig und militärisch sehr gut veranlagt. Besitzt vielseitige Interessen und bildet sich ständig mit großem Fleiß weiter. In seiner Stellung als Kompaniechef hat er mit großer Gewissenhaftigkeit eingearbeitet. Seine Kompanie hat er auf allen Gebieten mit Frische und Eifer ausgebildet und sie stets sicher geführt. Seine Befehlsgebung ist überlegt und klar, sein Auftreten vor der Front ruhig und bestimmt. Er hat die Kompanie mit gutem Erfolge vorgestellt. Verfügt über sehr gute Umgangsformen und ist ein sehr anregender Gesellschafter. Füllt seine Stelle gut aus." Dazu ergänzte am 25. September 1937 Oberst Ernst Richter, Kdr. vom Infanterie-Regiment 75: "Vorbildlich gewissenhafter und pflichtbewußter Offizier; überlegt, ruhig, taktvoll! Zeigt gutes Truppenverständnis. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Dazu ergänzte am 27. September 1937 noch Generalleutnant Eugen Hahn, Kdr. der 5. Infanterie-Division: "Ein besonders tüchtiger Kompaniechef, der seine MG-Kompanie sehr gut ausgebildet hat. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Am 22. Oktober 1937 General der Infanterie Hermann Geyer, KG vom V. Armeekorps: "Auch in der Front vorzüglich bewährt." Am 9. Dezember 1937 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Georg von Sodenstern, Chef des Generalstabes vom VI. Armeekorps: "Wenn auch die kurze Zeit seiner Dienstleistung als Gruppenleiter Ic/Abw. eine abschließende Beurteilung noch nicht zulässt, so kann doch schon heute gesagt werden, dass die Voraussetzungen für eine günstige Entwicklung gegeben sind. Offener, anständiger Charakter. Fleissig, zuverlässig, klar im Denken. Beliebter Kamerad. Füllt seine Stelle gut aus." Dazu ergänzte am 15. Dezember 1937 General der Artillerie Günther von Kluge, KG vom VI. Armeekorps: "Einverstanden !" In Münster beim VI. Armeekorps wurde er am 31. März 1938 mit Wirkung vom 1. April 1938 (8) zum Major i.G. befördert. Am 8. November 1938 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Georg von Sodenstern, Chef des Generalstabes vom VI. Armeekorps: "Leitet seine Dienststelle in der ihm eigenen ruhigen und zuverlässigen Art erfolgreich und nicht ohne Geschick. Anständiger Charakter; beliebter Kamerad. Füllt seine Stelle gut aus." Dazu ergänzte am 9. November 1938 General der Artillerie Günther von Kluge, KG vom VI. Armeekorps: "Einverstanden !" Am 10. November 1938 erhielt er folgende Beurteilung von Vizeadmiral Wilhelm Canaris, Amtsgruppenchef der Abwehr: "Ernste, klare und nüchtern denkende Persönlichkeit mit gesundem Streben. Leitet seine Abwehrstelle mit Geschick und Erfolg. Füllt seine Stelle gut aus." Am 22. Dezember 1938 wurde er mit Wirkung vom 23. Januar 1939 in den Generalstab vom Generalkommando XVII. Armeekorps nach Wien versetzt. Er wurde bereits am 13. Januar 1939 zur Einweisung zu seiner neuen Dienststelle kommandiert. Als sein Nachfolger wurde Hauptmann Helmut Kleikamp bereits am 5. Januar 1939 nach Münster kommandiert. Zur letzten Beurteilung ergänzte am 5. Januar 1939 Oberst Walther Düvert, neuer Chef des Generalstabes vom VI. Armeekorps: "Nichts hinzuzufügen." Am 20. März 1939 hat er ein neues Rangdienstalter als Major i.G. vom 1. März 1937 (11a) erhalten. Seine jüngste Tochter war die am 18. Mai 1939 in Wien geborene Ursula Schmidt-Richberg. