Pilz, Rudolf Georg
* 25. Dezember 1888, Annaberg / Sachsen † 25. Juli 1975, Bremen
BArch Pers 6/801 1935 als Oberstleutnant |
![]() BArch Pers 6/300356 |
Rudolf Pilz war ein Sohn vom Kaufmann Josef Pilz und dessen Ehefrau Johanna, geborene Meinert. Er trat nach seinem Abitur am Realgymnasium Annaberg am 1. April 1908 als Fahnenjunker in die Königlich Bayerische Armee ein. Er kam dabei zum 11. Königlich Bayerisches Infanterie-Regiment "von der Tann" in Regensburg. Am 21. Juli 1908 wurde er zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert. Es folgte am 18. November 1908 seine Beförderung zum Fähnrich. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 23. Oktober 1910 zum Leutnant befördert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie seines Regiments eingesetzt. Am 27. Februar 1913 ist er aus dem Dienst der Bayerischen Armee ausgetreten.
Er trat dafür am 5. März 1913 als Leutnant in die Sächsische Armee ein. Sein Patent wurde dabei auf den 23. Oktober 1909 festgelegt. Er wurde beim 9. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133 in Zwickau angestellt. Bei diesem wurde als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie verwendet. Mit seinem mobilen Regiment kam er Anfang August 1914 auch an die Front. Dort wurde ihm bereits am 17. September 1914 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Vom 26. September 1914 bis zum 20. November 1914 wurde er als Regimentsadjutant eingesetzt. Danach war er vom 21. November 1914 bis zum 16. September 1915 Adjutant des I. Bataillons vom 9. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133. Am 17. September 1915 wurde er mit der Führung der 12. Kompanie seines Regiments beauftragt. In dieser Funktion wurde er am 16. Dezember 1915 zum Oberleutnant befördert. Am 27. April 1916 wurde er als Kompanieführer der 12. Kompanie zum Rekrutendepot XIX kommandiert. Am 10. März 1917 wurde er mit der Stelle als Kompanieführer der 2. Kompanie vom 9. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 133 beliehen. Am 7. Juni 1917 wurde er gegn 10 Uhr bei Wytochaete durch einen Granateinschlag verschüttet. Dabei erlitt er innere Verletzungen in der Brust und wurde am linken Unterschenkel leicht verletzt. Deswegen wurde er in das Feldlazarett 306 in Halluin eingeliefert. Später wurde er in das Kriegslazarett Flanderia Gent verlegt. Dort wurde ihm am 25. Juni 1917 auch das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Am 30. Juni 1917 kehrte er zum Regiment zurück, wo er noch kurze Zeit weitere Revierbehandlung erhielt. Am 1. September 1917 wurde er zum 1. Ersatz-Bataillon seines Regiments versetzt. Am 14. November 1917 wurde er wieder zum aktiven Regiment emtsendet und dort dem I. Bataillon zugewiesen. Dort wurde er am 15. November 1917 wieder zum zum Rekrutendepot XIX kommandiert. Am 1. September 1918 wurde er wieder zum 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 versetzt. Dort übernahm er am 12. September 1918 die Führung der 2. Kompanie. Am 8. Oktober 1918 geriet er bei Fontaine-Uterte in französische Kriegsgefangenschaft, weshalb er anfangs als vermißt galt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Bereits vor der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer zur Reichswehr wurde er am 31. März 1920 aus dem aktiven Dienst entlassen. Dabei wurde ihm der Charakter als Hauptmann verliehen und die Erlaubnis zum Tragen der Regimentsuniform erteilt. Offiziell ist er am 9. April 1920 ausgeschieden.
Er trat am 15. Juni 1920 in den aktiven Dienst der Sächsischen Schutzpolizei über. Dort wurde er anfangs als Führer der 11. Hundertschaft der Landespolizei in Plauen im Vogtland eingesetzt. Am 1. Mai 1922 wurde er als Führer der 8. Hundertschaft in Dresden II zum Polizeipräsidium Dresden versetzt. Sein Vater starb am 22. Februar 1926 in Dresden. Vom 3. Juni 1929 bis zum 26. Juni 1929 wurde er zur Landespolizeischule Meißen kommandiert. Vom 27. Juni 1929 bis zum 23. Juni 1930 war er als Führer des 30. Polizei-Anwärter-Lehrgangs nach Plauen abgeordnet. Dabei wurde er am 1. Juni 1930 mit der Etatstelle des Führers der 6. Hundertschaft in Dresden II beliehen. Vom 24. Juni 1930 bis zum 31. März 1932 war er dann Bereitschaftsführer der 6. Bereitschaft in Dresden. Vom 1. April 1932 bis zum 30. September 1932 wurde er als Reviervorstand verwendet. Nachdem er vom 1. Oktober 1932 bis zum 5. Oktober 1932 wieder als Bereitschaftsführer eingesetzt wurde, wurde er vom 6. Oktober 1932 bis zum 30. November 1932 in das Ministerum des Inneren abgeordnet. Dort absolvierte er Vorübungen für eine Flugmeldeübung. Vom 29. Januar 1933 bis zum 4. Februar 1933 wurde er zum Polizeiinstitut für Technik und Verkehr abgeordnet. Daran anschließend wurde er für ein Luftschutzplanspiel vom 6. Februar 1933 bis zum 31. März 1933 in das Ministerium des Inneren abgeordnet. Vom 20. Juni 1933 bis zum 30. April 1934 war für die Leitung der Fortbildungslehrgänge der Polizeiführerschule wieder in das Ministerium des Inneren abgeordnet. Am 1. Oktober 1933 wurde er zum Polizei-Major befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1, Oktober 1931 festgelegt. Während dieser Zeit wurde er am 1. Juli 1934 als Staatsdiener übernommen. Als solcher wurde er am 29. Juli 1934 neu vereidigt. Außerdem wurde er am 20. September 1934 auf 3 Jahre zum Mitglied des Prüfungsamts für den mittleren Polizei-Vollzugsdienst ernannt. Am 1. Mai 1935 wurde er als Major beim Stabes zur II. Landespolizei-Abteilung Dresden versetzt. Von diesem 1. Mai 1934 bis zum 5. April 1935 wurde er zur Ausbildungs-Leitung Dresden bei der Landespolizei abgeordnet. Am 8. Mai 1934 übernahm er die Führung der II. Landespolizei-Abteilung Dresden. Seine Vereidigung auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erfolgte am 25. August 1934. Ab dem 1. Dezember 1934 war Major beim Stabe der Landespolizei-Gruppe Dresden. Vom 6. April 1935 bis zum 30. Juni 1935 übernahm er die Führung vom Abschnitt Ost. Bereits am 25. Juni 1935 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1935 in den unmittelbaren Reichsdienst versetzt und wurde damit auch unmittelbarer Reichsbeamter. Am 1. Juli 1935 wurde er zur Landespolizei Dresden versetzt. Bei dieser wurde er am 1. August 1935 zum Polizei-Oberstleutnant befördert.