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann im Sommer 1939 zum 3. Generalstabsoffizier (Ic) der 14. Armee ernannt. Damit war er jetzt für die Feindlage zuständig. Die Spange zum Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ihm am 4. Oktober 1939 verliehen. Bei der Verlegung an die Westfront wurde sein AOK 14 in 12. Armee umbenannt. Er blieb weiter als Ic bei diesem Stab eingesetzt. Das Eiserne Kreuz 1. Klasse wurde ihm während des Westfeldzuges am 11. Juni 1940 verliehen. Am 19. Juli 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1940 (9) zum Oberstleutnant i.G. befördert. Am 4. Januar 1941 wurde er mit Wirkung vom 15. Januar 1941 zum 1. Generalstabsoffizier (Ia) der 168. Infanterie-Division ernannt. Am 14. Februar 1941 wurde ihm ein neues Rangdienstalter als Oberstleutnant vom 1. August 1939 (17a) zugewiesen. Am 16. April 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Dr. Hans Mundt, Kdr. der 168. Infanterie-Division: "Schmidt-Richberg ist erst seit Ende Januar des Jahres bei der Division. Seine frühere Dienststelle urteilt: "Als Mensch und Generalstabsoffizier ausgezeichnet." Dieses Urteil hat auch hier seine Bestätigung gefunden. Bewertung: Füllt Stelle sehr gut aus. Empfehlung: 1. Generalstabsoffizier eines Korps - Im Ic-Dienst." Dazu ergänzte am 29. April 1941 Oberst i.G. Henning von Thadden, Chef des Generalstabes vom XVII. Armeekorps: "Soweit in den wenigen Wochen der Unterstellung übersehen werden kann, nach Bewährung als Divisions-Ia zum Korps-Chef voll geeignet." Zum Sommerbeginn 1941 wurde er dann als Ia der 168. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Südrussland eingesetzt. Auch Anfang 1942 wurde er als Ia mit seiner Division im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt. Am 18. Januar 1942 wurde er mit Wirkung vom 1. Februar 1942 (282) wurde er zum Oberst i.G. befördert. Am 23. März 1942 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Dietrich Kraiß, Kdr. der 168. Infanterie-Division: "Hochanständiger Charakter. Gediegenes Wesen. Weit über dem Durchschnitt stehende wertvolle Persönlichkeit. Klarer Kopf und Blick. Vor dem Feind ausgezeichnet bewährt. Hervorragender Arbeiter. In kritischen Lagen klar, ruhig, entschlossen und nervenstark. Füllt Stelle sehr gut aus. Empfehlung: Korps-Chef ." Dazu ergänzte Oberst i.G. Anton Reichard Freiherr von Mauchenheim genannt Bechtoldsheim, Chef des Generalstabes vom XXIX. Armeekorps: "Ein ausgezeichneter besonders bewährter Generalstabsoffizier. Zum Ia einer Armee und besonders zum Chef des Generalstabes eines Korps voll geeignet." Dazu ergänzte dann noch General der Infanterie Hans von Obstfelder, KG vom XXIX. Armeekorps: "Einverstanden. Ein vortrefflicher Generalstabsoffizier." Außerdem ergänzte auch Generalmajor Ferdinand Heim, Chef des Generalstabes der 6. Armee: "Einverstanden." Am 19. April 1942 wurde ihm als Ia der 168. Infanterie-Division das Deutsche Kreuz in Gold verliehen. Am 16. Mai 1942 wurde er mit Wirkung vom 15. Mai 1942 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Chef des Generalstabes des Heeres (GZ). Am 31. Mai 1942 wurde er mit Wirkung vom 27. Mai 1942 als Nachfolger von Oberst i.G. Viktor Koch zum Chef des Generalstabes vom Generalkommando II. Armeekorps ernannt. Am 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Paul Laux, KG vom II. Armeekorps: "Ein Offizier von ganz besonderer menschlicher Tiefe und Reife. Gediegenes Wesen, weit über dem Durchschnitt stehende Persönlichkeit. Guter Nationalsozialist. Vor dem Feinde voll bewährt. Ein ausgezeichneter Chef des Generalstabes, der sich in schwierigsten Lagen vorzüglich bewährt hat. Klar, ruhig und bestimmt. Geistig und körperlich sehr leistungsfähig. Nervenstark in kritischsten Lagen. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Armeechef." Dazu ergänzte am 7. März 1943 Generalmajor Hans Boeckh-Behrens, Chef des Generalstabes der 16. Armee: "Mit der vorzüglichen Beurteilung einverstanden. Eignung zum Armeechef oder Divisions-Kommandeur." Damit erklärte sich am 15. März 1943 Generalfeldmarschall Ernst Busch, OB der 16. Armee, ebenfalls: "Einverstanden." Genau das Gleiche äußerten am 23. März 1943 der Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Nord, Generalmajor Eberhard Kinzel, und am 27. März 1943 der OB der Heeresgruppe Nord, Generalfeldmarschall Georg von Küchler. Mitte November 1943 wurde er durch Oberst i.G. Wilhelm Huhs abgelöst. Daraufhin wurde er dann am 30. November 1943 mit Wirkung vom 15. November 1943 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte jetzt der Chef vom Heeres-Personalamt (P 3). Seine private Anschrift war jetzt die Larochegasse 14 in Wien XIII. Am 4. Dezember 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Paul Laux, KG vom II. Armeekorps: "Besonders ausgeprägte,abgeklärte Führerpersönlichkeit, die in seltener Form hohe menschliche Werte mit weit überdurchschnittlich militärisches Wissen und Können in sich vereint. Hat sich durch unermüdliche Schaffenskraft, Klarheit, Entschlussfreudigkeit und Zähigkeit im Wollen und Handeln, vorausschauenden Planen und Nervenstärke auch in den schwierigsten Lagen hervortretend bewährt. Ich spreche Oberst i.G. Schmidt-Richberg die uneingeschränkte Eignung zum Armeechef und zum Divisionskommandeur zu. Nervenstark in kritischen Lagen. Bewertung: Über Durchschnitt. Empfehlung: Armeechef und Divisionskommandeur." Dazu ergänzte am 9. Dezember 1943 der Oberst Paul Reinhold Herrmann, Chef des Generalstabes der 16. Armee: "Ein ausgezeichneter Korpschef, der auch in kritischen Lagen mit Tatkraft, Ruhe und Sicherheit arbeitet." Außerdem ergänzte dann noch am 14. Dezember 1943 der OB der 16. Armee, General der Artillerie Christian Hansen: "Einverstanden." Vom Personalamt wurde er am 12. März 1944 mit Wirkung vom 1. März 1944 zur Einarbeitung als Chef des Generalstabes zum Generalstab der Heeresgruppe E kommandiert. Am 26. März 1944 wurde er mit Wirkung vom 15. März 1944 als Nachfolger von Generalmajor August Winter als Chef des Generalstabes der Heeresgruppe E auf dem Balkan eingesetzt. Als solcher wurde er dann am 20. Juli 1944 mit Wirkung vom zum 1. Juli 1944 zum Generalmajor befördert. Seine Familie siedelte noch vor Kriegesene in die Nähe von Neu-Ulm um. Am 1. Februar 1945 wurde er von der Heeresgruppe F auf die Eignungsliste für Divisionskommandeure gesetzt. Ab dem 25. März 1945 wurde er dann als Chef des Generalstabes vom Oberbefehlshaber Südost eingesetzt. Bei der Kapitulation der Wehrmacht geriet er dann am 8. Mai 1945 in britische Gefangenschaft. Er wurde jedoch gemeinsam mit seinem Obebefehlshaber am 15. Mai 1945 an Jugoslawien ausgeliefert. Sein Vater starb am 25. April 1948 um 06:15 Uhr im Alter von 85 Jahren in seiner Wohnung in der Karl-Marx-Straße 157 in Kassel. Aus der Gefangenschaft wurde er im Jahr 1949 wieder entlassen. Er lebte dann die weiteren Jahre in Stuttgart. Dort wohnte er für viele Jahre in der 3. Etage der Lerchenstraße 32 C in Stuttgart und hatte dort die 97539 bzw. ab 1965 die 297539 als Telefonnummer. 1955 war er dann Autor des Werkes "Der Endkampf auf dem Balkan - Die Operationen der Heeresgruppe E von Griechenland bis zu den Alpen" der Reihe 'Die Wehrmacht im Kampf' der Scharnhorst-Buchkameradschaft. Scin Schwager war der Oberst Max von Groll.