Als Oberstleutnant wurde er während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 13. September 1935 in das Rechtsverhältnis eines Soldaten überführt und damit in das Heer übernommen. Am 17. September 1935 wurde er neu vereidigt. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1934 (37a) festgelegt. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 als Oberstleutnant beim Stabe zum Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 53 versetzt. Vom 11. November 1935 bis zum 23. November 1935 wurde er zum Unterweisungslehrgang für Stabsoffiziere bei der 14. Infanterie-Division kommandiert. Am 20. April 1936 wurde er mit Wirkung vom 1. April 1936 (6) zum Oberst befördert. Am 24. Juli 1936 hat er den Militär-Führerschein der Klasse 3 erworben. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 31 in Zwickau ernannt. Ab dem 12. Oktober 1937 wurde er dann beim Regimentsstab vom Infanterie-Regiment 31 zur Einarbeitung als Regimentskommandeur eingesetzt. Seine Nachfolge als Bataillonskommandeur in Zwickau trat Major Paul Looff an. Am 10. November 1938 wurde er dann zum ersten Kommandeur vom Grenz-Infanterie-Regiment 121 in Crossen ernannt. Er wohnte jetzt privat in der Hundsbellerstraße in Crossen und hatte dort die Telefonnummer 691135. Bei der Mobilmachung zum 2. Weltkrieg im Sommer 1939 wurde er dann durch die Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 121 ernannt. Dieses führte er dann zuerst in den Polenfeldzug. Bereits nach wenigen Tagen gab er sein Kommando über das Regiment ab und übernahm dafür die Führung über die Brigade Netze. Bereits im Polenfeldzug wurden ihm am 21. September 1939 und am 5. Oktober 1939 beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 24. Oktober 1939 wurde er mit Wirkung vom 25. Oktober 1939 mit der Führung der Division z.b.V. 425 beauftragt. Am 30. Januar 1940 wurde er dann mit Wirkung vom 1. Februar 1940 (1) zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann wenige Wochen später am 18. März 1940 zum Kommandeur der neuen 358. Infanterie-Division ernannt. Dieser Division unterstanden verschiedene Landesschützen-Einheiten im Generalgouvernement. Anfang Juni 1940 verlegte er die Division als Besatzungstruppe zum Militärbefehlshaber Belgien-Nordfrankreich. Ende August 1940 wurde der Divisionsverband der 358. Infanterie-Division aufgelöst. Er wurde dann zum 1. September 1940 in die Führerreserve OKH versetzt. Am 14. November 1940 wurde er mit Wirkung vom 15. November 1940 zum Kommandeur der neuen 333. Infanterie-Division ernannt. Am 1. März 1941 erhielt er folgende Beurteilung von General der Kavallerie Franz Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels, KG vom Stellv. Generalkommando III. Armeekorps: "Ist mir zu wenig bekannt, um ein sicheres Urteil abzugeben. Die Aufstellung der Division vollzieht sich ohne Reibung. In Polen als Regiments- und stellv. Divisionskommandeur mit Auszeichnung gekämpft. Bewertung: Füllt Stelle gut aus." Dazu ergänzte am 11. März 1941 Generaloberst Friedrich Fromm, Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres: "Nichts hinzuzufügen." Nach der Aufstellung verlegte er im Juni 1941 mit der Division als Besatzungstruppe nach Frankreich, wo sie dann in der Bretagne eingesetzt wurde. Dort wurde er am 18. Januar 1942 mit Wirkung vom 1. Februar 1942 (1) zum Generalleutnant befördert. Am 1. April 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Leonhard Kaupisch, Befehlshaber vom Höheres Kommando z.b.V. XXXI: "Anständiger Charakter, frohe, gesellige Natur. Hierdurch und durch sein frisches Wesen beliebt. Hat militärischen Blick und genügendes taktisches Verständnis. Spange zum E.K. II. und I. Klasse. Bewertung: Füllt Stelle gut aus." Dazu ergänzte am 16. April 1942 Generaloberst Friedrich Dollmann, OB der 7. Armee: "Einverstanden. Eine soldatische, frische Persönlichkeit, ein Draufgänger, der mit Schwung an alle Aufgaben herangeht." Danach erklärte sich am 27. April 1942 Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben, ehemaliger OB der Heeresgruppe D: "Einverstanden." Der neue OB der Heeresgruppe D, Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt, bemerkte dazu: "Dienstlich nicht bekannt." Im Herbst 1942 begann die Umgliederung der Division zu einer Angriffsdivision. Er gab sein Kommando über die 333. Infanterie-Division am 10. Dezember 1942 wieder ab. Er wurde daraufhin erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Am 10. Dezember 1942 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher, KG vom XXV. Armeekorps: "Heitere, lebensfrohe Natur. Hat seine Division im Küstenschutz mit genügend taktischem Verständnis und hinreichend straff geführt. In der Führung einer Division im Bewegungskrieg bedarf er noch Schulung und Einarbeitung. Bewertung: Füllt Stelle gut aus." Am 1. Januar 1943 wurde er dann zum Kommandeur der 203. Sicherungs-Division ernannt. Diese führte er dann unter dem Befehlshaber vom rückwärtigen Heeresgebiet Mitte. Am 2. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von General der Infanterie Max Schenkendorff, KG der Sicherunstruppen und Befehlshaber Heeresgebiet Mitte: "Gerader Charakter, frohe, gesellige Natur, von sehr frischem Wesen. Ein abschließendes Urteil lässt sich wegen der Kürze der Zeit noch nicht fällen. Generalleutnant Pilz hat sich mit großem Eifer in die neuen Aufgaben als Kommandeur einer Sicherungs-Division gestürzt. Besitzt gute soldatische Eigenschaften und taktisches Verständnis. Verkörpert die großen Ideen des Nationalsozialismus und des Soldatentums und versteht es, dieses weltanschauliche Gedankengut auch auf andere zu übertragen. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Vorläufiger Verbleib in jetziger Dienststelle." Dazu ergänzte am 27. März 1943 Generalfeldmarschall Günther von Kluge, OB der Heeresgruppe Mitte: "Mir noch unbekannt." Im November 1943 wechselte die Unterstellung seiner Division zur 9. Armee. Ab Dezember 1943 ist seine Division dann bei der 2. Armee im Einsatz und wurde dabei ab Februar 1944 im Pripjet-Abschnitt, später bei Brest-Litowsk und Narew an der Front eingesetzt. Am 1. März 1944 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Kurt Agricola, Korück 580: "Hat mir zwar 3 mal, aber immer nur wenige Tage unterstanden. Er lässt die Dinge stark an sich herankommen, hat es aner zweifellos verstanden, in seinen unterstellten Kommandeuren und seinem Stab einsatz- und verwendungsbereite Organe zur Verfügung zu haben." Dazu ergänzte am 18. März 1944 Generalleutnant Otto Tiemann, Führer vom XXIII. Armeekorps: "Mir nicht bekannt geworden." Dafür ergänzte Generaloberst Walter Weiss, OB der 2. Armee: "Generalleutnant Pilz war der Armee mehrfach, aber immer nur kurze Zeit unterstellt. Er hatte durch die Verhältnisse bedingt, keine Gelegenheit, seine oder eine andere Division in geschlossenen Einsatz zu führen. Als Kampfkommandant von Tschernigoff hat er im Herbst 1943 in schwieriger Lage tatkräftig und tapfer geführt. Er erstrebt die Verwendung als Kommandeur einer Felddivision. Ob er die dazu nötige uneingeschränkte Eignung besitzt, kann infolge seiner bisherigen Verwendungsart nicht beurteilt werden. Es wird vorgeschlagen, ihn mit der Führung einer Felddivision probeweise zu beauftragen. (zur Zeit ist er bis zum 26. März 1944 noch beurlaubt." Am 19. Mai 1944 ergänzte dazu Generalfeldmarschall Ernst Busch, OB der Heeresgruppe Mitte: "Kommt für Front-Division nicht in Frage, jedoch für Feldausbildungs-Division." Das HPA bemerkte nach Auswertung bei der 1. Staffel am 30. Juni 1944 folgendes: "Da 56 Jahre alt und bedingt k.v. keine Frontdivision. Siehe OB HGr." Er selbst erhielt vom 13. Juni 1944 bis zum 12. Juli 1944 wieder einen Urlaub. Während des Urlaubes hat er am 24. Juni 1944 Annemarie Battré geheiratet. Er wohnte jetzt privat in der Grazerstraße 6 in Dresden-Laubegast. Am 19. August 1944 gab er sein Kommando über die 203. Sicherungs-Division ab und wurde am 22. August 1944 mit Wirkung vom 25. August 1944 erneut in die Führerreserve OKH versetzt. Am 27. August 1944 übernahm er dann als Kommandeur die Division Nr. 