Er hatte mehrere Geschwister und Stiefgeschwister:
Der älteste Bruder war der am 14. Juni 1893 in Renda geborene Paul Schmidt. Er starb im Jahr 1970.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 18. Mai 1894 in Renda geborene Karl Schmidt. Dieser ist im Alter von einem Jahr am 8. Juni 1895 im Pfarrhaus von Renda gestorben.
Seine ältere Schwester war die am 28. August 1895 in Renda geborene Karolina Elisabeth Schmidt. Diese starb 1970.
Eine weitere ältere Schwester war die am 15. September 1896 in Renda geborene Johanna Helene Schmidt. Dieser ist im Alter von drei Monaten am 2. Januar 1897 im Pfarrhaus von Renda gestorben.
Eine weitere ältere Schwester war die am 27. Februar 1898 in Renda geborene Johanna Magdalena Schmidt. Diese starb als Behörden-Angestellte noch vor Ende des 2. Weltkrieges am 8. März 1945 um 21:30 Uhr Am Hohenrod 13 in Kassel bei einem Luftangriff. Als Todesursache wurde Schädelbasisbruch durch Verschüttung angegeben.
Sein jüngerer Bruder war der am 18. September 1901 in Oberrieden geborene Heinrich Georg Wiegand Schmidt-Richberg. Er starb unverheiratet als Pensionist am 9. Mai 1982 um 1 Uhr in der Vinzentiusstraße 56 in Freilassing. Er wohnte eigentlich in der Zwieselstraße 11 in Laufen.
Eine weitere jüngere Schwester war die im Jahr 1903 in Oberrieden geborene Elisabeth Schmidt. Diese starb bereits im Jahr 1923.
Eine jüngere Schwester war die am 23. Februar 1905 in Oberrieden geborene Maria Elisabeth Schmidt-Richberg. Diese Schwester starb 1980.
Eine jüngere Schwester war die am 21. September 1906 in Oberrieden geborene Johanna Dorothea Schmidt. Diese starb bereits im Alter von 2 Tagen am 23. September 1906 in Oberrieden.
Eine jüngere Stiefschwester war Ingeborg Schmidt, verheiratete Schubart. Diese war 1945 Kindergärtnerin und wohnte in der Hohenzollernstraße 147 in Kassel. 1948 wohnte sie in der Karl-Marx-Straße 157 und 1955 in der Friederich-Ebert-Straße 157.
Ein Stiefbruder war der am 15. Juni 1910 in Oberrieden geborene Johannes Heinrich Edmund Friedrich Paul Schmidt. Dieser wurde Ingenieur und heiratete am 8. Oktober 1941 die Irma Luise Anna Wolf in Kassel. Er starb als Unteroffizier am 27. März 1944 am Ärztlichen Versorgungspunkt Odessa-Hafen

  

Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10853
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1932, Berlin, Mittler und Sohn 1932
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. Mai 1933
Stellenbesetzung des Deutschen Reichsheeres nach dem Stand vom 1. April 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 1. Oktober 1934
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Horst Scheibert: Die Träger des Deutschen Kreuzes in Gold und Silber, 2 Bände, Verlag Podzun-Pallas, 1983 und 1990
Pers 6/1875
Pers 6/300838