464 in Chemnitz. Am 29. August 1944 erhielt er für seine vorherige Tätigkeit folgende Beurteilung von General der Infanterie Friedrich Herrlein, KG vom LV. Armeekorps: "Unter Führung von Generalleutnant Pilz untersteht die 205. Sicherungs-Division dem Generalkommando seit dem 10. August 1944. Generalleutnant Pilz ist mir zu wenig bekannt geworden, um ein endgültiges Urteil über seine Fähigkeiten als Divisionskommandeur abzugeben, zumal die Sicherungs-Division bisher in einem ruhigen Abschnitt ohne besondere Kampfhandlungen eingesetzt war." Am 22. September 1944 erhielt er noch folgende Beurteilung für seine vorherige Tätigkeit von Generaloberst Walter Weiss, OB der 2. Armee: "Gerader Chrakter, gesellig, heiter. Einwandfreie nationalsozialistische Haltung. Als Kampfkommandant von Tschernigoff hat er im Herbst 1943 in schwieriger Lage tatkräftig und tapfer geführt. In der ruhigen Stellung am Pripjet im Sommer 1944 förderte er Ausbildung und Stellungsbau mit viel Eifer; zur Feindbewährung war dort keine Gelegenheit. Bei den Rückzugskämpfen waren Führung und Truppe trotz persönlicher Tapferkeit den hohen Anforderungen nicht voll gewachsen. Bei Durchschnittsbegabung überschätzt er sein Können. Körperlich noch frisch. Bewertung: Noch Durchschnitt. Empfehlung: Kommandeur einer Ausbildungs-Division." Dazu ergänzte am 25. September 1944 Generaloberst Georg-Hans Reinhardt, Führer der Heeresgruppe Mitte folgendes: "Mir nicht mehr bekannt geworden." Im März 1945 wurde die Division als Ausbildungs-Division 464 im Raum Zittau-Bautzen mobilisiert. Die Division wurde dann dort unter der 4. Panzerarmee eingesetzt. Am 15. April 1945 erhielt er folgende Beurteilung von General der Artillerie Willi Moser, KG der Korpsgruppe Moser: "Im persönlichen Auftreten lässt er die nötige soldatische Straffheit vermissen. Er ist schwunglos und matt. Die sich zweifellos aus der ungünstigen Doppelunterstellung unter ein Kampf- und ein Ausbildungs-Generalkommando ergebenden Schwierigkeiten versteht er nicht nur nicht zu meistern, sondern vermehrt sie durch passives Verharren. Den Befehl zur Verlegung seiner Division in der Nacht vom 10. April 1945 zum 11. April 1945 und 11. April 1945 zum 12. April 1945 hat er selbständig ohne Meldung an das Korpskommando abgeändert und den Marsch in einer Nacht befohlen mit dem Ergebnis, dass noch am Spätnachmittag des 11. April 1945 die Marschstrasse, die wenige Kilometer von unserer vorderster Linie parallel zur Front verlief, mit zahlreichen kleinen Marschgruppen belegt war. Die meisten dieser Marschgruppen glichen Zigeunerhaufen, sie liessen jegliche Marschdisziplin vermissen. Eine Überwachung des Marsches war nicht befohlen. So geführt, müssen unsere jungen Rekruten in kurzer Zeit verbummeln und das an Disziplin verlernen, was ihnen in der Hitlerjugend beigebracht wurde. Zur Führung einer Ausbildungs-Division an der Front nicht geeignet. Bekanntgabe der gesamten Beurteilung ist an Generalleutnant Pilz schriftlich erfolgt." Dazu gab am 15. April 1945 der OB der 4. Panzerarmee, General der Panzertruppen Fritz-Hubert Gräser, folgende Stellungnahme ab: "Generalleutnant Pilz ist seiner derzeitigen Aufgabe nicht gewachsen. Seine sofortige Ablösung ist erforderlich." Deswegen gab er am 19. April 1945 sein Kommando ab und erhielt bis zum Kriegsende anscheinend auch kein weiteres Kommando mehr. Nach der Kapitulation wurde er von den Amerikanern verhaftet und Mitte Juni 1947 wieder freigelassen. Seine Frau ist Anfang Dezember 1948 verstorben.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Militär-Handbuch des
Königreichs Bayern mit dem Stand vom 8. Juni 1909, 44. Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 1. Juni 1911, 45.
Auflage, München
Militär-Handbuch des Königreichs Bayern mit dem Stand vom 6. Februar 1913, 46.
Auflage, München
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1913,
Dresden 1913
Rangliste der Königlich Sächsischen Armee für das Jahr 1914,
Dresden 1914
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
Pers 6/300356
Pers 6/801